Cinch, Klinke & Co. Von optischen S/PDIF-Eingängen bis zur guten alten
Klinke: Jede HiFi-Anlage hat eine Vielzahl von Anschlüssen. Wir klären, was dahinter steckt. ca. 3:20 Min Ratgeber
- HiFi-Schnittstellen im Vergleich
- Professionelle HiFi-Schnitstellen: DIN, XLR, Speakon
- Digitale HiFi-Schnittstellen: S/PDIF, USB, Bluetooth
Schnittstellen sind ein heißes Thema, auch im HiFi-Bereich. Jeder, der schon einmal einen HiFi-Laden von innen gesehen hat, wird sich mindestens eine Diskussion darüber angehört haben, ob Kabel im Wert eines Einfamilienhauses den Klang der heimischen Anlage nun wirklich verbessern oder nicht. Unabhängig von der Preisklasse der einzelnen Komponenten soll es an dieser Stelle um die Vielzahl der verschiedenen Anschlüsse gehen, die der Markt bietet. Von den speziell für HiFi-Zwecke entwickelten Schnittstellen über die aus dem Studiobereich übernommenen bis hin zu den neuen universalen, kabellosen Verbindungsmöglichkeiten. Sie alle besitzen Vor- und Nachteile.
Klinke und Miniklinke
Der Klinkenanschluss ist eine der am weitesten verbreiteten Audioschnittstellen überhaupt. Fast jeder MP3-Player und jedes Smartphone ist mit einem solchen Anschluss ausgestattet. Aber auch jedes andere Gerät, das einen Kopfhörer-Ausgang hat, kommt mit einem Klinken-Slot. Es gibt allgemein drei Größen des im HiFi-Bereich verwendeten dreipoligen Klinkensteckers: 3,5 mm, 2,5 mm und 6,35 mm. Das 3,5-mm-Format gilt als Standard bei tragbaren Geräten wie zum Beispiel Smartphones. 2,5-mm-Eingänge sind eine Nummer kleiner und kommen in der Regel nur bei Produkten zum Einsatz, die so klein sind, dass eine 3,5-mm-Klinkenbuchse keinen Platz hätte. Sie dienen oft als Anschlüsse für kleine Mikrofone oder Headsets.
Die 6,35-mm-Klinke ist eher im professionellen Audiobereich zu Hause, auch Ausgänge an Kopfhörerverstärkern sind im Normalfall mit diesem Standard ausgestattet. Aber es gibt auch Geräte, die mit einer solchen Stereoklinke ein Line-Signal an den Verstärker geben. Die 6,35-mm-Klinke ist letzten Endes der am vielfältigsten genutzte Klinkenanschluss.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass viele Geräte mittlerweile einen vierpoligen Klinkenstecker im 3,5-mm-Format nutzen. Über den zusätzlichen vierten Pol lässt sich zum Beispiel ein Mikrofon an einem Headset betreiben, das ist für Smartphones beim Telefonieren praktisch. Auch die kleinen Steuerungseinheiten der Headsets von Firmen wie Apple arbeiten über diesen zusätzlichen Kanal. Da das Abgreifen der Masse an diesem Anschluss bei vier Polen nun aber an zwei Stellen erfolgen kann, gibt es hier theoretisch zwei Möglichkeiten, wie der Anschluss aufgebaut werden kann. Daraus haben sich in der Praxis tatsächlich zwei Standards entwickelt: OMTP und CTIA. Es kann also sein, dass ein vierpoliger Klinkenstecker an manchen Endgeräten funktioniert, an anderen aber nicht. Auch für dieses Kompatibilitätsproblem bekommt man mittlerweile Adapter auf dem Markt.
Zu guter Letzt gibt es auch Klinkenstecker, die mit dem S/PDIF-Standard optische Signalübertragung unterstützen. Durch diesen Stecker verläuft ein Lichtleiter bis in die Spitze. So kann das elektrische Signal über den Klinkenstecker übertragen werden und noch ein zusätzliches, optisches Signal über den Lichtleiter. Die Kopfhörer-Ausgänge einiger Apple Macs unterstützen diese Übertragungsart.
Cinch, RCA
Die HiFi-Schnittstelle schlechthin ist zweifellos der Cinch-Anschluss. Im Gegensatz zur Klinke nutzt Cinch pro Audiokanal einen eigenen Stecker, so dass das Stereosignal auf zwei separaten Anschlüssen ankommt. Der Stecker für den rechten Kanal ist meist rot, der für den linken weiß oder schwarz. Cinch, auch RCA-Connector genannt, ist eine Schnittstelle, die fast ausschließlich zum Verkabeln von Zuspielgeräten mit dem Verstärker verwendet wird. Zusätzlich zum Audiosignal kann unter Umständen noch ein Videosignal auf separaten Cinchsteckern vom Zuspieler zur Verfügung gestellt werden. Ist hier nur ein zusätzlicher Stecker vorhanden, ist er in der Regel gelb; an ihm liegt ein FBAS-Signal an, auch Composite-Video-Signal genannt. Wenn drei zusätzliche Stecker vorhanden sind, liegt ein Component-Video-Signal vor. Mit dem können selbst HD-Bildinhalte in analoger Form übertragen werden.
Cinch kommt auch an digitalen Schnittstellen zum Einsatz. Der Standardanschluss für das digitale Übertragungsprotokoll S/PDIF koaxial ist ein Cinch-Stecker. Passende Verstärker verfügen über einen internen D/A-Wandler, der das digitale Signal wieder in einer analogen Kette nutzbar macht. Als digitale Schnittstelle reicht ein Cinch-Verbindungskabel aus, um beide Stereokanäle zu übertragen, denn die Signale beider Kanäle sind in einem einzigen Datenstrom kodiert.
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