Bauchfalte entzündet und wund was tun

Über Veränderungen der Altershaut und sich hieraus ergebende Probleme und Anforderungen an die häusliche Pflege haben wir bereits vor kurzem ausführlich berichtet. Ein verbreitetes Hautproblem sind neben Dekubitus-Druckgeschwüren entzündete Hautpartien – „Intertrigo“ genannt. Betroffen sind insbesondere Pflegebedürftige, die sich selbst kaum bewegen und erschwerend unter Übergewicht leiden. In den Hautfalten des Körpers kommt es dann oft zu wunden Stellen, die unangenehm nässen, jucken und sich entzünden.

Gefährdet sind Körperbereiche, in denen Haut auf Haut liegt – wodurch ein Luftkontakt nur noch eingeschränkt gegeben ist. Für Intertrigo anfällige Bereiche sind etwa die Gesäßfalte, die Achselhöhlen und Kniekehlen sowie bei Frauen die Hautfalten unter den Brüsten. Pflegebedürftige, die unter Gelenkversteifung leiden und beispielsweise eine Hand kaum noch zu öffnen in der Lage sind, entwickeln unter Umständen auch dort eine Intertrigo. Hautfalten, die durch Schwellungen oder Ödeme entstehen, sind darüber hinaus prädestiniert für Entzündungsprozesse.

Werden entzündliche Hautpartien nicht behandelt, breitet sich die Rötung weiter aus – die Haut schwillt an und Juckreiz und Nässen nehmen zu. Die Haut wird anfälliger für Infektionen, so dass sich im schlimmsten Fall Pilze ansiedeln. Das Vorliegen einer Pilzinfektion äußert sich durch einen weißlichen, schmierigen Belag und einen unangenehmen Geruch.

So können pflegende Angehörige helfen:

  • Regen Sie Übergewichtige zum Abnehmen an – das vermindert das Schwitzen.
  • Urin und Stuhl schädigen die Haut nicht nur durch die Feuchtigkeit, sondern auch durch bestimmte Inhaltsstoffe (Ammoniak, Harnstoff, Verdauungsenzyme). Erneuern Sie Hilfsmittel und Vorlagen bei Inkontinenz stets zügig.
  • Sorgen Sie für Belüftung der Haut – durch luftdurchlässige Kleidung und Freilagerung.
  • Trocknen Sie die gefährdeten Hautpartien nach dem Waschen gut ab.
  • Verwenden Sie zur Pflege der Haut keine stark wasserhaltige Lotion, sondern eine Creme mit Panthenol, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Tragen Sie Hautpflegemittel gleichmäßig dünn auf, damit keine Reste auf der Haut verbleiben.
  • Sollte es zu einer Pilzinfektion gekommen sein, helfen Cremes mit Clotrimazol oder Nystatin. Hier aber am besten mit einem Arzt Rücksprache halten.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig alle gefährdeten Hautpartien!

"Ich habe mir einen Wolf gelaufen“, sagt der medizinische Laie. Intertrigo oder intertriginöses Ekzem nennt es der Fachmann.

Beide meinen das gleiche, nämlich Hautschäden durch Schwitzen. Scheuert Kleidung oder Haut auf Haut und kommt starkes Schwitzen hinzu, schädigt das die Haut. Übergewichtige und Sportler sind meist betroffen; aber auch Landwirte, die in der Sommerhitze Erntearbeiten verrichten.

Erst feucht dann wund

Bevorzugte Regionen sind Achselhöhlen, Leistenbeugen, Genitalbereich, Pofalte sowie Zwischenräume von Fingern und Zehen. Übergewichtige haben das Problem auch leicht unter der Brust und in quer verlaufenden Bauchfalten. Überall dort bildet sich schnell ein feuchtes Milieu, in dem die Haut aufquillt. Hitze, Feuchtigkeit und Schweiß entstehen. Dazu reibt die Haut aufeinander, und schon treten rote Stellen und flüssigkeitsgefüllte Bläschen auf.

Pilzinfektion
Deuten die Beschwerden auf eine zusätzliche Pilzinfektion hin, muss diese behandelt werden. Salben, die wie zum Beispiel Multilind oder Mykoderm Heilsalbe enthalten neben dem Wirkstoff Nystatin gegen die Pilze auch heilungsfördernd und trocknend wirkendes Zinkoxid. Cremes mit anderen Wirkstoffen gegen Hautpilze wie Clotrimazol oder Bifonazol sind ebenfalls möglich. Tragen Sie die Cremes über den Wundrand hinaus auf die gesunde Haut auf und behandeln etwa zwei Wochen länger als Ihre Beschwerden anhalten. Denn die gesunde Haut muss erst wieder nachwachsen. Einer erneuten Infektion beugen Sie vor, indem Sie eine der genannten Pflegecremes verwenden. Bekommen Sie den Hautpilz über längere Zeit nicht in den Griff, breitet er sich großflächig aus oder ist eine sehr alte oder pflegebedürftige Person betroffen, suchen Sie den Arzt auf.

Die wunden Stellen brennen und jucken. Wird die geschädigte Haut weiterhin Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Urin und Stuhl ausgesetzt, verschlimmern sich die Beschwerden. Es kann sogar die oberste Hautschicht verloren gehen, sodass Erreger wie Bakterien und Hautpilze eindringen können. Vor allem große Hautfalten werden vom Hefepilz Candida albicans befallen.

Dann nässt die wunde Stelle. An ihrem Rand sind feine Schuppen zu erkennen, und neben der Wunde bilden sich so genannte Satellitenherde in der Umgebung. Betroffen sind häufig Diabetiker, alte Menschen und Übergewichtige. Oft ist dieses Hautbild sogar der erste Hinweis auf einen noch nicht erkannten Diabetes.

Sportler besonders anfällig

Sportler sind besonders anfällig für Intertrigo. Beim Joggen, Fahrradfahren oder Wandern reibt die Haut der Oberschenkel oder der Pofalte aneinander. Wer sich bei der Ernte einen Wolf geholt hat, muss auch die zusätzliche mechanische Reibung durch den Getreidestaub berücksichtigen. Bei Übergewichtigen ist die feuchte Hautfalte ständig vorhanden. Gleiches gilt für Pflegebedürftige, die etwa tagsüber in ihrem Rollstuhl sitzen. Hier besteht die Gefahr, dass aus der wundgescheuerten Stelle sogar ein Druckgeschwür wird.

Um dem vorzubeugen ist es wichtig, Schwitzen und Reibung zu vermindern. Bevorzugen Sie Baumwollkleidung. Für Sportler ist Funktionskleidung eher geeignet, die den Schweiß von der Haut wegleitet. Sie sollte eng anliegen, damit keine Falten scheuern. Hilfreich ist auch eine Trainingspause oder das Einlegen von weichen Baumwoll-Läppchen in Hautfalten. Frauen sollten auf nicht zu eng sitzende BHs achten.

Hautpflege optimieren

Die Haut reinigt man am besten mit hautfreundlichen pH-neutralen Syndets. „Richtige“ Seife ist nicht geeignet. Stellen Sie die Wassertemperatur kühler ein. Nach dem Waschen muss die Haut sorgfältig abgetrocknet werden. Geschädigte Haut ist vorsichtig trocken zu tupfen.

Verwenden Sie zur Hautpflege keinesfalls Puder. Die Partikel klumpen und scheuern erst recht. Auch Fettsalbe wie Melkfett ist ungeeignet. Sie schließt die Haut luftdicht ab. Die Salbenschicht weicht die Haut auf und ein Intertrigo kann umso leichter entstehen. Besser geeignet sind atmungsaktive Schutzcremes. Gut hilft Linola Schutzbalsam. Er ist wasserdampfdurchlässig, sodass die Haut nicht weiteraufquillt.

Nach außen ist er wasserabweisend, sodass Körpersekrete nicht an die Haut gelangen können. Weitere Inhaltsstoffe beruhigen die Haut und unterstützen die Heilung. Er ist gut geeignet vor sportlicher Belastung oder dem Ernteeinsatz. Bewährt hat er sich als Hautschutz bei Harn- und Stuhlinkontinenz und zum Schutz vor Dekubitus. Er wird mehrmals täglich dünn aufgetragen.

Ein weiteres Mittel zum Schutz der Haut ist Cavilon Langzeit- Hautschutz-Creme. Da sie wasserfest ist, übersteht der Schutzfilm bis zu drei Waschungen. Auch Ilon-Protect bildet einen feuchtigkeitsresistenten Schutzfilm, ohne die Haut aufzuweichen. Gerbstoffhaltige Produkte machen die Haut widerstandsfähiger und können vorbeugend eingesetzt werden. Sie wirken aber auch gut heilungsfördernd und entzündungshemmend.

Beispiele sind Tannolact oder Tannosynt als Creme oder zum Baden. Hilfreich ist auch Hametum Creme – nicht die Salbe, weil der hohe Fettanteil die Haut aufweicht – oder abgekühlter Salbei- oder Schwarztee als Umschläge. Ringelblumenessenz, die als Calendula extern im Handel ist und mit Wasser verdünnt angewendet wird, leistet ebenfalls gute Dienste. Weiche Zinkpaste wirkt gegen Krankheitserreger und fördert die Heilung.

Achten Sie bei der Behandlung darauf, dass keine feuchte Kammer entsteht und Luft an die Haut kommt. Legen Sie sich Baumwollmull-Streifen in die Hautfalten, damit die wunden Stellen trocken bleiben. Nässen aufgescheuerte Wunden oder sind Sie Diabetiker, konsultieren Sie einen Arzt.

Was sonst noch hilft

Um einem erneuten Intertrigo vorzubeugen, beseitigen Sie die Ursachen. Reduzieren Sie Übergewicht. Lassen Sie Ihren Blutzucker gut einstellen. Verzichten Sie auf schweißtreibende Gewürze und Kaffee. Sorgen Sie auch bei Senioren dafür, dass sie nicht schwitzen. Denken Sie dabei ebenfalls an die Bettdecke.

Wer sich nicht selber bewegen kann, muss regelmäßig umgelagert werden. Der Arzt kann unter Umständen Sitzkissen oder Matratzenauflagen verordnen, die für eine Druckentlastung sorgen. Vor dem Sport oder dem Anlassen des Mähdreschers reiben Sie besonders gefährdete Körperstellen vorbeugend mit einer Schutzcreme ein. Kokemoor

Was hilft bei Entzündungen in Hautfalten?

schweißhemmende Deos und Pflegeprodukte (Antitranspirantien) oder trocknende Puder verwenden. In wunde Hautfalten bei starkem Schwitzen weiche Gazestreifen oder Kompressen einlegen. möglichst oft Luft an wunde Stellen lassen.

Was hilft bei nässenden Hautfalten?

Durch tägliches Waschen mit Wasser und Seife sowie anschließendem Abtupfen mit einem weichen Handtuch, können Hautfalten gepflegt und trocken gehalten werden. Wer viel schwitzt, sollte täglich die Kleidung wechseln – weite Baumwollkleidung ist am besten geeignet.

Was darf man bei einem Intertrigo nicht machen?

Vermeiden Sie, wenn möglich, Hitze, Feuchtigkeit und Aktivitäten, die zu starkem Schwitzen führen. Wenn Sie stark schwitzen, denken Sie daran, zu duschen und sich gut abzutrocknen. Tragen Sie Sandalen, um Fußpilz vorzubeugen. Frauen sollten einen BH tragen, um Hautfalten unter den Brüsten zu verringern.

Ist Intertrigo gefährlich?

Jucken und Brennen sind typisch für eine Intertrigo, unbehandelt kann es durch die Verletzung der Hautbarriere leicht zu einer Infektion kommen.

zusammenhängende Posts

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte