Blut und eisen rede bismarck analyse

  1. Hallo an alle

    Habe mal zwei Fragen. Und zwar
    1. Was versteht man unter der sogenannten Blut und Eisen Erklärung von Bismarck?

    Und 2. Was versteht man unter der Politik der freien Hand (zum Beispiel von Kaiser Wilhelm II. betrieben)

    Wäre toll, wenn mir jmd helfen könnte

    Vielen Dank schonmal und liebe Grüße

    Verena

  2. 1. Was versteht man unter der sogenannten Blut und Eisen Erklärung von Bismarck?
    Es ging um die Heeresreform bzw. Verfassungskonflikt. Wilhelm 1. wolte mehr Geld für sein Militär ausgeben, d.h. er wollte die steuern erhöhen.Er bekam aber nicht die zustimmung des Parlaments.Bismarck bezog sich dann auf die Lückentheorie und "erzwang" letzendlich die Zustimmung des Parlamnts."Eisen und Blut" bedeutet hier einfach, dass er nichts von Abstimmungen und Mehrheitsbeschlüssen hält,sondern nur an die Durchsetzung seiner Ziele bzw. Wilhelms denkt.Diese Ziele will er wenn es nötig ist durch Kriege erreichen; (Pass auf die Reihenfolge auf) Eisen, kommt zu erst, steht für Gewehre. Blut, folgt, steht für tote Menschen.

    Und 2. Was versteht man unter der Politik der freien Hand (zum Beispiel von Kaiser Wilhelm II. betrieben)

    Also Bismarck hatte viele Bündnisse mit den anderen Großmächten abgeschlossen( Dreikaiserabkommen, Dreikaiserbündnis,Dreikaiservertrag, Rückversicherungsvertrag, Zweibund, Dreibund) in diesen Verträgen stand,waren meistens ja auch bestimmte Bedingungen, die von den Bündnisparnern eingehalten werden mussten. Nun wurde Bismarck 1890 entlassen und sein Nachfolger Caprivi fand es einfach undurchsichtig, aber auch einengend. Wilhelm wollte einen neuen Kurs einschlagen( Imperialismus"Platz an der Sonne", Militarismus etc.)um seine Ziele zu erreichen musste er eine Politik der freien hand betreiben, d.h. sich von den ganzen Bündnissen zu lösen, damit sein Handeln nicht eingeschränkt wird.

    Eine Frage habe ich aber noch z. B. versteh ich das nicht so genau was Bismarck mit dem folgenden meint:„Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland, sondern auf seine Macht; Bayern, Württemberg, Baden mögen dem Liberalismus indulgieren, darum wird ihnen doch keiner Preußens Rolle anweisen; Preußen muß seine Kraft zusammenfassen und zusammenhalten auf den günstigen Augenblick, der schon einige Male verpaßt ist; Preußens Grenzen nach den Wiener Verträgen sind zu einem gesunden Staatsleben nicht günstig;

    Ansonsten die Frage: Wie findet ihr Bismarcks (Real)politik, war sie gut oder eher schlecht?

  3. Arne Premiummitglied

    Hmm...also ich verbinde mit der "Politik der freien Hand" eher Englands Weigerung sich zu fest in bestehnde Bündnissysteme zu fügen. England wollte sich die Entscheidungsfreiheit nicht nehmen lassen.:grübel:

    Und: Imperialismus und Militarismus ist nichts, was Wilhelm II. erfunden hat. Er hat vielleicht manches forciert, das ist aber nicht deckungsgelich mit dem "neuen Kurs".

  4. die frage bezog sich doch auf Wilhelm 2. also Preußen, nicht England. Obwohl England auch eine Politik der freien hand betrieben hat, das stimmt.
    schau nach://www.lsg.musin.de/Gesch/!daten-gesch/19jh/wilhelm_ii-aussen.htm

  5. Arne Premiummitglied

    Ja stimmt, das ist ein Begriff, der offensichtlich nicht auf ein bestimmtes Land oder eine Epoche festgelegt ist, das sieht man, wenn man mal etwas googelt. Da kommt sogar USA-Aussenpolitik.

    Bei der deutschen "Politik der freien Hand" ging es wohl darum, daß man sich im Streit zwischen Frankreich und England bezüglich ihrer Kolonialinteressen, nicht auf eine Seite festlegen wollte. Als die beiden sich dann schließlich doch geeinigt haben, was die deutschen Politiker nicht erwartet hatten, stand man abseits...

  6. Eine Frage habe ich aber noch z. B. versteh ich das nicht so genau was Bismarck mit dem folgenden meint:„Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland, sondern auf seine Macht; Bayern, Württemberg, Baden mögen dem Liberalismus indulgieren, darum wird ihnen doch keiner Preußens Rolle anweisen; Preußen muß seine Kraft zusammenfassen und zusammenhalten auf den günstigen Augenblick, der schon einige Male verpaßt ist; Preußens Grenzen nach den Wiener Verträgen sind zu einem gesunden Staatsleben nicht günstig;

    Ansonsten die Frage: Wie findet ihr Bismarcks (Real)politik, war sie gut oder eher schlecht?

  7. Arne Premiummitglied

    Ich verstehe das so, daß Preußen seinen Einfluß und Macht auf einer auf Stärke gerichteten Politik gründet nicht auf den angesprochenen Liberalismus. Diese Stärke muß aufrecht erhalten werden um das Staatsgebiet bei passender Gelegenheit "abzurunden", also den Flickenteppich zu schliessen.

    Deine zweite Frage zur Politik Bismarcks: Da haben wir hier schon mehrere Threads, bitte nicht verfusseln.

    Zuletzt bearbeitet: 12. Juni 2006

  8. Herkunft Bismarcks "Blut und Eisen"-Rede

    Gemeinhin wird die "Blut und Eisen"-Rede von Bismarck aus den gesammelten Werken, Band 10 (Reden) von 1928 zitiert. Gleichzeitig wird an einigen Stellen angegeben, er habe diese Rede in seinen "Gedanken und Erinnerungen" wiedergegeben, was der Einordnung in den Band 10 (Reden) widerspricht.
    Da ich die gesammelten Werke nicht einsehen kann, hoffe ich auf diesem Wege jemanden zu finden, der Auskunft darüber geben kann, ob Bismarcks Rede tatsächlich als "Rede" (z.B. in einer zeitgenössischen Zeitschrift) abgedruckt wurde und wenn ja in welcher, oder ob es sich eher um die mittelbare Wiedergabe dieser Rede in seinen "Gedanken und Erinnerungen" handelt. Die Konsequenz wäre schließlich, die Rede quellenkritisch völlig anders zu betrachten, nämlich als Teil der Gesamtaussage seiner Memoiren, weniger als ein Originaldokument der 1860er Jahre!

    Danke
    weska

  9. In der rbb "Preußen-Chronik" habe ich Folgendes zu deiner Frage gefunden:

    "...
    Der Inhalt von Bismarcks Rede ist nur sinngemäß durch einen Zeitungsbericht überliefert:
    „Nicht auf Preußens Liberalismus sieht Deutschland, sondern auf seine Macht; Bayern, Württemberg, Baden mögen dem Liberalismus indulgieren, darum wird ihnen doch keiner Preußens Rolle anweisen; Preußen muß seine Kraft zusammenfassen und zusammenhalten auf den günstigen Augenblick, der schon einige Male verpaßt ist; Preußens Grenzen nach den Wiener Verträgen sind zu einem gesunden Staatsleben nicht günstig; nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden – das ist der große Fehler von 1848 und 1849 gewesen –, sondern durch Eisen und Blut.“

    In Elisabeth Fehrenbachs Buch "Verfassungsstaat und Nationsbildung 1815-1871", Oldenbourg Verlag auf S. 67 ist Folgendes zu lesen:
    "...Bismarck befolgte die Devisen einer "Realpolitik", die er im kritischen Rückblick auf die 48er Revolution in seiner schon damals meistzitierten Rede vom 30. September 1962 vor der Budgetkommission auf seine Weise interpretierte: [Zitatauszug der Rede]"

    Dieselbe Aussage findet sich bei Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen.

    Die Rede ist auch zitiert in: Otto von Bismarck, Reden 1847-1869, ed., Wilhelm Schüßler, vol. 10, Bismarck: Die gesammelten Werke, ed. Hermann von Petersdorff. Berlin: Otto Stolberg, 1924-35, pp. 139-40.

    Zuletzt bearbeitet: 16. Dezember 2008

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Was meint Bismarck mit Eisen und Blut?

Die Wörter “Eisen und Blut” hat Preußens Ministerpräsident Otto von Bismarck in einer Rede im Jahr 1862 verwendet. Damit meinte Bismarck, dass die Gründung eines deutschen Nationalstaates nicht mit der Abstimmung über ein Parlament, sondern mit einer aggressiven Außenpolitik zu bewerkstelligen sei.

Welche Rede hielt Otto von Bismarck im September 1862?

An Bekanntheit gewann das Schlagwort „Blut und Eisen“ durch eine Rede, die der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck während des preußischen Verfassungskonfliktes am 30. September 1862 vor der Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses hielt.

Wer wurde für seine Politik von Eisen und Blut bekannt?

Bismarck erklärt sich dem König gegenüber bereit, notfalls auch gegen das Abgeordnetenhaus regieren zu können, woraufhin er vom Regenten zum Ministerpräsidenten ernannt wird. Seine berühmte "Blut und Eisen"-Rede hält er vor dem wichtigsten politischen Gremium, der Budgetkommission des preußischen Landtages.

Was war Bismarcks großes Ziel?

So war es sein dauerhaftes strategisches Ziel, das preußische Königtum zu stärken und zu erhalten. Dadurch sollte auch die politische, wirtschaftliche und soziale Macht des Junkertums gesichert werden. Jenes Junkertums also, dem auch BISMARCK entstammte.

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