Lebensraum: Hasen haben keinen Bau. Sie schlafen in Mulden, die sie ins Feld buddeln. Dort warten die Hasen-Kinder darauf, dass die Mutter zum Säugen kommt. Der Feldhase lebt – der Name sagt es ja schon – auf dem Feld. Er braucht eine Mischung aus Wiese, Getreide- oder Rübenfeldern und Hecken. In der Stadt gibt es keine Hasen, in den Vororten aber schon.
Nahrung: Der Hase frisst Gras und Klee, benötigt aber auch Kräuter. Die wachsen ursprünglich auf den Feldern eng am Boden. Bedrohung: Bei uns gibt es nur noch wenige Hasen. Das liegt daran, dass die Felder größer sind als früher und oft nur eine Pflanzensorte angebaut wird. Außerdem düngen die Bauern viel, sodass keine Kräuter mehr wachsen. Die Hasen finden also nur wenig Nahrung. Auch Hunde sind ein Problem: Die Hasen können zwar schnell flüchten, sich aber nicht gut verstecken, weil sie keinen Bau haben. „Das bedeutet viel Stress für die Hasen“, so Pape.
Herkunft: Der Feldhase lebt schon immer bei uns in Deutschland. Er ist das Vorbild für den Osterhasen.
Das Wildkaninchen
Lebensraum: Kaninchen leben in Familien mit bis zu 15 Tieren. Sie buddeln sich Höhlen unter die Erde und entfernen sich nie weit vom Bau. In Städten wie Köln wohnen sie in Parks und auf Friedhöfen. „Kaninchen brauchen Wiesen, aber auch Hecken, wo sie sich verstecken können. Das gibt es in den Städten“, sagt Jörg Pape vom Naturschutzbund Köln.
Nahrung: Kaninchen fressen Gras, Klee – und Grab-Blumen. Das finden viele Leute nicht gut.
Bedrohung: Heute gibt es nicht mehr so viele Kaninchen wie vor 20 Jahren. Die Krankheiten China-Seuche und Kaninchenpest haben viele Tiere getötet. Sie verbreiten sich schnell in den Familien. Straßenverkehr ist kein Problem für die Tiere. „Sie wissen, wo der Park aufhört“, sagt Pape. Vor Hunden flüchten Kaninchen in ihren Bau.
Herkunft: Ursprünglich kommen die Tiere aus Südeuropa. Im Mittelalter setzten Adelige sie in Deutschland in ihren Schlossgärten aus, um sie zujagen. Das war ein Spiel für die reichen Leute. Viele Kaninchen überlebten und haben sich gut bei uns eingelebt. Die Haustier-Kaninchen stammen von den wilden ab.
Zugegeben, andere Tiere sind leichter zu unterscheiden! Feldhase und Kaninchen haben beide lange Ohren, ein weiches Fell, lange Hinterbeine und kurze Schwänze. Aber sie haben verschiedene Lebensräume, unterschiedliche Körpermerkmale und Verhaltensweisen.
Auf den folgenden Seiten findest du große Fotos und einfache Faustregeln zur Bestimmung. Am Schluss gibt es noch eine übersichtliche Zusammenfassung.
Immer wieder werden – gerade im deutschen und englischen Sprachraum – Kaninchen und Hasen sprachlich in den gleichen Topf geworfen. Doch wenn man mal genauer hinsieht, erkennt man, dass die beiden Tierarten kaum etwas miteinander zu tun haben. Zwar zählen sie beide zoologisch zu den Hasenartigen (Leporidae), sind keine Nagetiere und können sehr gut riechen und markieren ihr Revier mit ihren Duftdrüsen, doch schon allein durch die unterschiedlichen Chromosomenzahl können sie keinen Nachwuchs miteinander zeugen. Daher handelt es sich um zwei verschiedene Arten. Hasen kennen wir vor allem aus Gemälden, Geschichten, Bilderbüchern, Märchen oder Kinderspielen wie „Häschen in der Grube“. Kaninchen hingegen werden als Haustiere immer beliebter und oft fälschlicherweise als „Zwerghäschen“ bezeichnet. Auch die umgangssprachlichen Stallhasen sind lediglich groß gezüchtete Kaninchen in einer großen Rassevielfalt.
Wildkaninchen
(Oryctolagus cuniculus)
Feldhase
(Lepus europaeus)
Körperbau
Groß, lang und schlank, lange Vorderbeine und Hinterläufe1 – 2,5 kgGewicht
4 – 7 kg35 – 50 cmKörperlänge
48 – 70 cmGraubraun, Bauch hellFellfarbe
Erdfarben-rotbraun, Bauch hellDunkelAugen
Hellbraun, mit länglicher Pupille6 – 8 cm kurze Löffel, Ohren sind kürzer als der KopfOhren
Blume
Großes, nach unten geklapptes Schwänzchen mit weißer Unterseite und schwarzem RandJaDomestizierbar
Nein22 Paare = 44Chromosomenzahl
24 Paare = 48Standorttreu. Trockene Sandböden, Hügel, deckungsreiche Gelände und ParkanlagenLebensraum
Offene Flächen, Felder, Wiesen und WaldränderLebt gesellig in Kolonien, es herrscht eine feste Rangordnung, dabei dominiert ein Rammler über die Männchen und eine Häsin über die Weibchen und die gesamte GruppeSozialverhalten
Lebt – außer zur Paarungszeit – einzeln. Bei der Paarung verfolgen mehrere Rammler die Häsin im Laufduell. Der Rivale wird geboxt und getreten.Wendiger Sprinter, nicht ausdauernd, flieht in den unterirdischen BauFluchtverhalten
In einer Mulde wird bewegungslos und gut getarnt verharrt. Die Löffel werden gerade an den Rücken gedrückt. Kommt man ihnen doch zu nah, sprinten die ausdauernden Langstreckenläufer mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80km/h