Keilrahmen bestechen durch zwei Eigenschaften. Die verschaffen aufgespannten Leinwänden, selbst unsichtbar und verdeckt, einen edlen Auftritt und sie sind justierbar. Bespannungen sind auf Anhieb nur schwer mit der perfekten Kraft zu erzeugen. Durch Zeit und äußere Faktoren schwächen sie ab. Auf dem Keilrahmen ist nachspannen möglich.
Spannung muss angepasst werden
Bei einem Keilrahmen handelt es sich um eine rechteckige Konstruktion, die proportional in alle Richtungen „gespreizt“ werden kann. Die Voraussetzung für eine Projektionsfläche wie die Leinwand für den Beamer und für Farb- und Motivauftrag beim Bemalen des Keilrahmens ist faltenfreie Glätte.
Mehrere Faktoren wirken auf den Spannungszustand einer Leinwand ein:
- Elastizität des Leinwandtuchs
- Temperaturen
- Luftfeuchtigkeit
- Alter
Sowohl bei bereits bespannten Keilrahmen als auch nach dem Zusammenstecken eines selber gebauten Exemplars muss das Bespannen an die äußeren Umstände angepasst werden.
Wer eine Rahmenleinwand selber baut, muss vor dem Beziehen eine bewegliche Gehrung an den Ecken montieren. Mittels Schrauben und Zapfen können sich die Gehrungsschlitze der Spannung durch die Keile anpassen.
So spannen Sie einen Keilrahmen
- Bezogener Keilrahmen
- Acht Spannkeile
- Pappe
- Wasser
- Kleiner Hammer
- Sprühflasche (9,99 € bei Amazon*)
1.Vorbereitung
Legen Sie den Keilrahmen mit der vorderen Leinwandseite auf eine glatte und saubere Fläche. Achten Sie darauf, dass Teile des Rahmens nicht über die Auflagefläche herausragen.
2. Leinwand schützen
Legen Sie in jeder Ecke, an der Sie Keile einführen, eine Schutzpappe auf die Rückseite der Leinwand. Dadurch verhindern Sie, dass der Hammer über die Leinwand schleift und Spuren eindrückt.
3. Erste Verkeilung
Stecken Sie nacheinander einen Keil in die tiefer liegende Ecknut in jeder Ecke. Gehen Sie dabei symmetrisch vor. Stecken Sie die Keile so ein, dass die Abschrägung entgegen des Gehrungsverlaufs des Keilrahmens verläuft. Mit dem Hammer treiben Sie den jeden Keil mit leichten Schlägen so weit ein, dass die jeweilige Gehrung leicht aufklafft.
4. Zweite Verkeilung
Legen Sie den zweiten Kiel über Kreuz im rechten Winkel zum Vorhandenen an. Klopfen Sie ihn mit dem Hammer auf die gleiche Tiefe.
5. Spannung justieren
Heben Sie den Keilrahmen an und prüfen Sie mit leichtem Fingerdruck, ob die gewünschte Spannung erreicht ist. Spannen Sie den Rahmen so, dass er ein wenig elastischer „hängt“, als er es in der letztendlichen Spannungsstärke soll.
6. Endspannung erzeugen
Drehen Sie nach dem gleichmäßigen Eintreiben der Keile den Keilrahmen um. Sprühen Sie die Leinwand leicht mit Wasser ein. Beim anschließenden Trocknen spannt sie sich leicht nach und erreicht die perfekte Straffung.
Tipps & Tricks
Wenn Ihr Keilrahmen verzogen ist, können Sie durch das Entfernen und erneute Spannen des Rahmens den Verzug richten. Um die Funktion der Keile zu erhalten, dürfen sie nicht mit Klebstoff befestigt werden.
Autor: Stephan Reporteur
* Affiliate-Link zu Amazon
Artikelbild: AFPics/Shutterstock
Falls die Frage zu blöd ist, bitte ich jetzt schon um Entschuldigung :) Mir ist leider nicht klar, ob ich diese beigepackten Keile bei einer Leinwand auf Keilrahmen wirklich benutzen muss und wenn ja, warum? Sollen die die Leinwand spannen oder was? Die Leinwand ist gut gespannt...könnten die Keile da wirklich noch etwas bewirken und worauf sollte man
dann achten, wenn man sie reinsteckt?3 Antworten
Community-Experte
Kunst, Malen, Gemälde
Wenn das Bild in einem Raum hängt, nehmen der Stoff und das Holz Luftfeuchtigkeit auf. Dadurch kann sich die Spannkraft des Stoffes verändern, und das Bild
kann schlaff und wellig werden. In dem Fall kannst du die Keile vorsichtig tiefer treiben, die Holzleisten werden etwas auseinander gedrückt, und das Leinen wird straffer.
Die Keile dienen zum Spannen
der Leinwand - vor dem Malen. Beim Klopfen auf die Leinwand muss sich diese wie eine gespannte Trommel anhören. Sind es spitze oder stumpfe Keile? Diese werden auf unterschiedliche Weise eingesetzt.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Professioneller Kunstmaler und Mallehrer seit 18 Jahren
Okay, also "stumpfe"
Spannkeile. Diese werden auf folgende Weise eingesetzt:
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Professioneller Kunstmaler und Mallehrer seit 18 Jahren