Umgebe dich mit menschen die dir gut tun

Wie ist das zu verstehen? Inkludiert das ausschließlich Menschen, die meiner Meinung sind und die mich eventuell sogar belügen, nur um mir ein gutes Gefühl zu geben? Schlussendlich verfestigt sich dadurch doch nur das, was ich gern glauben möchte. Es kann zu einem Problem werden, wenn wir uns zu selektiv informieren und nur mit Menschen umgeben, die uns nach dem Mund reden. Wenn sich das, was ich glauben möchte, nur noch verfestigt und ich ausschließlich Bestätigung erfahre, habe ich immer weniger Grund zu zweifeln. Wir sollten skeptisch sein, wenn jemand für sich in Anspruch nimmt, die eine Lösung für ein komplexes Problem zu kennen. Fanatiker lassen keinerlei Zweifel an der Richtigkeit und dem besonderen Wert ihrer Überzeugungen zu. Sie sehen die Dinge eindimensional, überschätzen sich und lassen keine Kritik an sich heran. Umgib dich nur mit Menschen, die dir gut tun. Gleichwohl sollten dir diese Menschen auch widersprechen können, dich auf den Boden der Tatsachen holen und dich dazu bringen, dein Verhalten immer wieder zu reflektieren. Es liegt viel Potential darin, die eigene Arbeit aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

Menschen mit verrückter Vision

Am letzten Wochenende war ich zu einem besonderen Anlass zum Predigen eingeladen. Der CVJM-Kaulsdorf feierte sein 25-jähriges Bestehen. Die Feier fand statt in einem absoluten Wunder, nämlich in dem CVJM eigenen Haus direkt am S-Bahnhof. Dieses Haus ist das Produkt einer wirklich verrückten Vision. 

Als ich vor über 20 Jahren bei diesem damals kleinen, frisch gegründeten CVJM arbeitete, hatte der Verein genauso wenig Mitglieder wie Geld. Aber Gott schenkt den Verantwortlichen eine Vision, nämlich, ein leerstehendes, viel zu großes Haus zu übernehmen, auszubauen und mit Leben zu füllen.

Die Vision wurde geprüft und dann als wirklich von Gott bewertet. Also wurden die Weichen gestellt. Viele Menschen belächelten die wenigen Männer. Wie sollte man so ein Projekt stemmen, ohne Geld? Unmöglich!

Ein Hostel

Heute steht am Bahnhof ein wunderhübsch restauriertes Haus, das ein Hostel beherbergt und einen großen Teil für Kinder- und Jugendarbeit. Der CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) ist mit seinem Haus ein Leuchtturm für den Bezirk geworden. Hier können Kinder und Jugendliche sich ausprobieren und ihre Stärken entdecken. Und das Hostel ist, weil es anders ist, als andere Hostels – familiärer, liebevoller -, gut ausgelastet. Gott hat seine Vision wahr gemacht. 

Jesus wurde auch einmal belächelt, als er wusste, dass Gott ein Wunder vollbringen würde. Der Vorsteher einer Synagoge war zu ihm gekommen und hatte ihn gebeten, für seine schwerkranke Tochter zu beten. Als Jesus auf dem Weg zu dem Kind war, kam die Nachricht, es wäre zu spät, sie wäre schon gestorben. 

Lass dich nicht beirren

Aber Jesus ließ sich nicht beirren. „Er ging hinein und sagte zu ihnen: »Warum sind alle so aufgeregt und weinen? Das Kind ist nicht tot; es schläft nur.« Da lachten sie ihn aus, aber er schickte sie alle hinaus. Zusammen mit dem Vater und der Mutter des Mädchens und seinen drei Jüngern ging er in das Zimmer, in dem das Kind lag“ (Markus 5, 39-40 HfA).

Jesus wusste, was Gott vorhatte, deshalb ließ er sich von den Umstehenden nicht irritieren oder ablenken. Er schickte die Menschen, die nicht hinter ihm standen aus dem Raum. Natürlich klingt es noch verrückter, ein Mädchen wieder zum Leben zu erwecken, als ein Haus ohne Geld zu übernehmen und auszubauen. Aber die Menschen in Kaulsdorf waren ja auch nicht Jesus. 

Jesus rührt das Mädchen an. „Sofort stand das Mädchen auf und ging umher; es war zwölf Jahre alt! Und alle waren sehr darüber erstaunt“ (Markus 5,42 HfA).

Zwei Dinge sollten wir mit in unseren Alltag nehmen: 

Erstens: Bitte Gott um Visionen für dein Leben, ganz egal, ob du 16 oder 85 Jahre alt bist! Das wird dein Leben mächtig verändern und aufregend machen. Du wirst erleben, wie Gott deutlich spricht, wie er Türen öffnet, wie er Wunder tut – wenn du hörst und tust.

Zweitens: Umgib dich mit Menschen, die dir guttun! Viele Menschen in Kaulsdorf haben den CVJM ebenso belächelt, wie die Umstehenden Jesus ausgelacht haben. Wenn sie sich davon hätten abbringen lassen, irritieren oder beeinflussen, dann hätte Gott keine Wunder getan. 

Das Haus am Bahnhof Kaulsdorf ist immer noch nicht fertig. Gerade erst mussten 500.000 Euro (!) ausgegeben werden, um ein neues Treppenhaus nebst Fahrstuhl anzubauen, weil die vor 20 Jahren angebrachte Feuertreppe nicht mehr zulässig ist. 

Als mir die heutige Verantwortliche das erzählte, hatte sie ein Lächeln auf den Lippen, denn sie weiß: Auch diese Hürde wird Gott stemmen, denn er hat es versprochen! 

Umgib dich mit Menschen, die hinter dir stehen,

die dich stärken, dir Mut machen, dich unterstützen. Mir ist es lieber, zwei wirkliche Freunde zu haben, als zehn, die in solchen Momenten einknicken und mich belächeln. 

Gott hat noch einiges mit dir vor. Deine Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben. 

„Schau auf zum Herr und vertraue ihm, dann wird er dir Visionen geben, die er auf deinem Lebensweg verwirklichen will!“  (Simon Wick)

Sei gesegnet!

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte