B wie B-Wagen: Die zweite Baureihe sieht dem A-Wagen ähnlich (sichtbare Unterschiede: Panoramascheibe vorne, braune Sitze). Bis 1994 kamen 63 Doppeltriebwagen; 57 fahren noch heute.
C wie C-Zug: Der erste von 18 C1-Zügen wurde 2002 eingesetzt. Seit 2016 verkehren außerdem die C2-Züge (derzeit 32, weitere folgen). Es handelt sich um durchgängige Gliederzüge ohne klassische Waggons.
D wie Durchrutschweg: Der Durchrutschweg ist der hinter dem Zielsignal liegende Teil der für eine U-Bahnfahrt freigegebenen Strecke. Dieser muss aus Sicherheitsgründen freigehalten werden, um Unfälle zu verhindern, falls der Zug über das Signal hinausfährt.
E wie Elektromobilität: Die U-Bahn ist gelebte Elektromobilität. Sie fährt seit 1971 mit Strom und seit 2018 mit Ökostrom.
F wie FO: Das Kürzel steht für „Fahren nach ortsfesten Signalen“. Das bedeutet, dass der Fahrer den Zug manuell steuert und auf die Signale achten muss. Die Fahrautomatik ist dann nicht eingeschaltet.
G wie Gleichrichterwerke: Sie versorgen die U-Bahn mit Energie. Dazu wird der Strom aus dem SWM Netz in Fahrstrom mit 750 Volt Gleichspannung umgewandelt.
H wie HVZ: Das Kürzel steht für Hauptverkehrszeit, also den Berufsverkehr morgens und nachmittags. Andrang und Zugfolge sind dann am dichtesten.
I wie Inselbahnsteig (auch Mittelbahnsteig): Bei dieser in München üblichen Bauform liegt der Bahnsteig zwischen den beiden Streckengleisen. Außenbahnsteige gibt es in München nur an wenigen Stationen, z.B. am Nordfriedhof (U6) oder Richard-Strauss-Straße (U4).
J wie Jahresfahrplan: Zum Fahrplanwechsel im Dezember tritt europaweit der neue Fahrplan in Kraft. Die Abfahrtszeiten sind dem Fahrpersonal auf die Sekunde genau vorgegeben, damit der Betrieb möglichst pünktlich läuft (sog. Sekundenfahrplan).
K wie Kursnummer: Jeder U-Bahnzug erhält eine Kursnummer, wenn er im Einsatz ist. Damit lassen sich die Züge intern eindeutig unterscheiden. Die Nummer steht auch auf einem Display in der Frontscheibe.
L wie LZB: Die Linienzugbeeinflussung (LZB) steuert den U-Bahnbetrieb automatisiert. Dies erfolgt im Wesentlichen über parallel zu den Gleisen verlegte Kabel, die Fahraufträge, Höchstgeschwindigkeit und Bremsweg induktiv an die Fahrzeuge übermitteln.
M wie mündliche Fahrerlaubnis: Die Leitstelle erteilt eine solche Genehmigung über Funk, wenn kein signalisierter Betrieb möglich ist. Der Zug fährt dann „auf Sicht“ mit 25 km/h.
N wie Notbremse: Im Notfall kann jeder Fahrgast damit einen Zug zum Stoppen bringen. Wenn die U-Bahn den Bahnhof verlassen hat, wirkt die Notbremse erst im nächsten Bahnhof, damit der Zug nicht schlecht erreichbar im Tunnel stehen bleibt.
O wie offene Bauweise: Bei dieser Bauweise wird eine Baugrube ausgehoben, in der anschließend das Bauwerk entsteht. Wenn die Grube teilweise abgedeckt wird, um den Straßenverkehr nicht zu behindern, spricht man von einer Deckelbauweise. Bei der geschlossenen Bauweise bohrt sich der „stählerne Maulwurf“ durch den Untergrund (bergmännischer Vortrieb).
P wie P6: So wird ein Personenzug (im Gegensatz zu L = Leerzug) mit sechs Wagen intern bezeichnet. P4 steht demnach für einen 4-Wagen-Zug. Die kleinste Einheit ist ein P2, also ein Doppeltriebwagen.
Q wie Qualitätssicherung: Damit das Personal auf dem Laufenden bleibt, finden regelmäßig Schulungen statt. Außerdem wird permanent beobachtet, ob der Betrieb regelkonform abläuft.
R wie Rolltreppen: In der Münchner U-Bahn gibt es 732 Rolltreppen. Damit ist die MVG einer der größten Betreiber von Rolltreppen in Deutschland. Die Verfügbarkeitsrate liegt bei mehr als 95 Prozent.
S wie Stromschiene: Im Unterschied zur Oberleitung der Trambahn erfolgt die Stromversorgung der Münchner U-Bahn mittels einer seitlich im Gleisbereich montierten Stromschiene. Über am Zug befestigte Stromabnehmer gelangt der Strom in die Fahrzeuge.
T wie Totmann: Diesen Knopf darf das Fahrpersonal während der Fahrt nicht länger als drei Sekunden loslassen. Sonst wird der Zug automatisch eingebremst. Der Mechanismus stellt sicher, dass der Zugführer dienstfähig und damit die Sicherheit gewährleistet ist.
U wie Umformer: Da Gleichstrom nicht über einen Trafo transformiert werden kann, wird die niedrigere Spannung für Kleinverbraucher im Fahrzeug über einen rotierenden Umformer, der im weitesten Sinne ähnlich wie ein Fahrraddynamo funktioniert, erzeugt.
V wie Ventile: Zur Steuerung der pneumatischen Komponenten wie Bremsen, Kupplungen und Sekundärfederung sind in den Luftleitungen der Züge an verschiedenen Stellen Ventile verbaut. Damit kann bei Bedarf der Luftfluss unterbrochen werden.
W wie Wagenkurzschließer: Damit kann der Fahrer im Notfall den Fahrstrom abschalten, indem ein Kurzschluss erzeugt wird. Zur weiteren Absicherung werden sog. Streckenkurzschließer an die Stromschiene angelegt.
Z wie Zugzielanzeiger: Sie zeigen an den Bahnsteigen die nächsten Abfahrten, Sondertexte und Zugeinfahrten an. Die 434 Anzeiger „blitzen“ in regelmäßigen Abständen. Durch den „Pixel-Refresh“ wird verhindert, dass sich die Anzeigetexte als Schatten in die Displays einbrennen.