Wann Not aus und wann Not Halt?

Nun aber zum Produkt an sich: Wahrscheinlich haben die meisten Menschen schon einmal einen Not-Halt oder Not-Aus gesehen. Und, noch wahrscheinlicher, im alltäglichen Sprachgebrauch auf die Begriffe Schalter und Taster verzichtet. Schließlich spricht man meist vom Not-Halt beziehungsweise vom Not-Aus. Beides wird häufig synonym verwendet. Ob das richtig ist, klären wir im weiteren Verlauf noch. Was jedoch absolut sicher ist, ist die eigentliche Schalterart des Rastschalters. Der Mechanismus funktioniert also so, dass der Bediener den Schalter durch Druck zum Einrasten bringt. Dadurch wird ein Stromkreis geschlossen und die gewünschte Aktion ausgeführt. Für Anlagen und Maschinen sind solche Schalter Vorschrift – gemäß der deutschen Industrienorm EN ISO 13850, auf die wir im weiteren Verlauf noch näher eingehen werden. Im industriellen Umfeld kann so die Sicherheit der Mitarbeitenden gewährleistet werden.

Not-Halt, Not-Stopp oder Not-Aus

Wie oben bereits erwähnt, braucht jede Maschine mindestens ein, wenn nicht gar mehrere Not-Halt-Befehlsgeräte. Nun stellt sich unweigerlich die Frage, ob damit auch Not-Aus-Betätiger gemeint sind. Dazu ziehen wir die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG zurate, genauer den Anhang I, Absatz 1.2.4.3 “Stillsetzen im Notfall”. Dort wird nur von Not-Halt gesprochen, um unmittelbar drohende Gefahren zu vermeiden. Es muss also einen Unterschied zwischen Not-Halt, Not-Aus und Not-Stopp geben. Den gibt es. In der Kurzform: Not-Halt-Betätiger stoppen die Maschine, Not-Aus kappen die Stromzufuhr. Und Not-Stopp-Betätiger? Hier scheiden sich die Geister. Eine klare Definition gibt es in der Branche nicht. Teilweise wird Not-Stopp als Oberbegriff für die anderen beiden Arten verwendet, teilweise synonym für eine der beiden. Darum verzichten wir im weiteren Verlauf auf diesen Begriff, um keine Konfusion aufkommen zu lassen. Weitere Details zur Unterscheidung liefern verschiedene Normen und die bereits erwähnte Maschinenrichtlinie.

EN 13850 und EN 60204 – Stopp-Kategorien 

EN ISO 13850 ist eine harmonisierte Norm bezüglich der Sicherheit von Maschinen, im speziellen liefert sie für entsprechende Maschinen Not-Halt-Gestaltungsleitsätze. Neben EN 60204 ist sie eine der wichtigsten Grundlagen, wenn es um Not-Betätiger geht. In der Norm EN 13850 werden unter anderem die verschiedenen Stopp-Kategorien definiert. 

Stopp-Kategorie 0 

Durch Betätigung wird die Energiezufuhr zu den Antriebselementen sofort getrennt, der Betätiger fungiert also als Öffner des Stromkreises. In dieser Kategorie befindet sich der Not-Aus. Die Maschine wird also nicht erst in einen sicheren Zustand versetzt, sondern läuft gegebenenfalls noch eine gewisse Zeit in ihren mechanischen Prozessen weiter. Ein gewisses Gefahrenpotenzial besteht also auch nach der Betätigung noch. 

Stopp-Kategorie 1 

Der Betätiger, in diesem Fall der Maschinen-Not-Halt, versetzt zuerst die Maschine oder Anlage in einen sicheren und ungefährlichen Zustand. Erst anschließend wird die Energiezufuhr in Richtung Antriebselemente getrennt. Zu dieser Kategorie zählt die Not-Halt-Funktion.

Stopp-Kategorie 2 

Hier dreht sich Kategorie 0 sozusagen um: Die Energiezufuhr bleibt erhalten, jedoch wird die Maschine in einen sicheren Zustand versetzt. Diese Art des Stoppens ist für Not-Halt-Betätiger nicht zulässig und kommt daher auch nicht zum Einsatz.

Im Anhang Sicherheit von Maschinen der Norm EN 60204-1 finden wir unter elektrische Ausrüstung von Maschinen Teil 1 weitere Anmerkungen zum Unterschied der Betätiger: Die Reaktion nach Betätigung des Schalters ist entscheidend. Auf der einen Seite der Not-Halt, der im Notfall Maschinenbewegungen mit Gefahrenpotenzial stoppt, auf der anderen Seite der Not-Aus, der dem gesamten System im Notfall die Energie entzieht. Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG ergänzt hierbei, dass Not-Halt-Betätiger den gefährlichen Vorgang möglichst schnell zum Stillstand bringen müssen, während sie gegebenenfalls gleichzeitig bestimmte Sicherungsbewegungen auslösen. Die Frage, ob man für die Sicherheit von Maschinen Not-Halt-Betätiger oder Not-Aus-Schalter verwendet, ist klar beantwortet: Der Not-Halt ist meist die sichere Wahl.

Beschriftung und Farbwahl für Not-Bediengeräte

Gemäß der DIN EN ISO 13850 Sicherheit von Maschinen Not-Halt-Gestaltungsleitsätze gibt es klare Vorgaben in Sachen Beschriftung und Farbgebung der Not-Halt-Befehlsgeräte. Sie müssen deutlich erkennbar, gut sichtbar und schnell lokalisiert sein, dies unterstreicht die MRL 2006/42/EG. Aus diesem Grund hat das Stellteil stets die Sicherheitsfarbe Rot, der Hintergrund die Kontrastfarbe Gelb. Beschriftungen sollten vermieden werden, da es nach der Risikobewertung im Notfall schnell gehen muss und zusätzliche Informationen die reflexartige Handlung unter- oder abbrechen könnten, was zu Gefahren für Mensch und Maschine führen kann.

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Wann ist ein Notausschalter erforderlich?

Der Notausschalter, auch Not-Aus-Schalter geschrieben oder Not-Aus genannt, ist ein Schalter an Maschinen, Fahrzeugen und Anlagen. Er dient dazu, diese im Gefahrenfall oder zur Abwendung einer Gefahr schnell in einen sicheren Zustand zu versetzen.

Wie funktioniert ein Not

Der Not-Halt und der Not-Aus Taster werden im Gefahrenfall manuell betätigt und lösen ein Signal zur Stillsetzung der Anlage aus. Ein Not-Schalter muss in allen Fällen als Schlagschalter ausgeführt sein. Durch das Anschlagen des Tasters muss dieser Verrasten.

Was muss ein Not

Die Not Aus Funktion wird zum Abschalten der elektrischen Energieversorgung der Maschine verwendet, um Gefährdungen durch elektrische Energie (z.B. eines elektrischen Schlages) auszuschließen.

Was passiert bei Not

Im Prinzip ist der Notaus ja nichts anderes. Die Zündung und Spritzzufuhr (bei einem Einspritzer) werden unterbrochen, der Motor geht aus. Und da er nur ausgeht, aber nichts blockiert, passiert nichts spekatuläres.

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