Es gibt keine langsamen Spermien
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Spermien rotieren am Weg zum Ei über ihren eigenen Kopf. (phonlamaiphoto / Fotolia.com)
Neue Erkenntnisse in der Sexualforschung: Es gibt keine schnellen oder langsamen Spermien. Sie wechseln zwischen verschiedenen Schwimmtechniken und vervielfachen ihre Geschwindigkeit durch Gruppenschwimmen.
Millionen von Spermien werden beim Orgasmus abgegeben, und schwimmen zur Eizelle. Im besten Fall erreicht eine das Ei, und führt zu einer Schwangerschaft oder Mehrlingsschwangerschaft. Dabei soll die allerflinkste das Ziel erreichen, langsame Spermien hätten keine Chance, wurde bisher angenommen. Bei einer Studie fanden Forscher nun heraus, dass Spermien eine eigene Schwimmtechnik haben: sie können in der Schwimmtechnik und Rotation variieren und bestimmen so in welche Richtung sie schwimmen. Damit widerlegt sich der Mythos des langsamen Spermiums.
Spermien schwimmen in Gruppen
Nach den neuen Ergebnissen der deutsch-amerikanischen Studie heften sich Spermien am Weg zur Eizelle an andere Spermien an, lösen sich wieder und drehen sich über ihren Kopf weiter. Dabei kann das Spermium um seine gesamte Längsachse rotieren und sich rasch "losschießen". So wird das Spermium noch schneller und das Schwimmen in Gruppen führt eher zum Einnisten des Spermiums in die Eizelle.
Die Spermienbewertung für kinderlose Paare müsste daher laut den Forschern neue interpretiert werden: Faktoren, die zur Gruppenbildung beitragen müssten näher untersucht und identifziert werden, um diese besser beeinflussen zu können.
Umso genauer die Schwimmtechnik der Spermien verstanden wird, umso eher kann Familien mit Kinderwunsch geholfen und die Möglichkeiten zur künstlichen Befruchtung verbessert werden.
ERSTELLUNGS-/
ÄNDERUNGSDATUM
15.09.2014 / 06.05.2019