Warum sitzt söder in der pressekonferenz mit merkel

Erstmals in ihrer langen Amtszeit hat Bundeskanzlerin Angela Merkel an einer Sitzung von Bayerns Ministerrat teilgenommen. Sehen Sie hier die gemeinsame Pressekonferenz von Merkel und Söder.

Quelle: WELT

Autoplay

Kabinettssitzung in der Spiegelgalerie, Schifffahrt auf dem Chiemsee: Die Bilder von Angela Merkel und Markus Söder haben es in sich. Die Kanzlerin will ihrem Treffen allerdings keine Bedeutung in der Frage der Unions-Kanzlerkandidatur beimessen.

Anzeige

Comment 0  Kommentare

Facebook Twitter Whatsapp

Anzeige

Angela Merkel hat am Dienstagmittag auf einer Pressekonferenz nach ihrem Treffen mit Markus Söder am Chiemsee Fragen zum möglichen Unions-Kanzlerkandidaten ins Leere laufen lassen.

Anzeige

„Bei der Frage zu meinen möglichen Nachfolgern lege ich mir eine besondere Zurückhaltung auf“, sagte die CDU-Bundeskanzlerin und ergänzte: „Deshalb kann ich Ihnen heute nur sagen: Bayern hat einen guten Ministerpräsidenten – und der hat mich heute eingeladen. Mehr können Sie da von mir nicht hören.“

Auf die Frage, ob für sie auch eine ähnliche Veranstaltung in Nordrhein-Westfalen mit den Kandidaten für den CDU-Vorsitz vorstellen können, antwortete sie: „Wenn ich von anderen Kabinetten eingeladen werde, würde ich selbstverständlich auch andere Kabinette besuchen.“ Dies gelte unabhängig davon, ob sich der jeweilige Ministerpräsident für den CDU-Vorsitz bewerbe oder nicht.

Lesen Sie auch

Markus Söder als Kanzler

Wird dann wirklich die kleine CSU die große CDU dominieren?

Anzeige

Hintergrund: Die drei Kandidaten für die Nachfolge der Noch-CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer – Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen – kommen alle aus dem größten deutschen Bundesland.

Der Tag bei bestem Wetter mit Söder produzierte perfekte, wahlkampftaugliche Bilderbuchfotos. Sie erinnerten vor dem Alpenpanorama an Merkels Gespräch mit dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama beim G-7-Gipfel vor fünf Jahren in Elmau.

Angela Merkel zu Besuch bei der Sitzung des bayerischen Kabinetts in der Spiegelgalerie des Neuen Schlosses auf der Insel Herrenchiemsee

Quelle: dpa/Peter Kneffel

Mit der Chiemseebahn ging es dann zusammen mit Söder …

Quelle: AFP/PETER KNEFFEL

… zur sehr harmonisch wirkenden Bootsfahrt auf dem Chiemsee

Quelle: REUTERS

Im Gleichschritt: Söder und Merkel auf dem Weg zur abschließenden Pressekonferenz

Quelle: dpa/Peter Kneffel

Angela Merkel und Barack Obama sprechen beim G-7-Gipfel im Juni 2015 unter vier Augen im Garten von Schloss Elmau – ein ikonisches Bild

Quelle: AP/Pool dpa

Söder sprang ihr bei der Frage nach der Bedeutung des Tages zur Seite und sprach von dem Treffen mit Merkel ungefragt als einem „Zeichen des Wiederzusammenfindens“ nach einer zuvor schwierigen Zeit. Gemeint waren die schweren Auseinandersetzungen mit der Kanzlerin, zum Beispiel in und wegen der Flüchtlingskrise.

Es folgte die Frage, was er von Merkel lernen könne? Seine knappe Antwort: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Es folgte ein kleiner Seitenhieb in Richtung seines Stellvertreters und Wirtschaftsministers von den Freien Wählern: „Das habe ich auch Hubert Aiwanger empfohlen.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sitzt neben dem zugeschalteten Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern bei der Pressekonferenz nach der Ministerpräsidentenkonferenz.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sind sich in der Bewertung gedruckter Lexika uneins. Während die Kanzlerin am Donnerstag nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten in Berlin in einem launigen Wortwechsel mit Söder vom „gesammelten Weltwissen“ sprach, nannte der CSU-Politiker das Nachschlagewerk Brockhaus „alte Schinken“.

„Die Anstrengungen haben sich gelohnt“

Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Merkel„Die Anstrengungen haben sich gelohnt“

Vorangegangen war eine Journalisten-Frage an Söder, warum er seltener zu den Beratungen nach Berlin komme, seitdem die Frage der Kanzlerkandidatur innerhalb der Union geklärt sei. „Ist es nicht mehr so wichtig, jetzt in Person neben der Bundeskanzlerin zu sitzen?“

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Instagram angezeigt werden.

Datenschutzseite Einverstanden

View this post on Instagram

A post shared by News von ZDFheute (@zdfheute)

Dieses Element enthält Daten von Instagram. Sie können die Einbettung solcher Inhalte auf unserer Datenschutzseite blockieren.

Söder, der diesmal per Video auf einen großen Bildschirm neben Merkel zugeschaltet war, betonte, er sei seitdem zu einer von zwei Ministerpräsidentenkonferenzen nach Berlin gekommen. An einem Impfgipfel habe er aus der Ferne teilgenommen, was auch vorher schon nicht unüblich gewesen sei. „Und unter uns gesagt: Ich bin so nah an der Kanzlerin dran wie eh und je, wenn Sie das sehen. Der Monitor steht direkt daneben. Also, ich finde, da passt kein Blatt Papier dazwischen. Doch ein Blatt Papier schon, aber mehr nicht.“

Merkel entgegnete, ein „paar Bände Brockhaus“ passten schon dazwischen, aber dies sei „aus pandemischer Sicht“ erforderlich. Das gedruckte Lexikon passte wiederum Söder nicht: Brockhaus sei in der heutigen Zeit doch ein bisschen altmodisch. „Lass lieber ein paar iPads aufstellen, da können wir mehr Informationen draus ziehen als aus den alten Schinken.“ Merkel konterte beiläufig: „Aber nix gegen das gesammelte Weltwissen.“ Das letzte Wort hatte wiederum Söder: „Gibt's aber im Internet auch.“

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte