Fremde Hunde im eigenen Garten stellen für zahlreiche Gartenbesitzer ein Problem dar - sei es durch Hundekot, durchbuddelte Beete, Angst vor Hunden oder einfach der Unmut über das Eindringen ungeladener "Gäste". Wir verraten Ihnen die besten Tipps und schonendsten Mittel, um Hunde dauerhaft von Ihrem Grundstück fern zu halten.
26. November 2020 · Tim Sydekum
Lesedauer: 6 Minuten · 3 Kommentare
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Inhaltsverzeichnis
Hunde mit Wasser fernhalten
Manche verabscheuen Wasser, andere lieben es. Aber in beiden Fällen wirkt eine plötzliche nasse Überraschung effektiv gegen eingedrungene Hunde im Garten. Dazu eignet sich beispielsweise ein Rasensprenger, der in die Richtung der Zugangsstelle oder des Hundes zielt. Kommen Hunde meist nur während eines bestimmten Zeitraumes in den Garten, sorgt ein Rasensprenger mit Zeitschaltuhr für Wasserersparnis. Ideal sind Sprenkleranlagen mit integriertem Bewegungsmelder. Sobald ein Hund durch diesen wahrgenommen wird, spritzt das Wasser los. Der Vorteil: es hält auch andere unerwünschte Tiere aus dem Garten fern.
Alternativ können Sie auch einen Gartenschlauch verwenden und den Hund damit direkt anspritzen, sobald er den Garten betreten hat. Doch Achtung: Aggressive Tiere könnten dabei auf Sie losgehen. Verwenden Sie diese Methode daher nur, wenn Sie in sicherer Position stehen oder vom Hund keine Gefahr ausgeht. Achten Sie bitte darauf, das Tier nicht mit einem zu harten Strahl zu treffen, wie ihn zum Beispiel Hochdruckreiniger erzeugen. Dies könnte zu Verletzungen führen und der Hundehalter gegebenenfalls Anzeige erstatten.
Duftpflanzen gegen Hunde
Hunde besitzen eine empfindliche Nase mit sehr ausgeprägtem Geruchssinn. Manche Düfte können sie nicht ausstehen, sodass sie diese meiden. Geeignet ist das Pflanzen bestimmter Gewächse vor allem für Vorgärten, die Hunde gern als "Toilette" missbrauchen. Alles was Sie dazu benötigen ist ein Spaten oder eine Gartenschaufel und mindestens eine der folgenden Duftpflanzen:
- Beifuß (Artemesia vulgaris)
- Currykraut / Italienische Strohblume (Helichrysum italicum)
Funktioniert bei Hunden bedingt, bei Katzen sehr gut - Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Verpiss-dich-Pflanze (Coleus comosus)
- Weinraute (Ruta graveolens)
- Zimtbaum (Cinnamomum verum)
Schärfe vertreibt Hunde
Alle Hunderassen reagieren auf scharfe und säurehaltigen Gewürze und Lebensmittel. Cayennepfeffer, Chili und Essig sind ideale Abwehrprodukte, um Hunde vom eigenen Grundstück fern zu halten. Essig kann in kleinen Abständen mittels Schälchen aufgestellt oder versprüht werden, während Cayennepfeffer verstreut und Chili-Schoten in kleinen Stückchen auf dem Boden verteilt werden.
Diese Methode eignet sich vor allem an engen Zugangsstellen wie beispielsweise in Hecken oder zur Umrandung von beliebten Buddelstellen. Normalerweise reicht es aus, wenn Hunde ein- bis zweimal damit in Kontakt kommen, um anschließend einen Bogen darum zu machen. Aber es besteht eine hohe Chance, dass sie es zu einem späteren Zeitpunkt erneut probieren werden, sodass anfänglich auf das lückenlose Ausbringen zu achten ist. Anschließend erfolgt die Ausbringung in größeren aber dennoch regelmäßigen Zeitabständen als prophylaktische Maßnahme.
Kaffeesatz gegen Hunde einsetzen
Wenn Sie keine neuen Pflanzen anschaffen möchten und Ihnen das Ausstreuen von Pfeffer und Chili auf Dauer zu kostspielig wird, bietet Kaffeesatz die ideale Alternative, sofern Kaffeetrinker im Haushalt vorhanden sind. Der Geruch von Koffein, der im Kaffeesatz vorhanden ist, schreckt Hunde ab. So klappt es:
- Kaffeesatz sammeln und gut abtrocknen lassen
- Gesammelten Kaffeesatz stets trocken und luftdicht lagern
- Gleichmäßig an betroffenen Stellen auslegen
- Je dicker und breiter die Schicht, desto intensiver der abschreckende Koffeingeruch
- Mindestens einmal wöchentlich Kaffeesatz nachlegen
- Ideal für Vorgärten und Umrandung von Beeten, Sandkästen, etc.
Vorsicht: Kaffeesatz kann den Säuregehalt des Bodens reduzieren und Auswirkungen auf das Pflanzenwachstum haben. Optimal ist übrigens Kaffeesatz von Espresso gefolgt von herkömmlichem Filterkaffee.
Produkte aus dem Handel
Eine weitere Möglichkeit Hunde fern zu halten, sind spezielle Abwehrprodukte aus dem Handel.
Abwehrsprays
Was Sie mit dem Pflanzen von abschreckenden Duftpflanzen und das Ausbringen von unangenehmen Gerüchen selbst übernehmen können, steht Ihnen im Handel bereits als gebrauchsfertige Sprays zur Verfügung. Angeboten werden sie als Hundeabwehr- und Fernhaltesprays. Eigentlich sind sie entwickelt worden, um sich vor einem angreifenden Hund zu schützen, wirken aber auch durch Einsprühen auf die Erde. Durch das Sprühen verfliegen viele Inhaltsstoffe und bei Gegenwind trifft es Sie. Langfristig betrachtet ist diese Methode deutlich kostenintensiver, als das Pflanzen oder Ausbringen von Pfeffer, Kaffeesatz & Co.
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Hundepfeife
Im Fachhandel gibt es spezielle Hundepfeifen zur Abwehr und zum Fernhalten von Hunden. Die Tonfrequenz ist so hoch, dass es sich für das empfindliche Gehör der Hunde sehr unangenehm anhört und sie sich damit zügig in die Flucht schlagen lassen. Beim Kauf ist unbedingt auf die Frequenz zu achten. Bei deutschen Produkten liegt diese in der Regel zwischen 5.400 und 12.600 Hertz.
Von höher liegenden Frequenzen sollte unbedingt abgesehen werden, da sie für Hunde schmerzhaft sein können. Selbst bei niedrigeren Frequenzen können Experten bis heute nicht ausschließen, dass die Töne für Langzeitschäden am Hundegehör sorgen. Deshalb sollte eine Hundepfeife sehr mit Bedacht eingesetzt oder im besten Fall lieber auf eine andere Methode zum Vertreiben von Hunden zurückgegriffen werden. Zudem nutzt Ihnen eine Hundepfeife nur, wenn Sie im Garten anwesend sind und den Hund auf frischer Tat ertappen. Es gibt außerdem Hunde, die auf eine Hundepfeife gar nicht reagieren.
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Ultraschallgerät
Ähnlich wie die Hundepfeife funktioniert ein Ultraschallgerät gegen fremde Hunde im Garten. Auch hierbei werden mit hohen Frequenzen Töne abgegeben. Der Vorteil gegenüber einer Hundepfeife ist, dass es sie mit dauerhafter Einschaltung und mit integriertem Bewegungsmelder gibt. Sie müssen folglich nicht anwesend sein und selbst den Ton auslösen. Was die Frequenzhöhe und die Nutzung von Ultraschallgeräten angeht, gilt Gleiches wie bei Hundepfeifen: bitte Hunden keine gesundheitlichen Schäden zufügen.
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Ultimative Lösung: Grundstück absichern
Sollten alle Hausmittel, Pflanzen und Geräte den Hund nicht davon abhalten, Ihren Garten zu betreten, hilft nur noch eines: Sichern Sie Ihr Grundstück vollständig ab.
Zaun zur Grundstücksschließung
Die effektivste Methode, fremde Hunde vom Grundstück fernzuhalten, ist das Umzäunen. Auf diese Weise wird der Zutritt versperrt, vorausgesetzt, der Zaun ist ausreichend geschlossen. Bei der Planung sollten Sie nicht ausschließlich den großen Hund vom Nachbarn berücksichtigen. Wählen Sie beispielsweise einen Jäger- oder Lattenzaun, der ausreichend Zwischenräume bietet, durch welche ein kleiner Chihuahua hindurch passt, bietet Ihnen dieser unter Umständen lediglich eine kurzfristige Problemlösung. Deshalb ist immer auf kleine Zwischenräume zu achten oder von vornherein ein geschlossener Zaun auszuwählen. Eine Mauer stellt eine Alternative dar.
Zaunhöhe bedenken
Ein wichtiges Kriterium ist die Zaunhöhe. Experten empfehlen eine Berechnung nach folgender Faustregel: Hundegröße mal drei = Zaunhöhe. Für kleine Hunde gelten Zäune mit 1,2 Meter Höhe als ausreichend. Für Labradore, Golden Retriever und Huskys werden Richtwerte bei der Zaunhöhe zwischen 1,4 und 1,6 Meter angegeben. Bei großen Hunden wie einem Dobermann oder Berner Sennenhund sind zwischen 1,6 und 1,80 Meter empfehlenswert. Außerdem ist auf eine entsprechend gute Stabilität zu achten.
Hecken zur Grundstücksschließung
Alternativ zum Zaun können Sie auch Hecken pflanzen. Hierbei kommt es darauf an, dass sie dicht und gut im Bodenbereich wachsen sowie eine Höhe erreichen, die ein Herüberspringen verhindert. Ideal sind stachelige Exemplare, wie beispielsweise die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium). Sie wächst dicht, ist immergrün und gedeiht bis zu einer Höhe von fünf Metern. Mit einer Heckenschere kann sie aber auch deutlich kleiner gehalten werden.
Hunde werden es vermeiden, diese zu durchkreuzen, da das stachelige Blattwerk schmerzhaft ist. Sollte der Bodenbereich mit der Zeit kahler werden, können "Löcher" mittels Karnickeldraht verschlossen werden.
Weitere mögliche Beispiele für eine dichtgewachsene, immergrüne und Hunde abwehrende Hecke mit ausreichender Höhe sind:
- Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
Vorsicht giftig! - Liguster (Ligustrum)
- Buchsbaum (Buxus)
- Leyland-Zypresse (x Cupressocyparis leylandii)
Extrem schnellwachsend - Koniferen (Coniferales)
Unbequemen Zugang schaffen
Wie Katzen verfügen auch Hunde über empfindliche Pfoten. Sie meiden Untergründe, die für Unbequemlichkeit sorgen. Dies können Sie sich als Hausbesitzer zunutze machen und Ihren Garten mit einem Bett aus spitzen Kiessteinen umranden. Allerdings ist hierbei zu bedenken, dass Kiesflächen der Natur schaden und deshalb als allerletzte Möglichkeit gewählt werden sollten, wenn keine andere Maßnahme hilft oder zu realisieren ist.
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THEMEN: Hausmittel Tiere
Über den Autor
Tim Sydekum
Als Gartenliebhaber und Gründer von mein-gartenexperte.de ist Tim zuständig für spannende Produkttests, interessante Berichte und informative Beiträge aller Art. Er hat eine technische Ausbildung und jahrelange Erfahrung im Gartenbereich.