Jeder zweite Deutsche sieht schlecht, knapp zwei Drittel der Betroffenen tragen eine Brille. Ob man sich mit seiner Sehhilfe wohlfühlt, ob sie gut sitzt und die richtige Stärke hat, hängt auch von der Qualität des Optikers ab.
Die Stiftung Warentest hat nun die neun größten überregionalen Optikerketten getestet. Fünf Tester gaben bei jedem Anbieter Brillen in Auftrag. Nach dem Kauf manipulierten sie die Brillen und brachten sie zur Reparatur. Die Stiftung überprüfte sowohl die Qualität der Brillen (Bestimmung der Fehlsichtigkeit, Anpassung der Fassung) als auch die Beratung in den Filialen und die Kundenorientierung (Warte- und Bearbeitungszeiten).
Die einzige „gute“ Kette im Test war Optiker Bode. Die Brillenqualität war „gut“ und die Optiker berieten nach Meinung der Tester am besten. Allerdings bekam einer der Tester eine teure Gleitsichtbrille, obwohl er nur eine normale verlangt hatte. Bode hat seine Filialen vor allem in Norddeutschland. Die bekannten Ketten Fielmann und Apollo schnitten im Test nur „befriedigend“ ab – wegen der Qualität der Brillen. Bei Apollo gab es zum Beispiel deutliche Fehler bei der Anpassung der Fassung, bei Fielmann war auf den Sehtest kein Verlass. Bei beiden Ketten lobten die Tester aber die „gute“ Kundenorientierung. Den Optikern bei Fielmann attestierten sie ein „besonders gutes Händchen bei der Auswahl geeigneter Fassungen“.
Bei der Reparatur gab es nichts auszusetzen: Alle Ketten reparierten die Modelle kurzfristig und kostenlos.jmi
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Gefertigt waren die meisten Brillen erfreulich gut, auch bei fast allen günstigen Anbietern. Viele werben damit, hochwertige Gläser zu verkaufen: dünner Kunststoff, gehärtet, superentspiegelt. Im Test erlebten wir enorme Preisunterschiede. Bei Einstärkenbrillen etwa reichte die Spanne von 70 Euro bis hin zu 570 Euro. Was Brillen kosten, hängt unter anderem auch von empfohlenen Extras bei den Gläsern ab. Kunden können
schwer einschätzen, was sich individuell lohnt. Unser Brillenglas-Glossar gibt Hilfe.Gut gefertigt, teilweise saftige Preise
Das bietet der Augenoptiker-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt Bewertungen für 12 Augenoptiker, darunter die sechs größten Ketten, vier Online-Shops und zwei beispielhaft ausgewählte Einzeloptiker. Nur ein Optiker ist gut, neun sind befriedigend, zwei ausreichend.Kaufberatung. Wir erläutern Schritt für Schritt, wie Sie zu Ihrer
Wunschbrille kommen, und worauf Sie dabei achten sollten – egal, ob Sie die Brille online oder vor Ort bestellen. Wir nennen die Vor- und Nachteile von Online- und Vor-Ort-Optikern und sagen, wann sich der Gang ins Geschäft lohnt.Hintergrund und Tipps. Ob Kunstoffgläser, Entspiegelung oder Lotus-Effekt: Unser Glas-Glossar klärt, welche Extras sich lohnen und was sich Kunden sparen können.Heftartikel. Nach Freischaltung erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum
Testbericht aus test 4/2019 sowie auf das PDF zum Testbericht aus test 12/2015 mit Informationen rund ums Thema Kontaktlinsenanpassung.
Vor allem beim Feinjustieren der Brillen hapert es
Im Test deckt die Stiftung Warentest die gesamte Palette ab: von reinen Onlineanbietern über Ketten mit und ohne Webshop hin zu zwei Einzeloptikern vor Ort. Bei jedem Anbieter gaben fünf fehlsichtige Kunden Brillen in Auftrag und Gutachter beurteilten dann die Qualität. Das ist das Herzstück des Tests, die Bilanz gemischt. Es hapert vor allem beim Anpassen und noch mehr beim Feinjustieren der Brillen, der sogenannten Zentrierung.
Warum die Zentrierung so wichtig ist
Idealerweise biegt und ruckelt ein Optiker an zwei Terminen an der gewählten Fassung: bevor er die Zentrierwerte ermittelt und wenn der Kunde die fertige Brille abholt. Eine schlecht angepasste kann nicht nur „schräg“ aussehen, sondern auch rutschen oder drücken. Oder eben die Zentrierung ruinieren.
So kamen die Preise im Test zustande
Im Test gab es hohe Preisspannen. Brillenkosten können zum einen von teuren Empfehlungen abhängen – aber auch von augenoptischen Anforderungen oder individuellen Wünschen der Kunden. So war das bei unseren Testern:
Fall 1 und 2: Fernbrillen: Die eine Frau hat hohe Sehwerte und fährt viel Auto. Budget: maximal 400 Euro. Die andere Frau mit geringen Werten hatte noch nie zuvor eine Brille. Budget: maximal 300 Euro.Fall 3: Nahbrille: Der Mann will eine Brille, um damit im Sessel zu lesen. Sie soll keine Halbbrille sein, sondern eine mit großen Gläsern. Augenoptisch ist sein Bedarf nicht einfach, unter anderem da er auf beiden Augen sehr verschiedene Sehwerte hat. Ausgeben sollte er maximal 600 Euro.Fall 4: Gleitsichtbrille: Die Frau möchte explizit „eine ganz normale Gleitsichtbrille“ ohne teure Extras. Ihr Budget: maximal 600 Euro.Fall 5: Arbeitsplatzbrille: Die Frau kommt mit ihrer normalen Gleitsichtbrille bei der Bildschirmarbeit nicht mehr zurecht. Die Testerin muss vor allem am PC gut sehen. Kosten sollte diese Art der Arbeitsplatzbrille maximal 600 Euro.Online geht nicht immer schnell
Bis die Brillen im Test abholbereit oder zugestellt waren, dauerte es im Schnitt elf Tage. Ein Päckchen ließ sogar knapp sieben Wochen auf sich warten. Bestellt hatte unsere Testerin es mit wenigen Klicks.
Nutzerkommentare, die vor dem 27. März 2019 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung zum selben Thema.
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