Was passiert nach 10 Jahren Rauchen?

Eigentlich ist es nie zu spät: Wer mit dem Rauchen aufhört, tut seinem Körper Gutes - auch im höheren Alter. Sind der innere Schweinehund und vor allem die Sucht überwunden, sinkt das Risiko für verschiedene Krankheiten deutlich. Wie sich ein Rauchstopp auf die Gesundheit auswirkt:

Welche Risiken reduzieren sich mit dem Rauchstopp?

Wer die Hände von der Zigarette lässt, verringert generell die Gefahr für verschiedenste Erkrankungen. So ist Rauchen für zahlreiche Krebserkrankungen direkt verantwortlich, neun von zehn Patienten mit Lungenkrebs haben geraucht. Aber auch Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfälle oder chronische Bronchitis lassen sich häufig auf das Rauchen zurückführen. Immerhin stirbt dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) zufolge ein Starkraucher im Schnitt zehn Jahre früher als ein Nichtraucher . In Deutschland sterben jedes Jahr bis zu 140.000 Menschen an den Folgen.

Wie schnell sinkt das Erkrankungsrisiko?

Schon drei Tage nach der letzten Zigarette verbessert sich nach Angaben des DKFZ die Funktion der Atemwege, nach einer Woche sinkt der Blutdruck. Nach einem bis neun Monaten gehen Hustenanfälle, Verstopfungen der Nasennebenhöhlen und Kurzatmigkeit zurück. Die Lunge wird allmählich gereinigt, indem Schleim abgebaut wird. Die Infektionsgefahr verringert sich.

Zwei Jahre nach einem Rauchstopp hat ein früherer Raucher fast das gleiche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Nichtraucher. Nach fünf Jahren sinkt auch das Risiko für Krebserkrankungen in Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase auf die Hälfte. Auch das Schlaganfallrisiko kann bereits nach zwei bis fünf Jahren auf das eines Nichtrauchers sinken.

Wie stark nimmt die Gefahr von Lungenkrebs ab?

Zehn Jahre nach dem Aufhören hat ein ehemaliger Raucher ein nur noch halb so hohes Risiko für Lungenkrebs, als wenn er dauerhaft weitergepafft hätte. Wer beispielsweise 40 Jahre lang geraucht und vor fünf Jahren die Kippen weggelegt hat, kann zwar auch heute noch an Lungenkrebs erkranken. Nach Angaben von Ärzten steigt das Risiko aber zumindest nicht mehr. Auch die Risiken für Kehlkopf- und Bauchspeicheldrüsenkrebs gehen zurück.

Wie viel Lebenszeit lässt sich gewinnen?

Nach DKFZ-Berechnungen rauben mehr als zehn Zigaretten pro Tag Männern im Schnitt 9,4 und Frauen 7,3 Lebensjahre. Auch ein moderater Konsum von weniger als zehn Zigaretten pro Tag reduziert die Lebenserwartung bei beiden Geschlechtern immer noch um etwa fünf Jahre. Besonders gefährdet sind männliche, fettleibige, starke Raucher, die viel Alkohol trinken und viel rotes Fleisch essen. Sie büßen gegenüber ihren Mitmenschen mit dem günstigsten Risikoprofil bis zu 17 Jahre an Lebenserwartung ein. Bei einer Frau sind es 13,9 Jahre.

Warum nehmen viele zu, wenn sie mit dem Rauchen aufhören?

Untersuchungen zufolge legen vier von fünf ehemaligen Rauchern innerhalb der ersten ein bis zwei Jahre nach dem Aufhören im Schnitt etwa viereinhalb Kilogramm zu. Bei Frauen fällt die Gewichtszunahme noch etwas größer aus als bei Männern. Auch nach zehn Jahren haben viele im Schnitt noch vier bis fünf Kilogramm mehr drauf. Allerdings nehmen auch viele Nichtraucher in solch einem Zeitraum zu.

Als Ursache werden ein gedrosselter Stoffwechsel sowie eine vermehrte Kalorienaufnahme nach dem Rauchstopp diskutiert. Der Körper verbrennt weniger Energie, gleichzeitig greifen viele statt zur Zigarette verstärkt zu Süßem und Snacks. Forscher aus der Schweiz brachten vor einigen Jahren eine weitere mögliche Ursache ins Spiel: Möglicherweise verändert sich bei ehemaligen Rauchern die Zusammensetzung der Darmflora.  Demnach nehmen jene Bakterienstämme überhand, die auch in der Darmflora von Fettleibigen dominieren

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Foto: A3390 Kay Nietfeld/ dpa

Mit dem Rauchen aufhören

Wie lange braucht der Körper, um sich von der letzten Zigarette zu erholen?

| 23. September 2022, 16:43 Uhr

Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören, wird Ihre Gesundheit es Ihnen in jedem Fall danken! Aber wann hat sich der Körper danach vom gesundheitsschädlichen Tabakkonsum eigentlich wieder vollständig erholt? FITBOOK listet auf, wie lange es wirklich dauert, bis sich einzelne Organe und Körperfunktionen wiederhergestellt haben.

Zigarette ausdrücken und lieber heute als morgen mit dem Rauchen aufhören, lautet die Devise. Denn im Volksmund ist oft von rund sieben Jahren die Rede, bis der Körper sich nach der letzten Zigarette wieder erholt haben soll. Die Amerikanische Krebsgesellschaft weiß es jedoch genauer und listet die einzelnen Phasen der Regeneration nach dem endgültigen Rauchstopp auf.

Rauchen aufhören: Diese Regenerations-Phasen setzen nach der letzten Zigarette ein

Am ersten Tag nach der letzten Zigarette

Bereits 20 Minuten (!) nach der letzten Zigarette pendeln sich Herzfrequenz und Blutdruck wieder ein. Innerhalb der folgenden acht Stunden geht die Kohlenmonoxidbelastung im Blut zurück, die Ihnen das in Tabakwaren enthaltene Nikotin zugefügt hat. Sind erst einmal 24 Stunden vergangen, folgt der nächste richtig große Schritt: Die Gefahr auf einen Herzanfall hat sich deutlich verringert.

Eine paar Tage nach der letzten Zigarette

Eine Nebenwirkung des Rauchens ist, dass sich Geschmacks- und Geruchssinn verschlechtern. Diese normalisieren sich jedoch innerhalb von zwei Tagen nach der letzten Zigarette. Sie werden also spätestens am dritten, vierten Tag nach der letzten Zigarette begeistert davon sein, wie lecker so manches ist.

Drei Monate nach der letzten Zigarette

Nach zwei bis drei Monaten hat sich die Lunge etwas erholt. Das bemerkt man an einem längeren Atem (im wörtlichen Sinn), etwa beim Sport. Den sollten Sie jetzt übrigens unbedingt in den Alltag integrieren!

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Ein Dreivierteljahr nach der letzten Zigarette

Innerhalb der kommenden Wochen gehen auch Hustenanfälle und Kurzatmigkeit zurück. Die Nebenhöhlen sind freier, als es während Ihrer aktiven Zeit als Raucher so oft der Fall war, und Sie fühlen sich weniger schlapp. Darüber hinaus schreibt die Amerikanische Krebsgesellschaft, dass nun „winzige haarähnliche Strukturen, die den Schleim aus der Lunge transportieren sollen (genannt: Zilien), ihre Funktion wieder aufnehmen“. Die Folge: eine sauberere Lunge und eine verringerte Gefahr auf Entzündungen.

Fünf Jahre nach der letzten Zigarette

Nach einem Jahr ohne Zigaretten sind Sie nur noch halb so gefährdet, eine koronare Herzkrankheit zu bekommen, wie Sie es als Raucher waren. Nach fünf Jahren hat sich auch die Gefahr auf einen Schlaganfall um die Hälfte reduziert.

10 Jahre nach der letzten Zigarette

Nach zehn Jahren hat sich Ihre Gefahr auf tödlichen Lungenkrebs um die Hälfte reduziert. Genauso verhält es sich mit der Gefahr auf eine Krebsentwicklung in Luft- und Speiseröhre, Nieren, Bauchspeicheldrüse und im Mundraum.

15 Jahre nach der letzten Zigarette

Nach 15 Jahren sind Sie körperlich so aufgestellt wie vor Ihrer ersten Zigarette. Das heißt: Sie sind nicht mehr (oder weniger) gefährdet, an einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebsart zu erkranken, beziehungsweise zu sterben, als jemand, der noch nie geraucht hat.

Ciao Zigarette: Lieber früher als später mit dem Rauchen aufhören

15 Jahre dauert es also, bis dich der Körper nach dem Rauchstopp wieder vollständig regeniert hat. Sagen Sie der Zigarette also am besten direkt ade: Je früher man mit dem Rauchen aufhören kann, desto besser für den Körper. Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg.

Quelle

  • American Cancer Society. Health Benefits of Quitting Smoking Over Time. (aufgerufen am 23.9.2022)

Wie schädlich ist 10 Jahre Rauchen?

Nach zehn Jahren: Das Risiko für Lungenkrebs ist nur noch halb so hoch, als hätte man weitergepafft. Wer beispielsweise 40 Jahre lang rauchte und vor fünf Jahren die Kippe weglegte, kann zwar auch heute noch an Lungenkrebs erkranken. Ärzten zufolge steigt das Risiko aber zumindest nicht mehr.

Wie lange braucht eine raucherlunge um sich zu erholen?

Die Atemwege erholen sich Wenn das Rauchen noch keine dauerhaften Schäden angerichtet hat, erholt sich die Lunge innerhalb von ein bis zwei Jahren. Wie schnell es im Einzelfall geht, hängt davon ab, wie lange und intensiv jemand geraucht hat und wie stark die Lunge geschädigt wurde.

Wie viel Jahre muss man Rauchen um Lungenkrebs zu bekommen?

90 Prozent der Bronchialkrebse verantwortlich ist. Das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken berechnet sich relativ einfach nach der sogenannten 20er-Regel: Wer 20 Jahre lang 20 Zigaretten pro Tag raucht, hat sein Lungenkrebsrisiko auf das 20fache gegenüber dem gleichaltrigen Nichtraucher gesteigert.

Wie lange muss man Rauchen bis die Lunge schwarz wird?

Schwarze Lunge ist das Ergebnis von 30 Jahren Rauchen.

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