Was passiert wenn die Zecke nicht ganz entfernt wird?

Zecken können die Erreger schwerer Erkrankungen übertragen. Stiche früh zu erkennen und die Parasiten schnell zu entfernen, kann entscheidend sein. Mit den richtigen Tipps können Sie eine Zecke rasch und fachgemäss loswerden.

Dieser Artikel beantwortet folgende Fragen:

Wie wird eine Zecke richtig entfernt?

Ist es schlimm, wenn nicht die ganze Zecke entfernt werden kann?

Was muss man nach dem Entfernen tun?

Sei es bei Outdoor-Aktivitäten oder als Haustier-Besitzer: Das Risiko von einer Zecke gestochen zu werden, ist in der ganzen Schweiz ein Thema.

Wird ein Zeckenstich am Körper entdeckt, sollte die Zecke schnellstmöglich entfernt werden. Es ist nicht nur wichtig, wie rasch Sie dies tun, sondern vor allem auch wie. Beim Zeckenstich verankern sich die Spinnentiere in der Haut und saugen das Blut des Gestochenen (dem Wirt). Je länger der Saugvorgang anhält, desto wahrscheinlicher ist eine Übertragung von gewissen Krankheitserregern wie beispielsweise Borreliose-Bakterien.

Darum sollten Zecken möglichst schnell entfernt werden

Nur schon aus Ekel wollen wir die kleinen Parasiten möglichst zackig loswerden. Viel wichtiger ist die Entfernung der Zecke jedoch für unsere Gesundheit. Denn die Blutsauger können Lyme-Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Die Erreger der Lyme-Borreliose befinden sich bei Zecken im Mitteldarm. Daher vergehen nach dem Stich einige Stunden, bis die Erreger ins Blut gelangen. Je schneller die Zecke folglich nach dem Stich entfernt wird, desto geringer ist das Risiko an Borreliose zu erkranken.

Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hingegen befinden sich im Speichel der blutsaugenden Parasiten. Die Erreger können somit direkt beim Stich übertragen werden. Selbst unverzügliches Entfernen der Zecken kann eine Infektion daher nicht verhindern. Umso wichtiger ist es, dass es gar nicht erst zu einem Stich kommt. Mit dem richtigen Schutz kann das Risiko für einen Zeckenstich vermindert werden.

Drehen oder ziehen? So entfernen Sie die Zecke richtig

Hat Sie eine Zecke gestochen, sollten Sie schnell handeln. Beachten Sie dabei folgende Tipps:

  • Nehmen Sie nach Möglichkeit ein Hilfsmittel wie eine feine Pinzette, Zeckenkarte oder -zange zur Hand
  • Greifen Sie die Zecke so nahe an der Haut wie möglich, ohne sie zu quetschen
  • Drehen Sie die Zecke nicht aus der Haut
  • Ziehen Sie die Zecke langsam, nicht ruckartig, sondern durch kontinuierlichen Zug heraus
  • Befindet sich der Stich an einer schwer erreichbaren Stelle, bitten Sie eine Person um Hilfe
  • Vergessen Sie Hausmittel: Lassen Sie Nagellack, Öl, Alkohol oder Zahnpasta aussen vor: Mit diesen Mitteln lassen sich Zecken nicht einfacher entfernen, vielmehr erhöhen diese möglicherweise das Infektionsrisiko
  • Die goldene Regel lautet: hautnah, langsam und kontrolliert

Im Anschluss desinfizieren Sie die Einstichstelle, um die Heilung der Wunde zu unterstützen. Bestenfalls desinfizieren Sie Ihre Hände auch gleich mit. Sollten Sie unsicher sein, wie sich eine Zecke richtig entfernen lässt, suchen Sie einen Arzt oder eine Apotheke auf.

So wird eine Zecke mit der Pinzette richtig entfernt:

Die Pinzette hautnah an die Zecke heranführen.

Die Pinzette schliessen, Hinterleib der Zecke nicht quetschen. Pinzette fest umschliessen, Zecke senkrecht zur Haut ziehen.

Die entfernte Zecke entsorgen. Einstichstelle beobachten: An Borreliose denken, besonders bei ausweitender Rötung – Arzt aufsuchen.

Sollten Teile der Zecke in der Haut verbleiben: Keine Panik! – Sie werden vom Körper in den meisten Fällen ausgestossen.

So wird eine Zecke mit der Zeckenkarte richtig entfernt:

Die Zeckenkarte flach auf der Haut an die Zecke heranschieben. Dabei versuchen die Zecke seitlich in den «Schnabel» der Karte zu führen.

Die Karte ohne Bewegungsunterbrechung weiterführen.

Die Zecke durch leichten, kontinuierlichen Zug vom Körper entfernen. Die entfernte Zecke entsorgen. Einstichstelle beobachten: An Borreliose denken, besonders bei ausweitender Rötung – Arzt aufsuchen.

Sollten Teile der Zecke in der Haut verbleiben: Keine Panik! – Sie werden vom Körper in den meisten Fällen ausgestossen.

So wird eine Zecke mit der Zeckenzange richtig entfernt:

Die geöffnete Zeckenzange hautnah an die Zecke heranführen.

Die Zeckenzange dicht an Haut und Einstichstelle schliessen. Hinterleib der Zecke nicht quetschen.

Durch leichten, kontinuierlichen Zug die Zecke vom Körper entfernen. Die entfernte Zecke entsorgen. Einstichstelle beobachten: An Borreliose denken, besonders bei ausweitender Rötung – Arzt aufsuchen.

Sollten Teile der Zecke in der Haut verbleiben: Keine Panik! – Sie werden vom Körper in den meisten Fällen ausgestossen.

Wer viel Zeit draussen verbringt, sollte eine Zeckenkarte mitnehmen

Es gibt diverse Hilfsmittel, womit sich Zecken leichter aus der Haut entfernen lassen. Wer viel Zeit in der Natur verbringt, sollte präventiv eine Pinzette, eine Zeckenkarte oder eine Zeckenzange mitnehmen. Stehen Ihnen keine Hilfsmittel zur Verfügung, können Sie die Zecke notfalls mit den Fingernägeln herausnehmen.

Was tun, wenn ein Kind von einer Zecke erwischt wurde?

Wenn ein Kind von einer Zecke gestochen wurde, sollte diese so rasch wie möglich entfernt werden. Dafür eignen sich beispielsweise eine spezielle Zeckenkarte, Zeckenzange oder eine feine Pinzette. Erfahren Sie hier, wie man diese Hilfen am besten einsetzt.

  • Wichtig ist, nach dem Entfernen die Hände und die Stichwunde gut zu desinfizieren.
  • Schreiben Sie das Datum auf, wann sie den Stich entdeckt haben und die Zecke entfernen konnten.
  • Beobachten Sie die Stichstelle in den nachfolgenden Wochen.

Der «Kopf» steckt fest, was nun?

Es kann vorkommen, dass ein Teil der Zecke stecken bleibt. Dies ist jedoch nicht der Kopf des Tierchens, wie viele vermeintlich annehmen. Bei diesem Fremdkörper handelt es sich jedoch um Reste des Stechapparats, die nicht aus der Wunde entfernt werden konnten. Diese kleinen Überbleibsel werden meist innerhalb weniger Tage vom Körper ausgestossen. Es ist in der Regel kein Grund zur Sorge, wenn der «Kopf der Zecke» noch in der Haut steckt. Beobachten Sie die Wunde aber weiterhin. Suchen Sie bei Unsicherheit einen Arzt oder Apotheker auf.

Kein Grund zur Panik: Sollten nach dem Entfernen einer Zecke allfällige Reste des Stechapparats in der Haut verbleiben, werden diese vom Körper in den meisten Fällen ausgestossen.

Das tun mit der entfernten Zecke

Spülen Sie die Zecke weder die Toilette noch das Waschbecken hinunter: Die Blutsauger sind äusserts resistent. Sie können im Wasser eine geraume Zeit überleben. Die entfernte Zecke muss aber auch nicht an ein Labor geschickt werden. Denn ein Labortest, der Erreger in der Zecke nachweist, sagt nichts darüber aus, ob eine Übertragung auf die Person tatsächlich stattgefunden hat.

Wichtig ist, dass Sie die Zecke töten. Zerquetschen oder zerdrücken Sie den Parasiten mit einem Hilfsmittel: Bitte nicht mit blossen Händen.

Notieren Sie sich das Datum des Zeckenstichs

Nach einem Zeckenstich sollten Sie das Datum des Funds notieren und die betroffene Hautstelle mit einem Stift markieren. Das erleichtert die regelmässige Selbstkontrolle. Die Stelle sollten Sie etwa sechs Wochen lang im Auge behalten. Dass sich die Wunde unmittelbar nach dem Stich rötet, ist normal. Diese Rötung sollte jedoch innerhalb einiger Tage abklingen. Geschieht dies nicht oder verstärkt sich die Rötung, beispielsweise in Form einer sogenannten Wanderröte Erythema Migrans, könnte dies auf Borreliose hindeuten. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Treten nach einem Zeckenstich ungewöhnliche Symptome auf, sollten Sie diese ebenfalls mit Ihrem Arzt besprechen.

Lesen Sie mehr über die Symptome von Borreliose und die Symptome von FSME.

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Über die Kampagne

zecken-stich.ch ist eine Aufklärungskampagne über Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheiten. Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen rund um die Themen Zecken, Schutzmöglichkeiten vor Zeckenstichen und die Risiken von durch Zecken übertragbaren Krankheiten. Kontaktieren Sie unbedingt einen Arzt oder Apotheker, wenn nach einem Zeckenstich Beschwerden auftreten oder Sie Fragen zu Ihrer Gesundheit haben.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) begrüsst die Kampagne «zecken-stich.ch».

Was passiert wenn Zecke nicht ganz entfernt wird?

Wenn die Zecke nicht entdeckt und entfernt wird, fällt sie von selbst ab, wenn sie sich vollgesaugt hat. Meist geschieht dies nach einigen Tagen, manchmal aber erst nach zwei Wochen. Um die Einstichstelle herum bildet sich – ähnlich wie bei einem Mückenstich – meist eine stark juckende, kleine Rötung.

Ist es gefährlich wenn der Kopf der Zecke stecken bleibt?

Dabei handelt es sich jedoch nicht um den Kopf, sondern um das Beißwerkzeug. Aus biologischer Sicht hat die Zecke nämlich gar keinen Kopf. Falls Teile der Zecke in der Wunde stecken bleiben, ist das normalerweise unbedenklich, da die Haut die Reste von alleine abstoßen wird.

Wie entfernt man Zeckenreste?

Kontrollieren Sie die Bissstelle auf Zeckenreste, am besten mit einer Lupe. Meist bleibt nur der Saugrüssel in der Wunde stecken - das ist nicht schlimm. Sie können ihn selbst mit einer sterilisierten Nadel entfernen oder vom Arzt entfernen lassen.

Was passiert mit voller Zecke wenn sie abfällt?

Als Parasit braucht sie andere Lebewesen, von deren Blut sie sich ernährt – ähnlich wie eine Stechmücke. Wenn die Zecke sich mit Blut vollsaugt, steigt ihr Gewicht. Ist die Zecke vollgesogen, lässt sie sich vom Wirt abfallen.

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