Was passiert wenn in der ukraine ein atomkraftwerk explodiert

An vier Orten der Ukraine stehen 15 Reaktoren, von denen Ende Februar neun am Netz waren. Es sind alles russische Typen, sogenannte WWER, wassergekühlte und wassermoderierte Leistungsreaktoren. Hinzu kommt noch die Katastrophenanlage von Tschernobyl, wo 1986 nach Explosionen ein Reaktor außer Kontrolle geraten war.

Die Ruine wurde inzwischen von russischen Truppen eingenommen, wie auch das Gelände um die sechs Reaktoren von Saporischschja im Südosten. Den Betrieb selbst in Saporischschja hätten sie nicht übernommen, so die Russen gegenüber der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien, auch würden sie Atomanlagen nicht angreifen. Was von dieser Zusicherung zu halten ist, hat sich schon gezeigt: Auf dem Gelände der Anlage Saporischschja ist bei einem russischen Angriff ein Feuer ausgebrochen, das noch gelöscht werden konnte. Granaten, Raketen oder Bomben können jederzeit einen der Meiler treffen. Dem direkten Einschlag eines kleineren Flugzeugs könnten diese offenbar standhalten.

Darüber hinaus droht die Gefahr, dass die Infrastruktur zerstört wird. Bei einem Stromausfall müssten die Notstromgeneratoren anspringen, doch auch deren Luftfilter können durch Staub und Rauch verstopfen.

Was passiert, wenn der Strom weg ist und dadurch die Kühlung ausfällt, hat sich vor zehn Jahren im Atomkraftwerk im japanischen Fukushima gezeigt: Nach einem Erdbeben und einem Tsunami kam es zur Kernschmelze.

Auch muss das Stammpersonal jederzeit Zugang haben. Greenpeace International warnt in einer aktuellen Einschätzung: »Selbst bei normalem Betrieb müssen Hunderte von Arbeitern in der Lage sein, das Atomkraftwerk von ihren Häusern aus zu erreichen, was unter Kriegsbedingungen offensichtlich nicht möglich ist.«

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Internationale Atomenergiebehörde ist mit Russland und der Ukraine im Gespräch, wie man den sicheren Betrieb unterstützen könnte. Ihr Generaldirektor Rafael Grossi sagte: »Die beste Maßnahme, um die Sicherheit der ukrainischen Atomanlagen und der ukrainischen Bevölkerung zu gewährleisten, wäre ein sofortiges Ende dieses bewaffneten Konflikts.«

Mit besorgten Grüßen

Ihr Jörg Blech

Atomkraftwerk in Juschnoukrajinsk (Ukraine)

Foto: Allex / IMAGO

Außerdem empfehle ich Ihnen:

Die verkannte Kraft des Fliegenschisses: Wissenschaftler wollen den Kot von Insekten sowie deren aus Chitin bestehende Hüllen als Dünger nutzen.

Weniger Schadstoffe in der Nordsee: Eine Analyse von Sedimenten offenbart, dass Verbote von Umweltgiften tatsächlich helfen, Gewässer sauberer zu machen.

Boom des Bioweins: Konventionelle Weine enthalten Pestizide und Zusatzstoffe, deshalb wollen immer mehr Winzer auf die Chemie verzichten und keltern ökologisch . Aber ist das immer besser?

Jahreszeiten aus dem Takt: Der Klimawandel verschiebt Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Dadurch können Wechselwirkungen zwischen Tieren und Pflanzen  gestört werden – und Arten regional verschwinden.

Irrwege der Forschung: In Göttingen soll ein neues Wissenschaftsmuseum eröffnet werden. Doch hinter den Kulissen tobt ein Streit  um die Frage: Wie kritisch darf man mit Wissenschaft ins Gericht gehen?

Bild der Woche

Foto: James Wakibia / SOPA Images / LightRocket / Getty Images

»Dreht den Plastikhahn zu« – so nennt der kanadische Künstler Benjamin von Wong das Mahnmal, das er Ende Februar in Nairobi errichtete. ­Ausreichend Material zu finden war leicht: Bewohner des Slums Kibera im Südwesten der Stadt hatten es für den Künstler gesammelt. Anlass für die Aktion war die Tagung der Uno-Umweltversammlung in Nairobi, die ein umfassendes weltweites Abkommen gegen den Plastikmüll auf den Weg brachte.

(Feedback & Anregungen? )

Was passiert wenn das Atomkraftwerk in Ukraine explodiert?

Dem direkten Einschlag eines kleineren Flugzeugs könnten diese offenbar standhalten. Darüber hinaus droht die Gefahr, dass die Infrastruktur zerstört wird. Bei einem Stromausfall müssten die Notstromgeneratoren anspringen, doch auch deren Luftfilter können durch Staub und Rauch verstopfen.

Wie weit strahlt ein Atomkraftwerk wenn es explodiert?

Im September 1957 versagt im russischen Atomkomplex Majak die Kühlung eines Behälters mit hochradioaktiven flüssigen Rückständen aus der Wiederaufarbeitung; es kommt zu einer Explosion. Der radioaktive Fallout treibt 300 Kilometer weit und verseucht eine Fläche von 20.000 Quadratkilometern.

Was passiert wenn ein AKW explodiert?

Funktioniert das Kühlsystem nicht mehr, kommt es zur Kernschmelze. Die Brennstäbe im Reaktor werden nicht mehr gekühlt und erhitzen sich, bis sie schmelzen. Die geschmolzene Masse kann sich dann durch die Schutzhülle des Reaktors fressen und gelangt so in die Außenwelt.

Wie weit kann ein Atomkraftwerk Strahlen?

Variante
Halbwertszeit
Strahlungsarten
Uran-238
4'468'000 000 Jahre
Alpha- und Gammastrahlen
Uran-235
703'800'000 Jahre
Alpha- und Gammastrahlen
Uran-234
245'500 Jahre
Alpha- und Gammastrahlen
Plutonium-239
24'110 Jahre
Alpha- und Gammastrahlen
Radioaktivität - Kernkraftwerk Gösgenwww.kkg.ch › radioaktivitaet-_content---1--1258null

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte