Die Antwort kennt Daniela Tobler, Mediensprecherin der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ).
Von: Sacha Beuth
«Neulich wollte ich am Automaten ein Trambillett lösen. Doch nach dem Einwerfen des Geldes wurde kein Billett ausgedruckt. Trotzdem bin ich ins Tram gestiegen. Zu Recht?», fragt Dragan Ivic.
Kommt darauf an. Wenn Sie den Umstand sofort nach dem Einsteigen dem Trampiloten gemeldet haben, dann ja. Dabei ist es wichtig, genau zu schildern, warum Sie Ihr Billett nicht lösen konnten bzw. welche Art von Störung vorlag. Der Trampilot wird Sie darauf aufmerksam machen, Ihr Billett an der nächsten Haltestelle zu lösen. Steigen Sie jedoch einfach wortlos ein und erzählen erst bei einer allfälligen Kontrolle, dass der Automat defekt war, laufen Sie Gefahr, zunächst als Schwarzfahrer registriert zu werden. Die genannten Vorgehensweisen und Massnahmen gelten auch, wenn etwa der Einwurfschlitz am Automaten verstopft ist oder die Kreditkarte immer wieder ausgeworfen wird.
Wer hingegen vergessen hat, sein Billett abzustempeln oder ohne Billett einsteigt, weil er gerade kein passendes Münz oder nur Noten dabei hatte, kann dies nicht als Entschuldigung anführen. Hat man sein persönliches Abo mit Foto zu Hause vergessen und kommt in eine Kontrolle, dann wird einem eine Zahlungsaufforderung ausgestellt. Der Fahrgast hat nun die Möglichkeit, sein Abo sowie die Zahlungsaufforderung innerhalb von 10 Tagen persönlich an einer bedienten VBZ-Verkaufsstelle vorzuweisen (gilt nicht für übertragbare Abos). In diesem Fall wird lediglich eine Bearbeitungsgebühr von 5 Franken erhoben.
Ich empfehle generell, sich bei einer Automatenstörung oder für Hilfe beim Ticketlösen an eine VBZ-Mitarbeiterin in einer Verkaufsstelle zu wenden oder den Kundendienst über die ZVV-Contact-Telefonnummer 0848 988 988 anzurufen, die auf jedem Billettautomaten vermerkt ist.
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Ist der Fahrkartenautomat am Bahnhof kaputt, können Reisende nicht einfach in den nächsten Zug steigen, so die Deutsche Bahn. Das ist nur erlaubt, wenn es keine Verkaufsmöglichkeit am Bahnhof gibt. Ist der kaputte Automat der einzige, bittet die Bahn, den Automaten zu fotografieren und die Automatennummer der Bahnhotline zu melden: 0 800/2 88 66 44. Ein Ausweg ist der Kauf des elektronischen Tickets per Bahn-App. Das geht aber womöglich nicht mehr unmittelbar vor Antritt der Fahrt. In dem Fall rät die Bahn, sich bei Fahrtbeginn an den Zugbegleiter zu wenden.
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Norbert Vößing und Philipp Kanka zeigen das komplizierte innenleben eines Moduls zur Banknotenverarbeitung
Jeder hat es schon erlebt. Man kommt rechtzeitig an die H-Stelle. In 2 Minuten kommt die Bahn, sagt die EVAG-App. Also noch schnell eine Fahrkarte am Automaten kaufen – denn man will ja schließlich nicht schwarzfahren. Doch dann das: Der Automat nimmt keine Münzen an. Sie fallen alle durch. Mist, noch eine Minute. Also den 20 Euro Schein rausgekramt. Den Geldschein will er auch nicht annehmen. Sch… Automat. Noch 30 Sekunden. Da hinten komm die 101 schon um die Kurve. Was tun?
Aber fangen wir zunächst bei den Fakten an, die Norbert Vößing, seines Zeichens Leiter Vertriebssysteme bei der EVAG, am besten beantworten kann: „Wir haben in Essen 218 Ticketautomaten an den Haltestellen. Alle Automaten sind von der Firma ICA und nehmen sowohl Münzen als auch Geldscheine an bis zu einer Wechselgeldmenge von 9,95 Euro in Münzen. 2011 haben wir mit dem Austausch aller alten Automaten und der Modernisierung begonnen und im Dezember letzten Jahres haben wir den letzten 218ten Automaten aufgestellt. An den meist frequentiertesten Haltestellen verfügen die Automaten über zusätzliche sogenannte „Recycler“, die auch Fünf- oder Zehn-Euro-Scheine als Wechselgeld herausgeben. An allen 218 Automaten können die Kunden auch mit EC- oder Geldkarte bezahlen. Allerdings wollen die meisten das gar nicht. Weniger als fünf Prozent der Fahrgäste nutzen diese Möglichkeit.“
Und wie oft gehen die kaputt und was verdient die EVAG damit?
Die Automaten sind weniger oft defekt, als es einem vorkommt. Meistens fällt es dann auf, wenn man vor einem kaputten steht und sich darüber ärgert. Die Störungshäufigkeit aller Automaten beträgt im Durchschnitt 90 Tage. Heißt, dass ein Automat 90 Tage lang Störungsfrei ist, bis es zu einer neuen Störung kommt.. Die häufigste Ursache ist Vandalismus und Manipulation. Dabei lohnt sich gerade Letzteres überhaupt nicht, da die Automaten regelmäßig entleert werden. Und Vandalismus kommt der EVAG und damit allen Steuerzahlern teuer zu stehen, denn gut 23.000 Euro kostet ein solcher Automat. Die EVAG nimmt rund 10 Mio. Euro Einnahmen jedes Jahr über diesen Vertriebsweg ein, wobei gut 65 Prozent Banknoten sind und der Rest Münzen.
Schwarzfahrer wider Willen, Fall 2.
Der Automat funktioniert. Man hat sich eine Fahrkarte gekauft und steigt optimistisch in die Bahn und will abstempeln. Ups, was ist das. Der Entwertet funktioniert nicht. Ärgerlich. Also durch die vollbesetzte Bahn zum nächsten Entwerter. Mist, der funktioniert auch nicht. Gibt es noch einen Entwerter? Genau in dem Moment ertönt schon die bekannte Stimme: „Guten Tag, Ticketkontrolle, Ihre Fahrausweise bitte.“
Ticket also in der Hand, aber nicht abgestempelt, weil der Entwerter defekt ist. Ist man dann ein Schwarzfahrer?
Jürgen Sterzl, verantwortlich bei der EVAG für die Einnahmesicherung und Ticketkontrollen: „Jede Straßen- und U-Stadtbahn hat vier Entwerter. Im Gelenkbus sind zwei und in einem Solo Bus ein Entwerter. Ob Entwerter defekt sind, können die Kontrolleure direkt und sofort im Fahrzeug überprüfen. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass alle Entwerter defekt sind, dann bitte vom Kontrolleur aufschreiben lassen und mit dem Beleg ins KundenCenter kommen. Im Nachgang lässt sich normalerweise eine Kulanzregelung treffen.“
Anmerkung zum Schluss: Eigentlich hat der Blog-Autor die geschilderten Probleme gar nicht, denn er besitzt ein Ticket 1000, Preisstufe A von der EVAG. Die Plastikkarte ist immer im Portemonnaie und das ist immer am Mann. Guter Trick eigentlich, wenn man jeden Tag mit der EVAG fährt.