Wer für solche fälle zuständig ist

Wie soll ich mich in einem Verteidigungsfall verhalten?

Im Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen gibt das BBK Empfehlungen zur Vorsorge für verschiedene Notsituationen, unter anderem die Bevorratung von Lebensmitteln und Getränken, das Anlegen einer Hausapotheke oder die Vorbereitung eines Notgepäcks.

Grundsätzlich gilt, dass all diese Vorsorgemaßnahmen sowohl in einem Katastrophenfall als auch in einem Spannungs- oder Verteidigungsfall hilfreich sind. In einer konkreten Bedrohungslage werden anlassbezogene Anweisungen und Verhaltensempfehlungen durch die zuständigen Behörden veröffentlicht. Das kann auf verschiedenen Wegen passieren - auf der Internetseite der Kommune, durch einen regionalen Radiosender oder auch durch Lautsprecherwagen. Erkundigen Sie sich, wie Ihre Kommune die Menschen im Fall einer Bedrohung informiert. Den Anordnungen der Behörden ist im Krisenfall unbedingt Folge zu leisten.

Generell empfehlen wir Ihnen, sich auf Notsituationen vorzubereiten. Diese treten oft überraschend ein. Unser Ratgeber enthält viele Tipps, wie Sie sich auf unterschiedliche Notsituationen vorbereiten können.

Ein Verteidigungsfall oder ein Spannungsfall wird vom Deutschen Bundestag festgestellt.

Der Bund hat im Verteidigungs- oder Spannungsfall die Zuständigkeit.

Weitere Informationen zum Thema

  • Vorsorge für den Notfall
  • Tipps für Notsituationen
  • Kochen ohne Strom

Wo finde ich Schutzräume?

Rückblick

In Folge der Friedensdividende in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts, nach Ende des kalten Kriegs, wurde das öffentliche Schutzbaukonzept nicht fortgesetzt.

Die funktionale Erhaltung von Schutzräumen wurde im Jahr 2007 nach einer Entscheidung, die von Bund und den Ländern einvernehmlich getroffen wurde, eingestellt. Daraufhin begann die Rückabwicklung.

Aktuell

Die ursprünglich öffentlichen Schutzraumanlagen befinden sich überwiegend in Privateigentum sowie im Eigentum von Kommunen. Von diesen Anlagen wurden die meisten bereits rückabgewickelt.

Aufgrund des Krieges in der Ukraine hat sich der Bund dafür entschieden, die weitere Rückabwicklung öffentlicher Schutzräume zunächst auszusetzen und das bisherige Konzept zu überprüfen.

Als ersten Schritt wird der Bund gemeinsam mit den Ländern zeitnah eine vollständige Bestandsaufnahme der noch verbliebenen Schutzräume vornehmen. Für diesen Prozess ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zuständig.

Weitere Informationen zur Bestandsaufnahme

  • Rechtliche Abwicklung öffentlicher Schutzräume www.bundesimmobilien.de

Unabhängig von der Frage nach der aktuellen Verfügbarkeit und Nutzbarkeit von öffentlichen Schutzräumen verfügt die Bundesrepublik Deutschland heute flächendeckend über eine durchaus solide Bausubstanz.

Schutz vor Kriegswaffen

Unter bestimmten Voraussetzungen kann diese Bausubstanz einen grundlegenden Schutz vor dem Einsatz von Kriegswaffen bieten.

Hierbei handelt es sich schwerpunktmäßig um:

  • U-Bahn-Stationen,
  • Tiefgaragen, insbesondere im städtischen Raum,
  • Kellerräume in Massivbauweise.

Diese Bausubstanz befindet sich vollständig unterhalb der Erdoberfläche. Sie bietet somit einen guten Grundschutz vor:

  • einer Explosionsdruckwelle,
  • sehr gefährlichem Trümmer- und Splitterflug, sowie
  • herabfallenden Trümmern.

Treppenhäuser oder innenliegende Räume

Im Notfall können auch Treppenhäuser oder innenliegende Räume, die oberirdisch sind, aber keine Öffnungen nach außen haben (z.B. keine Fenster oder Glasfronten), noch einen deutlichen Schutz vor Waffeneinwirkungen bieten.

Bevorratet Deutschland Jodtabletten? Ist es sinnvoll, zur Vorsorge Jodtabletten einzunehmen?

In allen 16 Bundesländern werden Kaliumiodidtabletten (Jodtabletten) über die Katastrophenschutzbehörden bevorratet.

Was tun im Notfall?

Sollte ein entsprechender Notfall eintreten - also ein Ereignis, bei dem ein Eintrag von radioaktivem Jod in die Luft zu erwarten ist - werden sie in den möglicherweise betroffenen Gebieten verteilt. Das bedeutet nicht immer, dass die Jodtabletten sofort eingenommen werden müssen:

Der richtige Zeitpunkt für die Einnahme ist entscheidend, denn eine zu frühe oder zu späte Einnahme sorgt dafür, dass die gewünschte Schutzwirkung nicht erzielt wird.

Zur Einnahme werden die entsprechenden Personengruppen durch die Katastrophenschutzbehörden explizit aufgefordert.

Keine Prophylaxe!

Von einer selbständigen Einnahme von Jodtabletten ist unbedingt abzusehen!

Wer ist für Organisation und Verteilung zuständig?

Zuständig für die Organisation der Bevorratung und Verteilung von Jodtabletten sind die obersten Katastrophenschutzbehörden der Bundesländer. Dies sind grundsätzlich die Innenministerien.

Werde ich weiter verlässlich mit Gas heizen können?

Sollte es zu Einschränkungen der Gasversorgung kommen, würden bestimmte Kunden besonders geschützt werden:

  • Haushaltskundinnen und -kunden
  • bestimmte soziale Dienste und Fernwärmeanlagen
  • Gaskraftwerke, die zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung benötigt werden

Das bedeutet, dass die Gasversorgung von Bürgerinnen und Bürgern in ihrem Zuhause höchste Priorität hat.

Nichtsdestotrotz ist es wichtig, überall dort Gas einzusparen, wo es möglich ist – und viele tun das bereits. Sparen wir Energie, beispielsweise beim Strom und der Heizung, hilft das in der aktuellen Situation Versorgungseinschränkungen zu vermeiden und die Gasspeicher für die Heizperiode zu füllen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie die Verbraucherzentralen haben hierzu einige Informationen und Tipps zusammengestellt.

Informationen des BMWK zum Thema „Energie sparen“:

Tipps zum Energiesparen

Informationen zum Thema „Gas sparen“ von der Verbraucherzentrale NRW:

Tipps zum Gassparen

Die aktuellsten Informationen zur Versorgungslage finden Sie jeweils auf der Seite des BMWK und der BNetzA:

Website des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz

Website der Bundesnetzagentur

Wie spreche ich mit Kindern über Krieg?

Wir haben einige Empfehlungen zusammengefasst, wie Sie mit Kindern über Krieg sprechen können.

Warum sollte ich vorsorgen?

Katastrophen gehören zum Leben. Fast täglich können wir über Katastrophen und größere Schadensereignisse in den vielfältigen Medien lesen und nehmen die Bilder von Zerstörung und Leid wahr. Dabei gibt es nicht nur die großen Katastrophen, die ganze Landstriche für lange Zeit betreffen.

Ein örtlicher Starkregen, ein schwerer Sturm, in der Folge ein Stromausfall oder ein Hausbrand können für jedes Individuum, jede Familie eine ganz persönliche Katastrophe auslösen, die es zu bewältigen gilt. Nehmen Sie sich die Zeit, über Ihre persönliche Notfallplanung nachzudenken.

Ist ein Notfall erst eingetreten, ist es für Vorsorgemaßnahmen meist zu spät. Wenn es brennt, müssen Sie sofort reagieren. Wenn Sie und Ihre Familie evakuiert werden müssen, können Sie nicht erst beginnen, Ihr Notgepäck zu packen. Wenn der Strom für Tage ausfällt, sollten Sie einen Notvorrat im Haus haben.

Denken Sie über Ihre Persönliche Notfallvorsorge nach!

Wie gestalte ich meine Persönliche Notfallvorsorge?

Planen Sie gemeinsam! Setzen Sie sich mit Ihrer Familie zusammen und überlegen Sie Folgendes:

  • Wie gefährdet sind meine Familie und ich? Ist der Wohnort z.B. in einem Gebiet mit Hochwassergefahr?
  • Besprechen Sie Fluchtwege, Treffpunkte und Ihre Erreichbarkeiten, vielleicht sind im Falle einer Katastrophe nicht alle Familienmitglieder zu Hause.
  • Lesen Sie unseren Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen.
  • Schaffen Sie einen Notvorrat an und stellen Sie eine Dokumentenmappe sowie einen Notfallrucksack zusammen. Überlegen Sie gemeinsam, welche weiteren Vorkehrungen und Empfehlungen aus dem Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen für Sie wichtig sind.

Ist ein Notvorrat das gleiche wie „Hamstern“ - und ist das nicht schlecht für die Gemeinschaft?

„Hamstern“ beschreibt in unserem heutigen Sprachgebrauch das Horten von Lebensmitteln oder anderen Dingen, die vermeintlich knapp werden könnten – „Hamsterkäufe“ sind somit impulsiv und wenig durchdacht.

Sollten Güter tatsächlich einmal knapp werden, ist es zudem ziemlich unsolidarisch, Produkte über den persönlichen Bedarf hinaus zu horten. Der Notvorrat hingegen wird in sicheren Zeiten ganz gezielt mit dem Nötigsten angelegt, damit man etwa zehn Tage problemlos überbrücken kann.

Wenn jede und jeder Einzelne in sicheren Zeiten einen Vorrat anlegt, können Engpässe im Ernstfall gemeinschaftlich überbrückt werden. Ein Notvorrat ist daher sogar gut für die Gemeinschaft!

Meine Wohnung ist sehr klein und ich habe keinen Keller, wo soll ich einen Vorrat unterbringen?

Grundsätzlich empfehlen wir das Prinzip „lebender Vorrat“. Versuchen Sie, Ihren Vorrat in Ihren alltäglichen Lebensmittelverbrauch zu integrieren. So wird er immer wieder verbraucht und erneuert, ohne dass Lebensmittel verderben.

Kaufen Sie beispielsweise zwei Packungen Nudeln und achten Sie darauf, Nachschub zu besorgen, bevor die letzte Packung angebrochen wird. Neu gekaufte Vorräte gehören dabei nach „hinten“ ins Regal: Brauchen Sie die älteren Lebensmittel zuerst auf, damit möglichst nichts verdirbt.

Wenn es Ihnen dennoch an Platz fehlt, gibt es verschiedene kreative Ansätze, Stauraum in kleinen Wohnungen zu nutzen. Getränkekästen können beispielsweise zu Sitzgelegenheiten (Hocker) oder Tischen umfunktioniert werden. Im Internet gibt es viele Bastelideen zum Selbermachen, es können aber auch entsprechende Auflagen gekauft werden.

Zudem gilt: Bevorraten Sie nach Ihren individuellen Möglichkeiten. Es muss nicht sofort der zehn-Tages-Vorrat sein, auch ein Vorrat für drei oder vier Tage ist schon in vielen Situationen hilfreich.

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