Wer spielte Schneewittchen im Märchen Film Spieglein Spieglein Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen 2012?

Schneewittchen, die Böse Königin, der Prinz, die sieben Zwerge, der rote Giftapfel. – Fast alle Elemente des Grimmschen Märchens sind in Tarsem Singhs "Schneewittchen"-Version da. Dem alten Stoff verleiht der indischstämmige Regisseur aber durch spritzige Dialoge, prächtige Kostüme und geschickte Akzentverschiebung viel Frische und Witz.

Über 30 Verfilmungen gibt es des Grimmschen Märchens "Schneewittchen". Ein Klassiker ist Walt Disneys 1937 gedrehter Zeichentrickfilm "Snow White and the Seven Dwarfs", in Deutschland wurde das Mächen ebenso mehrfach verfilmt wie in Osteuropa, in Japan entstand eine 52-teilige TV-Serie und Otto Waalkes verarbeitete den klassischen Stoff in "7 Zwerge – Männer allein im Wald" (2004) komödiantisch.

Tarsem Singh, der mit seinen bisherigen Filmen "The Cell" und "The Fall" sein Gespür für grandiose Kinobilder bewies, versucht nicht das Märchen zu parodieren oder drastisch zu modernisieren, sondern legt einen klassischen Märchenfilm vor. Im Gegensatz zu seinen bisherigen Filmen verliert er sich dabei nicht in einem Bilderrausch, sondern behält die Geschichte immer im Auge. Die Form erdrückt nicht den Inhalt und beides fügt sich zu einem Vergnügen für Jung und Alt.

Auf der visuellen Ebene kann Singh neben seinem Einfassreichtum auf die prachtvollen Kostüme der im Januar dieses Jahres verstorbenen Japanerin Eiko Ishioka und die Kulissen von Production Designer Tom Foden vertrauen. Ein Traum ist es einfach, wie das Schloss auf einem Felsen über einem zugefrorenen See steht und nur über eine schmale Zufahrt vom Ufer erreichbar ist.

Gleichzeitig sind diese Kulissen und Kostüme immer auch ironisch gebrochen, wird nichts ganz ernst genommen, sondern wird liebevoll damit gespielt. Das gilt auch für die SchauspielerInnen. Mit sichtlicher Lust spielt Julia Roberts die Böse Königin, die in ihrer Stieftochter eine Rivalin heranwachsen sieht. Aus ihrer Sicht erzählt Singh zunächst, lässt sie das Land knechten, den Spiegel befragen oder vielmehr in ihn eintauchen und nach einem neuen reichen Gatten Ausschau halten. Dazu will sie ewig jung bleiben. Herrlich parodiert Singh den heutigen Anti-Aging Wahn mit dem Anlegen eines Mieders oder einer Schönheitskur, die mit Tierkot, Bienen und Blutegeln als reine Folter geschildert wird.

Originell ist auch die Variation der Zwerge, die bei Singh zu kleinwüchsigen Banditen werden, die auf Ziehharmonikastelzen im Stile von Robin Hood durch den Wald Reisende überfallen. Früher als im Märchen kommt der Prinz (Armie Hammer) ins Spiel, der mehrfach unter die Räuber fällt und dann jeweils ohne Hemd vor der Königin erscheint.

Anders als im Märchen ist auch Schneewittchen (Lily Collins) angelegt. Schwach ist sie zwar zunächst, ist statt im Gläsernen Sarg im königlichen Palast eingesperrt. Doch auf der Flucht vor der Königin findet sie Unterschlupf bei den Zwergen, die sie nicht nur Selbstbewusstsein, sondern auch Fechten und Kämpfen lehren. Sie muss schließlich nicht mehr vom Prinzen gerettet werden, sondern steht selbst ihre Frau.

Stärker ins Spiel bringt Singh auf einer zweiten Ebene die Rolle des Volkes. In Winterstimmung erstarrt ist das Land, das von der Bösen Königin ausgebeutet wird. Schneewittchen kämpft hier nicht nur für sich, sondern auch für das Wohl des Volkes. Durchaus sozialkritische Akzente kann man in dieser Gegenüberstellung von grenzenlos reicher, verschwenderischer Oberschicht und armem Volk sehen, ein Appell auch, die Verhältnisse zu ändern.

Erst am glücklichen Ende wird als letzte Bedrohung der rote Apfel eingeführt, ehe wieder der Frühling ausbricht, der See glitzert, die Welt in Blumen- und Farbentracht erstrahlt und der Film im Abspann in eine Gesangs- und Tanzszene à la Bollywood mündet.

Wie Singh das alles unter einen Hut bringt, wie er die Handlung im Wechsel von ruhigen Szenen Wortgefechten à la Screwball-Komödie und hinreißenden – immer auch mit Witz versetzten – Actionszenen und Degengefechten vorantreibt, das macht "Spieglein Spieglein" zu einem hinreißenden Kinovergnügen, das durchaus Respekt vor dem alten Märchen zeigt, in der Unbekümmertheit im Umgang mit der Vorlage aber auch frisch und modern daher kommt.

Läuft am Samstag, den 12.5. um 14.50 Uhr, am Sonntag, den 13.5. um 14.40 Uhr und am Donnerstag den 17.5. um 14.40 Uhr im Cineplexx Hohenems

Trailer zu "Spieglein Spieglein"

Die Meinung von Gastautoren muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. (red)

Eine böse Königin, eine unschuldige Prinzessin, ein edler Ritter und sieben Zwerge, das sind im Wesentlichen die Ingredienzien eines berühmten Märchens, das schon zahllose Male verfilmt wurde. Nun setzt der Inder Tarsem Singh mit einer gekonnt aberwitzigen Neuinterpretation dagegen, mit einem Action- Realfilm, in dem es um mehr geht als verletzte Eitelkeit und ewige Liebe – es kommt das soziale Gewissen ins Spiel, eine verwöhnte Prinzessin teilt emanzipatorische Befreiungsschläge aus, und die böse Königin wird ausgerechnet von Julia Roberts gespielt. Das oft arg schwülstig anmutende Kunstwollen früherer Filme von Tarsem Singh (The Fall, Krieg der Götter) löst sich hier perfekt im symbolträchtigen Prunk opulenter Märchenwelten auf, in einer überbordenden Orgie der Farben und Formen in Ausstattung und Kostümen. Mit einer Fülle optischer Einfälle und origineller Ideen ist Spieglein, Spieglein die aufmüpfigste Neuinterpretation klassischer Märchenwelten seit Dreamworks’ Shrek.

© Studiocanal

»Es war einmal – ein König und seine geliebte Königin, die bekamen eine Tochter, der sie den prätentiösesten Namen gaben, der ihnen einfallen konnte: Schneewittchen.« Voller Geringschätzung lässt sich Julia Roberts die geschliffen bösen Worte auf der Zunge zergehen, wenn sie diese Geschichte erzählt. Mit einem verächtlichen Schulterzucken und einer wegwerfenden Handbewegung verbindet sie den Geist des Schulhofzickenkriegs mit der Grandezza einer Königin – nur einer von vielen irrwitzigen Widersprüchen, die hier aufeinander prallen.

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Aus der drollig bunten Zwergenschar wird da kurzerhand eine düstere Bande von Räubern, die ganz in Schwarz und auf riesigen Ziehharmonikastelzen die verschneiten Wälder malerisch unsicher machen, aus Rache dafür, dass sie einst wegen ihrer Kleinwüchsigkeit von den Dorfbewohnern zum Gespött gemacht wurden. Alle, die sonst in den Märchen schwach und hilflos auf magischen Beistand warten, nehmen ihr Schicksal hier beherzt selbst in die Hand. So zettelt die verstoßene Prinzessin unter den Dorfbewohnern, von denen die Königin immer höhere Steuern abpresst, um ihr Luxusleben zu finanzieren, kurzerhand eine Revolution an. Nach Jahren der ermüdenden Lektüre über verschreckte Prinzessinnen, die von edlen Rittern gerettet wurden, sperrt Schneewittchen den jungen Prinzen und die Zwerge kurzerhand in ihre Holzhütte, um dem Monster selbst entgegenzutreten. Lily Collins sieht dabei auf zauberhafte Weise so aus, als sei sie Anne Hathaway schwesterlich verbunden und mit einigen Liz-Taylor-Genen ausgestattet. Und das Monster wirkt wie eine Kreuzung aus dem Wolf aus »Rotkäppchen«, dem Biest aus Cocteaus Die Schöne und das Biest und einem überaus wendig animierten Märchendrachen.

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Eine echte Augenweide sind die ebenso opulenten wie hochdramatischen Kostüme der im Januar verstorbenen Kostümbildnerin Eiko Ishioka, die für Bram Stoker’s Dracula einen Oscar bekam und bisher alle Filme von Tarsem Singh mit ihrem exzentrischen Stil geprägt hat. Mit flatternden Spitzenstehkrägen und ausladenden Schuppenröcken, mit Gefieder und Stickereien, monströsen Krägen und aufgebauschtenPuffärmeln zieht sie hier noch ein letztes Mal alle Register ihrer Kunst, die sie unter anderem auch im Cirque du Soleil und bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Peking ausübte. Eingebettet sind diese bisweilen schrill bunten und immer ausladenden Kreationen in malerische Szenerien, die künstliche Computerschöpfungen mit den realen Inszenierungen der Natur verschmelzen. Unter einem endlosen Horizont voll dramatischer Wolkenformationen breitet sich eine Märchenlandschaft aus, mit einem bizarren Schloss auf einer schwindelerregend schmalen Felsklippe. Zwischen den langen, schmalen Stämmen eines Birkenwaldes bilden die schwarzen Stelzenzwerge einen schönen Kontrast zum weißen Zuckerschnee. Am Ende ist der vergiftete rote Apfel nicht mehr als eine Fußnote, und alle Welt stimmt ein in ein grandioses Bollywood-Finale.

Wer spielte Schneewittchen im Märchen Film Spieglein Spieglein Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen?

Die Rolle als Schneewittchen ging am 26. Mai 2011 an Lily Collins, nachdem ursprünglich Saoirse Ronan für die Rolle vorgesehen war. Letzten Endes war den Produzenten jedoch der Altersunterschied zwischen ihr und Armie Hammer zu groß (er war 24 und sie war 17).

Ist Schneewittchen Eine wahre Geschichte?

To navigate, press the arrow keys. Schneewittchen kennen wir alle. Aber wusstet ihr, dass dieses Märchen (so wie viele andere Märchen auch) auf eine wahre Geschichte beruht? Die Gebrüder Grimm reisten durch die Gegend, um sich Geschichten erzählen zu lassen, welche sie zu ihren Märchen inspirierte.

Welches Märchen ist Spieglein Spieglein?

Schneewittchen willigte von Herzen gern ein, und blieb bei ihnen. Die Königin aber dachte nicht anders, als wäre sie wieder die Erste und Allerschönste, trat vor ihren Spiegel und sprach: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?

Wie heißt Schneewittchen in echt?

Es steht in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 53 und heißt dort Sneewittchen, in der Erstausgabe von 1812 war noch die Übersetzung ins Hochdeutsche Schneeweißchen angegeben (niederdeutsch Snee „Schnee“, witt „weiß“), was dann wohl wegen der Gleichheit zu Schneeweißchen und Rosenrot weggelassen ...

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