Wie kam Hitler an die Macht Film

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Die Doku rekonstruiert die Zerstörung der ersten deutschen Demokratie. Nationalkonservative wollten die Nazis einbinden, um selbst an die Macht zu kommen, und wurden zu Wegbereitern der NS-Diktatur. Im Zentrum dieser Folge steht der "Teufelspakt" zwischen nationalkonservativen Machteliten und den erstarkenden Nationalsozialisten. Ein Bündnis, das Hitler Ende Januar 1933 an die Regierung bringt.

(ZDF)

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Deutsche TV-Premiere: Di, 12.01.2021, ZDF

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ZDFzeit-Doku

Adolf Hitler und SA-Chef Ernst Röhm

von Rupert Sommer

Eine neue, aufwendige Doku beleuchtet Adolf Hitlers Aufstieg gegen politische Gegner und den mächtigen Rivalen Ernst Röhm, Chef der SA.

ZDFzeit: Wie kam Hitler an die Macht?

Dokumentation • 26.01.2021 • 20:15 Uhr

Im Rückblick wird der Nazi-"Führer" Adolf Hitler oft wie eine diabolische Naturgewalt dargestellt, die vermeintlich wie von höherer Macht gesteuert wie eine Pest oder Katastrophe über das Land kam. Allerdings ist das eine simplifizierende und oberflächliche Deutung, die auch gerne bemüht wird, um die Ungeheuerlichkeiten der späteren Massenmorde und Kriegsverbrechen als quasi unaufhaltsam zu relativeren. Die neue ZDF-Dokumentation "ZDFzeit: Wie kam Hitler an die Macht?", die auf der neu bearbeiteten BBC-Reihe "Rise of the Nazis" fußt, arbeitet solchen Ausflüchten strikt entgegen.

Sie zeigt deutlich auf, mit welchen Widerständen der spätere Diktator bei der Festigung seines zunächst alles andere als alternativlosen Machtanspruchs zu kämpfen hatte. Und sie verdeutlicht, wie brutal Hitler beim Ausschalten von Gegnern vorging – gerade weil er Angst hatte, seine Anhänger doch nicht letztlich von sich überzeugen zu können. Im Zentrum des ersten Teils des dokumentarischen Beitrags steht die Auseinandersetzung mit dem SA-Chef Ernst Röhm, der viele rechtskonservative Unterstützer hinter sich wusste und der Hitlers Ziel, das unbeschränkte Sagen im Reich zu erlangen, klar im Weg stand.

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Röhm liebte selbst den Rausch der Macht und verfolgte ehrgeizige eigene Ziele: Er wollte unbedingt Chef der Reichswehr werden. Damit forderte er Hitlers Verbündete um Präsident von Hindenburg heraus. Und Hitler musste sich entscheiden, auf welche Seite er setzt. Er wählte den Verrat und somit ein blutiges Macht- und Intrigenspiel, das im Juni 1934 zum sogenannten Röhm-Putsch führte. Hitler lässt Röhm ermorden. Nun ist für ihn der Weg frei – als "Führer" Deutschlands.

Aufgebaut ist der Film als ein durchaus spannender Wechsel von Experten-Kommentaren und kammerspielartigen Szenen, die den Nervenkrieg der Aufstiegsphase Hitlers mit starken Schauspielern in ausgewählten Schlüsselmomenten des Machtkampfs dramatisieren. Jedem Protagonisten ist dabei jeweils ein Experte zugeordnet, der wie eine Art Mentor das Publikum durch die historischen Fakten führt und zum Dargestellten kritisch Stellung bezieht. Abgerundet wird alles durch den Einsatz von Erklär-Grafiken, aber auch von teilweise bislang nie oder nur selten gezeigten Archivmaterials.

Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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1932 ist Deutschland noch ein demokratischer Rechtsstaat, zwei Jahre später eine Diktatur. Der Film zeigt, wie Hitler einflussreiche Helfer fand, die ihn an die Macht brachten.

Der Wahlerfolg der NSDAP 1930 lässt Adolf Hitler zu einem Machtfaktor im rechten Lager werden. Demokratie-Gegner um Präsident Hindenburg wollen ihn für ihre Zwecke nutzen. Am Ende steht ein "Teufelspakt", der dem NS-Führer 1933 den Weg in die Reichskanzlei ebnet.

Die zweiteilige Dokumentation fußt auf der BBC-Reihe "Rise of the Nazis", die vom ZDF - für die deutsche Fassung - aufwendig neu bearbeitet wurde. Im Zentrum dieser Folge steht der "Teufelspakt" zwischen nationalkonservativen Machteliten und den erstarkenden Nationalsozialisten. Ein Bündnis, das Hitler Ende Januar 1933 an die Regierung bringt.

Der Film geht entscheidenden Fragen nach: Was bewegte die Republik-Gegner aus der bürgerlichen Rechten dazu, sich mit den Nazis zu verbünden? Was konnte Reichspräsident von Hindenburg dazu bringen, den von ihm lange als "österreichischen Gefreiten" verachteten Emporkömmling zum Reichskanzler zu ernennen? Warum wurde Hitler unterschätzt? Welche Lehren für unsere Zeit können wir aus dem damaligen Geschehen ziehen?

Für ihre Zeitreise zu diesem verhängnisvollen Wendepunkt der deutschen Geschichte schlugen die Autoren neue Wege ein. Sie haben Momente der Entscheidung in filmischen Szenen aufwendig rekonstruiert, fokussieren dabei auf das Handeln von Schlüsselfiguren, denen jeweils ein Experte zugeordnet ist, der dazu Stellung nimmt. So werden etwa die Vorgänge um General Kurt von Schleicher von dem deutschen Historiker Stephan Malinowski kommentiert. Der prominente britische Geschichtsforscher Sir Richard Evans interpretiert das Taktieren Adolf Hitlers.

Die Abläufe werden auf diese Weise zunächst aus der Perspektive der Protagonisten erzählt und schließlich in ein Gesamtbild eingefügt. Erklär-Grafiken und zum Teil unbekanntes Archivmaterial ergänzen die Szenen und Kommentare.

Film von Julian Jones

Sendung in den Mediatheken // Weitere Informationen

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