Mobilfunkanbieter locken mit unzähligen Tarifen mit unterschiedlichem Datenvolumen. Doch wie viel Datenvolumen braucht man überhaupt? Wir geben Dir ein paar Richtlinien an die Hand.
- 1. Der WLAN-Surfer
- 2. Der Social-Media-Fan
- 3. Der Heavy-User
- 4. Der Streamer
"Wie viel Datenvolumen brauche ich?" Diese Frage hat sich jeder Smartphone-Nutzer vor dem Abschluss eines neuen Vertrags sicher schon einmal gestellt. Das Datenvolumen Deines Mobilfunkvertrags gibt an, wie viel Gigabyte Du pro Monat mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 300 MBit/Sekunde nutzen kannst. Ist das Datenvolumen verbraucht, drosselt der Mobilfunkanbieter die Geschwindigkeit auf Edge mit 220 kBit/s – und damit macht mobiles Surfen eigentlich keinen Spaß mehr.
Empfehlenswert als Datenvolumen sind mindestens 1 GB, besser sind natürlich 2 GB, 5 GB oder vielleicht sogar 10 GB – nach oben sind hier keine Limits gesetzt. Doch wie viel Datenvolumen braucht man selbst? Wir stellen ein paar Nutzertypen vor.
So viel Datenvolumen verbrauchen Apps
1. Der WLAN-Surfer
Wenn Du zu Hause und auf der Arbeit WLAN-Zugang hast und mobiles Netz eigentlich nur beim Pendeln oder auf Reisen für die gelegentliche Email oder Google Maps benötigst, verbrauchst Du nur wenig Datenvolumen. Hier reicht also ein günstiger Tarif.
Unsere Empfehlung fürs Datenvolumen: 500 MB bis 1 GB
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Wer viel im WLAN unterwegs ist, braucht nur einen kleinen Datenvolumen-Tarif. Bild: © Thinkstock/iStockphoto/NicoElNino 2017
2. Der Social-Media-Fan
Wenn Du das Smartphone vor allem, nutzt, um unterwegs Fotos, Videos und Beiträge in sozialen Medien wie Facebook, Twitter oder Instagram zu posten, benötigst Du schon etwas mehr Datenvolumen. Die Bilder und Videos werden zwar stark komprimiert, in einer halben Stunde können dennoch schnell über 200 MB verbraucht werden.
Unsere Empfehlung fürs Datenvolumen: Mindestens 3 GB
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Smartphone-Nutzer mit verschiedenen Social-Media-Profilen brauchen ordentlich Datenvolumen. Bild: © TURN ON 2018
3. Der Heavy-User
Surfen, Navigieren, schnell etwas in einem Social-Media-Netzwerk posten oder Musik streamen – wenn Dein Smartphone Dein zweites Zuhause ist und Du alle Deine Apps regelmäßig und intensiv nutzt, bist Du ein sogenannter Heavy-User ... und die brauchen ordentlich Datenvolumen. Um nicht schon lange vor Monatsende eine Drosselung der Geschwindigkeit ertragen zu müssen, ist eine mittelgroße Datenflatrate in diesem Fall ratsam.
Unsere Empfehlung fürs Datenvolumen: Mindestens 5 GB
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Wer sein Smartphone ausgiebig nutzt, ist mit 5 GB Datenvolumen gut beraten. Bild: © Getty Images 2018
4. Der Streamer
Wenn Du unterwegs gerne YouTube-Videos, Netflix-Filme oder gar ein ganzes Fußballspiel im Livestream schaust, benötigst Du richtig viel Datenvolumen. Allein ein einzelnes Spiel kann hier schon mit 3 bis 6 GB zu Buche schlagen. In diesem Fall lohnt sich vielleicht ein Tarif mit unbegrenztem Datenvolumen oder zumindest mit Zusatzoptionen für das unbegrenzte Streamen von Videos beziehungsweise Musik. Solche Extra-Pakete, bei denen etwa die Nutzung von Spotify oder Netflix nicht auf das Datenvolumen angerechnet wird, gibt es inzwischen bereits bei verschiedenen Anbietern.
Unsere Empfehlung fürs Datenvolumen: 10 GB bis unbegrenzt
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Wenn Du viele YouTube-Videos unterwegs schauen willst, brauchst Du auch sehr viel Datenvolumen. Bild: © TURN ON 2017
Noch mehr Tipps rund um das Datenvolumen
Um die passenden Mobilfunktarife oder Handytarife zu finden, sollten Mobilfunknutzer ihren Datenbedarf kennen. So lassen sich Mehrkosten vermeiden – ebenso wie eine Drosselung der Surfgeschwindigkeit. Wer lediglich seine Mails checkt, einen Messenger wie WhatsApp nutzt und sonst gelegentlich surft, kommt entsprechend mit 200 Megabyte (MB) Inklusivvolumen pro Monat gut zurecht. Deutlich mehr Volumen verbrauchen datenintensive Anwendungen: Videos schauen, Musik herunterladen oder Fotos versenden.
Faustregel zum Ermitteln des benötigten Datenvolumens: 1.024 Kilobyte ergeben 1 Megabyte. 1.024 Megabyte ergeben 1 Gigabyte.
Videos: Besonders hoher Datenverbrauch
Keine Smartphone-Anwendung treibt den mobilen Datenverbrauch so sehr wie das Video. Dabei helfen schon kleine Einstellungen, die Kontrolle zu behalten. Wichtig zu wissen: Der Verbrauch von Datenvolumen ist beim Versenden und Herunterladen eines Videos gleich hoch.
- Facebook: Rund 3 Megabyte (MB) pro Minute. Videos werden auf vielen Smartphones automatisch abgespielt. Tipp: Autoplay-Funktion über die App-Einstellungen oder im Browser ändern. Dann wird sie nur noch in WLAN-Netzen aktiv oder ganz abgeschaltet.
- Youtube: Datenverbrauch hängt von der Qualität des Videos ab. Je nach Auflösung rund 5 (niedrigste Qualität) bis 30 MB (Full-HD-Qualität) pro Minute. Tipp: In den App-Einstellungen über den Unterpunkt „Qualität“ festlegen, dass HD-Videos nur mit einer WLAN-Verbindung gestartet werden.
- Whatsapp: Hochgeladene Smartphone-Videos sind je Minute zwischen 12 und 20 MB groß, wenn ein auf dem Smartphone gespeichertes Video verschickt wird. Über 16 MB blockiert Whatsapp den Versand. Tipp: Wird aus dem Whatsapp-Chat heraus gefilmt, ist ein vergleichbares Video nur 5 bis 6 MB groß. Die Whatsapp-Kamera lässt sich direkt in der Funktionsleiste des Chats öffnen.
- Snapchat: Benötigt viel Datenvolumen, weil die Inhalte im Hintergrund permanent neu geladen werden. So können rund 10 MB zusätzlich pro Tag entstehen. Wer eine Minute Videos ("Snaps") schaut, liegt bei rund 15 MB Datenverbrauch. Tipp: In den App-Einstellungen unter "Mehr Möglichkeiten" den Daten-Sparmodus auswählt, das verhindert das automatische Laden.
Was passiert, wenn das Datenvolumen überschritten ist?
Ist das Inklusivdatenvolumen aufgebraucht, wird "gedrosselt" – das gilt für nahezu alle Flatrates. Ein Zugriff aufs Internet ist dann zwar möglich, die Anwendungen nehmen dann jedoch erheblich mehr Ladezeit in Anspruch: Die Geschwindigkeit ist reduziert (meist auf maximal 64 Kilobit/s), der Surfspaß vorbei. Viele User empfinden das Surfen mit gedrosselter Datenübertragung mittlerweile als unzumutbar. In Ausnahmefällen kommt es vor, dass der Zugang nicht gedrosselt wird, der Smartphone-Nutzer aber mit hohen Zusatzkosten rechnen muss. Echte Datenflatrates mit unbegrenzter Datennutzung sind sehr selten. Der Anbieter O2 hatte die Drosselung zuletzt immerhin auf 1 Megabit/s festgelegt.
Der richtige Datentarif: Das Volumen macht den Preis
Der Datenverbrauch von Smartphone-Nutzerinnen und -nutzern steigt seit Jahren. Entsprechend sind heute sowohl Tarife mit bis zu 120 Gigabyte ungebremstem Datenvolumen wie auch "echte", ungedrosselte Flatrates (bei der Telekom, Telefonica und bei Vodafone) erhältlich – das allerdings für richtig großes Geld.
- Günstige Tarifangebote mit 3 GB LTE-Datenvolumen und Telefon- und SMS-Flatrates sind schon ab 5 Euro zu haben (bei 24 Monaten Laufzeit).
- Große Tarife für Vielsurfer umfassen 10 GB und mehr und kosten ab etwa 15 Euro (bei 24 Monaten Laufzeit).
Einen guten Überblick über die Angebote schafft ein Preisvergleich. Zur Wahl stehen Komplettangebote, verschiedene Upgrades – oder Tarife mit zubuchbaren Extraoptionen, etwa Musik- oder Gaming-Flatrates.
Handytarife vergleichen
Wer dagegen Datenvolumen nachbucht, zahlt meistens drauf. Für 250 Megabyte extra verlangen die Netzbetreiber zwischen 3 und 5 Euro, manche Discounter sogar 6 Euro. Wer mehr Daten nachbucht, zahlt bis zu 15 Euro für knapp 2 Gigabyte.
Tricks zum sparsamen Surfen
Um eine Drosselung zu vermeiden, kann sparsames Surfen helfen. Grundsätzlich gilt: Je öfter der Nutzer per WLAN ins Netz geht, desto länger hält seine Datenflatrate – und er surft in der Regel schneller. Einen kostenlosen Zugang ins drahtlose Internet gibt es beispielsweise in Hotels, Cafés oder mittlerweile in vielen Innenstädten. Mögliche Sicherheitsrisiken sollte man dabei aber nicht aus den Augen verlieren.
Wer die mobile Version einer Website mit dem Smartphone oder dem Tablet nutzt, verbraucht deutlich weniger Datenvolumen. Hilfreich sind auch sogenannte Datenzähler-Apps, die einen Überblick über die verbrauchten Datenmengen geben. Stellt sich dabei heraus, dass das eigene Surfverhalten die Grenzen der Flatrate überschreitet, lässt sich der Datenverbrauch mit einigen Handgriffen verringern. Das beginnt bei den Einstellungen des Mobilbrowsers. Bilder und Videos auf Webseiten verbrauchen viel Datenvolumen. Deshalb ist es ratsam, das Laden der Bilder abzustellen. Die Einstellungen für Updates, Downloads und Nachrichten sollten so geregelt werden, dass Smartphone-User den Zeitpunkt des Herunterladens selbst bestimmen können.