Hund bellt, wenn er alleine ist martin rütter

Fakt ist: Hunde bellen nicht ohne Grund, sondern um sich auszudrücken. Es ist also wichtig, die Ursachen zu verstehen, bevor Sie einem Hund das Bellen abgewöhnen.

Denn Hunde empfinden zum Beispiel Freude, weil sie Sie endlich wiedersehen, und bellen deshalb. Geben Hunde jedoch unverhältnismäßig oft Laut und in Situationen, in denen es nicht erwünscht ist, bringen sie damit negative Gefühle zum Ausdruck.

Ein typisches Beispiel für Bellen in unerwünschten Situationen ist, wenn Sie anderen auf der Straße begegnen oder wenn Ihr Hund bei jedem, der an Ihrem Grundstück vorbeigeht, zu bellen anfängt.

Unsicherheit, Angst, Frust oder Langeweile gehören zu den häufigsten Ursachen für übermäßiges Bellen. Alles, was die Aufregung des Hundes verstärkt, kann auch das Bellen verstärken. Hierzu zählen beispielsweise:

  • Stimmungsübertragung: Sind Sie nervös, wird auch Ihr Hund nervös.
  • Erhöhte Erwartungshaltung: Sie halten einen Ball in der Hand – wann geht es los?
  • Sie schimpfen – der Hund denkt, Sie „bellen“ mit.
  • Der Hund muss unfreiwillig zu der vermeintlichen „Gefahr“ gehen – die Angst wächst.

Bellen liegt in der Hundenatur

Vielen Hunden liegt das Bewachen im Blut. Sie bellen, um einen Eindringling in Ihrem gemeinsamen Territorium anzuzeigen. Sei es der Postbote oder der Nachbar, der sein Auto in der Einfahrt belädt.

Auch einige Jagdhunde zeigen via Bellen Wild an. Es ist also kein Wunder, dass sie sich lieber mitteilen als andere. Bei diesen Hunden soll es nicht darum gehen, das Bellen – und damit ihre Natur – komplett zu unterdrücken. Das Ziel ist, mit Erziehung aus dem Kläffen ein kurzes Wuffen zu machen.

Bellen aus Unsicherheit

Wenn Ihr Hund zum Beispiel andere Hunde oder Spaziergänger anbellt, liegt der Grund meist darin, dass er unsicher ist oder Angst hat. Vor allem bei Junghunden ist dies häufig der Fall. Sie empfinden zum Beispiel einen Rollator als bedrohlich oder bestimmte andere Hunde. In der Regel sind es neue Situationen, die Hunde ängstigen.

Oft verstärkt zudem die Unsicherheit des Besitzers das Verhalten: Ein anderer Hund nähert sich, Sie spannen die Leine an. Der Hund merkt: „Mein Zweibeiner ist unsicher – besser, ich starte ein Verteidigungsbellen!“ Souveräne Hundeführung ist hier der Schlüssel zum Erfolg.

Bellen aus Frust und Langeweile

Eine weitere Ursache für ständiges Bellen kann Frust sein. Hunde, die nicht ausreichend ausgelastet sind, nehmen gerne Kleinigkeiten zum Anlass für ein großes Bell-Drama. Schließlich passiert sonst wenig und die überschüssige Energie im Hundekörper sucht sich ihren Weg.

Auch das Köpfchen will gefördert werden – zum Beispiel mit Tricks oder kleinen Aufgaben während des Spaziergangs. Nur mit einem ausgelasteten Hund macht ein Anti-Bell-Training Sinn.

Bellen aufgrund von Krankheiten

In seltenen Fällen stecken chronische Schmerzen oder andere Beschwerden, die im Zusammenhang mit einer Erkrankung stehen, hinter dem Gebell. Nicht selten ist eine Schilddrüsenunterfunktion Grund für gesteigerte Ängstlichkeit und Stressanfälligkeit.

Bevor Sie Ihrem Hund das Bellen abgewöhnen, empfiehlt sich also ein Besuch beim Tierarzt. Nur so können Sie zweifelsfrei ausschließen, dass die Ursache für das häufige Bellen physischer Natur ist.

Manche Hunde haben die Angewohnheit ständig zu bellen. Fast immer versucht Ihr Hund dabei mit Ihnen zu kommunizieren und Sie mitunter sogar zu warnen. Hunde-Profi Martin Rütter weiß, wie Sie das permanente Bellen interpretieren sollten und welche Maßnahmen sinnvoll sind, damit das Bellen keine Überhand nimmt.

Die Anlässe bzw. Auslöser für das Bellen des Hundes variieren und auch die Art des Bellens ist natürlich den jeweiligen Situationen angepasst. Vom freudig erregten Bellen bei der Heimkunft des Napffüllers bis hinzu zum aggressiven Anbellen von vermeintlich bedrohlichen Personen kann das Bellen verschiedenartig ausfallen.

Hat das Bellen des Hundes ein ungewöhnliches Ausmaß angenommen, gilt es zunächst zu ergründen warum bzw. in welchen Situationen der Hund bellt. Auch für den Hundetrainer Martin Rütter ist dies die zentrale Frage, die am Beginn eines jeden Trainings zwangläufig stehen muss.

Wie der Hundeprofi aus seiner langjährigen Erfahrung weiß, stecken hinter dem unverhältnismäßigen Bellen des Vierbeiners die unterschiedlichsten Ursachen. Von erlerntem Verhalten über Frustration oder Angst bis hin zu mangelnder körperlicher und geistiger Auslastung gibt es unzählige Gründe für das Fehlverhalten des Hundes.

Daher macht es erst dann Sinn das "Anti-Bell-Training" in Angriff zu nehmen, wenn die Ursachen zweifelsfrei abgeklärt sind. Zumal das jeweilige Training natürlich tunlichst punktgenau auf den Hund abgestimmt sein muss. Die zweibeinigen Begleiter werden in das Hundetraining ebenfalls involviert, denn nicht selten sind sie die Ursache des tierischen Problems.

Beispielsweise ist das Bellen vieler, insbesondere kleiner Hunde, ungewollt antrainiert. Bekommt der Welpe anfangs grenzenlose Aufmerksamkeit, wenn er todesmutig das Grundstück verteidigt oder Besucher "ankündigt", wird er dieses Verhalten natürlich pflegen und intensivieren. Im Laufe der Zeit wird es dann immer schwieriger dem Hund die passenden Grenzen zu vermitteln.  

Aber auch Angst, übertriebener Wachinstinkt oder schlicht grenzenlose Langeweile können einen Hund dazu bewegen das eine oder andere Dauerkonzert anzustimmen. Also vielfach Gründe, an deren Ursachen der Halter meistens nicht ganz unschuldig ist. Nicht selten kann eine geregelte Tagesstruktur für den Hund bereits Wunder bewirken.

 

Ständiges Bellen beim Klingeln an der Haustüre - diese Maßnahmen sind sinnvoll

Grundsätzlich sollten Sie bereits bei dem Welpen damit beginnen, unerwünschtes Bellen in die richtigen Bahnen zu leiten. Aber auch mit einem älteren Hund ist das Training durchaus möglich. Die meisten Vierbeiner sind bis ins hohe Alter durchaus lernfähig und vor allem willig. Das Bellen, wenn es an der Tür klingelt ist vermutlich der absolute Klassiker.

  • Gewöhnen Sie den Hund von Anfang an daran, dass es genügt, wenn er mit einem kurzen Bellen Ihre Aufmerksamkeit erregt hat.

  • Der Hund soll lernen, dass Sie übernehmen, wenn er seinen Job gemacht hat. Optimalerweise geht der Hund anschließend von selber auf seinen Platz, während Sie die Türe öffnen.

  • Ist der Besuch drinnen, wartet der Hund bis sich alle gesetzt haben und dann darf er die Gäste begrüßen – so zumindest das perfekte Szenario. Natürlich ist es auch kein Weltuntergang, wenn der Vierbeiner sich über einen Neuankömmling so freut, dass er ihn gleich begrüßen muss. Auch hier gilt wie überall im Leben: Keine Regel ohne Ausnahmen.

  • Aber generell sollten Sie schon versuchen, den Hund so zu erziehen, dass das Klingeln an der Türe nicht für permanente Aufregung sorgt. Das ist letztendlich nicht nur für Sie und Ihre Gäste entspannter, sondern auch für den Hund selber.

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Deutliche Ansagen helfen

Ansonsten gilt für alle Hundetrainings: Klare Ansagen, ruhiges aber bestimmtes und vor allem eindeutiges Verhalten, keine Hektik und kein hysterisches Geschreie. Dann versteht Ihr vierbeiniger Kumpel sehr schnell, worum es geht und was von ihm erwartet wird. Aber vor allem sollten Sie auf Ihren Hund eingehen, ihm jederzeit Sicherheit vermitteln und ihn sowohl körperlich wie auch mental auslasten - dann erledigen sich viele Bellattacken wie von selber.

Schauen Sie sich einmal in Ihrer Umgebung genauer um, werden Sie feststellen, dass sich die Verhaltensweisen der Hunde und die der dazugehörigen Begleitpersonen meistens sehr stark ähneln - und das ist keinesfalls ein Zufall. 

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Was kann man machen wenn der Hund bellt wenn er alleine ist?

In erster Linie sollten Sie sich fragen, ob Ihr Haustier ausreichend Bewegung und Beschäftigung hat. Denn einige Vierbeiner bellen schlichtweg aus Langeweile oder um überschüssige Energie loszuwerden. Des Weiteren ist zu bedenken, dass das Bellen bei Trennung ein angeborener Schutzmechanismus von Hunden ist.

Wie gewöhne ich meinem Hund das Bellen ab Martin Rütter?

Auch wenn es schwer fällt: Um das Bellen einzudämmen, darfst Du Deinen Hund nicht bestätigen, indem Du in dem Augenblick seine Forderung erfüllst und den Ball wirfst. Ignoriere stattdessen Deinen Hund, werfe den Ball nicht, spreche ihn nicht an, schaue ihn nicht einmal an.

Wie gewöhne ich meinem Hund das Bellen in der Wohnung ab?

Lassen Sie ihren Hund zwei- oder dreimal bellen, und loben Sie ihn für seine Wachsamkeit. Sagen Sie dann "Stopp!" und halten Sie ihm ein Leckerli hin. Ihr Hund wird sofort aufhören zu bellen, denn beim Bellen kann er das Leckerli nicht riechen. Geben Sie ihm das Leckerli nach ein paar Sekunden.

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