Aphthen zählen zu den häufigsten Entzündungen der Mundschleimhaut. Sie können einmalig oder immer wiederkehrend (chronisch-rezidivierende Aphthen) auftreten. Bei Aphthen handelt es sich um, rundliche und schmerzhafte Bläschen mit weißem Belag in der Mundhöhle. Sie schmerzen besonders bei Kontakt mit Speichel und Nahrungsmittel. Häufig treten sie ohne erkennbare Ursache auf . . .
Aphthen treten am häufigsten an folgenden Stellen auf:
- Zahnfleisch
- Wangeninnenseite
- Zungenspitze
- Lippen
- Gaumen
Hinweis
Sehr selten sind auch andere Schleimhäute, wie zum Beispiel der Genitalbereich, von Aphthen betroffen.
Aphthen-Typen
Aphthen zählen zu den häufigsten Krankheiten der Mund- und Rachenschleimhaut. Sie können einmalig oder immer wiederkehrend (chronisch-rezidivierende) auftreten. Chronisch-rezidivierende Aphthen treten häufig in Schüben auf. Krankheitsbeginn ist meist in der Kindheit, Besserung im Erwachsenenalter. Man unterscheidet hierbei mehrere Formen:
- Minor-Typ: Minoraphthen zählen zu der häufigsten Form mit bis zu vier, ca. 5-10 mm große Aphthen, die vor allem an Lippen- und Wangenschleimhaut – selten am Gaumen oder Zahnfleisch auftreten. Eine Abheilung findet meist nach ein bis zwei Wochen ohne Narbenbildung statt.
- Major-Typ: Eine weniger häufige Form sind Majoraphthen, von denen höchstens zwei gleichzeitig auftreten. Sie sind oft größer und tiefer als die Minoraphthen ( > 1 cm) und können in der gesamten Mundhöhle oder an der Zunge entstehen. Der Heilungsprozess dauert mehrere Wochen. Meist bleibt eine Narbe zurück.
- Herpetiforme Aphthen (selten): Herpetiforme Aphthen entstehen überall im Mund- Rachenraum. Es können 50 bis über 100 dieser Läsionen gleichzeitig auftreten. Sie haben meist eine Größe von 1-3 mm.
Hinweis
Die Schmerzen sind in der Regel unabhängig von der Größe der Aphthe.
Ursache & Diagnose
Die Ursachen für das Auftreten von Aphthen sind bis heute nicht genau geklärt. Man geht davon aus, dass verschiedene Faktoren dafür verantwortlich sind, wie z.B. :
- Stress,
- Schlafmangel,
- schwaches Immunsystem,
- Herpesviren,
- Schwankender Hormonhaushalt,
- Gene.
Aphthen können auch im Rahmen von anderen Erkrankungen auftreten. Hierzu zählen u.a. :
- Morbus Behçet: seltene, entzündliche Gefäßerkrankung
- Zöliakie: entzündliche Erkrankung der Dünndarmschleimhaut
- Neutropenie: Verminderung bestimmter weißer Blutzellen
- Morbus Crohn
- Colitis ulcerosa
- HIV-Infektion
Die Diagnose beruht auf der Anamnese, den Symptomen und dem Krankheitsverlauf. Ebenso werden Alter und Lebensgewohnheiten berücksichtigt. In der Regel erkennt die Ärztin/der Arzt Aphthen an ihrem typischen Aussehen, sodass eine körperliche Untersuchung für die Diagnose oft ausreicht. Wenn die Aphthen immer wiederkehren oder besonders groß sind, muss die Ärztin/der Arzt prüfen, ob eine bestimmte Erkrankung der Auslöser ist.
Hinweis
Da man in der Regel die Ursache für chronisch rezidivierende Aphthen nicht kennt, kann man sie auch kaum verhindern bzw. vorbeugen.
Therapie
Aphthen sind völlig harmlos und nicht ansteckend, jedoch schmerzhaft. Daher geht es bei der Behandlung vor allem darum, die Symptome mittels schmerzstillender und entzündungshemmender Mittel (Salben, Sprays, Mundspülungen, Medikamente) zu lindern.
In der Regel heilen Aphthen in ein bis zwei Wochen von alleine wieder ab. Beim Major-Typ kann der Heilungsprozess länger dauern. Wer unsicher ist, ob es sich tatsächlich um eine Aphthe handelt oder wenn sich kein Heilungsfortschritt erkennen lässt, sollte sich an eine Dermatologin/einen Dermatologen oder eine HNO-Ärztin/HNO-Arzt wenden.
Es gibt einige Hausmitteln, denen man eine heilende Wirkung nachsagt. Dies ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt! Dazu zählen u.a.:
- Lakritze: reizlindernde Wirkung
- Propolis: antimikrobielle Wirkung
- Salbei & Kamille: Schmerzlinderung
- Teebaumöl
- Aloevera
Wohin kann ich mich wenden?
Bei Entzündungen der Mundschleimhaut können Sie sich an folgende Stellen wenden:
- Dermatologin/Dermatologe
- Zahnärztin/Zahnarzt,
- Hausärztin/Hausarzt,
- HNO-Ärztin/HNO-Arzt
Ärztinnen und Ärzte in Ihrer Nähe finden Sie unter: Arztsuche
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von den Krankenversicherungsträgern übernommen. Grundsätzlich rechnet Ihre Ärztin/Ihr Arzt bzw. das Ambulatorium direkt mit Ihrem Krankenversicherungsträger ab. Bei bestimmten Krankenversicherungsträgern kann jedoch ein Selbstbehalt für Sie anfallen (BVAEB, SVS, SVS, BVAEB).
Sie können allerdings auch eine Wahlärztin/einen Wahlarzt (d.h. Ärztin/Arzt ohne Kassenvertrag) oder ein Privatambulatorium in Anspruch nehmen. Nähere Informationen finden Sie unter Kosten und Selbstbehalte.
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Letzte Aktualisierung: 20. September 2017
Expertenprüfung durch: Univ. Doz. Dr. Friedrich Breier