Wenn sich am Blütenstiel durchsichtige Wasserkugeln bilden, steht die betreffende Orchidee höchstwahrscheinlich unter Stress. So wie Menschen bei außerordentlicher Anstrengung transpirieren, sondern manche Orchideenarten bei großen Strapazen Flüssigkeit ab. Vielleicht handelt es sich sogar um eine Art "Angstschweiß", wenn die Kulturbedingungen nicht stimmen und das Gewächs das eigene Dahinscheiden befürchtet. Bei Phalaenopsis Orchideen sind die Tropfen an den Blütenstielen am häufigsten zu beobachten.
Mögliche Ursachen der Wasserperlen
Tritt das Phänomen der Tropfenbildung am Blütenstängel zutage, sollte überprüft werden, was der betreffenden Orchidee nicht behagt. Oftmals leidet die Pflanze unter zu großen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Der Unterschied sollte nicht mehr als 5° C betragen, ein größeres Temperaturgefälle wirkt sich ungünstig auf die Pflanze aus.
Vielleicht sind Schädlinge der Auslöser der Tröpfchenbildung. Es kann sich sowohl um Schildläuse als auch um Blatt- oder Wollläuse handeln. Eine gründliche Kontrolle offenbart Schmarotzer, die auf Kosten der Orchidee leben und ihr kostbare Lebensenergie rauben. Sind tatsächlich Schädlinge an der Orchidee zu entdecken, empfiehlt sich die sofortige Einzelstellung, um eine Kontamination zu vermeiden. Befanden sich Pflanzen in der direkten Nachbarschaft, eventuell sogar Orchideen, müssen diese natürlich ebenfalls eingehend auf Ungeziefer untersucht werden. Schädlinge lassen sich mit Produkten zum Sprühen aus dem Fachhandel vertreiben. Unter Umständen genügt eine selbst hergestellte Lösung aus Schmierseife und Spiritus, damit die lästigen Läuse verschwinden.
Zu viel oder zu wenig Wasser kann ebenfalls zu herausquillenden Tropfen am Blütenstiel führen. Orchideen benötigen eine maßvolle Feuchtigkeit, was vollkommene Trockenheit und übertriebene Nässe ausschließt. Des Weiteren sollte direkter Sonneneinfall verhindert und auf ausreichende Luftfeuchte geachtet werden. Sind alle stressauslösenden Faktoren behoben, hört die Tropfenbildung in der Regel von alleine auf. Bis dahin lassen sich die Wasserperlen mit einem Papiertuch entfernen, eventuell nach vorherigem Benetzen mit warmem Wasser.
Tropfenbildung zur Regulierung des Wasserhaushalts
Feine Spaltöffnungen an den Blättern gestatten einer Pflanze die Abgabe von Wasser an die Luft. Normalerweise handelt es sich um Wasserdampf, der von uns optisch nicht wahrgenommen wird. Das Defizit gleicht die Pflanze mit der Aufnahme von Wasser mit den Wurzeln aus. Dadurch gelangen Nährstoffe in den Pflanzenorganismus. Bei manchen Gewächsen, wie etwa beim Frauenmantel, wird Wasser in flüssiger Form ausgeschieden. Die Tropfen sitzen bei diesen Arten von Gewächsen wie Glasperlen auf dem Laub. Dieser natürliche Vorgang, der auch bei einigen Orchideen vorkommt, wird von den Botanikern als Guttation bezeichnet. Bei zu häufigen Wassergaben tritt dieser Prozess eventuell noch ausgeprägter in Erscheinung.
Wie aus dem Nichts sind die Triebe und Blätter an Orchideen übersät mit klebrigen Tröpfchen, wie es uns von harzenden Bäumen bekannt ist. Es sind verschiedene Ursachen, die dieses Phänomen hervorrufen. Welche das sind, finden Sie hier heraus.
Tropfenbildung signalisiert Standortprobleme
Als häufigste Ursache für die klebrigen Wassertropfen nennen Experten einen ungeeigneten Standort. Temperaturschwankungen von mehr als 5 Grad Celsius, pralle Sonneneinstrahlung, kalte Zugluft oder trockene Heizungsluft lösen an Orchideen Stress aus. Als Reaktion darauf sondern die Pflanzen Flüssigkeit ab, um einen Ausgleich zu schaffen. Stellen Sie daher die Standortbedingungen auf den Prüfstand, wenn Orchideen scheinbar harzen. In diesen Lagen stellen die Pflanzen die Tropfenbildung wieder ein:
- Heller Platz am West- oder Ostfenster, ohne direkte Sonne
- Warme Temperaturen von 20 bis 28 Grad im Sommer und nicht unter 16 Grad im Winter
- Hohe Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent
- Im Winter ein Platz am Südfenster, um Lichtmangel auszugleichen
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Es sind vornehmlich Phalaenopsis-Orchideen, die bei Stress am Standort harzen. Wenngleich sich die robusten Schmetterlings-Orchideen aus dem Supermarkt recht pflegeleicht geben, können sie extreme Schwankungen bei den Licht- und Temperaturverhältnissen nicht vertragen.
Unausgewogener Wasserhaushalt löst Guttation aus
Die Ausscheidung harzähnlicher Tropfen bezeichnen Botaniker als Guttation, wenn die Orchidee auf diese Weise auf Staunässe reagiert. Wenn in der Nacht die Poren (Stomata) geschlossen sind, findet keine ausgleichende Transpiration statt. In ihrer Not presst die Orchidee das überschüssige Wasser durch Spaltöffnungen als Ventil hinaus, was an den zuckrigen Tropfen an Blättern und Trieben zu erkennen ist.
Können Sie diese Ursache als Auslöser für eine harzende Orchidee identifizieren, topfen Sie die Pflanze zeitnah um in trockene Orchideenerde. Fortan beschränken Sie die Wasserversorgung darauf, den Wurzelballen ein bis zwei Mal pro Woche in weiches Wasser zu tauchen und die Orchidee täglich zu besprühen.
Tipp
Mit harzähnlichen Tropfen macht eine Orchidee auf Probleme im frühen Stadium aufmerksam. Die klebrigen Ausscheidungen selbst fügen der Pflanze keinen Schaden zu. Wischen Sie die Tropfen mit einem feuchten Tuch einfach ab. Das kräftige Laub einer Phalaenopsis brausen Sie einfach ab.