Was passiert wenn man zu viel sex hat

Silkes Mann ist sexuell unersättlich - sie ist schon davon wach geworden, dass er ihr nachts das Nachthemd hochgeschoben hat und sich auf sie legte. Meist macht sie mit, damit sie ihre Ruhe hat. Wie bekommt sie die Situation in den Griff?

Liebe Frau Peirano,

es ist für mich unangenehm, darüber zu sprechen, aber ich weiß nicht weiter. Mein Mann will dauernd Sex (täglich oder auch mal mehrmals täglich), auch wenn es gar nicht passt. Er fasst mir an den Hintern, wenn die Kinder im Nebenzimmer fernsehen. Wenn ich mich nach einem langen Tag kurz aufs Bett lege und lese oder nur mal die Augen zumachen will, knöpft er mir die Bluse auf und küsst meine Brüste. Er hat mich auch schon öfters nachts geweckt und lag plötzlich auf mir und zog mir das Nachthemd hoch. Eigentlich will er jeden Tag mit mir schlafen. Ich fühle mich davon bedrängt. Oft habe ich keine Lust, bin müde oder mit anderen Sachen beschäftigt. Aber oft mache ich mit, damit Ruhe ist. Ich habe auch Angst, dass er mir sonst fremdgeht.
Aber es wird mir immer unangenehmer. Ich mag Sex auch, aber nicht so mit Druck.
Was raten Sie mir?

Silke W.

Liebe Silke W.,

ich kann gut verstehen, dass Sie sich bedrängt fühlen, wenn Ihr Mann ohne Rücksicht auf Ihre Gefühle oder Befindlichkeit Sex einfordert und durchsetzt. Wenn Sie müde sind, schlafen (!), sich ausruhen wollen oder mit anderen Dingen beschäftigt sind, steht Ihnen sicher nicht der Sinn nach Sex. Es hört sich so an, als wenn Sie selbst oft keine Lust haben, sondern mitmachen, um Ihren Mann ruhig zu stellen.

Dr. Julia Peirano: Der geheime Code der Liebe

Ich arbeite als Verhaltenstherapeutin und Liebescoach in freier Praxis in Hamburg-Blankenese und St. Pauli. In meiner Promotion habe ich zum Zusammenhang zwischen der Beziehungspersönlichkeit und dem Glück in der Liebe geforscht und anschließend zwei Bücher über die Liebe geschrieben.

Informationen zu meiner therapeutischen Arbeit finden Sie unter www.julia-peirano.info.

Haben Sie Fragen, Probleme oder Liebeskummer? Schreiben Sie mir bitte (maximal eine DIN-A4-Seite). Ich weise darauf hin, dass Anfragen samt Antwort anonymisiert auf stern.de veröffentlicht werden können.

Wer regelmäßig mit jemandem im Bett landet, hat wahrscheinlich nicht nur mehr Spaß im Leben, sondern tut auch nachweislich was für die eigene Gesundheit. Wenn allerdings für längere Zeit kein Partner in Sicht ist und im Bett Flaute herrscht, kann es für Sie ziemlich ungemütlich werden.

1. Sexlosigkeit erhöht Ihr Krebsrisiko

Warum Masturbieren wichtig ist: Gleich mehrere Studien bestätigten, dass die regelmäßige Selbststimulation das Risiko verringert, an Prostatakrebs zu erkranken. Wenn Sie also gerade partnerlos sind: Legen Sie mit gutem Gewissen selbst Hand an. (Auch interessant: Warum Sie täglich masturbieren sollten)

2. Ihre Performance im Bett leidet

Das American Journal of Medicine fand bereits 2008 heraus, dass Männer zwischen 50 und 70 Jahren, die weniger sexuell aktiv waren, eher dazu neigten, Erektionsprobleme zu haben. Ein Lichtblick: Befriedigen Sie sich selbst – und wirken Sie den negativen Folgen somit ein wenig entgegen. (Auch interessant: Mit diesen Studien werden Sie zum Sexgott)

3. Ihr Immunsystem schwächelt

Regelmäßige Orgasmen tun Ihrem Körper gut, das können auch Carl Charnetski und Francis Brennan Jr. bestätigen. Die beiden Psychologen führten eine Studie durch, in der sexuell aktive Probanden Speichelproben abgaben. Ihre Erkenntnis: Die Tests ergaben bei ihnen hohe Mengen an Immunglobulin A – ein Antikörper, der vor Krankheitserregern schützt und zum Beispiel Grippesymptome bekämpft.

4. Sie haben mehr Stress

Eine tolle Nacht im Bett lässt alle Sorgen verfliegen – und das stimmt wirklich: Die Neurowissenschaftlerin Dr. Debra W. Soh bestätigt, dass durch Orgasmen ausgelöste Endorphine nicht nur Ihre Laune anheben, sondern auch Ihr Stresslevel senken.

5. Die Gefahr von Bluthochdruck steigt

Regelmäßiger Intimverkehr wirkt sich nicht nur positiv auf das Immunsystem, sondern auch auf das Herz-Kreislauf-System aus: Eine Studie des medizinischen Journals of Biological Psychology entdeckte, dass mit weniger Sex das Risiko steigt, an Bluthochdruck zu erkranken.

6. Ihre berufliche Karriere leidet

Auch Ihre berufliche Motivation schwindet schnell dahin: Die Oregon State University in den USA stellte fest, dass Paare mit einem guten Sexleben viel glücklicher im Berufsleben waren. Wer dagegen ohne Sex auskommen musste, wurde langfristig unzufrieden in Job und Karriere.

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Wie viel Sex braucht eine Beziehung?
  • 26. Mai 2015, 12:05 Uhr

  • Nebeneinander schlafen: Wie oft man Sex hat, sagt nichts über die Qualität der Beziehung
  • Foto: bilderbox.com
  • hochgeladen von Elisabeth Pötler

In langen Beziehungen nimmt der Wunsch nach Erotik ab. Wie viel Sex „normal“ ist und wie man die Sexualität neu entdecken kann.

Vielleicht kennen Sie das: Sie sind mit Ihrem Partner schon mehrere Jahre zusammen und habe deutlich weniger Sex als früher. Damit stellt sich vielleicht die Frage: Wie viel Sex ist normal? Und: Wie viel Sex braucht eine gesunde Beziehung?
Viele Untersuchungen zeigen: Die Häufigkeit des Sex ist viel weniger wichtig für eine gelungene Partnerschaft als angenommen. Prinzipiell ist es so, dass Sexualität ein Grundtrieb von uns Menschen ist, wie Essen, Trinken und Schlafen – ebenso wie das Grundbedürfnis nach Nähe und Kooperation. Aber wer, was, mit wem, wie oder wie oft macht ist individuell und hängt von den einzelnen Menschen und Paaren ab. Es sagt nichts über die Qualität einer Beziehung aus.
Fest steht auch, dass die Häufigkeit des sexuellen Verlangens und die Dauer des Zusammenseins mit der Zeit abnimmt. Am Anfang einer Beziehung ist Sex drei bis fünf Mal pro Woche üblich, manchmal täglich. Das verringert sich spätestens ab dem fünften Jahr des Zusammenseins im Schnitt auf zwei bis vier Mal pro Monat, bei manchen auch auf ein Mal im Vierteljahr.

Die Häufigkeit zählt nicht

Klar ist auch: Sexualität ist etwas Gutes, Lustvolles und Entspannendes. Sex steigert unser Wohlbefinden. Interessanterweise ist es auch so, dass schlechter Sex immer noch besser ist als gar keiner. Regelmäßiger Sex ist auch gesund. Dabei wird, wie auch beim Kuscheln, das Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Laut Statistik wollen Männer übrigens häufiger Sex als Frauen. Frauen können dafür aber öfters.
Guter Sex entsteht wenn die Partner in Resonanz sind, also bereit sich ohne Vorbedingungen aufeinander einzulassen. Das trägt zu Momenten der Liebe und zum Gelingen einer Beziehung bei. Er ist bindend und beziehungsstärkend. Das ist das Geheimnis, warum der gleiche Sexualpartner bis ins hohe Alter attraktiv bleiben kann.
Aber noch einmal: Die Häufigkeit sagt nichts über die Beziehungsqualität aus. Doch wenn es gar keine Sexualität mehr gibt, ist das zweifelsohne ein Warnzeichen. Denn damit geht auch eine elementare Möglichkeit zur Resonanz verloren.

Tipps für Paare

1. Seien Sie im Alltag achtsam gegenüber dem anderen. Bemerken Sie seine schönen Seiten. Machen Sie Komplimente, auch wenn es manchmal schwer ist.
2. Reden Sie miteinander. Gute, respektvolle Kommunikation ist die Basis für Nähe, die gute Sexualität braucht.
3. Warten Sie bis es passt. Mit etwas Geduld ergeben sich meistens schöne Momente.
4. Experimentieren Sie, aber seien Sie respektvoll. Gute Sexualität zeichnet sich natürlich nicht dadurch aus, dass jeder mit jedem alles machen kann.
5. Nehmen Sie sich Zeit nur für Sie beide. Schaffen Sie sich Auszeiten, etwa ohne Ihre Kinder.
6. Machen Sie ein Rendezvous aus, Daten Sie sich wieder! Machen Sie sich für einander hübsch.
Fest steht aber auch: Strapse und Sixpack alleine machen noch lange keinen erfüllten Sex aus.
7. Machen Sie es sich romantisch. Erinnern Sie sich an frühere Zeiten. Ein paar Kerzen, ein kleines Essen, ein Spaziergang, … Überraschen Sie den anderen, vor allem mit der Zeit, die Sie bereit sind zu geben.
8. Lassen Sie sich auf Neues ein, bleiben Sie mitunter geheimnisvoll und vor allem selbstständig. Das steigert Ihre Attraktivität.
So können Sie in positiver Resonanz Ihre Sexualität neu entdecken und genießen.

DER EXPERTE
Dr. Philip Streit ist Psychologe, Psychotherapeut sowie Lebens- und Sozialberater.
Seit 20 Jahren leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz, das größte Familientherapiezentrum
der Steiermark.
Kontakt zu seinem Institut: www.ikjf.at
Tel.: 0316/ 77 43 44
Jede Woche beantwortet er in der „WOCHE“ eine Frage rund um die Themen Erziehung und Beziehung.
Ihre Fragen und Anregungen können Sie an die Redaktion schicken:
elisabeth.poetler@woche.at

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