Wie alt ist die Golden Gate Bridge

Schöner könnte sie mit 75 Jahren kaum sein: Aus gutem Grund ist die Golden Gate Bridge die meist fotografierte Brücke der Welt. Kühn schwebt die einst längste Hängebrücke der Welt über der breiten Meeresenge am Eingang zur Bucht von San Francisco.

Im glänzenden „International Orange“ strecken sich die beiden Art-déco-Türme über dem tiefblauen Pazifik 227 Meter hoch in den Himmel. Es hätte ganz anders kommen können. Vor dem Baubeginn stritten sich die Experten, ob die tückischen Strömungen und der enorme Weg überhaupt zu bezwingen seien. Nicht unter astronomisch teuren Baukosten von 100 Millionen Dollar, spekulierten andere. Und hätte sich die Marine durchgesetzt, so wäre die Brücke aus Sicherheitsgründen heute schwarz-gelb gestreift.

Am Ende setzte sich ein schmächtiger Ingenieur von knapp 1,60 Metern Größe mit seinem kühnen Konzept, Ausdauer und Überzeugungskraft durch. Joseph Baermann Strauss, geboren 1870 im US-Staat Ohio, siegte über den heftigen Widerstand von Fährleuten, die Skepsis von Geldgebern und Politikern und die wirtschaftlichen Zwänge der Großen Depression. Für 33 Millionen Dollar stampfte er mit 1500 Arbeitern die grandiose Konstruktion unter schwierigsten Bedingungen in gut vier Jahren aus dem Boden.

„Das mächtige Werk ist vollbracht“, erklärte der Nachfahre deutscher Einwanderer bei der feierlichen Eröffnung am 27. Mai 1937 stolz. 200 000 Menschen spazierten zu dem Anlass über die Golden Gate Brücke, rund 50 000 Hotdogs wurden an die Schaulustigen verkauft, listet das Archiv der Brückenverwaltung auf. Eine Woche lang feierte die Stadt, seitdem gab es für die Brücke keine ruhige Minute mehr.

Täglich passieren bis zu 6000 Radfahrer, mehr als 10 000 Fußgänger und jährlich über 40 Millionen Autos das Bauwerk. Wenn die Stadt San Francisco am 27. Mai den 75. Geburtstag ihres Wahrzeichens feiert, werden Hunderttausende Schaulustige erwartet. Gefeiert wird entlang der Uferpromenade mit historischen Paraden, Ausstellungen, Zeitzeugen und einem großen Feuerwerk, dass von der Brücke aus gezündet wird.

Einen Fußgängertag, wie am 50. Geburtstag, als über 300 000 Menschen von beiden Seiten auf die Brücke strömten, gibt es nicht. Damals zitterten die Nerven der Besucher und Veranstalter, als die gewöhnlich leicht nach oben gewölbte Trasse unter der schweren Last flach gedrückt wurde.

Brückenmaler Dennis „Rocky“ Dellarocca, der seit 28 Jahren die Brücke mit Farbe in Schuss hält, vertraut der Konstruktion. „Sie kann sich bei starken Winden mehrere Meter seitlich und nach oben und unten bewegen“, erzählt der Maler aus Erfahrung. „Ich fühle mich auf der Brücke total sicher. Sie musste erst drei Mal bei starken Stürmen geschlossen werden“.

Mit einer Spannweite zwischen den Pfeilern von 1280 Metern war sie viele Jahre die längste Hängebrücke der Welt. Erst 1964 stahl ihr New Yorks Verrazano Narrows Bridge den Titel. Seit 1998 hat die japanische Akashi-Kaikyo-Brücke mit 1991 Metern Spannweite die Nase vorn.

Die beiden mächtigen Hauptkabel – im Durchmesser knapp einen Meter dick und nach einem Patentverfahren des deutschen Einwanderers John Roebling aus 129 000 Kilometern Draht gesponnen – halten die sechsspurige Fahrbahn in der Schwebe.

Strauss war nicht nur ein ausgezeichneter Ingenieur sondern auch ein Sicherheitsexperte. Als die Hängekabel angebracht werden sollten, ließ er ein teures Auffangnetz installieren. 19 Arbeiter wurden nach Stürzen, die sonst tödlich verlaufen wären, aufgefangen. Sie scherzten damals, dass sie nun dem „Auf halbem Weg zur Hölle“-Club angehörten. Insgesamt kamen dennoch elf Arbeiter ums Leben.

Noch immer fordert die Golden Gate Brücke Opfer, sie zieht Selbstmörder magisch an. Über 1000 Menschen haben sich durch den Sprung aus einer Höhe von 70 Metern das Leben genommen, der Erste bereits drei Monate nach der Eröffnung. Rund zwei Dutzend Menschen stürzen jedes Jahr in den Tod, die genauen Zahlen werden aber nicht bekanntgegeben. Seit Jahrzehnten wird der Bau einer Schutzvorrichtung diskutiert. Nach den jüngsten Plänen will die Brückenverwaltung an dem Geländer ein Fangnetz aus Stahl anbringen, allerdings müssten noch 45 Millionen Dollar (35 Millionen Euro) dafür beschafft werden, erklärt Brückensprecherin Mary Currie.

Für den Geburtstag wünscht sich Currie nur, dass die Besucher keine verrückten Ideen haben. „Es sind schon mal Leute mit einem Bungeeseil und mit Drachen abgesprungen, aber wir hoffen, dass niemand so etwas versucht“.

Rechtzeitig für das Jubiläum haben die Betreiber für die Millionen Touristen noch ein dauerhaftes Geschenk. Es gibt einen neuen Besucherpavillon auf dem Brückenvorplatz mit vielen Informationen, historischen Artefakten und Andenken. Erstmals können Interessierte auch bei geführten Touren mitmachen, darunter nächtlichen Ausflügen auf die Brücke, die dann eigentlich schon für Fußgänger gesperrt ist. Neu ist auch eine Fotoattraktion mit witzigen Schnappschüssen, etwa von sich auf der Turmspitze. „An nebligen Tagen, wenn man nichts von der Brücke sieht, mag das dein einziges vernünftiges Foto sein“, grinst Currie.

Wie viele Leute starben beim Bau der Golden Gate Bridge?

Am 17. Februar 1937 stürzte ein mit zwölf Personen besetztes Gerüstteil in das Netz, dieses konnte der Wucht nicht standhalten, und zehn Arbeiter stürzten in den Tod. Es gab somit insgesamt elf Tote, während davon ausgegangen wurde, pro Million Dollar Baukosten einen Arbeiter, also 35 Menschenleben, zu verlieren.

Wie lange wurde die Golden Gate Bridge gebaut?

Eine der schönsten Brücken der Welt wurde am 27. Mai 1937, heute vor 85, Jahren eröffnet. Die Rede ist von der Golden Gate Bridge in San Fransisco an der Westküste der USA. Nur etwas mehr als 4 Jahre betrug die Bauzeit für die berühmteste und bis 1964 auch längste Hängebrücke der Welt.

Ist die Golden Gate Bridge ein Weltwunder?

Sie ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, Touristenziel, Fotomotiv für Millionen. Vor 70 Jahren wurde die Golden Gate Bridge eröffnet. Heute gilt sie als klassische architektonische Schönheit - und Anziehungspunkt für mehr als 1300 Selbstmörder, die "Jumper".

Wie tief ist das Wasser unter der Golden Gate Bridge?

Von Brücken besessener Träumer Noch nie musste eine Brücke eine solche Distanz überwinden - die "Golden Gate" genannte Meerenge zwischen dem Pazifik und der Bucht von San Francisco ist an jener Stelle 1600 Meter breit und bis zu 90 Meter tief.

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