Verschärfte Corona-Maßnahmen erhöhen den Druck beim Impfen – oder motivieren zum Fälschen von Impfausweisen. Doch das ist alles andere als ein Kavaliersdelikt.
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2G-Regel, 3G-Regel am Arbeitsplatz, Testpflicht – auch im Land Bremen zeigt sich nach dem Bund-Länder-Treffen: Die Corona-Maßnahmen werden weiter verschärft. Ungeimpfte Menschen haben es damit deutlich schwerer im Alltag. Doch statt Testergebnisse vorzuweisen, werden immer häufiger Corona-Impfzertifikate gefälscht. Im Internet und bei Messenger-Diensten wie Telegram kursieren aktuell zahlreiche Angebote gefälschter Impfzertifikate. Doch wie groß ist das Problem der gefälschten Impfzertifikate im Land Bremen? Ist das strafbar? Und wie erkenne ich die Fälschungen? Hier die wichtigsten Antworten.
Wie sieht ein gefälschter Impfpass aus?Fälscher bieten zwei Arten von Impfnachweisen an. Erstens, den gefälschten Eintrag zur Covid-19-Impfung im gelben Impfheft. Die Impfpässe selbst, Stempel und Chargenaufkleber können einfach im Internet heruntergeladen werden. Oft werden Bilder von echten Impfpässen verwendet, die Geimpfte in sozialen Netzwerken hochgeladen haben. Besonders sensibel sind dabei die Daten der Chargennummer. Mit diesem medizinischen Kennzeichen lässt sich nämlich nachverfolgen, zu welcher Produktgruppe der Impfstoff gehört. Bremens Polizei warnt daher weiterhin davor, Fotos des eigenen Impfausweises nach einer Covid-Impfung in den sozialen Medien zu posten. "Kriminelle nutzen die Daten nicht selten aus", sagt Nils Matthiesen, Sprecher der Bremer Polizei.Fälschungsversuche bei digitalen Corona-Impfzertifikaten könne die Polizei nicht ausschließen, teilte auch Bremerhavens Polizeisprecher Uwe Mikloweit mit. In Telegram-Gruppen werden falsche QR-Codes digitaler Impfzertifikate für bis zu 500 Euro angeboten.
Woran erkenne ich, ob der Impfpass gefälscht ist?Impfausweise, wie das gelbe Heft, enthalten keinerlei Fälschungsschutz und Sicherheitsmerkmale. Es gibt unterschiedliche Modelle und Ersatzbescheinigungen.
Franka Haedke, Sprecherin der Polizei Bremen
- Personalausweis: Die Daten auf dem Impfpass müssen mit denen des Personalausweises übereinstimmen. Kontrolliert wird das beispielsweise in Apotheken, wo gegen Vorlage des Impfausweises ein digitales Corona-Impfzertifikat ausgestellt werden kann.
- Impfdatum und Impfabstände: Passen die Impfabstände zur STIKO-Empfehlung? Normalerweise beträgt der Impfabstand bei den mRNA-Impfstoffen drei bis sechs Wochen, bei AstraZeneca kann der Impfabstand bis zu zwölf Wochen betragen. Auch das Datum der Impfung sollte geprüft werden. Ist der Eintrag der Corona-Impfung beim Hausarzt älter als im April 2021? Dann sollte der Hausarzt zur Überprüfung kontaktiert werden. Denn: Hausärzte impfen im Land Bremen erst seit der zweiten Aprilwoche 2021.
- Aufbau des Impfpasses: Ist der Impfpass neu, dann sollte er eine Extra-Seite für die Corona-Schutzimpfung enthalten. Ältere Impfungen sind dort nicht eingetragen – maximal nachgetragen.
- Chargen-Nummer: Auch der Sticker kann einen Hinweis auf eine Fälschung liefern. Denn: Comirnaty-Etiketten tragen mittlerweile ein Wasserzeichen. Der Impfstoff von Moderna sogar einen 2D-Code.
"Hinsichtlich der Dunkelziffer können wir keine Größenordnung nennen", sagt Uwe Mikloweit, Polizeisprecher in Bremerhaven. Dennoch sind die Polizeibehörden im Land Bremen sich einig: Gefälschte Impfausweise könnten mit 2G-Regelungen und weiteren schärferen Corona-Maßnahmen weiter zunehmen.
Autorin
- Anna Görner Volontärin
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 21. Oktober 2021, 19:30 Uhr
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