Wie viele spiele hat gerd müller für 40 tore gebraucht

Müllers 40 Tore eingestellt Lewandowski spricht klar zu Rekord-Verzicht

17.05.2021, 07:07 Uhr

Der beste Torjäger der jüngeren Bundesliga-Geschichte.

(Foto: imago images/ULMER Pressebildagentur)

Den 40-Tore-Rekord von Gerd Müller hat Robert Lewandowski eingestellt - und könnte ihn am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison brechen. Einzelne Stimmen fordern den Stürmer des FC Bayern auf, zugunsten der Fußballlegende zu verzichten. Doch nicht nur er selbst äußert sich dazu eindeutig.

90 Minuten bleiben Robert Lewandowski noch, um sich zum alleinigen Rekordtorschützen einer Bundesliga-Spielzeit zu machen. Und der Stürmer des FC Bayern plant offensichtlich, am Samstag ab 15.30 Uhr gegen den FC Augsburg (natürlich live im Ticker bei ntv.de) jede ihm sich bietende Chance auf seinen 41. Treffer zu nutzen. "Ich würde in dieser Situation zum Elfmeter antreten", antwortete Lewandowski der "Bild" -Zeitung auf die Frage, ob er denn dafür in der letzten dieser 90 Minuten einen Strafstoß schießen würde. Um den vermeintlich ewigen Rekord von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 nicht nur einzustellen, sondern zu verbessern.

Die Nachfrage rührt vermutlich auch daher, dass es nach Lewandowskis 40. Tor beim 2:2 des alten und neuen deutschen Meisters in Freiburg tatsächlich Stimmen gegeben hatte, die ihn zum Verzicht auf eine neue Bestmarke aufforderten. "Was wäre das für ein Zeichen, wenn die Bayern sagen, wenn Lewandowski sagt nächsten Samstag: Ich spiele nicht. Ich bleibe weg", formulierte etwa Dietmar Hamann als Experte bei Sky die gewagte These.

Der polnische Nationalspieler hält davon aber nur wenig. Zu groß ist der Ehrgeiz, der die Einstellung des Rekordes außerdem ja überhaupt erst möglich gemacht hatte. Außerdem, sagte Lewandowski: "Gerd Müller hat so viele Rekorde. Zudem ist er selbst ein ehrgeiziger Torjäger gewesen - ich glaube, er würde es verstehen, dass ich den Ball nehme und mir den Rekord sichere." Das deckt sich mit der Aussage von Uschi Müller, die sich stellvertretend für ihren an Demenz erkrankten und in einem Heim friedlich in seiner eigenen Welt lebenden Mann so geäußert hatte: "Er wäre der Erste, der gratulieren würde, der sagen würde: 'Gut gemacht, Junge. Du bist super.'"

Hamanns kühner Vorschlag erntete darüber hinaus auch unmittelbar im Studio noch Gegenrede, nämlich durch Heribert Bruchhagen. Der langjährige Fußballfunktionär befand den Vorschlag für "nicht ganz fair" und resümierte: "Das ist zu viel verlangt, was du dir wünscht." Außerdem täte ein Verlust dieser Bestmarke der Legende des einstigen "Bombers der Nation" nicht weh: "An Gerd Müller wird niemand kratzen können."

Ähnlich sieht es auch Lewandowski, der am Ende jener bereits erwähnten 90 Minuten zum sechsten Mal als Torschützenkönig der Bundesliga feststehen wird. Müller hält auch hier die Bestmarke, gewann zwischen 1967 und 1978 insgesamt siebenmal. Der 32-Jährige aber verweist auf "seinen 365-Tore-Rekord in der Liga, den ich sicher nicht holen werde". Bis dahin ist es tatsächlich noch ziemlich weit, obwohl Lewandowski mit inzwischen 276 Toren schon die Nummer zwei der ewigen Rangliste ist. Zu Platz eins, zum ewigen Gerd Müller, fehlen somit aber eben immer noch 89 Treffer.

Quelle: ntv.de, tsi

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Immer weniger Menschen haben ihn noch spielen sehen, aber fast alle kennen seinen Namen: Gerd Müller, der "Bomber der Nation", der vielleicht beste Torjäger der Welt, jedenfalls der beste deutsche.

1978 hat er im Trikot der Bayern sein letztes Tor in diesem Land geschossen, ging nach Amerika und beendete 1983 seine Karriere in dem Bewusstsein, dass seine Rekorde wohl für die Ewigkeit sein dürften.

Statistiker ermittelten in 1222 Spielen im Seniorenbereich sagenhafte 1497 Tore, inklusive Testspiele. Er schoss die meisten Bundesligatore (365), die meisten Europacuptore eines Deutschen (66), die meisten DFB-Pokal-Tore (78), die meisten Länderspieltore (68), gewann am häufigsten die Torjägerkanone (sieben Mal) und hielt auch diverse Saisonrekorde - allen voran die 40 Bundesligatreffer in der Spielzeit 1971/72.

Den Länderspielrekord ist er mittlerweile los, doch hat Miroslav Klose für seine 71 Tore mehr als doppelt so viele Spiele gebraucht. All die anderen Bestmarken schienen auf Jahrzehnte hin in Sicherheit, bis ein gewisser Robert Lewandowski auftauchte.

Zwölf Müller-Tore zählen nicht

Der Pole kam Müller in der abgelaufenen Saison schon ziemlich nahe - was den 40-Tore-Rekord anging. Er kam auf 34 und wer weiß, wie viele es geworden wären, hätte er ausgerechnet in Bayerns Super-Rückrunde nicht drei Partien verpasst? Dennoch ist für "Lewy" noch nicht alles verloren.

Da er diese Saison zudem sechs DFB-Pokal-Tore und 13 in der in Lissabon fortgesetzten Champions League erzielt hat (gesamt: 53), kann er Gerd Müller nun den deutschen Rekord nach Pflichtspieltoren für seinen Verein in einer Saison abjagen.

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Der Bomber kam 1972/73 nämlich auf 55 Treffer: 36 in der Bundesliga, sieben im DFB-Pokal und zwölf im Europacup der Landesmeister. Die zwölf Tore im damals wegen der Olympia-Pause als Überbrückungsrunde eingeführten "Ligapokal" zählen Statistiker zumeist nicht als Pflichtspieltore.

Bayern spielte damals gegen Zweitligisten, außerdem war die Teilnahme freiwillig. Um mehr Freizeit zu haben, verloren die Stars um Kaiser Franz sogar absichtlich gegen Bayern Hof mit 4:5 und schieden aus. Dieses Farce-Turnier darf niemand ernsthaft mitzählen.

Lewandowski braucht noch zwei Tore

Dann hätte er zudem den Vereinsrekord von Jürgen Klinsmann eingestellt, der 1995/96 für Bayern 15 Europapokal-Tore im UEFA-Pokal erzielte, der später zur Europa League wurde.

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Wie war das damals bei Gerd Müller? Im Sommer 1972 war er auf dem Karrierehöhepunkt angelangt. Nach 40 Bundesligatoren, die zur Meisterschaft wesentlich beitrugen, schoss er Deutschland in Brüssel zum EM-Titel (vier von fünf Toren) und wurde mit dem Goldenen Schuh für Europas besten Torjäger belohnt.

Viele prophezeiten, dass es nun bergab gehen müsse, doch davon war keine Spur. Obwohl sein Urlaub in Italien verregnet und deshalb unerwartet kurz war (Abbruch nach vier Tagen), startete Müller gut erholt in die neue Saison.

Doppelpack trotz gebrochener Rippe

Nach 150 Sekunden hatte er in Oberhausen bereits den Ball ins Netz befördert, das erste von 36 Bundesligatoren. Im Europacup-Heimspiel gegen Galatasaray Istanbul (6:0) traf er trotz gebrochener Rippe doppelt und Trainer Udo Lattek schwärmte: "Ein Müller, der mit Schmerzen zwei Tore macht, ist mir auf alle Fälle lieber als ein gesunder Spieler, der keine Tore schießt."

Natürlich profitierte Müller auch von der Klasse der Mitspieler, die Bayern 72/73 waren nicht weniger dominant als die Guardiola-Bayern oder die aktuelle Elf.

Die Meisterschaft fuhren sie früh wie nie ein - am 30. Spieltag, als Müller beim 6:0 gegen Kaiserslautern fünf Tore schoss und seinen eigenen Bundesliga-Rekord einstellte, den Namensvetter Dieter aus Köln 1977 mit sechs Toren in einem Spiel brach.

Erster Spieler mit 200 Bundesliga-Toren

Die Mehrzahl seiner 55 Tore fiel in die Hinrunde (30), aber auch von 25 Rückrundentoren konnten alle anderen deutschen Profikicker nur träumen. Als Müller im Oktober 1972 als erster Bundesligaspieler die 200-Tore-Marke passierte, prophezeite der kicker: "Wahrscheinlich wird Gerd Müller eher sein 300. Tor geschossen haben als ein Verfolger sein 200. Tor."

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Die Prognose traf zu. Daran konnte auch Lewandowski nichts ändern. Als Müller im Juni 1976 die 300-Tore-Marke nahm, war er noch gar nicht geboren. Nun kann der am 21. August 32 Jahre alt werdende Pole immerhin einen Müller-Rekord brechen. Dazu müsste er allerdings beweisen, dass er auch gegen große Mannschaften treffen kann - so wie einst Gerd Müller.

Wie viele Spiele hatte Gerd Müller 40 Tore?

40 Tore schoss Bomber der Nation in der Bundesliga-Spielzeit 1971/72 - Ligarekord bis 2021 (41 Tore durch Robert Lewandowski). In der Saison 1969/70 traf er in 16 Bundesligaspielen in Serie, eine bis heute ungebrochene Marke. In 87 Bundesligapartien traf Müller mindestens doppelt - auch das ist mit Abstand Bestwert.

Wie viele Elfmeter schoss Gerd Müller 40 Tore?

Elfmeter.

Wie viele Tore hat Gerd Müller Geschoßen?

Ein Spieler, der so viele Tore schießt, steht zurecht häufig in den Rekordbüchern des Fußballs. Mit 365 Toren in 427 Partien ist er Rekordtorschütze der Bundesliga. In dieser Statistik folgt ihm der jetzige Bayern-Torjäger Robert Lewandowski mit 278 Toren.

Welchen Rekord von Gerd Müller hat Robert Lewandowski noch nicht geknackt?

Fast 50 Jahre lang galt Müllers Rekord als uneinholbar, am 22. Mai übertraf ihn Lewandowski beim 5:2 zum Saisonabschluss der Bayern gegen Augsburg: auf den letzten Drücker. Mit dem allerletzten Ballkontakt, dem allerletzten Schuss.

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