2 schüler mit gleichem geburtstag in klasse mit k schülern

F�r die �berlegungen wird ein normales Jahr mit n = 365 Tagen angenommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei bestimmte Sch�ler nicht am gleichen Tag Geburtstag haben, betr�gt ja 364/365, weil f�r den zweiten Sch�ler nur noch 364 von 365 Tagen als Geburtstag zur Verf�gung stehen. Ein Tag wird ja vom ersten Sch�ler belegt. F�r den dritten Sch�ler bleiben demnach nur noch 363 von 365 Tagen zur Auswahl. Die Wahrscheinlichkeit, dass keiner von diesen drei Sch�lern am gleichen Tag Geburtstag hat wie die beiden anderen Sch�ler, betr�gt also (364/365) · (363/365). Bei k Sch�ler betr�gt dann die Wahrscheinlichkeit, dass alle an verschiedenen Tagen Geburtstag haben:

(364/365) · (363/365) · (362/365) · ... · ((365 � k + 1)/365) = (n!/(n�k)!) / nk

F�r die gesuchte umgekehrte Bedingung, dass also

mindestens zwei Sch�ler am gleichen Tag Geburtstag haben, betr�gt dann die Wahrscheinlichkeit W:

W = 1 � (364/365) · (363/365) · (362/365) · ... · ((365 � k + 1)/365) = 1 � (n!/(n�k)!) / nk

Bei k = 22 Sch�lern ist die Wahrscheinlichkeit W dann:

W = 1 � (364/365) · (363/365) · (362/365) · ... · (344/365) = 47,57%

und bei k = 23 Sch�lern:

W = 1 � (364/365) · (363/365) · (362/365) · ... · (343/365) = 50,73%.

Es m�ssen also mindestens 23 Sch�ler in der Klasse sein, damit die Wahrscheinlichkeit f�r das Zusammentreffen von Geburtstagen mehr als 50% betr�gt.

Diese Aussage gilt nat�rlich nur dann, wenn die Geburtstage der Sch�ler zuf�llig �ber das Jahr verteilt sind. Die Berechnung ist zwar exakt, aber zur Bestimmung der Anzahl der Sch�ler etwas umst�ndlich. Aber es gibt eine N�herungsformel, die direkt f�r eine Wahrscheinlichkeit W = 50% bei n Tagen die Anzahl k der Sch�ler berechnet. Soll W gleich 50% oder 0,5 sein, dann gilt ja:

1 � (n!/(n�k)!) / nk = 0,5 oder (n!/(n�k)!) / nk = 0,5

Wenn n gro� ist und k im Vergleich dazu klein, gilt in guter N�herung:

(n!/(n�k)!) / nk = (n � k/2)k / nk = (1 � k/(2·n))k = 0,5

Weil 1 / (1 + x) f�r x << 1 ungef�hr gleich 1 � x ist, f�hrt die zweite N�herung zu:

(1 � k/(2·n))k = 1 / (1 + k/(2·n))k = 1 / (1 + 1/(2·n/k))k = 1 / ((1 + 1/(2·n/k))2·n/k)k·k/(2·n) = 0,5

Weil (1 + 1/x)x f�r gro�e x ungef�hr gleich e ist, ergibt die dritte und letzte N�herung schlie�lich:

1 / ((1 + 1/(2·n/k))2·n/k)k·k/(2·n) = 1 / ek·k/(2·n) = 0,5

Daraus folgt:

ek·k/(2·n) = 2

k2 / (2·n) = ln(2)

k = √(2 · ln(2)) · √n = 1,17741 · √n

Schon f�r dieses R�tsel (n = 365) liefert die N�herungsformel das richtige Ergebnis: k = 22,49

Da die Anzahl der Sch�ler ganzzahlig sein muss und die Wahrscheinlichkeit W gerade eben oberhalb von 50% liegen soll, kommt man hier also auch auf 23 Sch�ler.

Was ist verbl�ffend an diesem Mathematik-R�tsel? Da der mittlere Abstand zwischen zwei Geburtstagen mehr als zwei Wochen betr�gt, glauben viele intuitiv, dass die Wahrscheinlichkeit f�r zwei Geburtstage am gleichen Tag nur sehr gering sein k�nne. Die menschliche Intuition h�lt das Aufeinanderfolgen von zuf�lligen Ereignissen f�r wesentlich gleichm��iger als es tats�chlich der Fall ist.

Weitere interessante Geburtstagsprobleme findet man auf der Web-Seite mit den Stochastik-Formeln (Beispiele 13 und 23). Hier geht es um die Wahrscheinlichkeit, dass

genau zwei Kinder am gleichen Tag Geburtstag haben, und um den kleinsten mittleren Abstand zwischen zwei Geburtstagen.

In gleicher Weise wie oben kann man die Frage beantworten, nach wie vielen Ziehungen bei Lotto 6 aus 49 die Wahrscheinlichkeit zum ersten Mal gr��er als 50% ist, dass mindestens zweimal die gleichen 6 Zahlen gezogen worden sind.

n ist hier nicht die Anzahl der Tage, sondern die Anzahl der verschiedenen M�glichkeiten, 6 aus 49 Zahlen zu ziehen.
Da es n = 13 983 816 M�glichkeiten gibt, ist die Anzahl der ben�tigten Lottoziehungen k nach der N�herungsformel:

k = √(2 · ln(2)) · √13.983.816 = 4402,92

Nach dieser Formel w�rde man auf 4403 ben�tigte Lottoziehungen schlie�en. Dieses Ergebnis ist nur um 1 zu klein. Man ben�tigt n�mlich 4404 Ziehungen und die Wahrscheinlichkeit, dass sich unter diesen Lottoziehungen mindestens zwei mit den gleichen 6 Zahlen befinden, betr�gt 50,0128%.

Tats�chlich wurden seit 1955 in Deutschland bei Lotto 6 aus 49 schon zweimal die gleichen 6 Zahlen gezogen. Sowohl am 20.12.1986 als auch am 21.06.1995 waren es die Zahlen 15, 25, 27, 30, 42, 48. Bis zur zweiten Ziehung einschlie�lich hatte es 3016 Lottoziehungen gegeben und die Wahrscheinlichkeit f�r mindestens zwei gleiche Ziehungen betrug zu diesem Zeitpunkt 27,76%.

Zum Schluss kann man sich sogar fragen, nach wie vielen Ziehungen die Wahrscheinlichkeit zum ersten Mal gr��er als 50% ist, dass mindestens zweimal

direkt nacheinander die gleichen 6 Zahlen gezogen worden sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass in zwei direkt aufeinander folgenden Ziehungen nicht die gleichen 6 Zahlen gezogen werden, betr�gt (1 � 1/13.983.816) oder 13.983.815/13.983.816. Nach k Ziehungen sinkt diese Wahrscheinlichkeit auf (1 � 1/13.983.816)k. Wenn dieser Wert auf 50% gesunken ist, dann betr�gt die Wahrscheinlichkeit f�r mindestens zwei direkt aufeinander folgende gleiche Ziehungen ebenfalls 50% und es gilt:

(1 � 1/13.983.816)k = 50% = 0,5 oder k � ln(1 � 1/13.983.816) = ln(0,5)

F�r k ergibt sich dann: k = ln(0,5) / ln(1 � 1/13.983.816) = 9.692.842

In sehr guter N�herung gilt: k = �13.983.816 � ln(0,5) = 13.983.816 � ln(2) = 9.692.843

Erst nach etwa 9,7 Millionen Ziehungen (entspricht etwa 93.000 Jahren) steigt die Wahrscheinlichkeit �ber 50%, dass es mindestens zwei direkt aufeinander folgende Ziehungen mit den gleichen 6 Zahlen gegeben hat. Dieser Fall ist in Deutschland noch nicht aufgetreten.

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Wie wahrscheinlich ist es das 2 Personen am gleichen Tag Geburtstag haben?

Antwort: Das bedeutet, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 50,73 Prozent unter 23 Personen in einem Raum mindestens zwei sind, die am gleichen Tag ihren Geburtstag feiern.

Wie nennt man das wenn man am gleichen Tag Geburtstag hat?

Im Schnitt stehen also bei der Hälfte aller Fußballspiele zwei Akteure auf dem Spielfeld, die am gleichen Tag Geburtstag haben. Weil diese Werte auf die meisten Menschen so überraschend hoch wirken, nennt man dies auch das Geburtstagsparadoxon oder auch Geburtstagsproblem.

Wie wahrscheinlich ist es in einem Schaltjahr geboren zu werden?

Die Wahrscheinlichkeit, in einem Schaltjahr an genau diesem Tag geboren zu werden, liegt bei eins zu 365, also bei etwa 0,27 Prozent. In Deutschland haben rund 55.000 Menschen an einem 29. Februar Geburtstag.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei 60 Menschen in einem Raum dass zwei am gleichen Tag Geburtstag haben?

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß von 60 Personen in einem Raum zwei exakt am selben Tag Geburtstag haben? Quizduell sagt 99%.