Ab wann darf man 0,5 Promille haben

Die Promillegrenze ist umgangssprachlich die von Gesetz- bzw. Verordnungsgeber oder der Rechtsprechung maximal tolerierte Intoxikation mit Alkohol in den verschiedensten Rechtsgebieten.

Wird eine bestimmte Höhe des in den verschiedenen Rechtsgebieten unterschiedlich festgelegten Grenzwertes der Blutalkoholkonzentration überschritten, lösen sie im Strafrecht, Ordnungswidrigkeitenrecht, Verkehrsordnungsrecht, Arbeitsschutz, Versicherungsrecht oder Haftungsrecht nachteilige Rechtsfolgen aus.

Besonders im Strafrecht bezüglich des Fahrens unter Einfluss psychoaktiver Substanzen und der Schuldunfähigkeit ist dies von Bedeutung. Auch im Bereich des Sportrechts, beispielsweise Doping im Schießsport, kommt der Promillegrenze entscheidende Bedeutung zu.

In den meisten europäischen Ländern gelten Promillegrenzen für das Führen von Fahrzeugen. Verstöße werden oftmals mit Geldstrafen von meist mehreren hundert Euro geahndet, in Polen laut ADAC bis zu 1.200 €. Zusätzlich wird in der Regel die Weiterfahrt untersagt. Kann die Strafe nicht sofort beglichen werden, muss in einigen Ländern mit einer Fahrzeugsicherstellung gerechnet werden. Wer alkoholisiert oder unter Drogeneinwirkung einen Unfall, womöglich mit Verletzten, verursacht, dem droht auch eine Haftstrafe.[1][2]

In der Bundesrepublik Deutschland legte der Bundesgerichtshof 1953 erstmals eine Grenze von 1,5 Promille Alkohol im Blut fest, ab welcher, ohne weitere Voraussetzungen, eine Ordnungswidrigkeit vorliegt. Am 14. Juni 1973 verabschiedete der Deutsche Bundestag das Gesetz über die höchstzulässige Grenze der Alkoholkonzentration bei Benutzung von Kraftfahrzeugen von 0,8 Promille, und 2001 wurde die Grenze auf 0,5 Promille gesenkt.[3]

Auf dem Gebiet der DDR galt ab 1956 bis zur Wiedervereinigung eine Null-Promillegrenze. Diese Regelung in § 7 StVO der DDR blieb auch nach der Wiedervereinigung gemäß Einigungsvertrag in Kraft. Eine vorgesehene Neuregelung wurde nicht getroffen, sodass am 1. Januar 1993 die westdeutsche Regelung gesamtdeutsch wurde.[4] Das führte unter anderem dazu, dass sich durch Berlin zeitweise eine Promillegrenze zog.

Wer unter 21 Jahre alt ist und mit Alkohol im Blut mit dem Auto angehalten wird, muss mit hohen Strafen rechnen. Denn die Alkoholgrenze für Fahrer unter 21 liegt bei 0,0 Promille – wer diese verletzt, begeht damit eine Ordnungswidrigkeit.

Folgende Strafen gelten für das Fahren mit Alkohol unter 21 Jahren mit unter 0,5 Promille:

  • 250 Euro Bußgeld
  • 1 Punkt in Flensburg
  • Gegebenenfalls die Verpflichtung, an einem Aufbauseminar teilzunehmen

Die genannten Strafen gelten dann, wenn die Grenze von 0,5 Promille nicht überschritten wird und es sich um den ersten Verstoß handelt. Weitere Voraussetzung ist, dass der Verstoß mit Alkohol am Steuer auch unter 21 Jahren ohne eine bestehende Probezeit begangen wird.

Ab 0,5 Promille gelten für Alkohol am Steuer für Fahrer jeden Alters folgende Strafen:

  • mindestens 500 Euro Bußgeld
  • 2 Punkte in Flensburg
  • mindestens 1 Monat Fahrverbot
  • Wer wiederholt mit 0,5 bis 1,09 Promille am Steuer angehalten wird, muss beim Bußgeld deutlich tiefer in die Tasche greifen und ebenso mit längeren Fahrverboten leben.

Ab einem Blutalkoholwert von 1,1 Promille gilt das Fahren unter Alkoholeinfluss als Straftat, da hier von absoluter Fahruntüchtigkeit ausgegangen wird. Dementsprechend härter sind auch die Strafen für einen solchen Verstoß:

  • Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahre (§§ 315c, 316 Strafgesetzbuch – StGB)
  • 3 Punkte in Flensburg
  • Führerscheinentzug

Zu den genannten Strafen muss bei einem Promillewert ab 1,6 zusätzlich eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) zur Feststellung der Fahreignung abgelegt werden, wenn man eine erneute Fahrerlaubnis beantragt. Neben der generellen Eignung steht dabei vor allem die Einschätzung einer möglichen Wiederholungsgefahr im Fokus.

In jedem Fall gilt: Wer sich mit Alkohol mit Alkohol hinters Steuer setzt, gefährdet seinen Führerschein – egal, ob 21 Jahre oder älter. Um ihn zurückzubekommen, ist ein Antrag bei der Straßenverkehrsbehörde zu stellen. Auch wer wiederholt mit mehr als 0,5 Promille fährt, muss zur MPU.

Grundsätzlich gilt die gesetzlich erlaubte Höchstgrenze von weniger als 0,5 Promille Alkoholgehalt im Blut. In bestimmten Fällen wird diese Grenze jedoch auf 0,1 Promille oder weniger herabgesetzt.

Hinweis

Um vom Alkoholgehalt in der Atemluft (Alkomatmessung) in den Alkoholgehalt im Blut (Blutprobe) umzurechnen, muss der Atemalkoholgehalt mit zwei multipliziert werden. Ein Atemalkoholgehalt von 0,25 mg/l entspricht demnach 0,5 Promille Blutalkoholgehalt.

In der folgenden Tabelle werden jene Arten der Lenkberechtigung und der Geltungszeitraum aufgelistet, für die bzw. den die 0,1-Promille-Grenze gilt:

Führerscheinbesitzerinnen/Führerscheinbesitzer, die ein Fahrzeug lenken oder in Betrieb nehmen, obwohl sie Alkohol konsumiert haben und dabei – je nach Klasse – die gesetzlichen Höchstgrenzen überschreiten, müssen jedenfalls mit einer Verwaltungsstrafe rechnen. Je nach Alkoholisierungsgrad kann es sich dabei um ein Vormerkdelikt oder um ein Führerscheinentzugsdelikt (ab einem Blutalkoholgehalt von 0,8 Promille) handeln.

Ausführliche Informationen zu den

finden sich ebenfalls auf oesterreich.gv.at.

Hinweis

Weitere Kosten können beispielsweise noch für Nachschulungen und verkehrspsychologische Untersuchungen anfallen.

Online-Ratgeber und -Rechner

Verkehrsstrafen

Alkohol und Drogen (→ BMK)

Rechtsgrundlagen

Letzte Aktualisierung: 27. September 2022

Für den Inhalt verantwortlich: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Wie viel muss man trinken um 0 5 Promille zu haben?

Bei einem halben Liter Bier oder 0,2 Liter Wein wird bei einem Mann bereits die Grenze von 0,5 Promille erreicht. Bei einer Frau dagegen sind hierfür nur 0,3 Liter Bier beziehungsweise 0,1 Liter Wein nötig. Für 1,6 Promille muss man als Mann etwa zwei Liter Bier oder einen Liter Wein trinken.

Wie lange für 0 5 Promille?

60 kg) könnte bei gefülltem Magen (z.B. nach einem guten Mittagessen) 0,5 l Bier oder ¼ l Wein (rot oder weiß) oder 4 cl Schnaps trinken und wäre mit ziemlicher Sicherheit unter 0,5 Promille. Diese Regel gilt für drei Stunden. Dann ist sämtlicher Alkohol abgebaut.

Was passiert bei 0 5 Promille Alkohol?

0,5-Promillegrenze Erwischt Sie die Polizei mit einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille und mehr am Steuer, gilt dies als Ordnungswidrigkeit und wird unterschiedlich stark bestraft: Erstverstoß: 500 Euro Bußgeld, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot. Zweitverstoß: 1000 Euro Bußgeld, 2 Punkte, 3 Monate Fahrverbot.

Wie viel Promille darf man haben 2022?

Wie viel Promille jemand am Steuer haben darf, ist klar vorgegeben: Ab einem Promillewert von 0,5 ist das Lenken eines Kraftfahrzeugs verboten und gilt als eine Ordnungswidrigkeit. Gibt es bei Überschreitung dieser Promillegrenze eine Polizeikontrolle, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen gerechnet werden.