Baby 6 Monate will nicht auf dem Rücken schlafen

In den ersten Lebenswochen und -monaten ist ein Neugeborenes in einer Wiege oder einem Stubenwagen bestens aufgehoben. Weil der Schlafplatz nicht zu groß ist, fühlt es sich eingehüllt und geborgen. Wer von Anfang an ein Gitterbett verwenden möchte, kann das Bettchen optisch begrenzen, damit sich das Baby nicht verloren vorkommt. Zum Beispiel gibt es im Fachhandel hierfür einen Kurzhimmel, der nur bis zu den Gitterstäben reicht. Keinesfalls sollte das Bettchen mit weichen oder plustrigen Materialien verkleinert werden, in denen das Baby mit dem Gesicht versinken kann oder die einen Wärmestau verursachen könnten.

Bereits unsere Vorfahren wussten, dass Wiegen beruhigend wirkt und sich positiv auf den kindlichen Schlaf auswirkt. Inzwischen weiß man, dass sanftes rhythmisches Bewegen der gesamten Entwicklung von Kindern gut tut – ein Argument für die gute alte Babywiege. Eine andere Möglichkeit, Ihr Kind sanft in den Schlaf zu wiegen, ist eine Babyhängematte. Sollten Sie sich für diese Möglichkeit entscheiden, informieren Sie sich bitte genau, welche Art von Hängematten für diesen Zweck geeignet ist.

Ganz gleich, wofür Sie sich entscheiden – wichtig ist, dass der Schlafplatz sicher ist und genügend Platz für eine ausreichende Luftzirkulation bietet. Deshalb wird auch grundsätzlich davon abgeraten, Säuglinge dauerhaft im Kinderwagen oder in einer Tragetasche schlafen zu lassen.

Die Bauchlage ist ein wichtiger Risikofaktor für den Plötzlichen Kindstod. Doch wie lange sollten Babys besser auf dem Rücken schlafen? Und was, wenn sich dein kleiner Schatz nachts schon selbst auf den Bauch dreht?

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Dass die Rückenlage im ersten Lebensjahr von Kinderärzten empfohlen wird, ist den meisten Eltern bekannt. Aber warum die Bauchlage für kleine Babys in der Nacht gefährlich und tagsüber sehr wichtig für die motorische Entwicklung ist, wissen viele nicht. Wir haben das mal für euch zusammengefasst.

Warum ist die Bauchlage eigentlich gefährlich?

Schläft euer Baby auf dem Rücken, kann sich sein kleiner Brustkorb beim Atmen ungehindert heben und senken. Auch Mund und Nase sind frei. In der Bauchlage ist das nicht immer der Fall. Mund und Nase deines Babys drücken sich seitlich in die Matratze. Daher kann diese Schlafposition das freie Atmen behindern. Auch der Brustkorb wird leicht zusammengedrückt. Liegt dein Kind sogar auf seinem Gesicht oder hat es gespuckt, könnte es in den ersten Lebensmonaten seinen Kopf in der Bauchlage noch nicht allein heben und drehen. Kinderärzte gehen davon aus, dass die Bauchlage das Risiko eines Säuglings stark erhöht, am sogenannten Plötzlichen Kindstod (SIDS) zu sterben.

Seit den frühen 1990er Jahren raten Mediziner daher, ein Baby zum Schlafen auf den Rücken zu legen. Eine Empfehlung mit durchschlagendem Erfolg: 1990 starben in Deutschland laut Statistischem Bundesamt noch 1283 Kinder im ersten Lebensjahr am Plötzlichen Kindstod. Seitdem gehen die Zahlen konstant zurück. 2020 wurden nur noch 84 SIDS-Fälle registriert.

Ist die Seitenlage eine Alternative?

Auch das Schlafen auf der Seite halten Kinderärzte für zu riskant. Aus dieser Position rollt euer Baby nachts leicht auf den Bauch. Kann sich euer Kind noch nicht selbständig vom Bauch auf den Rücken drehen, ist die Seitenlage somit ebenso risikobehaftet wie die Bauchlage. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Wenn eure Kinderärzt:in euch diese Lage empfohlen hat, wird sie oder er die Gründe dafür sicher mit euch besprechen.

Ab wann ist das Schlafen auf dem Bauch okay?

In drei Vierteln der Fälle tritt der Plötzliche Kindstod zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat auf. Danach nimmt das Risiko stetig ab. Mit etwa einem halben Jahr können sich immer mehr Kinder selbständig drehen, ihr Köpfchen heben und einige Zeit halten. Kann sich ein Baby also allein auf den Bauch und wieder zurückdrehen, ist die Bauchlage für den Nachtschlaf weniger gefährlich als zuvor. Bis zum Ende des ersten Lebensjahrs bleibt aber ein Restrisiko. Danach liegt es praktisch bei Null und ihr könnt euer Baby ganz beruhigt in seinem Bettchen auf dem Bauch schlafen lassen.

Es gibt also keinen exakten Stichtag. Die motorischen Fähigkeiten und nicht das Alter eures Babys entscheiden, wann das Schlafen auf dem Bauch in Ordnung ist (aber bis zum ersten Geburtstag immer noch nicht empfehlenswert).

Soll ich mein Baby nachts umdrehen, wenn es auf dem Bauch liegt?

In eurem Baby-Alltag habt ihr nicht immer die Kontrolle darüber, ob euer Schatz auf dem Bauch oder dem Rücken schläft. Sobald euer Kind sich drehen kann, wird es das auch nachts immer mal wieder tun. Oft werdet ihr das gar nicht mitbekommen, weil ihr selbst schlaft. Falls doch, könnt ihr es sanft wieder in die Rückenlage bringen. Allerdings werden viele Babys durch das Umlagern wach. Und auch euch wird die ständige Alarmbereitschaft auf Dauer Schlaf und Nerven kosten. Ihr werdet mit der Zeit selbst entscheiden, ob der ungestörte Schlaf oder die Rückenlage wichtiger für euch und euer Baby ist.

So sorgt ihr für einen sicheren Babyschlaf

Sobald sich euer Baby drehen kann, ist es möglich, dass es sich nachts selbst die Bauchlage aussucht, ohne dass ihr das immer merkt. Um das Risiko des Plötzlichen Kindstods zu senken, könnt ihr dennoch einiges für eine sichere Schlafumgebung tun.

Diese Maßnahmen sorgen für einen sicheren Babyschlaf:

  • Verzichtet auf Kuscheltiere, Nestchen, Kissen und Decken im Bett. Etwa als Barriere gegen das Drehen. Denn sie verhindern auch oft ein Zurückdrehen auf den Rücken. Außerdem kann euer Kind im Schlaf darunter geraten und dadurch überhitzen oder keine Luft mehr bekommen.
  • Lasst euer Baby in einem Schlafsack schlafen. Achtet darauf, dass er so gut passt, dass sein Köpfchen nicht hineinrutschen kann.
  • Sorgt für eine Raumtemperatur zwischen 16 und 18 °C.
  • Lüftet das Zimmer vor dem Schlafengehen.
  • Falls jemand im Haushalt raucht, bitte nicht in der Wohnung oder in der Nähe des Babys rauchen.
  • Sorgt für eine Matratze, die eine ebene Fläche bildet und nicht zu weich ist.
  • Kleidet euer Baby zum Schlafen nicht zu dick und nicht zu dünn. Denkt daran, dass der Schlafsack es zusätzlich wärmt.

Ist die Bauchlage immer gefährlich?

Nachts ist die Bauchlage gefährlich. Stimmt! Dennoch ist sie grundsätzlich wichtig für eine gesunde körperliche Entwicklung eures Babys. Je älter euer Kleines wird, desto häufiger solltet ihr es tagsüber zwischendurch auf den Bauch legen. Die Bauchlage ist das perfekte Training für die Bauch-, Rücken-, Schulter- und Nackenmuskulatur und eine wichtige Vorstufe für das spätere Drehen, Sitzen, Krabbeln und Laufen.

In der Bauchlage lernt euer Kleines mit der Zeit, seinen Kopf selbstständig zu heben und zur Seite zu drehen. Dadurch eröffnet sich ihm eine völlig neue Perspektive. In Bauchlage sieht die Welt plötzlich ganz anders aus. Auch ein Neugeborenes darf schon in Bauchlage gebracht werden. Etwa, indem ihr euch euer Baby auf den Oberkörper legt und sanft mit ihm redet. Auch der Fliegergriff ist eine beliebte Variante, um schon ganz kleine Babys an die Bauchlage zu gewöhnen.

Legt ihr euer Baby dann mit zwei oder drei Monaten in Bauchlage auf eine Krabbeldecke, ist es wichtig, dass Eltern und Kind dabei wach sind und ihr euer Baby nie unbeaufsichtigt lasst. Fängt es an zu quengeln, ist es vermutlich überfordert. Schließlich ist die Bauchlage ganz schön anstrengend. Zunächst reichen ein paar Minuten vollkommen aus. Dreht euer Kind wieder auf den Rücken oder nehmt es auf den Arm. Vielleicht sorgt ihr beim nächsten Mal dafür, dass die Bauchlage lustiger oder spannender für euer Kleines wird. Animiert euer Baby mit Spielzeugen oder Geräuschen, seinen Kopf kurz hochzuheben. Ihr werdet sehen: Mit der Zeit gelingt das immer besser.

Hier findet ihr noch mehr Infos und Tipps zum Thema Bauchlage beim Baby!

Und: Achtet auch tagsüber darauf, dass euer Baby auf einer glatten und nicht zu fluffigen Unterlage in Bauchlage liegt. Je weicher eine Krabbeldecke oder Matratze gepolstert ist, desto eher wird sie zum Hindernis für eine freie Atmung.

Quellen:

Annette Nolden et al. (2013): Das große Buch für Babys erstes Jahr: Das Standardwerk für die ersten 12 Monate, München: Gräfe und Unzer.

Kinderärzte im Netz: Entwicklungskalender.

kindernotfall-bonn.de: Plötzlicher Kindstod.

Krombholz, Heinz (2018): Meilensteine der motorischen Entwicklung – Zwischenergebnisse, in: Hebamme, 31 (06), 387-392.

Was mache ich wenn mein Baby nicht auf dem Rücken Schlafen will?

Hilfreich ist es, die Nacht möglichst dunkel zu halten und nur so viel Licht wie nötig anzumachen, nicht mit dem Baby zu spielen und möglichst leise zu sein. Ein immer gleiches Ritual zum Zu-Bett-Gehen erleichtert das Einschlafen.

Wie bringt man ein 6 Monate altes Baby ins Bett?

Geben Sie ihm die Möglichkeit, allein einzuschlafen Kuscheln Sie mit ihm, bis es schläfrig und müde ist. Legen Sie es hin, bevor es einschläft, und versuchen Sie, es in seinem Bettchen weiter zu beruhigen, indem Sie es noch ein wenig streicheln und leise ein Lied summen.

Bis wann sollten Babys auf dem Rücken Schlafen?

Legen Sie Ihr Baby im ersten Lebensjahr zum Schlafen immer auf den Rücken! In dieser Schlafposition kann es am besten atmen. Und seit Eltern davon abgeraten wird, ihr Baby in Bauchlage schlafen zu lassen, ist die Zahl der Fälle von Plötzlichem Säuglingstod deutlich zurückgegangen.

Was tun wenn 6 Monate altes Baby nicht Schlafen will?

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