Immer wenn es etwas Neues gibt, was erfolgsversprechend ist, muss dieses Konzept ausgemolken werden, bis nichts mehr rauskommt. So überrascht es wenig, dass der aktuelle Hype um die Escape Rooms nun auch ihren Weg in die Filmbranche geschafft haben (dies wurde 2014 schon versucht, allerdings ohne Erfolg). Show "Escape Room" von 2019 hat im Durchschnitt 4 Sterne bei Amazon und eins ist klar: Dies sagt wesentlich mehr über die Zuschauer aus, als über den Film. Wenn ich nicht schon ohnehin den Glauben an die Menschheit verloren hätte, dann würde ich mich vermutlich wundern, warum der Film auf durchschnittlich 4 Sterne auf Amazon kommt. Was ist denn nun alles schlecht an "Escape Room"? Angefangen bei den absoluten klischeehaften 08/15-Charakteren, wo Du schon von Minute 1 an weißt, wer sterben wird, und wer am Ende überleben wird (genau so war es dann auch), bis hin zu dem grauenhaften Drehbuch, den peinlichen Dialogen und nicht zu vergessen der viel zu aufdringlichen Musik. Dieser Film macht wirklich leider absolut nichts richtig! Logiklöcher ohne Ende, Charaktere die man gerne schnell wieder vergessen will und eine Story, die wirklich noch krampfhaft mit dümmlichen Wendungen versucht, dem ganzen Müll noch ein kleines bisschen Substanz zu geben - klappt nur leider nicht. Auch die Escape Rooms an sich sind absolut nicht einfallsreich! Es wird mit den Elementen gespielt und mit den Ängsten der Teilnehmer – das war’s auch schon. Weder sind die Räume sehr aufwendig gestaltet, noch wirkt das Ganze authentisch oder innovativ. Man kann mit den Charakteren auch einfach nicht mitfühlen. Auch die „wissenschaftlichen Erklärungen“ im Film sind kompletter Schwachsinn, an den Haaren herbei gezogen und einfach nur dämlich. Der ein oder andere Facepalm ist da garantiert! Der Film ist leider an jeder Ecke vorhersehbar und sogar meine 85-jährige Oma, die weder mit Horror noch mit Filmen was anfangen kann, würde sich hier nicht erschrecken. Ich habe das Gefühl, dass der Film eher für ein jüngeres Publikum gedacht war bzw. für Menschen, die vielleicht eher wegen des Escape Rooms diesen Film schauen, und nicht wegen dem Film an sich. Anders kann ich mir nicht erklären, wie so viel in einem Film 2019 noch falsch laufen kann und der Zuschauer diesen Müll auch noch frisst. Ich meine, das Horror-Genre ist übersät mit schlechten Filmen, die vorhersehbar sind und einen Plump-Scare nach dem anderen raushauen – wenn man sich von der Masse abheben will, dann MUSS man anders punkten (siehe Hereditary). Aber „Escape Room“ versagt hier auf ganzer Linie – ein Film den man schnell wieder vergessen wird, weil er so belanglos ist.  Escape RoomDarsteller: Taylor Russell, Logan Miller, Deborah Ann Woll, Jay Ellis Um dem schnöden Alltag zu entfliehen und mal etwas Thrill ins eigene Leben zu bringen, buchen auch hierzulande seit einigen Jahren immer mehr Menschen Abenteuer in sogenannten “Escape Rooms”. Hier müssen sie eingeschlossen einige Rätsel lösen, um schließlich zu entkommen. Zumeist ist dies ein spannender Spaß, in Polen ging das Ganze Anfang des Jahres allerdings für fünf 15-jährige Mädchen tödlich aus, als ein Brand ausbrach. Umso wichtiger ist also die Sicherheit der Mitspieler, und in dieser wiegen sich auch die sechs Teilnehmer, die wir im Thriller “Escape Room” dabei beobachten, wie sie sich in Chicago auf die Jagd nach 10.000 Dollar Preisgeld begeben. Hierbei sind die Voraussetzungen durchaus undurchsichtig, haben sie die Einladung zum Spiel der Firma Minos doch auf teilweise anonymem Weg in Form eines mysteriösen Würfels erhalten – was natürlich das Interesse umso mehr weckt. Als sie am Spielort Raum ankommen, müssen die Sechs erst einmal feststellen, dass sie sich nicht nur völlig fremd sind, sondern auch sehr unterschiedliche Charaktere verkörpern, vom abgenervten Supermarkthelfer Ben (Logan Miller) über die schüchterne Physikstudentin Zoey (Taylor Russell McKenzie), die abgehärtete Kriegsveteranin Amanda (Deborah Ann Woll), den ehemaligen Minenarbeiter Mike (Tyler Labine) und den nerdigen Escape-Room-Fan Danny (Nik Dodani) bis zum erfolgreichen Geschäftsmann Jason (Jay Ellis). Nachdem sich der vermeintliche Warteraum plötzlich durch steigende Hitze in den Start des Spiels verwandelt, wird bald klar, dass die Truppe es hier bei weitem nicht nur mit einem Raum zu tun hat, aus dem sie durch sinnvolles Zusammenspiel und intelligente Kniffe entkommen muss, sondern dass es sich um eine ganze Reihe von Räumen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen zu handeln scheint. Das wäre ja noch okay, würde sich nicht wenig später heraus stellen, dass sie sich hier auf ein tödliches Spiel eingelassen haben, bei dem erbarmungslos Opfer hingenommen, wenn nicht sogar erzwungen werden. (v.l.n.r.) Jason Cooney (Jay Ellis), Zoey Davis (Taylor Russell), Danny Ortiz (Nick Dodani), Amanda Harper (Deborah Ann Woll) und Ben Garvey (Logan Miller) in Sony Pictures’ “Escape Room” (© 2018 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH) Adam Robitel ist mit seiner dritten Regiearbeit nach “The Taking Of Deborah Logan” (2014) und “Insidious: The Last Key” (2018) ein packender Thriller gelungen. Die Mischung aus den detailreichen, äußerst interessant gestalteten Räumen und gut ausgemalten Charakteren der Teilnehmer zieht einen bald schon in ihren Bann, da es nach Start des Spiels auch schnell spannend wird und der Thrill bis zum Ende des Films gehalten werden kann. Die Tatsache, dass bestimmte Utensilien einzelne Mitspieler an traumatische, eigentlich bereits verdrängte Ereignisse in ihrer Vergangenheit erinnern, die man in Rückblenden sieht, macht das Ganze umso intelligenter und man fühlt sich einem unbekannten Strippenzieher ebenso ausgeliefert wie gefangen in einem Labyrinth aus einengenden Räumen mit Todespotenzial, was an den Klassiker “Cube” aus dem Jahr 1997 erinnert. Die eher unbekannten Schauspieler wissen allesamt zu gefallen, vor allem sind es hier aber das Konzept und das – man möchte “liebevolle” sagen, wenn es nicht so diabolisch wäre – Design der Räume, welches dem Zuschauer inmitten der Anspannung immer wieder optische Freuden bereitet. Ein überzeugender Film, der bei unter zehn Millionen Dollar Produktionskosten bereits an die 120 Millionen Dollar eingespielt hat, man darf sich also bereits auf eine Fortsetzung freuen. Trailer:Bewertung: 8 von 10 Punkten
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