In norwegen 23 tote nach impfung

/picture alliance, Klaus-Dietmar Gabbert

Oslo � Die norwegische Gesundheitsbeh�rde hat ihre Anweisungen zur Impfung �lterer, gebrechlicher Menschen gegen COVID-19 ge�ndert. Bei dieser Bev�lkerungsgruppe k�nnten die �blichen Nebenwir�kun�gen der Impfung zu schweren Verl�ufen f�hren, wie die Auswertung von Todesf�llen kurz nach der Impfung mit einem mRNA-Impfstoff gezeigt habe.

In Norwegen sind bis dato 23 Menschen kurz nach der ersten COVID-19-Impfdosis verstorben. Dabei han�delte es sich vorwiegend um �ltere Menschen mit schweren Grunderkrankungen. Bei diesen Patien�ten sollen �rzte in Norwegen k�nftig individuell beurteilen, ob der Nutzen der Impfung die Risiken von Nebenwirkungen �berwiegt.

In einer Mitteilung der zust�ndigen Beh�rde des skandinavischen Landes hei�t es, dass bislang 13 der 23 Verstorbenen untersucht worden seien. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass �bliche Nebenwir�kungen der Impfung zu schwerwiegenden Reaktionen bei den meist schwer kranken, �lteren Personen gef�hrt haben k�nnten.

In Norwegen werden derzeit � �hnlich wie in Deutschland � die Alten und Pflegebed�rftigen mit schwe�ren Grunderkrankungen geimpft. H�ufige Nebenwirkungen von mRNA-Impfstoffen sind zum Beispiel Fie�ber, �belkeit und Durchfall. Sie k�nnten zu dem t�dlichen Verlauf bei einigen gebrechlichen Patienten beigetragen haben, hei�t es in der Mitteilung.

In die Zulassungsstudien zu Comirnaty von Biontech und Pfizer waren keine Patienten mit instabiler oder akuter Erkrankung eingeschlossen worden � und nur wenige Teilnehmer �ber 85 Jahren.

Bei einer Im�pfung von Alten und Pflegebed�rftigen mit schweren Grunderkrankungen seien aber Todes�f�lle kurz nach der Impfung zu erwarten, wird Sigurd Hortemo, leitender Mediziner der Norwegischen Gesund�heits��beh�rde, zitiert. Zur Einordnung: In Norwegen sterben jede Woche etwa 400 Menschen in Alten- und Pflegeheimen.

Keine Gefahr f�r j�ngere und fittere Menschen

�W�hrend die bei mRNA-Impfstoffen beobachteten Nebenwirkungen f�r j�ngere, fittere Patienten meist keine Gefahr darstellen, k�nnten sie bei �lteren Menschen Grunderkrankungen verschlimmern�, erkl�rte Steinar Madsen, medizinischer Direktor der Norwegischen Gesundheitsbeh�rde, gegen�ber dem British Medical Journal (DOI: 10.1136/bmj.n149).

�Wir sind weder alarmiert noch besorgt, da es sich um sehr seltene Vorf�lle bei sehr gebrechlichen Pa�tien�ten mit schwerer Grunderkrankung gehandelt hat, so Madsen. Die norwegischen Beh�rden fordern �rzte deshalb auf, mit den Impfungen gegen COVID-19 fortzu�fahren.

Bei sehr kranken Personen soll aber eine zus�tzliche Bewertung stattfinden, n�mlich dann, wenn die Gefahr bestehe, dass Grunderkrankungen durch typische Nebenwirkungen der Impfung verschlim�mert werden k�nnten. Dazu geh�re unter anderem das Gespr�ch �ber Risiken und Nutzen der Impfung mit dem Patienten und dessen Angeh�rigen, um zu entscheiden, ob die Impfung der beste Weg ist.

zum Thema

  • Mitteilung der norwegischen Gesundheitsbeh�rde
  • Beitrag im British Medical Journal
  • Beitrag in der FAZ
  • Beitrag zur deutschen Impfstoff-Surveillance auf aerzteblatt.de

aerzteblatt.de

  • Pflegeheime: Haus�rzteverband will mehr Schutz
  • SARS-CoV-2: Impfstoff von Janssen k�nnte bereits nach der ersten Dosis sch�tzen
  • Fehlinformation �ber Coronaimpfung: DGRh warnt

Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagten die Impfstoffanbieter Pfizer und Bion�tech in einer gemeinsamen Stellungnahme, sie seien �ber die gemeldeten Todesf�lle in Kenntnis gesetzt worden und arbeiteten mit der norwegischen Gesundheitsbeh�rde zusammen. Auch die beiden Unter�neh�men wiesen darauf hin, dass in Norwegen derzeit in erster Linie Menschen geimpft w�rden, die sehr alt und teilweise unheilbar krank seien.

Deutschland: Auch hier sind eher die Grunderkrankungen das Problem

In Deutschland ist das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) f�r die Surveillance der COVID-19-Im�pfun�gen zust�ndig. Bislang gebe es Meldungen �ber zehn F�lle, in denen Menschen im zeitlichen Zu�sammenhang � wenige Stunden bis vier Tage � mit der COVID-19-Impfung verstorben seien (Stand: 14. Januar).

Es habe sich um Patienten mit �gravierenden Grunderkrankungen" gehandelt, die sich teilweise sogar be�reits in Palliativbehandlung befunden h�tten, sagte Brigitte Keller-Stanislawski, die am PEI die Abtei�lung f�r Sicherheit von Arzneimitteln und Medizinprodukten leitet.

Das PEI gehe aufgrund aller bislang vorliegenden Informationen davon aus, dass diese Menschen �an ihren Grunderkrankungen im zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung� verstorben seien. © nec/aerzteblatt.de

| 18. Jänner 2021 | 07:19 Uhr

coronavirus

In Norwegen sind 23 Menschen nach der ersten Corona-Impfung gestorben. Die Behörden untersuchen nun die Fälle.

Ein Bericht der norwegischen Arzneimittelbehörde vom 14. Jänner sorgt vor allem in sozialen Medien derzeit für Aufregung. Demnach gab es in Norwegen 23 Tote kurz nach der ersten Corona Impfung.  Bis zu diesem Zeitpunkt wurden im skandinavischen Land 25.000 Menschen mit dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff immunisiert.  

Tote nach Impfung in Norwegen

Die Behörden versicherten, dass alle Todesfälle sorgfältig auf die Ursache hin geprüft werden. Die Gesundheitsbehörde stuft die Zahl der Vorfälle bislang aber als „nicht alarmierend“ und „im Rahmen der Erwartungen“ ein. Bisher sei nicht klar, ob zwischen dem Tod der Menschen und den Impfungen tatsächlich ein Zusammenhang besteht. Viele der Geimpften litten an schweren Vorerkrankungen und waren bereits weit über 80 Jahre alt. 

Wie die „FAZ“ berichtet, traten bei den Betroffenen die üblichen Nebenwirkungen einer Impfung auf. Diese sollen aber zu sehr schwerwiegenden körperlichen Reaktionen geführt haben. Das norwegische Institute of Public Health betont, dass bei besonders gebrechlichen alten Menschen bereits milde Nebenwirkungen zu ernsten Konsequenzen führen können. Für Menschen mit einer nur noch sehr kurzen Lebenszeit könnte der Vorteil einer Impfung nur marginal sein, heißt es weiter. 

Das Pharmaunternehmen Pfizer teilte in einer Aussendung mit, "über die gemeldeten Todesfälle in Norwegen informiert" zu sein. Man arbeitet mit der norwegischen Arzneimittelbehörde zusammen.

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