Ist der Konsum von Gras unter 18 legal

Mache ich mich strafbar?

Ist der Konsum von Gras unter 18 legal

Cannabis ist in Deutschland verboten. Wer beim Kiffen erwischt wird, muss mit rechtlichen Folgen rechnen – selbst wenn es um kleine Mengen geht. Besonders heikel wird es, wenn jemand Cannabis an andere abgibt.

Der Besitz, Handel und Anbau von Cannabis ist in Deutschland verboten. Wer Cannabis konsumiert, muss mit rechtlichen Folgen rechnen. Das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) schreibt in Deutschland vor, dass jeglicher Besitz von Cannabis und Cannabisprodukten (Haschisch, Marihuana etc.) strafbar ist. Genauso wie bei anderen illegalen Drogen, beispielsweise Heroin oder Ecstasy. Laut § 29 ff. des BtMG führt der Besitz von Cannabis zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder zu einer Geldstrafe.

Es wandert aber niemand in den Knast, weil er einmal an einem Joint zieht. Denn jetzt wird es juristisch knifflig. Der Konsum einer illegalen Droge ist in Deutschland nämlich nicht strafbar. Aber: Zu konsumieren, ohne vorher Cannabis besessen zu haben, ist unmöglich. Letzten Endes macht man sich also doch strafbar.

          Das eingeleitete Strafverfahren

kann

theoretisch eingestellt werden. Entscheidend ist die Frage, ob die Schuld als „gering“ oder „nicht gering“ vermutet wird. Wie entscheidet sich das Ganze? Wenn die Menge an Cannabis gering und nur zum sogenannten „Eigengebrauch“ bestimmt ist, sieht die Staatsanwaltschaft vielleicht von einer Strafverfolgung ab. Sie muss es aber nicht. In Deutschland ist nicht einheitlich festgelegt, wie viel eine geringe Menge ist. Jedes Bundesland kann selbst festlegen, wie groß der Toleranzbereich für den Eigenbedarf ist. Die Grenzwerte liegen dabei zwischen sechs und fünfzehn Gramm.

Liegt jedoch eine „Fremdgefährdung“ vor, kommt es in jedem Fall zu einer Strafe. Was bedeutet das? Eine Fremdgefährdung besteht zum Beispiel, wenn der Konsum in Schulen, Jugendheimen oder Jugendfreizeiteinrichtungen stattfindet. Hier können andere zum Nachmachen animiert werden. Brenzlig wird’s auch, wenn jemand Cannabis an andere abgibt – also verschenkt, ohne etwas dafür zu bekommen. Dies wäre zum Beispiel beim gemeinsamen Kiffen der Fall, wenn ein Joint die Runde macht.

Juristisch wird jeder Einzelfall geprüft. Grundsätzlich sollten Menschen, die kiffen, aber wissen, dass auch die Abgabe geringer Mengen strafbar ist – und nicht nur der Handel im großen Stil. Das Verfahren wird auf jeden Fall nicht eingestellt, wenn Erwachsene über 21 Jahren Cannabis an Minderjährige abgeben. Dann droht eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr. Wenn jemand sogar gewerbsmäßig mit Cannabis handelt oder die Gesundheit mehrerer Menschen gefährdet, liegt rechtlich ein besonders schwerer Fall vor. Dann muss mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr gerechnet werden.

Cannabis und Führerschein

Ist der Konsum von Gras unter 18 legal

Wer kifft, riskiert seinen Führerschein. Wer erwischt wird, wird bei der Polizei erfasst und das Jugendamt schaltet sich bei Jugendlichen ein. Wichtig zu wissen: Cannabis ist im Urin noch viele Wochen nachweisbar.

Selbst wenn es nicht zu einer Strafverfolgung kommt: Es gibt weitere unangenehme Konsequenzen, mit denen Konsumierende rechnen müssen. Wenn man als Jugendlicher mit einer geringen Menge „erwischt“ wird, erstattet die Polizei Anzeige. Außerdem registriert sie den Tatbestand im polizeilichen Auskunftssystem („Polas“). Damit ist man als Betäubungsmittelkonsument bzw. -konsumentin erfasst und gespeichert. Das kann später unter Umständen für Schwierigkeiten sorgen, zum Beispiel bei der Berufswahl.

Außerdem geht eine Kopie der Anzeige an das Jugendamt – und das wird sich in der Regel mit den Eltern in Verbindung setzen. Sogar zu einer Hausdurchsuchung kann es kommen. Des Weiteren gibt es eine Mitteilung an die Führerscheinstelle. Das gilt auch, wenn man noch gar keinen Führerschein hat. Die Führerscheinstelle beantragt ein ärztliches Gutachten oder ein Drogenscreening.

Bestätigt sich der Drogenkonsum – oder wird die Probenabgabe verweigert –, kann eine sogenannte „Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)“ angeordnet werden. Vielleicht hast du schon einmal vom „Idiotentest“ gehört. So nennt der Volksmund die MPU. Insgesamt fallen somit schnell Kosten von über 1.000 Euro an. Und die muss der oder die Betroffene selbst zahlen.

Übrigens: Im Urin ist der Konsum von Cannabis noch mehrere Wochen nachweisbar. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Drogenscreening positiv ausfällt. Um den Führerschein zu bekommen ist es aber wichtig, dauerhaft drogenfrei zu sein. Wenn du deinen Führerschein schon hast, gilt natürlich das Gleiche. Für Cannabis (und andere illegalen Drogen) gibt es im Straßenverkehr keine Grenzwerte. Das bedeutet: Jeder Nachweis ist eine Ordnungswidrigkeit. Wer seinen Führerschein schon hat und mit Drogen erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe (bis zu 1.500 Euro) und dem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen. Den Führerschein gibt es dann nur über die bereits beschriebene MPU zurück. Außerdem verlängert sich die Probezeit um zwei Jahre.

Denke also daran, dass man den Führerschein auch ganz ohne Verkehrskontrolle verlieren kann – oder ihn gar nicht erst machen darf.

Im schlimmsten Fall geht es aber um mehr: um das eigene Leben oder das anderer. 25 bis 166 Prozent – so stark erhöht sich geschätzt das Unfallrisiko nach Cannabiskonsum. Verursacht jemand unter Drogeneinfluss einen Unfall, gilt das nicht mehr als Ordnungswidrigkeit. Dann handelt es sich um eine Straftat. Damit erlischt in der Regel auch der Versicherungsschutz. Das bedeutet, dass die Versicherung nicht für die Folgen des Unfalls zahlt. Das kann richtig teuer werden.

Cannabis legalisieren oder nicht?

Ist der Konsum von Gras unter 18 legal

In manchen Ländern kann man Cannabis legal kaufen, wenn man älter als 18 Jahre ist. Auch in Deutschland wird von der Politik über Änderungen im Gesetz diskutiert. Aber selbst wenn Kiffen in Deutschland irgendwann erlaubt wäre: An dem Verbot für Jugendliche würde sich nichts ändern.    

Schon mal etwas von der „Legalisierungsdebatte“ gehört? Die taucht immer mal wieder in den Nachrichten auf. Die Diskussion dreht sich dabei um die Frage, ob der Cannabiskonsum – unter bestimmten Voraussetzungen –  straffrei werden sollte. In manchen Ländern ist das bereits der Fall – zum Beispiel in Uruguay, Südafrika und vielen Bundessaaten der USA, u. a. in Kalifornien. In Kanada ist Cannabis seit Ende 2018 legal.

Entgegen weitverbreiteten Gerüchten ist Cannabis in den Niederlanden nicht legal. Besitz und Konsum sind in den Niederlanden illegal, werden aber unter bestimmten Voraussetzungen geduldet. So kann man in den meisten Coffeeshops in den Niederlanden Cannabis kaufen, wenn man über 18 Jahre alt ist.

Aber wie sieht die Situation in Deutschland aus?

Bei uns in Deutschland diskutieren die verschiedenen Parteien immer wieder über den richtigen Umgang mit Cannabis. Die Parteien haben dabei ganz unterschiedliche Positionen. Das reicht von einer regulierten Abgabe über den Verzicht auf Strafverfolgung bis hin zu Modellprojekten in einzelnen Bundesländern.
 

Aber selbst wenn Kiffen in Deutschland irgendwann erlaubt wäre: An dem Verbot für Jugendliche würde sich nichts ändern. Denn die Forderungen der Politik haben eines gemeinsam: den besonderen Schutz von Kindern und Jugendlichen. Dieser ist durch das Jugendschutzgesetz gesichert. Das Gesetz gilt in der Öffentlichkeit und richtet sich ausdrücklich an Erwachsene. Es regelt, was Erwachsene erlauben können, was sie dir verkaufen und wo sie dir Zutritt gewähren dürfen. Damit sollen Kinder und Jugendliche beim Heranwachsen vor verschiedenen Gefahren geschützt werden – zum Beispiel der Abhängigkeit von Drogen.

Ist es schlimm mit 15 zu kiffen?

Eine reale Gefahr der Schädigung durch Cannabis besteht besonders bei sehr jungen Konsumenten (14/15 jährige). Mit sinkendem Einstiegsalter erhöht sich das Risiko, dass die persönliche Entwicklung behindert und die Hirnentwicklung negativ beeinflusst wird, während es durch verstärkte Konsumfrequenz erhöht wird.

Wann darf man Gras rauchen?

Die Trennlinie verläuft zum einen entlang der Altersgrenze von 18 Jahren, zum anderen entlang der geringen Menge. Praktisch würde dies bedeuten, dass jeder Erwachsene bis zu 30 Gramm Cannabis besitzen und konsumieren darf, für Minderjährige gilt aber nach wie vor ein (strafrechtliches) Verbot.

Wann gilt man als Kiffer?

Fortgesetzter Gebrauch trotz Kenntnis von körperlichen oder psychischen Problemen. Craving, also das starke Verlangen oder der Drang, Cannabis zu konsumieren.

Ist ein Joint in Deutschland erlaubt?

Cannabis zählt in Deutschland zu den nicht verkehrsfähigen Substanzen. Damit ist nahezu jeder Umgang damit verboten: Anbau, Besitz, Handel und Erwerb werden mit Geld- oder Haftstrafe geahndet. Ausnahmen gibt es in engen Grenzen für medizinische Zwecke.