Katze schnurrt aber lässt sich nicht streicheln

Vermeide diese 7 Fehler bei deiner Katze.

Aktualisiert: 23.01.22

Inhalt:

1. Du streichelst die Katze an falschen Stellen
2. Die Katze hat keinen Rückzugsort
3. Du störst die Katze beim Schlafen
4. Du bestrafst die Katze oder schreist sie an
5. Du trägst die Katze wie ein Baby
6. Die Katze will nicht mehr gestreichelt werden, aber du hörst nicht auf
7. Du zeigst zu wenig Geduld
Kurz zusammengefasst: Was Katzen hassen

1. Du streichelst die Katze an falschen Stellen

Katzen lieben Streicheleinheiten, aber nicht an jeder Stelle.

Viele Katzen wollen nicht überall angefasst werden.

Viele Katzen wollen beispielsweise nicht am Bauch angefasst werden – sie sind kitzlig, außerdem gehört der Bauch zu den verletzlichsten Stellen. Andere Körperteile sind geschützt, beispielsweise durch den Brustkorb. Der Bauch nicht.

Auch Pfoten sind häufig Tabu-Stellen. Weil eine Katze mit gebrochener oder verletzter Pfote in freier Wildbahn nicht überleben könnte.

Die Angst vor einer Verletzung mit anschließendem Verhungern in freier Wildbahn, ist fest im Instinkt von Katzen verankert. Wenn sich deine Katze an bestimmten Stellen nicht anfassen lassen will, zeugt das also nicht von fehlendem Vertrauen, sondern sie kann nicht anders. Das Beste was du tun kannst: Respektiere den Wunsch deiner Katze.

2. Die Katze hat keinen Rückzugsort

Katzen wünschen sich einen Rückzugsort.
(Foto: © choucashoot – Fotolia.com)

Bei Gefahr wollen Katzen flüchten. Das musst du dir bei der Katzenhaltung stets bewusst machen. Darum fühlt sich deine Katze nur dann sicher, wenn sie einen Rückzugsort hat, an dem sie sich verstecken oder auch schlafen kann. Darum verkriechen sich Samtpfoten gerne im Kleiderschrank oder an Orten, an denen sie nicht gefunden werden.

Wenn du deiner Katze etwas Gutes tun willst, ermögliche ihr einen Zufluchtsort, ein sicheres Versteck. Das könnte zum Beispiel eine Katzenhöhle auf dem Schrank sein. Neben den Schrank stellst du einen Kletterbaum als Leiter. Solch ein Versteck kommt dem tief verwurzelten Sicherheitsbedürfnis entgegen: Es befindet sich an einem erhöhten Platz und die Katze ist in der Katzenhöhle unsichtbar. DAS finden Katzen klasse!

Ein Rückzugsort ist allerdings nur dann ein Rückzugsort, wenn du ihn als Schutzzone anerkennst, will heißen: Niemand außer der Katze dringt dort ein. Darum ist es wichtig, dass dieser Ort  für dich und alle Familienmitglieder absolut tabu ist. Am besten tust du so, als ob du von dem Versteck gar nichts weißt.

Das ist übrigens einer der häufigsten Fehler in der Katzenhaltung: Der Katze kein sicheres Versteck zu ermöglichen.

3. Du störst die Katze beim Schlafen

Bestimmt kennst du das: Deine Katze liegt auf dem Sofa und schläft. Sie sieht so niedlich aus, dass du einfach hingehen und sie streicheln musst. Und wie reagiert die Katze? Sie erschrickt, springt auf oder reißt ihr Köpfchen hoch.

Diese Reaktion liegt in der Natur der Katze, weil sie bei Gefahr sofort wegflitzen will. Darum solltest du deine Katze in Ruhe lassen, wenn sie schläft. Fasse sie nicht an und poltere nicht in den Raum hinein. Die Einstellung, man könne jederzeit und überall über die Katze verfügen, ist ein häufiger Fehler in der Katzenhaltung.

Wenn es aus irgendeinem Grund nötig sein sollte, eine schlafende Katze zu wecken, kündigst du deine Annäherung schon aus der Entfernung an. Mache leise Geräusche oder sage leise ihren Namen, bis sie dich wahrnimmt. Erst danach gehst du zu ihr hin.

4. Du bestrafst die Katze oder schreist sie an

Wie alle Tiere, können Katzen eine Bestrafung mit einer zurückliegenden Handlung nicht miteinander verbinden. Hat deine Katze vor fünf Minuten die Vase vom Sideboard herunter geworfen und du schimpfst sie nun aus, versteht sie nicht, warum du gemein zu ihr bist.

Schläge sind ohnehin tabu, aber auch Anschreien nützt überhaupt nichts und zerstört nur das Vertrauensverhältnis. Solch ein Verhalten ist ein grober Fehler in der Katzenhaltung.

Um richtig zu reagieren, sollten wir uns bewusst machen, wie Katzen miteinander umgehen und das Verhalten kopieren:

Erwachsene Katzen geben untereinander keine Laute von sich. Nur im Kampf werden sie laut. Ansonsten sind Katzen mucksmäuschenstill. In freier Natur gilt eine ruhige, besonnene Katze als souveräne Katze. Eine souveräne Katze flippt nicht aus, schreit nicht herum und verprügelt niemanden.

Darum: Verhalte dich wie eine souveräne Katze. Schrei‘ deine Samtpfote nicht an, schlage sie nicht, sperre sie nicht in ein Zimmer ein, spritze sie nicht mit der Wasserpistole an. Sei souverän. Deine Katze wird dir dafür Wertschätzung entgegenbringen.

Übrigens: Katzen reagieren niemals bösartig. Eine Katze handelt niemals aus Gemeinheit, Rache oder Protest. All das ist Katzen fremd – es sind menschliche Eigenschaften.

5. Du trägst die Katze wie ein Baby

Katzen wollen nicht wie ein Baby getragen werden.
(Foto: © bmf-foto.de – Fotolia.com)

Ich habe keine Ahnung, warum so viele Menschen das Bedürfnis haben, eine Katze wie ein Baby auf den Arm zu nehmen, nämlich mit dem Bauch nach oben. Katzen sind keine menschlichen Babys, sie sind erwachsen. Am liebsten wollen Samtpfoten auf ihren eigenen vier Beinen stehen. Katzen haben das Bedürfnis, bei Gefahr jederzeit fliehen zu können. Das geht aber nicht, wenn sie mit dem Rücken auf deinem Arm liegen und alle vier Pfoten in die Luft strecken.

Wenn du deine Katzen tragen willst, dann stelle die Pfoten auf deinen Arm oder platziere die Pfoten auf deinem Oberkörper. Oder: Vorderpfoten auf deine Schulter, Hinterpfoten auf den Arm. Gib der Katze das Gefühl, dass sie jederzeit die Flucht ergreifen könnte, falls es nötig wäre.

Sogar kleine Babykatzen drehen sich instinktiv um, wenn du sie auf den Rücken legst.
(Foto: © Evgeny Dubinchuk – Fotolia.com)

Natürlich gibt es Katzen, die sich das Tragen wie ein Baby gefallen lassen, aber selbst Katzenbabys, die du auf den Rücken legst, drehen sich aus ihrem Instinkt heraus sofort wieder um: Mit dem verletzlichen, ungeschützten Bauch nach unten. Das entspricht ihrem Sicherheitsbedürfnis.

Pfoten festhalten ist natürlich verboten. Wenn die Katze nicht freiwillig bei dir bleibt, ist Festhalten keine Option.

So wollen Katzen getragen werden: Vorderpfoten auf der Schulter.
(Foto: © madhourse – Fotolia.com)

6. Die Katze will nicht mehr gestreichelt werden, aber du hörst nicht auf

Ein sehr verbreiteter Fehler in der Katzenhaltung: Die Katze will nicht mehr gestreichelt werden, aber Frauchen oder Herrchen hören damit nicht auf. Meist deshalb, weil sie die subtile Körpersprache von Katzen nicht richtig deuten. Wenn die Katze dann einen Katzenhieb austeilt, glauben sie, die zickige Katze hätte plötzlich und unvermittelt gekratzt.

Bevor deine Katze kratzt oder beißt, gibt sie Signale, die du nur richtig einordnen musst, beispielsweise diese:

  • Deine Katze beginnt sich zu putzen
  • Deine Katze hört zu schnurren auf
  • Die Katze drückt deine Hand zur Seite

Beginnt sich die Katze zu putzen, bedeutet das: „Hör auf, mich zu streicheln.“
(Foto: © Ermolaev Alexandr – Fotolia.com)

All das bedeutet: „Ich mag nicht mehr, hör auf damit.“ Dann solltest du mit dem Streicheln sofort aufhören. Wenn nicht, nimmt sie dir wirklich krumm. Sie empfindet es als extrem übergriffig und reagiert entsprechend scharf mit einem Katzenhieb. Manche beißen sogar.

7. Du zeigst zu wenig Geduld

Katzen brauchen für viele Dinge, besonders für Unbekanntes, viel Zeit. Das liegt in der Natur von Katzen.

Immer wieder höre ich von Katzenbesitzern, die Katze würde beispielsweise die neue Katzenstreu nicht annehmen. Dabei braucht man dafür nur Geduld. Katzen sind Neuem gegenüber generell skeptisch. Denn: Unbekanntes kann gefährlich sein.

Gib deiner Katze eine Chance und lasse sie das Neue in ihrem eigenen Tempo erkunden.

Kurz zusammengefasst: Was Katzen hassen

  • Fast jede Katze hat Körperstellen, an denen sie nicht angefasst werden will. Zwinge deiner Katze keine Berührungen an diesen Stellen auf.
  • Sorge dafür, dass deine Katze einen sicheren Rückzugsort hat. Das gilt für nervöse Katzen, aber genauso für entspannte Katzen.
  • Wenn deine Katze schläft, störe sie nicht. Halte Abstand und fasse sie nicht an.
  • Schrei‘ deine Katze nicht an und bestrafe sie nicht – weil sie ohnehin nicht versteht, warum du das tust. Sei ein souveräner Katzenhalter!
  • Wenn du deine Katze auf den Arm nimmst, trage sie nicht wie ein Menschenbaby.
  • Achte auf die Körpersprache deiner Katzen und höre mit dem Streicheln auf, sobald sie entsprechende Signale zeigt.
  • Aufgrund ihrer Natur sind Katzen allem Neuen gegenüber skeptisch. Verhalte dich darum geduldig. Für unbekannte Dinge brauchen Katzen Zeit.

ENDE

Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch umfangreiche Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

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Foto auf der Startseite: © adogslifephoto, Fotolia.com (fauchende Katze)

Hallo, ich bin Myriam und als Journalistin tätig. Ich liebe es, mit Felltieren zu leben. Bei mir wohnen Katze Biene und Hund Ronja. Auf schlimmerkater.de gebe ich meine Erfahrungen und Recherche-Ergebnisse über Katzen und Hunde weiter.

Warum lässt sich meine Katze nicht gerne Streicheln?

Schmerzen. Wenn sich eine Schmusekatze plötzlich nicht mehr streicheln lässt, ist das ein Alarmzeichen. Schmerzen, bei älteren Katzen oft Arthritis, können diese Abwehrhaltung auslösen. Ein Gang zum Tierarzt ist unerlässlich.

Was tun wenn die Katze sich nicht anfassen lässt?

Richtig, es gibt tatsächlich eine Formel, um eine Katze, die sich nicht streicheln lässt, daran zu gewöhnen. Die Formel zum Katze streicheln lautet: „FREE“. Hierbei stehen die Buchstaben für: Freiraum, Ruhe & Rückzugsmöglichkeiten, Entspannung und Essen.

Warum schnurrt Katze ohne Streicheln?

Katzen schnurren, um sich zu beruhigen Es kann also sowohl in einer stressigen oder schmerzhaften Situation vorkommen, dass eine Katze schnurrt, als auch wenn sie bei jemandem auf dem Schoß liegt. Durch die niederfrequenten Schwingungen beim Schnurren entspannt sich die Atmung und die Katze baut Spannung ab.

Warum duckt sich meine Katze Wenn ich sie Streicheln will?

Meine Katze duckt sich immer beim Streicheln Das Ducken gilt als Warnung und soll eine Grenzüberschreitung signalisieren. Falls du nicht darauf reagierst, könnte die Katze ihre Abwehrtechniken intensivieren, sie könnte also fauchen, beißen oder mit ausgefahrenen Krallen nach dir hauen.

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