Kitchen impossible tim mälzer vs. victoria fuchs

Kitchen impossible tim mälzer vs. victoria fuchs

Kitchen Impossible - Tim Mälzer vs. Viktoria Fuchs

Unterhaltung • So., 27.02. • 167 Min.

Kitchen impossible tim mälzer vs. victoria fuchs

Tim Mälzer wird zunächst in die britische Botschaft in Berlin-Mitte gebracht, wo die schwarze Box auf ihn wartet, anschließend muss er in Paris nicht nur ein eigenes Parfüm kreieren, sondern auch ein Thymian-Lammfilet mit Zitronenconfit zubereiten. Victoria Fuchs soll in Wien ein Gericht von Drei-Sterne-Koch Juan Amador nachkochen, ehe sie sich in Hamburg an "Wu-Gok Taro", der Königsdisziplin des Dim Sum beweisen muss.

Tim Mälzer muss sich im vierten Duell der neuen Staffel "Kitchen Impossible" gegen eine jüngere Version seiner selbst behaupten: Viktoria Fuchs. Gegen das "Fräulein" zieht er mit dicken Kanonen ins Gefecht – aber die Schwarzwälderin kämpft wie eine Löwin.

Ein jeder ist sich selbst der größte Feind. Das wusste einst schon der Lyriker Leopold Schefer. Vielleicht lässt sich so erklären, warum Tim Mälzer seiner Gegnerin im vierten Duell der neuen Staffel "Kitchen Impossible", Viktoria Fuchs, "bestialisch" mitspielte – "und das mit diebischer Freude". Schließlich sei die junge Schwarzwälderin so etwas wie "ein Tim Mälzer der Neuzeit, ein Rohdiamant". Fuchs ist jung, talentiert, erfolgreich. Aber vor allem steht sie dem Hamburger Koch in Großmäuligkeit in nichts nach. Wenn er sie anschaue, sei es ein bisschen, als blicke er in den Spiegel. Mälzer rief zur "kulinarischen Schneeballschlacht mit Wackersteinen" – und versprach damit nicht zu viel.

Die Highlights des Duells Mälzer gegen Fuchs

Das Konzept ist wie gehabt: Tim Mälzer duelliert sich mit einem Koch oder einer Köchin. Es müssen je zwei Aufgaben an je zwei Orten mit vier Originalköchen (deren Gerichte die Kontrahenten nachkochen müssen) bestritten werden. Das Rezept haben die Spitzenköche dafür nicht - lediglich durch Schmecken und Riechen müssen sie dem Geheimnis der Gerichte auf die Spur kommen. Eine Jury bewertet das Ergebnis und verteilt Punkte. Der Gewinner des Duells ist derjenige mit den meisten Punkten.

Diese Köchin musste sich beweisen:

Viktoria Fuchs ist eine von drei Köchinnen, die Tim Mälzer in der laufenden Staffel herausfordern. Das "junge Fräulein aus dem Schwarzwald", wie sie sich selbst bezeichnete, entstammt einer Gastronomenfamilie und führt inzwischen in sechster Generation das Restaurant "Spielweg" im Münstertal. Einen Namen machte sich die 31-Jährige mit einem Kochstil, der heimische Wildküche mit fernöstlichen Zutaten kombiniert. 2021 erhielt sie dafür vom Guide Michelin einen Grünen Stern, für besonders nachhaltige gastronomische Ausrichtung. 

Staffel 7

Kitchen Impossible: Das sind die Furchtlosen, die Tim Mälzer das Kochen lehren wollen

Diese Gerichte mussten nachgekocht werden:

  • Tim Mälzer muss bei Mélanie Serre im "Le Louis Vin" in Paris an den Herd: Thymian-Lammfilet mit Zitronen-Confit und Thymian, Artischockenpüree und Barigoule 
  • Viktoria Fuchs kocht im Hamburger Dim Sum Haus ein Gericht von Li Xiaodong: Wu-Gok Taro mit Szechuan Dip 
  • Tim Mälzer darf bei Robert Burgmeier in der Küche der britischen Botschafterin in Berlin kochen: Käse- und Lauch-Soufflé 
  • Viktoria Fuchs muss sich in Wien bei Juan Amador beweisen: Geeiste Beurre Blanc mit Kaviar 

Viktoria Fuchs – die traut sich was

Das ganze Format "Kitchen Impossible" bestehe daraus, meinte Tim Mälzer in seinem Podcast "Fiete Gastro" jüngst, dass die Köche sich "in die Scheiße reiten". Entsprechend werden die Aufgaben gewählt. Das heißt aber nicht, dass ein Herausforderer nach dem nächsten schlichtweg neues Salz in alte Wunden streuen sollte, also dem Hamburger immer selbe Kochstile vorsetzen muss, von denen bekannt ist, dass er diese weder mag noch sonderlich gut beherrscht. Denn das ist ein Spiel auf Sicherheit, aber eines, das auf Dauer nicht nur Mälzer ermüdet. Dennoch war genau das zuletzt häufig zu erleben. Umso erfrischender also, dass die 31-jährige Fuchs etwas wagte und eben nicht auf eine vermeintlich sichere Karte setzte. 

In Paris muss Mälzer bei Mélanie Serre antreten und zeigte sich von der jungen Französin sichtlich beeindruckt. Schließlich hat sie sich ihre Sporen bei einem der absolut besten Köchen der Welt, Joel Robuchon, verdient. Er sei ein guter, aber kein High-End-Koch hörte man Mälzer – bescheiden wie selten – zu ihr sagen. Tatsächlich erntete er von der Köchin eine Menge Lob, obschon er sich mitunter "wie ein Schweinchen" (Serre) in der Küche aufführte und handwerkliche Mängel erkennen ließ. Sein Sauce, die sei am Ende zwar ganz anders als das Original gewesen, aber laut Serre eben auch besser als das Original "Ich werde Tim nach dem Rezept fragen", sagte sie. Ein Kompliment wie ein Ritterschlag. Es sei eine sehr schöne Aufgabe gewesen, fasste Mälzer zusammen. Viktoria Fuchs habe nicht versucht, ihn mit etwas vorzuführen, von dem sie gewusst habe, dass er es nicht beherrsche – "das Dumme für Viki, ich bin nicht gescheitert".

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Mälzer als Oberlehrer

Viktoria Fuchs muss für Mälzer ein bisschen wie ein Omen aus der Zukunft sein, die Ankündigung einer Wachablöse. Schließlich sagte er selbst, sei sie eine jüngere Version seiner selbst – nur "ohne Pillermann". Doch bevor die nächste Generation das Zepter gänzlich an sich reißt, kehrt die alte Riege (Fuchs: "Timmy ist ja auch ganz schön alt schon") noch einmal den Oberlehrer raus.

Fuchs' Kochstil zeichnet sich durch eine Fusion traditioneller Wildgerichte mit asiatischen Komponenten aus. So verriet Cornelia Poletto bei "Fiete Gastro", dass Mälzer die Wildschwein-Gyoza der Schwarzwälderin nachkoche und unter anderem Namen auf der Restaurant-Karte habe. Mehr Wertschätzung geht kaum. Das Sticheln ließ er sich dennoch nicht nehmen. Ihre Kochaufgabe im Dim Sum Haus war bewusst als Lehrstück in Sachen authentische chinesische Küche gedacht. 

"Hier und heute werden sie den Untergang der Viktoria Fuchs erleben", kündigte die Köchin an. Die sich sodann mit so viel Professionalität, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen an die Umsetzung des Gerichts machte, dass selbst der Originalkoch seine Anerkennung aussprechen muss – auch wenn sie das Geheimnis nicht entschlüsseln konnte. "Ich habe gesagt, dass es kein Format gibt, in dem Köche schöner scheitern können", meinte sie im Anschluss. "Ich bin heute schön gescheitert." Eine Einschätzung, die Mälzer nicht teilte: "Ich kann dir sagen, keiner der da saß (Anm. d. Red.: in der Jury saß immerhin Kevin Fehling) und keiner der hier saß bei Kitchen Impossible, hätte mehr Punkte gemacht als du." 

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Die fieseste Art Zuneigung zu bekunden

Viktoria Fuchs hatte vorab damit gerechnet, das "die Bazille Tim, mit was Fiesem ums Eck" kommen werde. Und das tat er. Oder wie er es ausdrückte: "Du bist ein kleiner Spatz und kriegst dicke Kanonen". Denn nach dem Tiefschlag in Hamburg musste Fuchs direkt den nächsten Schwinger von "Kitchen Impossible"-Schwergewicht  Mälzer verknusen. Er schickte sie tatsächlich zu Drei-Sterne-Koch Juan Amador. Als der Köchin aufging, wer ihr beim Kochen über die Schulter gucken wird, nämlich eines ihrer Idole, musste sie sich erst einmal am Straßenrand setzen und sammeln. "Was für eine krasse Ehre zu Juan Amador geschickt zu werden", sagte sie. Und genau das war es.

Denn die Aufgaben, die Mälzer für Fuchs gewählt hatte, waren wie kleine Liebesbriefe mit Dornen – fies, aber gleichzeitig voller Wohlwollen. Beide bargen eine so extreme Fallhöhe, dass Fuchs nur gewinnen konnte. Wenn nicht nach Punkten, dann durch den Kampfeswillen, den sie an den Tag legte. "Ich gebe ihr die Möglichkeit eine Heldenreise anzutreten, es ist ihre Entscheidung, ob sie das richtige Ticket löst", erklärte Mälzer schelmisch. Fuchs plapperte sich durch die Nervosität, zerstörte beinahe eine Eismaschine, schimpfte wie ein Rohrspatz – aber lieferte brillant ab. "Toll gemacht", wertete Großmeister Amador anerkennend. Es gebe viel zu wenige Frauen in der Küche, "schön, dass da so eine Junge ihren Weg geht!" Dass Fuchs die Heldenreise mit Bravour bestanden hatte, das zeigten auch die Punktekarten. 

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Fuchs kurz vor Disqualifikation

So viel Mälzer in den letzten Folgen über die ihm gestellten Aufgaben zu schimpfen hatte, so euphorisch umarmte er die von Fuchs. Auch wenn die Köchin ihn in Runde zwei zunächst aufs Glatteis schickte. Mälzer wusste, dass er auf britischem Boden kochen würde, als sein Flieger dann aber in Berlin landete, wurde er kurzzeitig zum Rumpelstilzchen, forderte die Disqualifikation der Schwarzwälderin. Doch Fuchs überraschte mit einem Ass im Ärmel: Mälzer durfte im Haus der Botschafterin kochen. Dass ihm das schmeichelte, war ihm anzusehen. 

Doch auffällig wurde auch dort der Unterschied zwischen jugendlichem Esprit (Fuchs) und Routine im Niedrigpulsbereich (Mälzer). Während die Köchin kämpfte wie eine Löwin, zunächst aussichtslose Situationen noch drehte, indem sie im Supermarkt einfach so lange Passanten nach Hilfe fragte, bis sie die Hilfe fand, die sie brauchte oder das Küchenpersonal zu Produkt-Tauschgeschäften animierte, stellte sich Mälzer immer wieder durch seine "alte Schlampigkeit" selbst ein Bein. Er ging mitunter so Larifari ans Werk, dass er Fehler machte, die er nicht hätte machen müssen. Für den Sieg reichte es dennoch.

Nachdem Fuchs aus Hamburg einen wirklich lausigen Punkteschnitt von 4,1 zu verdauen hatte, drehte sie unter dem wachsamen Blick Juan Amadors richtig auf und rückte Mälzer auf den letzten Metern noch einmal auf den faulen – äh, routinierten – Pelz. Dennoch rettete "Mister Kitchen Impossible" den Sieg mit einer soliden Leistung von insgesamt 12,9 zu 11,2 Punkten über die Ziellinie. 

In der nächsten Ausgabe von "Kitchen Impossible" trifft Tim Mälzer auf den Franzosen Alain Weissgerber. Zu sehen ist das Duell am 6. März ab 20.15 Uhr bei VOX oder im Stream bei RTL+.

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