Letzter gefallener deutscher soldat 2 weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg begann mit dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen im Herbst 1939. In der Folge wurde weltweit gekämpft und es wurden Kriegsverbrechen und Massenmorde verübt. Insgesamt wurden schätzungsweise mehr als 70 Millionen Menschen getötet.
Die höchsten Verluste musste die Sowjetunion verzeichnen: Rund zehn Millionen Soldaten der Roten Armee wurden getötet oder starben in Kriegsgefangenschaft. Insgesamt verloren mindestens 24 Millionen sowjetische Bürger ihr Leben - bedingt durch den Rassenwahn des nationalsozialistischen Deutschlands. Die meisten Zivilisten wurden hingegen in China ermordet.

Wie viele Soldaten waren beteiligt?

Im Jahr 1939 umfasste die Wehrmacht rund 4,5 Millionen Soldaten. Im Vergleich dazu hatte die britische Armee nur rund 480.000 Mann unter Waffen, während die Armee Frankreichs rund fünf Millionen Soldaten zählte. Während des tobenden Krieges erhöhte sich die Zahl kontinuierlich, so zählte die Armee des Vereinigten Königreich zum Kriegsende 1945 rund 5,1 Millionen Soldaten. Auch bei der Sowjetunion machte sich eine starke Mobilisierung bemerkbar: 1944 gehörten der Roten Armee rund 12,2 Millionen Soldaten an, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 1940.

Der Holocaust

Das nationalsozialistische Deutschland beging mit dem Holocaust einen der größten Völkermorde der Weltgeschichte: Nachdem die jüdischen Bürger Deutschlands bereits seit 1933 Willkür, Enteignung, Inhaftierungen, Gewalt bis hin zu Morden ausgesetzt war, weitete die NS-Führung die Verfolgung ab 1939 in den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten aus. Die jüdische Bevölkerung Europas wurde verfolgt, getötet und in deutsche Vernichtungslager in Osteuropa deportiert. Insgesamt wurden mehr als sechs Millionen jüdische Menschen im Holocaust systematisch ermordet.

Weitere Informationen zum Zweiten Weltkrieg finden Sie auf der entsprechenden Themenseite.

Ancestry.com. Deutschland, im Kampf gefallene Soldaten, 1939-1948 [Datenbank online]. Lehi, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2020.

Ursprüngliche Daten: Kartei der Verlust- und Grabmeldungen gefallener deutscher Soldaten 1939-1945 (-1948), Bundesarchiv B 563-2 Kartei. Berlin, Deutschland: Deutsches Bundesarchiv.

Informationen zur Sammlung

Diese Sammlung enthält Karteikarten zu gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Die Wehrmachtsauskunftstelle für Kriegsverluste und Kriegsgefangene (WASt) nahm als Dienststelle des Oberkommandos der Wehrmacht am 26. August 1939 ihre Tätigkeit auf. Ab 1943 wurden Teile der Behörde von Berlin nach Saalfeld/Saale und Meiningen verlegt. Ab Januar 1946 wurde die Behörde in die „Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht“, auch kurz „Deutsche Dienstelle“ umbenannt. Seit dem 1. Januar 2019 ist die Deutsche Dienststelle als neu eingerichtete Abteilung für Personenbezogene Auskünfte (PA) Teil des Bundesarchives mit Sitz in Berlin-Reinickendorf.

In vielen deutschen Sterberegistern sind während des Krieges und in der Nachkriegszeit Anzeigen von Sterbefällen von dieser Behörde an das zuständige Standesamt eingereicht worden und somit häufig als „anzeigende Person“ in den Dokumenten zu finden.

Informationen zu den Dokumenten

Die Sterbefälle sind meist handschriftlich auf vorgedruckten Karteikarten beurkundet. Je nach vorliegenden Informationen und Vordruck können folgende Angaben gefunden werden:

  • Nachname, Vornamen, Geburtsdatum und Geburtsort
  • Truppenteil, Ersatztruppenteil, Nummer der Erkennungsmarke, Dienstgrad
  • Sterbedatum, Sterbezeitpunkt, Sterbeort sowie Art des Verlustes
  • Sofern bekannt: Datum der Beerdigung, Lage und Nummer des Grabes
  • Verweis auf die Verlust-Listen-Nummer

Informationen zur Benutzung

Diese Sammlung ist durch eine Suchmaske erschlossen, in der u.a. nach dem Nachnamen, Vornamen, Geburtsdatum und Geburtsort, Sterbedatum und Sterbeort gesucht werden kann. In der Box „Diese Sammlung durchsuchen“ kann zunächst der Kästchennummernbereich, danach die Kästchennummer ausgewählt werden.

Mehr als eine Million deutsche Soldaten gelten noch als vermisst. Einer von ihnen war der Vater von Karl Cramm. Er hatte ihn zuletzt als kleiner Junge gesehen. Unlängst bekam der 83-Jährige eine überraschende Nachricht.

Diesen Tag im Juni 2019 wird Karl Cramm nie vergessen: Da bekam er eine Nachricht, mit der er nicht mehr gerechnet hatte. Der 83-Jährige erinnert sich genau, wie er den Brief öffnete und staunend las, dass die sterblichen Überreste seines Vaters gefunden worden waren. Absender des Schreibens war das Bundesarchiv in Berlin, das bei der Klärung von Vermisstenschicksalen hilft. 76 Jahre waren vergangen, seit sein Vater, ein Wehrmachtssoldat, in Stalingrad verschollen war. "Als ich ihn zuletzt gesehen habe, war ich fünf Jahre alt."

Die letzte Feldpost des Vaters war Anfang Januar 1943 im Örtchen Groß Lafferde in der Nähe von Braunschweig angekommen, wo die Familie heute noch wohnt. Danach kamen die Briefe ungelesen zurück, die die Mutter ins 3000 Kilometer entfernte Stalingrad geschickt hatte. "Da war die Trauer groß."

Es fehlte jedes Lebenszeichen vom Vater, der 1939 von der Wehrmacht eingezogen und an die Front geschickt worden war. Anfang 1942 bekam der Obergefreite den Marschbefehl nach Russland. Die Schlacht um Stalingrad, das die Wehrmacht auf ihrem Russlandfeldzug angegriffen und im eisigen Winter 1942/43 belagert hatte, war eine der schrecklichsten und verlustreichsten des Zweiten Weltkriegs. 

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Die vernichtende Niederlage der Wehrmacht in der Schlacht um Stalingrad war ein Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs

Kindheit ohne Vater 

In den Jahren nach dem Krieg habe ihm sein Vater sehr gefehlt, erzählt Karl Cramm. "Ich war sehr traurig, wenn ich andere Kinder mit ihren Vätern sah und wusste, mein Vater kommt nicht wieder." Um sich das Geld für den Schulbesuch zu verdienen, half er bei der Ernte mit. "Während andere Kinder spielten, war ich mit meiner Mutter auf dem Feld."

Später arbeitete er als kaufmännischer Angestellter, gründete selbst eine Familie. Und hoffte inständig, etwas über das Schicksal seines verschollenen Vaters herauszufinden. Er hakte nach beim "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge", der sich um die Suche nach den Kriegstoten kümmert und ihre Gräber pflegt. 1,3 Millionen deutsche Soldaten werden heute noch vermisst, schätzt der Volksbund.

Doch alle Nachforschungen waren vergebens - bis er im letzten Sommer plötzlich den Brief vom Bundesarchiv in den Händen hielt. "Im ersten Moment konnte ich gar nicht glauben, dass überhaupt noch eine Nachricht kam", erzählt der 83-Jährige. "Da war ich natürlich perplex und habe angefangen zu weinen."

Gefunden bei Bauarbeiten

Die Gebeine seines Vaters waren bei Bauarbeiten in Wolgograd, wie Stalingrad heute heißt, entdeckt worden. Sie lagen in einem Massengrab, zusammen mit den Gebeinen von mehr als 1800 weiteren deutschen Soldaten. Für Karl Cramm grenzt das an ein Wunder: "Meine Freude war verdammt groß." Wann und wie sein Vater gestorben ist, ließ sich nicht mehr klären. "Aber ich bin froh, dass ich weiß, wo er geblieben ist."

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Die Erkennungsmarke und ein Foto des Vaters von Karl Cramm

Die Marke war noch da

Dass der Gefallene aus dem Massengrab in Wolgograd überhaupt als Karl Cramms Vater identifiziert werden konnte, ist der Erkennungsmarke zu verdanken, die bei den Gebeinen gefunden wurde. Zwar musste jeder Soldat der Wehrmacht eine solche Marke am Körper tragen, damit er im Fall seines Todes identifiziert werden konnte. Doch nach Jahrzehnten in der Erde sind die Marken oft stark beschädigt oder gar nicht mehr vorhanden.

In diesem Fall war das ovale Stück Metall noch da, etwas verwittert, aber lesbar - ein Glücksfall. Nun musste die Marke nur noch entschlüsselt werden. Denn auf ihr steht nicht der Name des Soldaten, sondern nur seine persönliche Nummer.

Den Toten ihre Namen wiedergeben

Dazu wurde die Marke ins Bundesarchiv nach Berlin geschickt, dem einzigen Ort in Deutschland, an dem sie entschlüsselt werden kann. Darum kümmern sich Spezialisten wie der Historiker Robert Balsam. Bei seinen Recherchen greift er auf einen einzigartigen Archiv-Schatz zurück: eine umfassende Kartei über alle Soldaten der Wehrmacht, vom Gefreiten bis zum Generalfeldmarschall.

"Hier stehen mehr als 18,5 Millionen Karten", erklärt Balsam, während er einen der hellgrauen Karteikästen aus dem Regal zieht. Die Kartei wurde während des Krieges angelegt und nach und ergänzt. Darin vermerkt sind persönliche und militärische Daten jedes Soldaten und die Nummer der Erkennungsmarke. Bei Vermissten ist auch die Adresse der Angehörigen notiert. "Es gibt noch genug Leute, die suchen und bei denen das ein Teil ihres Lebens ist", erzählt der Historiker.

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Eine riesige Kartei über alle Wehrmachtssoldaten ist die wichtigste Quelle, wenn Robert Balsam Vermisste identifiziert

1200 Identifizierungen pro Jahr

Die Chancen, dass ein Schicksal 75 Jahre nach Kriegsende noch geklärt wird, stehen nicht so schlecht: Noch immer werden in großer Zahl gefallene Soldaten geborgen, sei es bei Bauarbeiten, bei Ausgrabungen auf ehemaligen Schlachtfeldern oder bei Umbettungen. "Pro Jahr werden hier um die 1200 Soldaten identifiziert, die klassisch noch vermisst sind", resümiert Balsam. Jede Identifizierung eines Vermissten sei für ihn "ein total besonderer Moment". Denn dann erhalte wieder eine Familie Gewissheit und einen Ort, an dem sie Blumen niederlegen und um ihren Angehörigen trauern könne. Erst danach könnten viele sagen: "Jetzt ist das für mich abgeschlossen, denn ich weiß jetzt, wo er ist."

"Ein Stück von ihm"

So erging es auch Karl Cramm. Nachdem er den Brief vom Bundesarchiv bekommen hatte, machte er sich auf den Weg nach Russland. Zusammen mit seinem Sohn reiste er nach Wolgograd, wo die Gebeine seines Vaters auf der deutschen Kriegsgräberstätte Rossoschka beigesetzt wurden. An der Zeremonie nahm er teil, legte einen Strauß weiße Lilien und ein Foto seines Vaters nieder. Auch zum Ehrenmal für die sowjetischen Soldaten brachte er Blumen - als Zeichen der Versöhnung.

Letzter gefallener deutscher soldat 2 weltkrieg

Dank eines Abkommens zwischen Deutschland und Russland dürfen die Gefallenen auf Soldatenfriedhöfen im jeweils anderen Land beerdigt werden. Hier werden die Gefallenen aus dem Massengrab, in dem auch Karl Cramms Vater gefunden wurde, in Rossoschka in der Nähe von Wolgograd beigesetzt

"Das Größte war für mich, dass man mir dort die Erkennungsmarke meines Vaters aushändigen konnte", erzählt er. "Diese Marke hat er getragen von Kriegsbeginn bis zuletzt, sie ist ein Stück von ihm." Die Marke bewahrt der 83-Jährige nun in seinem Zimmer auf, wo er sie sie jeden Tag sehen kann. "Für mich ist mein Vater zurückgekommen."

Wer war der jüngste Soldat im 2 Weltkrieg?

Mai 1915 bei Ypern) gilt als der jüngste Soldat der Alliierten, der im Ersten Weltkrieg fiel. ... Weblinks..

Wer war die beste Armee im 2 Weltkrieg?

Größte Schlacht des Zweiten Weltkrieges Ihnen stehen rund 1,9 Millionen Sowjetsoldaten mit fast 5.000 Panzern und Sturmgeschützen, über 31.000 Geschützen und mehr als 3.600 Flugzeugen gegenüber.

Wer war der erste gefallene deutsche Soldat im 2 Weltkrieg?

Franciszek Honiok ist der erste Tote des Zweiten Weltkriegs.

Wie viele deutsche Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg leben noch?

Zahl der Toten nach Staaten im Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1939* bis 1945.