Muss man für kleine Hunde Steuern zahlen

Muss man für kleine Hunde Steuern zahlen
In Deutschland gibt es viele Steuerarten, die unter anderem dem Land, Bundesland oder der Kommune zugutekommen. Dazu gehört auch die Hundesteuer. Warum Hundehalter für ihre treuen Begleiter zur Kasse gebeten werden und wie genau das alles funktioniert, erfährst du hier.

Was ist die Hundesteuer und wozu dient sie?

Die Hundesteuer bezieht sich auf das Halten von Hunden und drückt einen besonderen Aufwand aus. Sie ist eine Gemeindesteuer und zählt zu den Aufwandssteuern. Das bedeutet, dass jede Gemeinde in Deutschland private Hundebesitzer einen bestimmten Hundesteuersatz zahlen lässt. Gewerbliche Hunde oder Hunde, die z.B. als Blindenhund tätig sind, sind von der Steuerpflicht befreit. Als direkte Steuer ist die Hundesteuer einmal pro Jahr fällig. Der zu zahlende Betrag richtet sich dabei nach dem Kommunalabgabengesetz und wird von der jeweiligen Gemeinde individuell festgelegt. Dabei wird nicht nach Größe oder Rasse (mit Ausnahme von als gefährlich eingestuften Hunden) unterschieden, sondern nach der Anzahl der vierbeinigen Mitbewohner. So erhöht sich der Steuersatz prozentual ab dem zweiten Hund.

Jede Gemeinde hat das Recht zur Erhebung und Verwaltung der Steuer, aber nicht die Pflicht. Der Ertrag kommt dabei der Kommune im Allgemeinen zugute. Er wird nicht etwa ausschließlich für die Entsorgung von Hundekot oder der Schaffung von mehr Hundespielplätzen verwendet, sondern z.B. auch für Reparatur- oder Ausbaumaßnahmen der Gemeinde. Auf die allgemeine Haltersituation wird dabei keine Rücksicht genommen. Egal, in welcher finanziellen Situation sich der Besitzer befindet, jeder muss für seine Hunde zahlen. Hierbei geht der Fiskus davon aus, dass jeder, der sich die Hundehaltung leisten kann, auch zur Steuerzahlung befähigt ist. In Deutschland gibt es nur sehr wenige Gemeinden, die keine Hundesteuer erheben und sich bis dato erfolgreich dagegen wehren.

Erhöhte Steuern für sogenannte Listenhunde

Für die als gefährlich eingestuften Rassehunde gelten gesonderte Regelungen, die sich sowohl auf die Haltung an sich als auch auf die zu zahlenden Steuern beziehen. Auch hier darf jede Kommune einen individuellen Steuersatz festsetzen. Indes darf der Betrag nicht so hoch sein, dass er die Haltungskosten übersteigt und damit die Kampfhundehaltung praktisch unmöglich macht.

Wie und wo meldest du deinen Hund steuerlich an?

Sobald Hundewelpen ihren dritten Lebensmonat abgeschlossen haben, müssen sie steuerlich erfasst werden. In der Regel sollte die Anmeldung deines Hundes innerhalb von 2 bis 4 Wochen erfolgen. Die genauen Bestimmungen findest du in den meisten Fällen auf der Homepage der Stadt. Alternativ erfährst du sie beim Ordnungsamt. Die Anmeldung kann mittels eines bereitgestellten Formulars oder auch telefonisch oder per Fax erfolgen. Verantwortlich ist das Steuer- und Stadtkassenamt, wo der Hund seinen festen Wohnsitz hat.

Die Anmeldung der Hundesteuer ist für dich kostenfrei. Um den Hund korrekt zu registrieren, solltest du folgende Informationen bereithalten:

  • Name und Anschrift des Besitzers
  • Name des Hundes
  • Alter und Rasse
  • Seit wann wird der Hund gehalten?
  • ggf. spezifische Merkmale
  • Sachkundenachweise, Haltungserlaubnis – falls erforderlich

Bei einem Besitzerwechsel oder einer Ummeldung musst du außerdem den Vorbesitzer und den vorherigen Wohnsitz angeben. Es besteht außerdem die Möglichkeit, eine Vergünstigung oder Befreiung von der Hundesteuer anzumelden, respektive diese zu beantragen. Dafür sind entsprechende Nachweise des Anspruchs, wie z.B. ein Behindertenausweis, vorzulegen. Ob die Befreiung oder Vergünstigung gewährt wird, entscheidet die Stadt. In jedem Fall sind arbeitende Vierbeiner wie Rettungshunde sowie Hunde im Tierheim von der Steuerpflicht befreit.

Wissenswertes zur Hundesteuermarke

Sobald dein vierbeiniger Liebling gemeldet ist, bekommt er eine kostenfreie Marke mit seiner einzigartigen Identifikationsnummer. Diese kann nicht auf andere Hunde übertragen werden. Die Hundesteuermarke muss im Freien jederzeit sichtbar sein, um ggf. sofort durch das Ordnungsamt erkannt zu werden. Das gilt, sobald der Hund dein Haus oder deine Wohnung verlässt – also auch dann, wenn es sich dabei um dein eigenes Grundstück handelt. Von der Steuer befreite Vierbeiner erhalten ebenfalls eine Marke. So können jederzeit Berechtigung und Grund der Befreiung geprüft werden.

Natürlich kann es immer einmal vorkommen, dass deine Hundesteuermarke verloren geht oder beschädigt wird. Das musst du umgehend der Stadt melden. Dafür werden das Kassenzeichen laut Steuerbescheid sowie dein Name und deine Anschrift benötigt. Die Meldung kann schriftlich oder telefonisch erfolgen. In der Regel bekommst du innerhalb kurzer Zeit eine neue Marke kostenfrei zugesandt.

Wie und wann meldest du die Hundesteuer ab- oder um?

Die Abmeldung oder auch Ummeldung kann aus verschiedenen Gründen erfolgen:

  • Ableben des Hundes
  • Wohnort- oder Wohnsitzwechsel
  • Besitzerwechsel durch Verkauf oder Schenkung

Die Fristen für diese Meldung sind auf der Homepage der Stadt ersichtlich und können zudem telefonisch erfragt werden. Sicherlich ist vor allem beim Tod des geliebten Vierbeiners nicht der erste Gedanke, die Steuer abzumelden. Dennoch solltest du die Fristen beachten. Denn nach dem Verstreichen der Meldezeit kann die Stadt noch Zahlungen bis Ende des Kalendermonats verlangen. Für die Abmeldung benötigst du folgende Unterlagen:

  • Personalausweis des Besitzers
  • ggf. eine Tötungsbescheinigung vom Tierarzt
  • die Hundesteuermarke
  • die letzte Meldebescheinigung vom Steueramt
  • das Abmeldeformular

Die Ummeldung deines Hundes bei Abgabe oder Schenkung sollte von dir durchgeführt werden. Eine Anmeldung durch den neuen Besitzer allein ist nicht ausreichend. Alle Mitteilungen müssen schriftlich erfolgen. Ob das per E-Mail oder Brief erledigt werden darf, kannst du ebenfalls bei der Stadt erfragen.

Was passiert, wenn du die Hundesteuer nicht anmeldest oder zahlst?

Da die Hundesteuer für einen Hund zwischen ca. 50,00 und 150,00 € jährlich kostet, bist du vielleicht daran interessiert, eine Anmeldung zu vermeiden. Allerdings führen einige Städte häufig Kontrollen durch. Wenn du dich ohne eine Hundesteuermarke an deinem Hund erwischen lässt, musst du unter Umständen mit hohen Bußgeldern rechnen: Einen Hund nicht anzumelden, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und wird entsprechend geahndet. Also gehe lieber auf Nummer sicher und melde deinen neuen Liebling an, um noch höhere Kosten zu vermeiden.

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Wo zahlt man in Deutschland keine Hundesteuer?

Nur wenige Kommunen erheben gar keine Hundesteuer, darunter: Eschborn in Hessen. Wildpoldsried im Oberallgäu. Windorf in Niederbayern.

Wie hoch ist die Hundesteuer in der Schweiz?

Hundesteuer bezahlen Die Höhe der Steuer kann von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein. Sie beläuft sich aber in etwa auf 100 bis 200 Franken. Die Steuer kann zudem je nach Grösse oder Gewicht des Hundes unterschiedlich ausfallen. Blindenhunde und Rettungshunde sind oft von der Steuer befreit.

Wie hoch ist die Hundesteuer in Deutschland?

Hundesteuer in Deutschland – eine Übersicht.

Wie hoch ist die Hundesteuer in Österreich?

Die genaue Höhe der Hundesteuer hängt von mehreren Faktoren ab. Je nach Gemeinde kann es zu Unterschieden kommen. In der Regel kann diese zwischen 7,27 € und 110,00 € reichen. Die Gemeinden orientieren sich nicht an den tatsächlichen Kosten.