Tausende berliner machen gegen mietenwahnsinn mobil

Das war ein fettes Ausrufezeichen! Berlin setzt ein lautes Zeichen gegen Wohnungsnot: Zum ersten Mal sind in Berlin mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Wohnungspolitik zu demonstrieren. 13.000 Berliner zogen bei der Großdemo am Samstag durch die Stadt, zuvor hatten sich rund 2000 Teilnehmer am am Potsdamer Platz getroffen.

Sie demonstrierten für bezahlbaren Wohnraum, gegen rasant steigende Mieten in Berlin. Gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn. Der Demonstrationszug zog trotz Regen tapfer Richtung Kreuzberg und Schöneberg. Die Initiatoren fordern einen radikalen Kurswechsel in der Wohnungspolitik. „Die Häuser denen, die drin wohnen“, stand auf großen Schildern und Plakaten oder: „Mieter sind keine Zitronen“.

Beton = kein Gold

„Menschenleben statt Betongold“ oder „Berlin ist kein Casino“: Mit solchen Transparenten machten die Berliner auf die prekäre Lage auf dem Berliner Wohnungsmarkt aufmerksam. In vielen Berliner Bezirken haben sich die Mietpreise in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Mieterhöhungen von über 400 Prozent schockieren die Mieter. Wohnungsnot ist ein alltägliches Problem. 245 Initiativen und Organisationen riefen zur Demo auf, angemeldet waren 4000 Teilnehmer – die Zahl wurde um das Dreifache überschritten. Ladenbesitzer, Künstler, Migranten, Erzieher und ganze Familien mit Kindern zogen gemeinsam auf die Straße, um gegen das Geschäft mit Wohnungen zu demonstrieren.

https://berlin030.de/wp-content/uploads/2018/04/Demo-Mietenwahnsinn-030-Magazin-Felix-Breitband.m4v

Fotos: © Felix Frerichs / [030] Magazin

„Unsere Häuser, unsere Kieze – Gegen die Stadt der Reichen!“ – 30.04.2019

  • https://www.flickr.com/photos/pm_cheung/

Tausende berliner machen gegen mietenwahnsinn mobil

„Unter dem Motto „Unsere Häuser, unsere Kieze – Gegen die Stadt der Reichen!“ versammelten sich die Demonstranten am späten Nachmittag und bei strahlenden Sonnenschein auf dem Leopoldplatz zur Auftaktkundgebung. Schon nach einigen Redebeiträgen setzte sich der Aufzug gegen 17.30 Uhr in Bewegung. Über die Müllerstraße ging es über die Utrechter Straße zur ersten Zwischenkundgebung an der Ecke Amsterdamer Straße 14 und Malplaquetstraße 25. Dort befindet sich das langjährige Hausgemeinschaft „AmMa 65“ zuzüglich der Kiezkneipe „Café Morena“, einem Gebrauchtwarenladen sowie eine Galerie.“


„Des milliers de Berlinois contre «les loyers de dingue»“

  • Libération am 07.04.2019

Tausende berliner machen gegen mietenwahnsinn mobil

„Ces histoires de mal-logement commencent toujours de la même façon. Dans une ville qui attire les investisseurs, des appartements, des immeubles, voire des rues entières changent de propriétaire et sont vendus à des sociétés immobilières. Elles procèdent à des travaux de rénovation, puis remettent en location avec une augmentation très importante du loyer. Sandrine fait partie de l’association AmMa65, co-organisatrice de la manifestation.“


„Detektivin der guten Sache“ – Sandrine Woinzeck von der AmMa65 e.V.

  • Neues Deutschland am 06.04.2019

Tausende berliner machen gegen mietenwahnsinn mobil
„Das Problem steigender Mieten in Berlin ist so groß geworden, dass Sandrine Woinzeck [AmMa65 e.v.] in Vollzeit dagegen ankämpft. Netzwerken, beraten und Immobilienspekulation ein Gesicht geben, damit beschäftigt sie sich größtenteils unentgeltlich. »Es reicht nicht, wenn wir auf die Straße gehen, wir müssen Investigationsarbeit machen«, meint Woinzeck.“


Mietenwahnsinn-Demo in Berlin – „Demo und Volksbegehren Tausende Berliner machen gegen den Mietenwahnsinn mobil“

  • Berliner Kurier am 06.04.2019

Tausende berliner machen gegen mietenwahnsinn mobil

„Der Markt, insbesondere der Wohnungsmarkt, treibt uns Mieterinnen und Mieter in die Armut“, sagt Sandrine Woinzeck [AmMa65 e.V. ] von den Organisatoren der Mieten-Demo.


Mietenwahnsinn-Demo in Berlin – „Zehntausende Menschen gehen in Berlin auf die Straße“

  • Berliner Zeitung am 06.04.201

Tausende berliner machen gegen mietenwahnsinn mobil

„Der Protestzug in Berlin setzte sich am Mittag nach einer Kundgebung auf dem Alexanderplatz über die Karl-Marx-Allee in Bewegung, um dann weiter durch Friedrichshain-Kreuzberg bis zur Arena in Treptow zu ziehen. Dort findet an diesem Wochenende eine Immobilienmesse statt. „Miethaie zu Fischstäbchen“, „Herz statt Profit“ und „Euch gehören die Häuser, aber uns gehört die Stadt“, stand auf Protestplakaten.“

„Les Berlinois déclarent la guerre aux sociétés immobilières“ 

  • LesEchos am 06.04.2019

Tausende berliner machen gegen mietenwahnsinn mobil

 „Notre seule chance de rester à Berlin c’est de sauver nos immeubles », conclue Sandrine Woinzeck [AmMa65 e.V.], membre du réseau «#loyers fous », initiateur de la manifestation.“


Tausende berliner machen gegen mietenwahnsinn mobil

„Zehntausende Menschen sind am Sonnabend in Berlin auf die Straßen gegangen und haben dort für bezahlbaren Wohnraum und gegen die seit Jahren steigenden Mieten protestiert.“


„In Berlin startet die Unterschriftensammlung für ein Volksbegehren zur Enteignung von Wohnungsunternehmen.“

„Suchen wir die Verantwortlichen heim – an ihren Treffpunkten und halten wir ihnen einen Spiegel vor«, hieß es in einer Ankündigung zu der Aktion. Der Miethai habe den Berliner Bären fest im Griff, erklärten die Aktivisten. »Wir aber fragen uns alle: Wer gewinnt wohl mehr, der HAI oder der Bär?“