Wann kommt die 2 Staffel von In 80 Tagen um die Welt?

Die Geschichte kennt jeder: Der pedantische Gentleman Phileas Fogg wettet in seinem Londoner Club mit ein paar Herren um eine beträchtliche Geldsumme, er könne, nun, da die Eisenbahnverbindung quer durch Indien fertiggestellt sei, einmal um die ganze Welt reisen. Verspätungen? Verhinderungen? So etwas passt nicht ins Weltbild Foggs, der die Welt als tickendes, ineinander verzahntes Uhrwerk wahrnimmt. Er klemmt sich also seinen frisch angestellten französischen Diener Passepartout unter den Arm und setzt sich in den Zug nach Dover. In den folgenden Tagen und Wochen hangelt er sich von Kolonie zu Kolonie, erlebt eine Menge Abenteuer, wie man sie in Kolonien und ehemaligen Kolonien eben erlebt – Schurken, Chaos, Verhaftungen, Indianerüberfälle –, und findet sich doch irgendwie wieder in London ein. Selbstverständlich gab es schon die eine oder andere Verfilmung dieses Abenteuers, nun hat sich das ZDF im Verbund mit weiteren europäischen Sendern an eine neue Serienadaption gewagt.

Wann kommt die 2 Staffel von In 80 Tagen um die Welt?

Die Kooperationsplattform „European Alliance“ wurde im Jahr 2017 von drei öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten Frankreichs, Italiens und Deutschlands gegründet, um gemeinsam Serien mit dezidiert europäischem Anstrich zu produzieren. Die Agentenserie „Mirage“ war das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit, nun folgt „In 80 Tagen um die Welt“, und steht genau wie Mister Fogg pünktlich zu Weihnachten vor der Tür beziehungsweise in der ZDF-Mediathek. Und man muss anerkennen, dass sich alle Verantwortlichen – britische und australische Produzenten waren auch beteiligt – viel Mühe gegeben, ordentlich Geld in die Hand genommen und Fachleute angeheuert haben, die wissen, was sie tun. Das Drehbuch stammt von Ashley Pharoah, der für die BBC die ziemlich ungewöhnliche Polizeiserie „Life on Mars“ geschrieben hat, die Filmmusik von Hans Zimmer, Regie führt Altmeister Steve Barron – bekannt unter anderem von „Teenage Mutant Ninja Turtles“ und ungefähr jedem Musikvideo aus den Achtzigern, an das man sich noch erinnert. Ja, auch „Take on Me“. Und „Money for Nothing“.

Kammerspiel mit Stinkfrucht

Zum Glück geht die neue Adaption mit der Vorlage von Jules Verne ziemlich frei um. Das ist nicht nur angesichts der Sache mit den Kolonien eine gute Idee, auch angesichts des eher homogenen Figurenpersonals. Passepartout bleibt überzeugter Franzose und wird von einem solchen gespielt – von Ibrahim Koma nämlich, dessen Vorfahren allerdings aus Mali stammen. Des Weiteren, und damit weicht das Drehbuch nun von der Vorlage ab, reist die junge Abigail Fix mit, eine Journalistin, gespielt von der Hamburger Schauspielerin Leonie Benesch, die man aus „Babylon Berlin“ kennen kann.

Während der Diener Passepartout als pikareske Figur das Schlitzohr mit Herz und zwielichtiger Vergangenheit verkörpert, das zwischen Freiheit und Loyalität schwankt, muss Abigail ihrem geliebten und bewunderten Vater beweisen, dass ihr das mit dem Journalismus ernst ist und sie selbst mehr als eine Heiratskandidatin zur baldigen Vermählung mit irgendjemand Respektablem.

Phileas Fogg selbst hingegen bleibt der stets etwas zu steife englische Gentleman und wird als solcher mit sanfter Komik von David Tennant verkörpert. Allerdings wird auch er von Selbstzweifeln und einer Niederlage in seiner Vergangenheit geplagt, die er noch nicht verwunden und die etwas mit einer mysteriösen Fotografie zu tun hat, auf deren Rückseite nur ein Wort steht: „Feigling“. Unsere Protagonisten bekommen also eine ganze Menge Hintergrundgeschichten mit auf den Weg, tragen an ihren persönlichen Päckchen, gehen sich furchtbar auf die Nerven, schreien sich an und raufen sich in der sechsten Folge, die als Kammerspiel dreier Schiffbrüchiger auf einer einsamen Insel konzipiert ist, doch wieder irgendwie zusammen. Denn ans Eingemachte geht man ja immer dann, wenn die Einflüsse von außen einen nicht allzu sehr ablenken und die größte Herausforderung im Verzehr einer Stinkfrucht besteht.

Militärgericht und Showdown

An die Stelle der Witwenverbrennungen und Indianerüberfälle und dergleichen zeitgenössischer Schauergeschichten aus dem Arsenal europäischer Exotismusmärchen treten neue Geschichten. Das tut der Sache gut, denn manchmal führt strengere Werktreue nicht unbedingt zu einem besseren Ergebnis. Mit der Abenteurerin Jane Digby, die es wirklich gab und die nachzuschlagen sich lohnt, geht es durch die Wüste nach Aden. In Indien muss Fogg einen verliebten Deserteur vor dem Militärgericht der Britisch-Indischen Armee verteidigen. Im Nirgendwo mitten in Nevada liest das Grüppchen einen Sheriff und seinen Gefangenen auf, woraufhin es zu einem veritablen Showdown in einem Saloon im Westernkaff Battle Mountain kommt, bevor es den Zug nach San Francisco zu erreichen gilt.

Natürlich gibt es auch Romanzen, sehr berührende sogar, und eine Menge Spannung, und mit der Ausstattung hat man sich auch Mühe gegeben. Nicht einmal die Synchronisation ist schlecht. Kurz: Man sieht jeden gut investierten Euro und kann sich freuen, dass das nicht nur teuer, sondern auch sehr liebevoll produziert wurde. „In 80 Tagen um die Welt“ ist damit nicht das Schlechteste, was man zusammen mit der gesamten Familie vor Weihnachten schauen kann. Die Produzenten jedenfalls sind schon vor der Ausstrahlung im linearen Fernsehen so überzeugt vom Ergebnis, dass es eine zweite Staffel mit dieser Besetzung und Drehbuchautor Pharoah geben soll. Da die Geschichten so stark vom Roman abweichen, ist das auch problemlos umzusetzen. Zugleich denkt man über eine Adaption von Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ nach. Weihnachten dürfte damit bis etwa zum Jahr 2030 gerettet sein.

In 80 Tagen um die Welt läuft in der Mediathek sowie vom 21. bis 23. Dezember jeweils um 20.15 Uhr beziehungsweise 22.15 Uhr im ZDF.

Wie viele Staffeln in 80 Tagen um die Welt?

Alle Staffeln der Serie In 80 Tagen um die Welt Die Serie umfasst zwei Staffeln. Die letzte Episode, die in Großbritannien am Samstag, den 11. Dezember 2021 ausgestrahlt wurde, heißt Episode 8 (1x08).

Ist in 80 Tagen um die Welt echt?

Der Roman basiert auf einer wahren Begebenheit: Der Amerikaner George Francis Train hatte 1870 tatsächlich die Erde in 80 Tagen umrundet. Jules Vernes rasante Abenteuergeschichte wurde in viele Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt.

Wie oft wurde in 80 Tagen um die Welt verfilmt?

Jules Vernes Klassiker „Reise um die Erde in 80 Tagenwurde bereits mehrfach verfilmt. Voraussichtlich schon 2020 erwartet uns nun eine achtteilige TV-Serie.

Wann kommt der Film in 80 Tagen um die Welt?

Die Weltpremiere feierte „In 80 Tagen um die Welt“ beim renommierten Animationsfilmfestival in Annecy 2021. Ab dem 3. Februar 2022 ist der Animationsspaß für Klein und Groß in den deutschen Kinos zu bestaunen und ohne Altersbeschränkung ab 0 Jahren freigegeben.