Der Blutzucker gibt an, wie hoch die Menge an Traubenzucker (Glukose) im Blut ist. Dieser Wert heißt daher auch Blutglukose. Der Blutzucker ist kein starrer Wert, sondern unterliegt natürlichen Schwankungen. Er verändert sich bei jedem Menschen im Lauf des Tages - auch bei Gesunden, die nicht an der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus leiden. Show
Die Bauchspeicheldrüse schüttet kontinuierlich über den Tag verteilt bestimmte Mengen des blutzuckersenkenden Hormons Insulin aus. Besondere Zellen in den sogenannten Langerhans-Inseln stellen es her. Nach den Mahlzeiten produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin, um den Zucker aus der Nahrung verwerten zu können. Morgens nach dem Aufstehen sind die Blutzuckerwerte am niedrigsten. Wie hoch der Blutzucker ist, hängt also von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel der Nahrungsaufnahme oder der körperlichen Aktivität. Diabetes – Blutzuckerregulation außer KontrolleBei Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes funktioniert diese Regulation des Blutzuckers jedoch nicht mehr ausreichend - entweder, weil das blutzuckersenkende Hormon Insulin fehlt, oder die Zellen zu wenig empfindlich auf das Insulin reagieren. Ärzte sprechen von verminderter Insulinempfindlichkeit oder Insulinresistenz. Das Hormon funktioniert wie ein „Türöffner“, der die Zellen für den Zucker aufschließt. So können sie ihn für ihren Energiestoffwechsel nutzen. Geschieht dies nicht, bleibt der Zucker im Blut und die Blutzuckerwerte steigen. Umgekehrt fehlt dann den Zellen der „Treibstoff“ für ihren Energiestoffwechsel. Die Blutglukose sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein. Sonst drohen Überzucker (Hyperglykämie) oder Unterzucker (Hypoglykämie). Beide sind anhand verschiedener Symptome zu erkennen. Auch langfristig dürfen die Blutzuckerwerte nicht zu hoch sein. Sonst leiden die Gefäße, Nerven und Organe darunter. Ein gut eingestellter Blutzucker ist sowohl für Typ-1- als auch Typ-2-Diabeteriker enorm wichtig, um Schäden an den Augen, Nieren, Beinen oder dem Herz zu vermeiden. Blutzucker messen: bei welchen Erkrankungen?Bei bestimmten Erkrankungen oder dem Verdacht darauf müssen Ärzte den Blutzucker messen. Einige Beispiele:
Der Blutzucker unterliegt ganz normalen Schwankungen – auch bei Gesunden. Die Höhe der Blutzuckerspiegel-Werte hängt unter anderem davon ab, was und wie viel Sie gegessen haben, welche Getränke Sie zu sich genommen haben, ob Sie körperlich aktiv waren oder ob und welche Medikamente Sie einnehmen. So steigt der Blutzuckerspiegel nach dem Essen in der Regel an. Blutzucker-Einheit und Umrechnung der BlutzuckerwerteFür die Bestimmung der Zuckerkonzentration im Blut gibt es zwei verschiedene Maßeinheiten. Die Blutzucker-Einheit ist entweder Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l). Gemessen wird aber das Gleiche, nämlich die Konzentration der Glukose im Blut. Sie können beide Einheiten mathematisch genau umrechnen, oder aber nach folgender Faustformel:
Im Internet gibt es aber auch elektronische Rechner, mit denen die Blutzuckerwerte-Umrechnung deutlich einfacher ist, zum Beispiel auf der Webseite der Deutschen Diabetes Hilfe oder von Diabetes-Deutschland. Außerdem gibt es einige Apps (App-Store, Google Play), die Sie bei der Umrechnung der Blutzuckerwerte unterstützen. Meist bestimmen Ärzte den Nüchternblutzucker morgens, bevor Sie etwas gegessen haben. Denn nach dem Essen sind die Zuckerwerte höher. Die Blutzuckerwerte können nicht nur erhöht sein, sondern in manchen Fällen kann der Blutzuckerspiegel zu niedrig sein. Dies bezeichnen Ärzte als Unterzucker oder Hypoglykämie. Als Richtwert für den Unterzucker gelten 60 mg/dl oder 3,3 mmol/l. Im Kindesalter und bei Neugeborenen liegen die Normwerte niedriger (45 mg/dl und 50 mg/dl). Eine Hypoglykämie lässt sich an folgenden Symptomen erkennen:
Bei einer Hypoglykämie müssen Sie schnell etwas essen oder trinken, zum Beispiel Traubenzucker oder eine zuckerhaltige Limonade. Folgende Ursachen von Unterzucker gibt es:
Ist der Blutzuckerspiegel zu hoch, sprechen Ärzte von Überzucker, Überzuckerung oder Hyperglykämie. Laut Definition ist dies bei einem Nüchternblutzucker von mehr als 100 mg/dl (5,5 mmol/l) der Fall. Eine andere obere Grenze für den Blutzucker ist ein Wert von über 140 mg/dl (7,8 mmol/l) zwei Stunden nach dem Essen. Ein leicht erhöhter Blutzucker verursacht nur leichte Beschwerden wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Antriebslosigkeit. Aber bei Diabetikern können die Blutzuckerwerte so stark ansteigen, dass der gesamte Stoffwechsel entgleist. Manche erreichen sogar einen Blutzucker über 500 mg/dl. Dieser Zustand ist lebensgefährlich und ein echter Notfall! Eine Übersäuerung des Körpers (diabetische Ketoazidose) bis hin zu Bewusstseinsstörungen und Ohnmacht (diabetisches Koma) können die Folgen sein. Diese Symptome deuten darauf hin:
Dann ist sehr schnelles Handeln gefragt. Sie müssen sich sofort ärztlich behandeln lassen und den Blutzucker schnell senken. Es gibt verschiedene Gründe, warum der Blutzucker erhöht ist. Oft liegt der Grund in einer fehlerhaften Behandlung der Zuckerkrankheit. Folgende Ursachen kommen beispielsweise für zu hohe Blutzuckerwerte bei Diabetes in Frage:
HbA1c ist eine Form des roten Blutfarbstoffs „Hämoglobin“, der an Glukose gebunden ist. Der HbA1c-Wert lässt Rückschlüsse darauf zu, wie hoch der Blutzucker in den letzten drei Monaten durchschnittlich war. Er liefert also Informationen über die Blutzuckerwerte über einen länger zurückliegenden Zeitraum (daher auch Langzeitblutzuckerwerte oder „Blutzuckergedächtnis“). Je höher dieser Wert ausfällt, desto höher ist auch der Blutzuckerspiegel. Die Diagnose Diabetes lässt sich stellen, wenn der HbA1c-Wert mehr als 6,5 Prozent beträgt. Bei Diabetikern lässt sich anhand dieses Wertes zudem ablesen, wie gut die Blutzuckerwerte in der Vergangenheit eingestellt waren. Folgende Werte ziehen Ärzte zur Einschätzung heran:
Ist der HbA1c-Wert dauerhaft erhöht, drohen Schäden an den Augen oder Nieren. HbA1c ist eine Form des roten Blutfarbstoffs „Hämoglobin“, der an Glukose gebunden ist. Der HbA1c-Wert lässt Rückschlüsse darauf zu, wie hoch der Blutzucker in den letzten drei Monaten durchschnittlich war. Er liefert also Informationen über die Blutzuckerwerte über einen länger zurückliegenden Zeitraum (daher auch Langzeitblutzuckerwerte oder „Blutzuckergedächtnis“). Je höher dieser Wert ausfällt, desto höher ist auch der Blutzuckerspiegel. Die Diagnose Diabetes lässt sich stellen, wenn der HbA1c-Wert mehr als 6,5 Prozent beträgt. Bei Diabetikern lässt sich anhand dieses Wertes zudem ablesen, wie gut die Blutzuckerwerte in der Vergangenheit eingestellt waren. Folgende Werte ziehen Ärzte zur Einschätzung heran:
Ist der HbA1c-Wert dauerhaft erhöht, drohen Schäden an den Augen oder Nieren. Ärzte bestimmen den Blutzucker auf verschiedenen Wegen. Durch die Messungen lassen sich Aussagen darüber treffen, ob die Blutzuckerwerte normal sind oder eine Vorstufe der Zuckerkrankheit (Prädiabetes) beziehungsweise ein Diabetes mellitus vorliegt. Auch Diabetiker müssen ihren Blutzucker nach der Diagnose selbst regelmäßig messen, um die benötigte Menge an Insulin zu ermitteln und die Zuckerkrankheit gut unter Kontrolle zu halten. Blutzucker messen beim ArztÄrzte haben mehrere Möglichkeiten für einen Blutzucker-Test zur Diagnose der Zuckerkrankheit Diabetes. Den Nüchternblutzucker bestimmen Ärzte in der Regel morgens, bevor Sie etwas gegessen haben. Durch einen winzigen Stich in den Finger entnehmen sie einen kleinen Tropfen Blut, bringen ihn auf einen Blutzucker-Teststreifen auf und bestimmen den Wert mit Hilfe eines Blutzuckermessgerätes. Die Diagnose Diabetes lässt sich stellen, wenn der Nüchternblutzucker wiederholt über 126 mg/dl liegt (= 7 mmol/l). Ein weiterer Zuckertest ist der orale Glukosetoleranztest (oGTT). Er zeigt, wie gut der Körper den Zucker verarbeiten kann. Er heißt auch Glukosebelastungstest oder Zuckerbelastungstest. Eine gestörte Zuckerverwertung ist ein wichtiger Hinweis auf einen Diabetes. Der Blutzucker-Test funktioniert so:
Auch Schwangeren raten Ärzte, diesen Zuckerbelastungstest vorsichtshalber durchführen zu lassen. Denn manche Frauen entwickeln in der Schwangerschaft einen Diabetes, der sowohl die werdende Mutter als auch das Kind gefährden kann. Oft bestimmen Ärzte den Blutzucker auch im Rahmen einer normalen Blutuntersuchung mit. Blutzuckerwerte von über 200 mg/dl deuten auf einen Diabetes hin. Zur Sicherheit folgen anschließend meist eine Messung des Nüchternblutzuckers und ein oraler Glukosetoleranztest. Blutzucker messen: Werte selbst bestimmenNeben der Blutzuckerbestimmung beim Arzt müssen Diabetiker häufiger am Tag selbst ihren Blutzucker messen. Wann und wie oft Sie dies tun, hängt unter anderem von Ihren Lebensgewohnheiten ab. Wichtig ist die Blutzuckermessung besonders für Menschen, die sich regelmäßig Insulin spritzen. Sie müssen vor einer geplanten Mahlzeit oder körperlichen Aktivität die richtige Insulindosis ermitteln, damit der Blutzucker nicht zu stark ansteigt, aber auch nicht zu sehr absinkt. So messen Sie Ihren Blutzucker mit einem elektronischen Blutzuckermessgerät richtig:
Die Blutzuckermessung ist immer mit einem unangenehmen Stich in den Finger und kurzen Schmerzen verbunden. Forscher arbeiten daher daran, Diabetikern das Blutzucker messen ohne Stechen zu ermöglichen. Für viele Zuckerkranke würde dies eine deutliche Erleichterung und Steigerung ihrer Lebensqualität bedeuten. Einige Beispiele für die Blutzuckermessung, die ohne das lästige Stechen auskommen:
Urinzucker: Blutzucker messen ohne StechenDaneben können Sie auch den Urinzucker über Teststreifen selbst messen. Lässt sich Zucker im Harn nachweisen, sind die Blutzuckerwerte jedoch schon stark erhöht. Denn erst ab einer Menge von ungefähr 180 mg/dl (10 mmol/l) scheidet der Körper den Zucker zusätzlich über die Nieren und den Urin aus.
Einen genauen Zuckerwert können Sie mit der Urinzuckermessung jedoch nicht bestimmen. Sie können nur erkennen, dass der Blutzuckerspiegel deutlich höher liegt als er sollte. Die Teststreifen für die Messung des Urinzuckers sind in der Apotheke vor Ort sowie im Internetversandhandel erhältlich. In der Regel müssen Sie die Teststreifen selbst bezahlen, aber es gibt auch wenige Ausnahmen. Besprechen Sie sich mit Ihrem Arzt und fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach. Wie oft muss ein Diabetiker Blutzucker messen?Wer vom Arzt festgelegte Insulinmengen spritzt und stabile Zuckerwerte hat, für den genügt es häufig, alle ein bis zwei Wochen ein Tagesprofil zu machen. Das bedeutet, vor den Mahlzeiten, zwei Stunden nach den Mahlzeiten sowie vor dem Zubettgehen seinen Blutzucker zu messen und die Werte zu notieren.
Wie oft am Tag Diabetes messen?Im Durchschnitt sind zwischen vier und sieben Messungen am Tag erforderlich. Grundsätzlich sollte der erste Blutzuckerwert am Tag vor der ersten Mahlzeit (Nüchternwert) und der letzte vor dem Schlafengehen gemessen werden.
Warum wird der BZ gemessen?Die Kontrolle des Blutzuckers zeigt Ihnen auch, wie sich Ihre Ernährung, Ihre Therapiemaßnahmen (Insulin, Medikamente), Sport, Reisen und Krankheit auf Ihren Blutzuckerspiegel auswirken und gibt Ihnen die Möglichkeit, sofort korrigierend einzugreifen.
Wie viel Zucker darf ein Diabetiker Typ 2 am Tag zu sich nehmen?In Maßen ist Zucker auch für Diabetiker erlaubt, sollte allerdings fünf Energieprozent (etwa 25 Gramm oder 5 Teelöffel Zucker) am Tag nicht überschreiten. Zu viel Zucker führt schnell zu Gewichtszunahme, Verschlechterung der Blutfette oder hohen Blutzuckerwerten und hohen HbA1c-Spiegeln.
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