Lessing schafft mit seinem Stück Nathan der Weise ein Sinnbild der Toleranz, da sich am Ende zeigt, dass die verschiedenen Personen und Anhänger verschiedener Religionen miteinander verwandt sind. Dieser Artikel interpretiert das Stück ausführlich und geht auf jeden Auftritt ein. Show
Übersicht Aufzüge:
Außerdem hat er Geldsorgen und weiß nicht, wie er den weiteren Krieg finanzieren soll. Andererseits ist er aber extrem großzügig zu Sittah, da er ihr, wenn sie das Schachspiel verliert, die doppelte Prämie auszahlen lässt, um sie zu trösten. Seine Schwester wird als kluge und scharfsinnige Frau vorgestellt. Sie hinterfragt die Motive der Kreuzzüge, da die Christen nur den Namen „Christus“ verbreiten wollen, sich aber kein Beispiel an seinem vorbildhaften Leben nehmen.
Hinweis: Nathan der Weise Interpretation 3. bis 5. Auftritt
Ihr Bruder, der nicht so listig ist wie sie, fürchtet, dass sie es ihm mit Gewalt nehmen will, doch ihr Plan sieht so aus, dass sie seine Schwachstelle finden und ausnutzen will. Diese ist Recha, was Sittah aber noch nicht weiß. Daher will sie noch darüber nachdenken.
Er macht deutlich, dass er mit der Rettung Rechas nur seine Pflicht als Tempelherr getan hat und es ihm zudem gerade egal war, ob er lebt oder stirbt. Daher war er gerne bereit, es sogar für eine Jüdin aufs Spiel zu setzen. Damit beleidigt er Nathan zusätzlich, was diesen jedoch nicht abschreckt. Er erkennt darin im Gegenteil die Bescheidenheit des Tempelherrn, da er die Beleidigung als Flucht vor Bewunderung interpretiert. Dann bietet er ihm Geld als Dank an, was dieser aber direkt ablehnt.
Denn dies führte zu den Kreuzzügen, die er als blutiges Aufzwingen des eigenen Gottes empfindet. Diese Kritik an dem heiligen Krieg ist sowohl für die damalige Zeit als auch im Besonderen für einen Tempelherrn äußerst ungewöhnlich. Eigentlich müsste er als christlicher Mönch und Ritter voll und ganz hinter den Kreuzzügen stehen, da sie Ungläubige aus der Ketzerei holen und somit dem Himmelreich näherbringen. Außerdem galt die Befreiung Jerusalems als höchstes Ziel überhaupt und sollte der Lebensinhalt eines Tempelherrn sein.
Nathan der Weise Analyse 6. bis 9. Auftritt
Nathan hatte bisher nichts mit dem Sultan zu tun und hat Al-Hafi gegenüber deutlich gemacht, dass er ihm kein Geld leihen wird. Diese Einstellung hat sich nun aber geändert, da er sich durch die Begnadigung des Tempelherrn an Saladin gebunden fühlt. Denn nur dadurch war es möglich, dass dieser Recha rettete. Nathan ist daher voller Erwartung, wie er dem Sultan zu Diensten sein kann.
Zusätzlich warnt er ihn noch, dass Saladin keinen Rat annimmt und führt als Beispiel das Schachspiel an. Nathan reagiert darauf etwas spöttisch, da er meint, dass sich sein Freund in seinem Stolz als guter Schachspieler gekränkt fühlt. Das wehrt der aber ab und führt weiter aus, wie schlimm das Borgen für ihn ist. Er kommt sich vor wie ein Dieb und will so nicht mehr leben. Deshalb will er seinen Lebenstraum verwirklichen und als Bettelmönch bei Lehrern seines Glaubens am Ganges leben. Er bietet Nathan an mitzukommen, was eine große Ehre ist und seine Wertschätzung gegenüber diesem ausdrückt. Als dieser aber zögert, nimmt er es ihm nicht übel, sondern stellt fest, dass sich ihre Wege trennen werden. Nathan verspricht ihm noch, die geringen Schulden, die er noch hat, zu begleichen und er bewundert seinen Freund, der einfach alles stehen und liegen lässt, um ein selbstbestimmtes und freies Leben zu führen. Autorin: Kirsten Schwebel Weitere Inhalte:
Warum fühlt sich Nathan Saladin verpflichtet?II. / 7. Der Tempelherr verrät, dass er Curd von Stauffen heißt. Dieser Name erinnert Nathan an jemanden. Außerdem fühlt sich Nathan dem Sultan verpflichtet, weil letztendlich Recha ohne ihn nicht mehr leben würde.
Wie hat ihm seine Schwester Sittah in der letzten Zeit geholfen?Al-Hafi verrät dann aber noch, dass dies nicht alles ist und Sittah sogar in der letzten Zeit sämtliche Aufwendungen des Hofes übernommen hat. Ihr Bruder ist ihr dafür dankbar, weiß aber nicht, wie er Gelder einsparen soll, da er nur bei sich selbst sparen will und nicht bei den anderen.
In welcher Absicht lädt Saladin Nathan zu sich in den Palast ein?Saladin gesteht, dass dies ursprünglich seine eigentliche Absicht war. Darauf erklärt Nathan, dass er indirekt das Leben seiner Tochter Saladin zu verdanken hat. Saladin bittet Nathan den Tempelherren zu holen (Sittah soll das Ebenbild seines Bruders Assad ebenfalls sehen, außerdem soll er Nathans Geld überbringen).
Was ist die Moral von Nathan der Weise?Die von Lessing im „Nathan“ vertretene Ethik und Moral bezieht ihren Anspruch aus dem gemeinsamen Eintreten von Judentum, Christentum und Islam für eine Humanität, die mit Toleranz eine unauflösbare Verbindung ein- geht.
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