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Juni 1910: Amundsen startet zur AntarktisEigentlich plante der Norweger Roald Amundsen schon lange eine Expedition in die Arktis. Er wollte mit dem Schiff "Fram" ins Nordpolarbecken fahren, sich dort ins Eis einschließen lassen und sich so in vier oder fünf Jahren zum unentdeckten Nordpol treiben lassen. Doch Anfang September des Jahres 1909 verkündeten zwei andere Abenteurer, sie hätten den Pol schon erreicht: Frederick Cook und Robert Edwin Peary. Amundsen schwenkte um - wenn er schon nicht mehr der erste Mensch am Nordpol sein konnte, wollte er zumindest als erster seinen Fuß auf den Südpol setzen. Am 7. Juni 1910 brach Amundsen zu einer Antarktis-Expedition auf, die in die Annalen der Geschichte einging. Widersacher Robert Falcon ScottZur selben Zeit machte sich auch Robert Falcon Scott auf, für das britische Empire den Südpol zu erreichen. An Bord der "Terra Nova" segelte er zur Antarktis. Es wurde der Auftakt zu einer spannenden, dramatischen, aber auch tragischen Episode in der Pol-Geschichte. Der Wettlauf zum Südpol begann. Roald Amundsen, norwegischer Polarforscher
Amundsen überlässt in der Antarktis nichts dem ZufallAkribisch hatte Roald Amundsen seine Expedition vorbereitet, legte zahlreiche Nahrungsmittel- und Ausrüstungsdepots an und erkundete die Umgebung. Dabei verließ er sich auf althergebrachte, bewährte Methoden: Mit Schlitten und insgesamt 116 Hunden wollte sich die norwegische Expedition auf dem ewigen Eis bewegen. Amundsen war sehr erfahren im Umgang mit Schlittenhundegespannen. Scott dagegen lehnte die Hunde als "unbritisch" ab und verließ sich auf sibirische Ponys und Motorschlitten. Mitte Oktober 1911 begann der antarktische Frühling, der perfekte Zeitpunkt für den Marsch zum Südpol. Am 20. Oktober brach Amundsen gemeinsam mit vier Mitstreitern und 52 Hunden auf. Während der gesamten Reise errichteten sie Schneehügel, in die sie jeweils ein Stück Papier hineinlegten. Darauf notierten sie die genaue Position des Hügels sowie Richtung und Entfernung zum nächsten Hügel im Norden - um den Weg zurück wieder zu finden. Der erste Plan: auf zum Nordpol! Der Norweger Roald Amundsen (1872-1928) wollte eigentlich den Nordpol erobern - doch diese Pläne scheiterten, als sowohl Robert Peary als auch Frederik Cook zeitgleich beanspruchten, den schon erreicht zu haben. Fast unmenschliche Bedingungen für Amundsen und Scott in der AntarktisDie Expeditionen kämpften sich durch Eisspalten, Schneestürme und Nebel. Die Kälte setzte den Abenteurern und Lasttieren zu und langsam gingen sowohl Amundsen als auch Scott die Vorräte aus. Amundsen immerhin konnte die Hälfte seiner Hunde töten, als sie nach dem letzten Gletscheraufstieg nicht mehr gebraucht wurden und sie an die verbliebenden Hunde verfüttern. Am 8. Dezember 1911 begann für Amundsen der letzte Abschnitt der Reise: Das Wetter hatte sich gebessert, der Weg zum Pol war frei.
Aus den Aufzeichnungen von Roald Amundsen Scott fällt in der Antarktis hinter Amundsen zurückRobert Scott hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen großen Rückstand auf Amundsen, die Motorschlitten versagten in der enormen Kälte. Er hatte die extremen Wetterbedingungen am Südpol unterschätzt. Einer seiner Mitstreiter nannte die Expedition später "The Worst Journey in the World" - "Die schlimmste Reise der Welt". Bei Temperaturen von minus 23 Grad stapften sie falsch ausgerüstet durch den Schnee und hatten zu wenig Lebensmittel und Brennholz bei sich. Robert Falcon Scott, britischer Polarforscher
Der Norweger Amundsen kommt als Erster am Südpol anAmundsen erreicht schließlich am 14. Dezember 1911 mit seinen Begleitern als erster Mensch den Südpol - nach 2.600 Kilometern in 99 Tagen. Als Robert Scott am 17. Januar 1912 eintrifft, findet er ein Zelt vor, auf dem die norwegische Flagge weht. Der Wettlauf zum Pol erreicht seinen traurigen Höhepunkt jedoch erst bei der Heimreise: Auf dem Rückweg kommen alle Teilnehmer der Scott-Expedition ums Leben. Robert Scott selbst stirbt, vermutlich am 29. März 1912, nur 18 Kilometer vom Depot seines Basislagers entfernt. Erst im November fand ein Suchtrupp die gefrorenen Körper in Zelten. Roald Amundsen dagegen hatte schon am 26. Januar 1912 sein Basislager wieder erreicht, sogar elf Hunde hatten die Reise überlebt. Seine akribische Vorbereitung hatte sich gelohnt. 1773: Herangesegelt Über Jahrhunderte hinweg lockt die Antarktis die Abenteurer der Welt. Dass dort unten, tief im Süden, ein riesiger Kontinent liegen muss, ist seit Langem bekannt. Die Terra Australis ist schon seit dem 16. Jahrhundert in Karten eingezeichnet. Aber betreten hat das eisige Land noch keiner. Einen ersten "Schritt" in Richtung Antarktis unternimmt James Cook. Er überquert bei seiner zweiten Weltumseglung den südlichen Polarkreis. Warum wollte Scott zum Südpol?Gemeinsam mit dem Iren Ernest Shackleton und dem Engländer Edward Wilson musste Robert Falcon Scott einen ersten Versuch am 30. Dezember 1902 nur rund 800 Kilometer vom Südpol entfernt abbrechen. Für Scott war klar, dass er es erneut wagen würde, er wollte unbedingt als Erster die Fahne am Südpol hissen.
Warum scheiterte Scott?Scott hingegen ging geradezu dilettantisch vor: Er mischte alle damals verfügbaren Transportmittel, Hunde, Ponys, Motorschlitten; die Engländer waren schlechte Skifahrer und zogen den Schlitten zuletzt selbst - mörderisch. Der Einsatz von Ponys und Motorschlitten wird als Scotts größter Fehler angesehen.
Was ist mit dem Wettlauf zum Südpol gemeint?Der Wettlauf zum Südpol ist eine gemeinschaftliche Fernsehproduktion von ZDF und ORF, die, in Anlehnung an den historischen Wettlauf zwischen Roald Amundsen und Robert Falcon Scott, zwischen 8. Dezember und 30. Dezember 2010 produziert wurde.
Wann brach Scott zum Südpol auf?Der Marsch zum Südpol begann am 1. November 1911. Scotts Tross setzte sich aus 16 Männern mit Motorschlitten, Hunden und Ponys für den Transport von Ausrüstung und Versorgungsgütern zusammen.
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