Warum wird mir bei körperlicher anstrengung schlecht

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Eigentlich sollten wir uns während und nach dem Training ja ganz wunderbar fühlen. Manchmal macht sich aber statt dem Endorphinschub ein ganz anderes Gefühl breit: Übelkeit nach dem Sport. Und das ist so ziemlich das Gegenteil des gewünschten Effekts. Es wird einem schlecht, man möchte sich am liebsten übergeben oder muss das tatsächlich tun. Doch warum wird einem nach oder bei körperlicher Anstrengung schlecht und was kann man dagegen tun?

Übelkeit beim Sport: Nicht nur bei Sportanfängern

Dass vor allem untrainierten Personen beim Training schlecht wird, sei ein Mythos, erklärt Sportmediziner Brian Babka gegenüber "Health.com”: “Von Trainingsbeginnern bis hin zu Olympioniken oder Ausdauerathleten – trainingsinduzierte Übelkeit kann jeden treffen”. Es gehe also nicht darum, wie gut die Kondition der Person sei, so der Arzt. Gestützt wird diese Annahme auch durch eine Studie, die 2001 in “Appetite” veröffentlicht wurde.

Übelkeit nach Sport: 5 häufige Ursachen

Schuld an der Übelkeit nach dem Sport ist laut Experten die Verdauung. Denn Sport hat einen Einfluss auf den Magen-Darm-Trakt. Der Grund dafür liegt in der Blutzirkulation. Bei einem Workout werden die beanspruchten Muskeln vermehrt mit Blut versorgt, ebenso wie beanspruchte Organe wie Herz, Lunge und Gehirn. Einer bekommt allerdings weniger Blut – nämlich der Magen. Dieser reagiert darauf, indem er die Verdauungsprozesse quasi pausiert.

Der Mediziner Dr. Michael Richardson beschreibt dies gegenüber “Health.com” mit einem Verweis auf die Urinstinkte des Menschen: So sei die Verdauung eher sekundär, wenn der Mensch gerade von einem Bären weglaufen müsse. Der Körper setzt demnach Prioritäten – wenn etliche Muskeln und Organe gerade schwer schuften müssen, hat die Verdauung das Nachsehen.

Dass einem dann tatsächlich nach dem Sport übel wird, kann aber auch andere Gründe haben – das sind die fünf häufigsten Ursachen:

1. Voller Magen führt zu Unwohlsein nach Sport

Wesentlich ist der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme vor dem Sport. Die meisten Menschen wissen, dass man vor dem Training nichts essen sollte. Allerdings kommt es auch darauf an, was man gegessen hat. Fettige oder proteinreiche Speisen können doppelt so lange wie leichtere Kost brauchen, um vom Körper verdaut zu werden.

2. Überhydrierung kann Übelkeit beim Sport verursachen

Dass man nicht dehydriert trainieren soll, ist allgemein bekannt. Allerdings ist es ebenso problematisch, überhydriert zu sein. Zu viel Flüssigkeit verwässert nämlich den Elektrolythaushalt. Auch das kann zu Übelkeit nach dem Sport führen.

3. Übelkeit nach dem Joggen durch Bluthochdruck

Menschen mit hohem Blutdruck wird empfohlen, mit Ausdauersport wie Joggen ihren Blutdruck langfristig zu senken. Kurzfristig kann es jedoch zu dem gegenteiligen Effekt kommen: Der Blutdruck steigt an, sodass dem Trainierenden übel wird. In diesem Fall sollte der Trainingsplan modifiziert werden. Kommen andere Beschwerden zur Übelkeit nach dem Sport hinzu – zum Beispiel Herzrasen – sollte man das Training abbrechen und eine Ärzt:in konsultieren.

4. Übelkeit durch Unterzuckerung während des Trainings

Übelkeit nach dem Sport kann auch durch eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) bedingt sein. Zucker ist für den Körper lebensnotwendig. Bei intensiver körperlicher Betätigung wird er umso schneller aufgebraucht. Wird dann kein Zucker nachgeliefert, sinkt der Blutzuckerspiegel – und der Körper reagiert unter anderem mit Übelkeit. Genau aus diesem Grund ist eine kohlenhydratreiche Mahlzeit mit genügend Abstand zum Training wichtig.

5. Übelkeit nach zu großer Anstrengung

Auch eine Überlastung des Körpers kann zu Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt führen. Wer sich also beim Sport völlig verausgabt und seinen Körper überstrapaziert, läuft eher Gefahr, an Übelkeit nach dem Sport zu leiden.

Übelkeit nach dem Sport – was Sie tun können

Das Wichtigste ist immer, auf die Signale seines Körpers zu hören. Trinken Sie vor und während dem Sport ausreichend Wasser – aber auch nicht zu viel. Trainieren Sie nicht mit gänzlich leerem, aber auch nicht mit vollem Magen. Übertreiben Sie es nicht mit der Belastung, sondern tasten Sie sich langsam an ihre persönlichen Fitnessziele heran. Und zögern Sie im Zweifelsfall nicht, einen Arzt aufzusuchen.

Übelkeit nach dem Sport mag unangenehm sein. Kommt sie allerdings nur selten vor und geht nicht mit anderen Symptomen einher, ist sie noch kein Grund zur Besorgnis. Treten aber zusätzlich weitere Symptome auf, wie Fieber oder Brustschmerzen, sollte die Übelkeit nach dem Sport von einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden.

Quellen:

How to Avoid Nausea After Exercise, in: healthline.com

It's Totally Normal to Feel Nauseous After a Workout. Here's Why It Happens, in: health.com

Exercise-induced nausea is exaggerated by eating, in: sciencedirect.com

Warum wird mir immer schlecht?

Lebensmittelvergiftung, Magen-Darm-Infekt, eine Schwangerschaft, der Kater nach zu viel Alkohol oder die Reise auf schwankender See sind häufige Ursachen für Übelkeit. Verantwortlich für das flaue Gefühl im Magen ist das Brechzentrum im Gehirn.

Kann Übelkeit von Verspannungen kommen?

Eine Muskelverspannung in der Schulter führt zu Schulter- und Armbeschwerden, die sich durch Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen äußern können. Nackenverspannungen mit Kopfschmerzen, vor allem im Bereich des Hinterkopfes, sind häufig. Übelkeit und Schwindelgefühl können entstehen.

Können Nerven Übelkeit auslösen?

Muss das Gehirn mit Stress oder großen psychischen Belastungen fertig werden, bezieht es in seine Reaktionen oft Magen und Darm mit ein. Der Betroffene hat dann häufig nicht nur mit Aufregung oder Nervosität zu kämpfen, sondern auch mit Übelkeit, Blähungen oder Bauchschmerzen.

Woher kommt Übelkeit ohne Erbrechen?

Übelkeit ohne Erbrechen spricht eher für eine Ursache im Gehirn beziehungsweise im Bereich des Stoffwechsels und weniger für einen Auslöser im Magen-Darm-Trakt (wie Bauchgrippe, Blinddarmentzündung).