Was ist der unterschied zwischen krankengymnastik und manueller therapie

„Meine Therapeutin hat mit mir ein paar Übungen gemacht und mich massiert“, so klingt es oft, wenn unsere Patienten gefragt werden, wie die Behandlung war – in der sie eigentlich manuell therapiert wurden. Manuelle Therapie (MT) und Massage sind nicht leicht auseinanderzuhalten; nur schon, weil eine physiotherapeutische Behandlung oft eine Mischung beider Therapieformen ist. Merken wir nämlich, dass eine Massage nicht das Optimum bietet, wechseln wir zur MT und umgekehrt.

Allem Anschein zum Trotz unterscheidet sich eine MT wesentlich von einer Massage. Damit Sie nicht länger im Dunkeln tappen, versuche ich, die Unterschiede zu erklären. Danach sollte Ihnen auch klar sein, warum Massage im Gegensatz zur MT ein wichtiger, aber nie Haupt-Bestandteil einer Physio-Behandlung ist.

Massiert wird der Muskel

Manuell therapiert wird sowohl bei akuten Schmerzen – etwa bei Halskehre, Hexenschuss oder Ischias – als auch bei länger anhaltenden Beschwerden in Rücken und Gelenken. Da Physiotherapeuten manuell geschult sind, wissen Sie, wie man auch den Entstehungsort von Schmerzen identifiziert und behandelt. Dieser liegt oft woanders, als dort, wo der Schmerz spürbar ist, da Schmerzen in die Umgebung ausstrahlen – etwa in Arme, Beine oder Rücken.

Diese Umgebung beziehungsweise der Muskel, steht bei der Massage im Fokus. Der Patient legt sich entspannt auf den Rücken oder den Bauch und der Therapeut streicht und knetet die Muskulatur in ihrem ganzen Verlauf. Streicht er über verhärtete Muskelstellen, kann dies ziemlich schmerzen.

Manuell therapiert wird das blockierte Gelenk

Im Gegensatz dazu behandelt man bei der MT jenes Gelenk, das die Schmerzen verursacht. Erst tastet der Physiotherapeut Muskeln, Sehnen und Gelenke ab einer. So findet er heraus, ob der Patient an Verspannungen, Blockaden oder Funktionsstörungen leidet. Dann versuchen wir, die Störung mit spezifischen Handgriffen zu beheben.

Bei Rückenproblemen sieht dies etwa so aus: In den allermeisten Fällen legt sich der Patient auf die Seite. Der Therapeut beugt das oben liegende Bein des Patienten nach oben, womit er die Wirbelsäule in eine Drehung bringt. Während der Patient ein- und ausatmet, verfolgt der Therapeut die Bewegung des blockierten Wirbels. Um diesen zu lösen, verstärkt der Therapeut gegen Ende der Ausatmung den Druck in die eingeschränkte Richtung. Dies führt er ein oder mehrere Male ruckartig aus. Manchmal führt das zum berühmten “Knacken”, manchmal nicht (siehe auch: “Wirbel einrenken: Warum das Unsinn ist”). Schmerzen verursacht es aber keine.

Manuelle Therapie – eine ganz normale Massage?

Die Frage, ob „manuelle Therapie“ mit einer herkömmlichen Massage vergleichbar ist, kann ganz klar verneint werden.

Die Manuelle Therapie ist eine physiotherapeutische Behandlung, bei der Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, von Muskeln und Gelenken, untersucht und behandelt werden. Grundlage sind dabei spezielle Handgriff- und Mobilisationstechniken, bei denen Schmerzen gelindert und Bewegungsstörungen beseitigt werden. Speziell dafür ausgebildete Physiotherapeuten untersuchen dabei die Gelenkmechanik, die Muskelfunktion sowie die Koordination der Bewegungen.

Störungen sollen dabei mit gezielten Handgriffen behoben werden. Bei der Diagnostik werden die Wirbelsäule oder Gelenke mit den Händen abgetastet und auf ihre Beweglichkeit überprüft. Die Reflexe werden ebenso untersucht.

Wie funktioniert manuelle Therapie?

Die Behandlung bedient sich passiver Techniken und aktiver Übungen. Zu den beweglichkeitsfördernden Maßahmen der mobilisierenden Art gehören langsam vollführte Dehnungsbewegungen, die der Therapeut gezielt führt. Dieser Behandlung wird ebenso eine Verbesserung der Beweglichkeit zugeschrieben, wie der Methode, bei welcher der Therapeut kräftig ausgeführte und schnelle Bewegungen der zu behandelnden Gliedmaßen ausübt.

Blockierte oder eingeschränkte Gelenke werden so von geschulten Physiotherapeuten mobilisiert. Durch individuelle Übungen können instabile Gelenke stabilisiert werden. Ziel des Behandlungskonzeptes ist die Wiederherstellung des Zusammenspieles zwischen Gelenken, Muskeln und Nerven.

Die Behandlung darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden. Eine unsachgemäße Behandlung bspw. im Bereich der Halswirbelsäule kann ansonsten zu schweren Schädigungen führen!

Schmerzen nach manueller Therapie?

Mit einer gewöhnlichen Massage ist diese Form der Behandlung durch die Intensität der Bewegung nicht vergleichbar; nach der Behandlung kann sich sogar Muskelkater einstellen, der aber nach kurzer Zeit wieder verschwindet. Vorbeugend kann man nach der Therapie die behandelten Stellen durch Wärme entspannen. Sollten die Schmerzen länger anhalten, zögern Sie nicht, Ihren Physiotherapeuten anzusprechen. Eine Schonhaltung einzunehmen, um Bewegungsschmerz vorzubeugen führt meist zu stärkeren Schmerzen, weil die Muskeln nur einseitig belastet werden.

Wir bieten in unserer Praxis manuelle Therapie durch geschulte und erfahrene Physiotherapeuten an.

Was macht man bei einer manuellen Therapie?

Die Manuelle Therapie ist ein Behandlungsansatz, bei dem Funktionsstörungen des Bewegungsapparates untersucht und behandelt werden. Grundlage der Manuellen Therapie sind spezielle Handgriff- und Mobilisationstechniken, bei denen Schmerzen gelindert und Bewegungsstörungen beseitigt werden.

Was macht der Physiotherapeut bei manueller Therapie?

Aber zurück zum Thema manuelle Therapie: Der Physiotherapeut untersucht dabei die Gelenkmechanik, die Muskelfunktion sowie die Koordination der Bewegungen. Störungen sollen dabei mit gezielten Handgriffen behoben werden.

Was ist teurer kg oder manuelle Therapie?

Aus diesem Grunde zahlen die Krankenkassen für Manuelle Therapie einen höheren Satz, als für Krankengymnastik. Daher wird auch der Arzt je nach Diagnnose Ihnen ganz bewusst entweder eine Verordnung für "Krankengymnastik" ODER "Manuelle Therapie" ausstellen und damit auch tatsächlich unterschiedliche Therapien meinen.

Ist manuelle Therapie sinnvoll?

Die manuelle Therapie stellt für Patienten, die an Rückenschmerzen und anderen Beschwerden des Bewegungsapparates leiden, eine gute Möglichkeit zur Schmerzlinderung dar. Erreicht werden kann dies unter anderem durch passive Techniken, beispielsweise Massagen sowie bestimmte Dehnungsbewegungen durch den Therapeuten.