Was ist der unterschied zwischen sammelband und monographie

In einem Sammelband werden verschiedene Aufsätze oder Texte gesammelt, die meist thematisch verwandt und von unterschiedlichen Autor:innen verfasst worden sind. Die gesammelten Texte werden dann von einer oder mehreren Personen in einem Sammelband herausgegeben.

Was ist der Unterschied zwischen einem Sammelband und einer Monographie?

Bei einer Monographie ist der Autor bzw. die Autorin für den Gesamttext verantwortlich, während in Sammelbänden Texte von verschiedenen Autor:innen publiziert werden. Oft sind Sammelbände Ergebnisse von Projekten, Tagungen oder Kolloquien, in denen im Vorfeld die Thematiken besprochen wurden.

Was ist der Unterschied zwischen Herausgeber:in und Autor:in?

Herausgeber:innen haben Verantwortung für das Konzept, die inhaltliche Abstimmung und rechtzeitige Fertigstellung des Sammelbandes. Die Autor:innen stellen die Texte zur Verfügung.

Wie gehe ich am besten mit Sammelbänden um?

Nutze Sammelbände zur vertiefenden Betrachtung, wenn du bereits Vorwissen gesammelt hast. Gehe das Inhaltsverzeichnis aufmerksam durch. Sammelbände sind häufig dick und nicht jeder Aufsatz ist für dein Thema relevant. Lies dir nur die Texte durch, die dir für dein Forschungsthema wichtig erscheinen.

Sind Sammelbände für meine Recherche wertvoll?

Auf jeden Fall: Wissenschaftlich verfasste und publizierte Sammelbände haben denselben Mehrwert für deine wissenschaftliche Arbeit wie Monographien. Hier findest du nicht nur viele verschiedene Perspektiven zu einem übergeordneten Thema, sondern auch eine Menge nützliche Forschungsliteratur in den Fußnoten.

Definition: Sammelband

Ein Sammelband ist ein Werk, in dem mehrere Aufsätze / Texte von verschiedenen Autor:innen gesammelt werden, meist zu einem bestimmten Überthema. Der Sammelband wird von einem Herausgeber bzw. einer Herausgeberin oder mehreren Herausgebern veröffentlicht. Oft entstehen Sammelbände als eine Art „Fazit“ einer Tagung, Konferenz, eines Kolloquiums oder einer Vortragsreihe. Darin werden die Ergebnisse des jeweiligen Projekts festgehalten und veröffentlicht.

Zitieren eines Sammelbands im Text

Es gibt viele verschiedene Zitationsstile. Manche arbeiten mit Fußnoten, andere mit Kurzbelegen im Fließtext. Wenn du eine Hausarbeit schreibst, informiere dich darüber, welcher Zitationsstil für deinen Studiengang geeignet ist – oder welchen Zitationsstil dein:e Professor:in empfiehlt. Wichtig ist vor allem, dass du einen wissenschaftlichen Zitationsstil wählst und ihn konsequent und einheitlich für alle Werke, nicht nur den Sammelband, verwendest!

Zitationsstile für das Fach Geschichte (hier aus der „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft“) funktionieren beispielsweise mit Fußnoten, wie zum Beispiel die deutsche Zitierweise. Diesen Stil kannst du auch in den meisten anderen geisteswissenschaftlichen Fächern verwenden. Einen Aufsatz aus einem Sammelband zitierst du nach diesem Stil bei erster Erwähnung in den Fußnoten folgendermaßen:

Nachname, Vorname, Titel des Aufsatzes, in: Nachname Hrsg., Vorname Hrsg. (Hrsg.), Titel des Sammelbands, Erscheinungsort Erscheinungsjahr, Auflage, Seitenzahl des Aufsatzes.

Es kommt auch vor, dass eine Institution einen Sammelband herausgibt. Deren Namen kann man anstelle des Herausgeber:innennamens verwenden.
Wenn es mehrere Autor:innen oder Herausgeber:innen gibt, werden ihre Namen durch einen „/“ getrennt.

Beispiel:

Twain, Ellen/Singer, Peter, Structuring your knowledge, in: Francis Frey (Hrsg.), The art of writing, Sheffield 2004, 2. Aufl., S. 88-170.

Wenn du den Aufsatz im Sammelband ein zweites Mal zitieren möchtest, kannst du einen Kurzbeleg verwenden. Jener erwähnt dann nur den Nachnamen, den Titel des Aufsatzes und die Seitenangabe.

Beispiel:

Twain/Singer, Structuring your knowledge, S. 88.

Hinweis: Jeder Fachbereich hat seine eigenen Zitationsstile, weshalb du in Erfahrung bringen solltest, welcher Stil für dich verbindlich ist. Die Sozialwissenschaften und die Psychologie verwenden beispielsweise meist die American Psychological Association (APA); in der Wirtschaftswissenschaft wird häufig nach der Harvard Zitierweise zitiert; Geisteswissenschaften kennen neben dem obigen Stil die sogenannten Stile Chicago A und B; Sprachstudien nutzen die Modern Language Association (MLA) und die Naturwissenschaften verwenden unter anderem die Zitation des Institute of Electrical and Electronical Engineers (IEEE).

Sammelbände im Literaturverzeichnis

Im Literaturverzeichnis musst du wieder einen Vollbeleg des Aufsatzes im Sammelband leisten (siehe oben). Auch, wenn du mehrere Aufsätze aus einem Sammelband in deiner Arbeit verwendest hast, musst du jeden davon vollständig angeben.

Herausgeber:in

Herausgeber:innen bereiten die wissenschaftlichen oder publizistischen Texte der Autor:innen zur Publikation vor. Sie nehmen eine besondere Stellung ein, da ihr Name die Qualität des Werkes garantieren soll und den Sammelband von vornherein prägt. Meistens tragen die Herausgeber:innen auch selbst einen Text bzw. einen Aufsatz zu dem Sammelband bei.

Du findest die Herausgeber:innen vorne im Sammelband. Hinter ihren Namen steht meist das Kürzel „Hrsg.“ oder „Hg.“, das für „Herausgeber:in“ steht. Dieses Kürzel solltest du ebenfalls in deinem Zitationsstil verwenden, um zu kennzeichnen, dass es sich bei dem Werk, das du zitierst, um einen Sammelband handelt. Manchmal findest du auch die Wendung „hgg. von“ vor einem Namen, die für „herausgegeben von“ steht.

Sammelband – Titel

Die verschiedenen Aufsätze im Sammelband haben natürlich unterschiedliche Titel. Einige davon haben auch Untertitel, die du nicht übergehen, sondern ebenfalls vollständig zitieren solltest. Der Titel des Aufsatzes steht in der Zitation stets vor dem Namen des Sammelbandes, nämlich nach dem Namen des Autoren bzw. der Autorin.

Seitenangabe des Kapitels

Die Seitenangabe bei der Zitation zu einem Aufsatz aus einem Sammelband bezieht sich nur auf den jeweiligen Aufsatz. Wähle die erste Seite, auf der die jeweilige Überschrift steht und der Text beginnt, und die letzte Seite, auf der er endet. Falls es ein Literaturverzeichnis hinter dem Aufsatz gibt, endet die Seitenangabe mit der letzten Seite des Literaturverzeichnisses.

Digitaler Helfer DOI – Digital Object Identifier

Zunächst: Was ist ein DOI überhaupt? Ein Digital Object Identifier ist ein dauerhafter digitaler Identifikator für (digitale) Dokumente / Objekte, gewissermaßen eine Zahlenabfolge, die unter anderem auf einen akademischen Text verweisen kann, vergleichbar mit der ISBN-Nummer. Hierzu zählen insbesondere Artikel und Beiträge in wissenschaftlichen Publikationen, etwa in Zeitschriften und Sammelbänden. Bei neu erschienenen Aufsätzen steht der DOI meist auf der ersten Seite; falls er nicht aufzufinden ist, kannst du ihn auf bestimmten Webseiten suchen. Er wird meist für Online-Artikel aus wissenschaftlichen Fachzeitschriften verwendet, sodass man direkt auf die zitierte Quelle zugreifen kann. Ein DOI hat gegenüber einer Internetadresse den Vorteil, dass er sich nie ändert.

Wenn du den DOI zitieren möchtest, solltest du den Link stets zusätzlich zum und hinter den Vollbeleg im Literaturverzeichnis stellen. Er ersetzt also nicht Namen oder Titel des Aufsatzes. Bei einem (Kurz-)Beleg im Text musst du den DOI nicht verwenden.

Beispiel:

Gärtner, Joachim, Quellenangaben mit DOI Nummer richtig umsetzen, in: Fiktion, Jörn (Hrsg.), Zitierweisen, Berlin 2020, S. 1-20. https://doi.org/10.5000/191.

Was genau ist eine Monographie?

Eine Monographie ist ein Buch, das sich einem bestimmten Thema, einer Person oder einem Problem widmet. Ziel einer Monographie ist es, eine genaue Frage umfassend und abschließend zu beantworten. Der Inhalt von Monographien kann von mehreren Autoren bzw. Autorinnen gemeinsam verfasst werden.

Woher weiß ich ob es ein Sammelband ist?

Merkmale eines Sammelbandes:.
Mindestens ein Herausgeber bzw. eine Herausgeberin ist angegeben..
Die Artikel stammen von verschiedenen Autoren bzw. Autorinnen..
Die Artikel können unterschiedliche Perspektiven und Forschungsrichtungen darstellen..

Wie sieht eine Monografie aus?

Eine Monographie – also ein eigenständiges und meist von einem einzelnen Autoren verfasstes Werk – wird grundsätzlich nach folgender Zitierregel in den Fußnoten und im Literaturverzeichnis belegt: Nachname, Vorname: Titel. Untertitel, Erscheinungsort Erscheinungsjahr.

Wann Monographie?

Ein Sammelband gilt dann als Monographie, wenn die Autoren die einzelnen Texte gemeinsam verfeinert und entwickelt haben. Ist dem nicht so, spricht man eher von Sammelband, Sammelwerk oder auch Aufsatzsammlung. Verwandt ist die Anthologie, aber keine wissenschaftlichen Arbeiten enthält.