Was ist ein gutes Gehalt pro Monat

2028 Euro Gehalt – das ist das monatliche mittlere Nettoeinkommen, das Deutschland in zwei Hälften teilt: Wer weniger verdient, gehört zur ärmeren Hälfte, wer mehr bekommt, darf sich zur wohlhabenderen Hälfte zählen. Doch wie viel braucht es, um reich zu sein? Ein interaktives Tool zeigt, wo Sie mit Ihrem Gehalt stehen.

Mit welchen Nettoeinkommen in Deutschland ist man reich? Das ist zunächst einmal eine Frage der Definition. Klar, wer sich mit seinem Gehalt eine Villa sowie Sportwagen leisten kann, der ist alles andere als arm. Doch mitunter braucht es weit weniger Solvenz als angenommen, um zu den Top-Verdienern des Landes zu gehören.

Das jedenfalls zeigt eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln vom Januar. Ökonomen haben darin ausgerechnet, wo eigentlich die Grenze zu den einkommensreichsten, oberen 10 Prozent verläuft.

Grundlage dafür ist das sogenannte Sozio-oekonomische Panel (SOEP), dessen Daten vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erstellt und von anderem Forschungseinrichtungen wie dem IW genutzt werden. Beim SOEP befragen Wissenschaftler regelmäßig 19.000 private Haushalte in Deutschland und rund 35.000 Personen nach Einkommen, Jobwechsel und Gehaltsentwicklungen. Die aktuellsten Zahlen für die Einkommen stammen aus dem Jahr 2018.

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Demnach zählte im Jahr 2018 ein Alleinstehender zu den einkommensreichsten 10 Prozent, wenn er über ein Nettoeinkommen von mehr als 3700 Euro im Monat verfügte. Zwei Jahre zuvor, also nach den Daten aus dem Jahr 2016, lag die Grenze noch bei 3440 Euro.

Die oberen 5 und das einkommensreichste Prozent: Mit so viel Netto-Gehalt gehören Sie dazu

Mit einem Einkommen in Höhe von rund 4560 Euro erreichte ein Single im Jahr 2018 die oberen 5 Prozent der Einkommensverteilung. Um zum einkommensreichsten Prozent der Gesellschaft zu zählen, musste das Einkommen den Schwellenwert von rund 7190 Euro übertreffen. Auf das Jahr hochgerechnet entspräche dies einem Nettoeinkommen von knapp 86.000 Euro – nach Steuern, Abgaben und inklusive Transferleistungen.

Bei Berücksichtigung der steuerlichen Regeln des Jahres 2018 musste ein Alleinstehender auf ein Jahres-Brutto von rund 150.000 Euro kommen, um zu dem einkommensreichsten Top-1-Prozent der Gesellschaft zu zählen.

Mit diesem Rechner können Sie ausrechnen, wo Sie mit Ihrem Einkommen stehen :

Wichtig ist dabei: Die verfügbaren Nettoeinkommen können nur als Richtwert dienen. Über die letztendliche Kaufkraft sagt die Summe nur bedingt etwas aus. Diese hängt von den Lebenshaltungskosten etwa für Miete oder Lebensmittel ab und kann sich regional unterscheiden.

Bei kleinem Gehalt: Leben wird günstiger, wenn man es teilt

Im Fokus der Studie steht aber das sogenannte bedarfsgewichtete Nettoeinkommen. Dabei berücksichtigen die Forscher unter anderem, dass größere Haushalte zwar einen höheren Bedarf an Wohnraum oder Lebensmitteln haben. In anderen Bereichen – etwa bei gemeinsamen Versicherungen – fallen jedoch geringere Pro-Kopf-Kosten an.

Ein Paar ohne Kinder muss daher nur über das 1,5-fache des Einkommens eines Singlehaushalts verfügen, um statistisch dasselbe Einkommen zu beziehen. Zudem wird berücksichtigt, dass jüngere Kinder einen geringeren Bedarf haben als Erwachsene.

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Wer am häufigsten im oberen Einkommensbereich zu finden ist

Weiter haben die Forscher untersucht, welche Einkommensgruppen am häufigsten zur Einkommensspitze in Deutschland gehören. Das Ergebnis: Paarhaushalte ohne Kinder sind im oberen Einkommensbereich am häufigsten vertreten.

Bundesweit machen Doppelverdiener-Paare (noch) ohne Kinder (auch DINK(Y)s genannt, Double Income, No Kids (Yet)) rund 4,6 Prozent der Haushalte aus. Weitere 9,3 Prozent der Deutschen sind noch nicht verrentet und leben als Paar zusammen (auch HIKOs genannt, High Income, Kids Out), während die Kinder nicht mehr im gleichen Haushalt wohnen. Beide Gruppen sind in den oberen zehn Prozent überrepräsentiert: Hier werden 11,4 Prozent DINKYS und 17,2 Prozent HIKOs gezählt.

Alleinerziehende kommen im oberen Einkommensbereich hingegen nahezu nicht vor. Sie müssen bei einem mittleren Nettoeinkommen von 1466 Euro (Medianwert) mit mehr als 560 Euro weniger auskommen als ein typischer Single (2028 Euro Nettomedian). Von einem „Median-Einkommen“ oder mittleren Einkommen sprechen Ökonomen, wenn sie einen Wert nennen, bei dem die Hälfte der Bürger mehr verdient und die andere Hälfte weniger.

Dazu passt die hohe Armutsquote: 35 Prozent der Alleinerziehenden haben im Alltag mit großen finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Bei Paaren mit Kindern beläuft sich das Medianeinkommen hingegen auf 2067 Euro, die Armutsquote liegt bei 12 Prozent.

Wie viel verdient man normal im Monat?

End of interactive chart. Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente im Jahr 2021 durchschnittlich 4 100 Euro brutto im Monat. Sonderzahlungen, zum Beispiel in Form von Urlaubs-, Weihnachtsgeld oder sonstigen Gratifikationen, sind hier noch nicht berücksichtigt.

Wie viel ist ein guter Verdienst?

1700 Euro netto sind Mittelmaß, 3000 Euro gut, 7500 Euro sehr gut.

Kann man mit 3000 Euro im Monat leben?

Als Single mit 3000 Euro Netto kann man gut überleben. 7–900 Euro für Miete, dann sind noch über 2000 Euro für den Rest zur Verfügung. Damit solltest du mit einem normalen Lebensstil gut leben können.

Wann ist man in der Mittelschicht?

Singles mit einem Nettoeinkommen von 2000 bis 3000 Euro und eine vierköpfige Familie mit einem Haushaltseinkommen von 4000 bis 6000 Euro netto gehören zur mittleren Mittelschicht.