Was ist wenn der puls zu hoch ist

Ein zu hoher Puls kann auf Krankheiten hindeuten und gefährlich sein, insbesondere wenn er dauerhaft besteht. Es gibt aber auch Gründe und Situationen, in denen dieser normal ist. Wann ein Puls zu hoch ist, was Ursachen sind und wir dieser gesenkt werden kann, erfahren Sie in folgendem Artikel.

Der Ruhepuls

Das Herz pumpt mit jedem Schlag Blut durch die Arterien des Menschen, wodurch Pulswellen erzeugt werden. Der Ruhepuls gibt an, wie oft das Herz pro Minute schlägt, wenn sich der Mensch im Ruhezustand befindet, also ohne körperliche Aktivität. Der Puls gibt also Aufschluss darüber, wie hoch die Herzfrequenz des Menschen ist.

Der normale Puls bei Erwachsenen beträgt 70 – 80 Schläge pro Minute. Jedoch ist dieser Wert nicht fixiert, sondern von Parametern abhängig wie Geschlecht, Alter und Fitnesszustand des einzelnen Menschen. Mehr zu den Pulswerten und ausführliche Informationen gibt es im Artikel Ruhepuls: Normalwerte nach Alter & Geschlecht.

Wie wird der Puls gemessen?

Um den Puls zu messen existieren verschiedene Messmethoden. Noch heute ist die manuelle Messung diejenige, die am häufigsten eingesetzt wird. Bei dieser Methode wird an einer Körperstelle, bevorzugt am Handgelenk, mit Zeige und Mittelfinger der Puls ertastet. Anschließend wird eine Stopuhr betätigt und die Pulsschläge pro Minute werden gezählt.

Daneben existieren heute weitere Methoden wie die elektronische Messung. Bei dieser wird an einer Körperstelle ein elektronische Pulsmesser angebracht, beispielsweise eine Pulsuhr am Handgelenk oder ein Gurt an der Brust. Dadurch kann der Puls automatisch aufgezeichnet werden. Ausführliche Informationen zur Messung und eine Anleitung finden Sie im Artikel Puls messen.

Was ist ein hoher Puls?

Ein hoher Puls bei Erwachsenen liegt vor, wenn dieser über 80 Herzschlägen pro Minute im Ruhezustand liegt. Dies kann aber unter Umständen ganz normal sein und muss auf keine Krankheiten hindeuten.

Durch körperliche Anstrengung wie Sport wird der Puls automatisch erhöht, da die Muskeln mehr Sauerstoff benötigen, der durch das Blut transportiert wird. Also muss das Herz öfter schlagen und der Puls ist erhöht. Aber auch beispielsweise, wenn man aufgeregt ist vor einer bestimmten Situation kann der Puls kurzfristig ansteigen, genau wie bei Situationen die Angst oder Stress auslösen. Dann liegt kurzeitig ein hoher Puls vor und ist die Situation überstanden, beruhigen sich Psyche und Körper und der Normalpuls wird wiederhergestellt. Auch Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke führen zu einem kurzzeitig erhöhten Puls.

Zudem kann bei grippalen Infekten oder Erkältungen der Puls ansteigen. Insbesondere bei Fieber ist der Puls um 10-15 Schläge erhöht. Der Grund ist, da sich die Blutgefäße bei erhöhter Körpertemperatur weiten und somit muss das Herz öfter schlagen, um den Blutdruck zu halten. Wenn man wieder gesund ist, normalisieren sich die Pulswerte wieder. Somit liegt auch in diesem Fall kein Dauerzustand vor.

Ursachen für einen hohen Puls

Die Ursachen für einen hohen Puls sind vielfältig. Die folgende Aufzählung zeigt die wichtigsten kompakt auf:

  • Körperliche Belastung (z.B. körperliche Arbeit)
  • Sport
  • Rauchen
  • Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke
  • Psychische Faktoren wie Stress, Angst und Aufregung
  • Zu hohes Gewicht
  • Ungesunde Lebensweise
  • Medikamente
  • Krankheiten

Insbesondere Krankheiten können zu einem dauerhaft hohen Puls führen, welcher Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringt.

Wann ist ein hoher Puls gefährlich?

Beträgt die Pulsfrequenz dauerhaft 90 Herzschläge pro Minute oder mehr, dann wird das Herz stark belastet und ein hoher Puls gilt als gefährlich. Risiken bestehen also, wenn ein hoher Puls zum Dauerzustand wird. Wird bei einer einmaligen Messung ein hoher Puls festgestellt, muss man sich keine Sorgen machen.

Ist der Puls dauerhaft und gleichzeitig ohne konkrete Ursachen erhöht, dann kann dies auf Krankheiten hindeuten beziehungsweise das Risiko auf Krankheiten erhöhen. Das Herz schlägt dann permanent auch im Ruhezustand zu schnell und wird somit enorm belastet. Dies führt zu einer Schwächung des Herzmuskels. Generell gilt, ja niedriger der Puls im Ruhezustand, desto besser, denn die Chancen auf einen frühen Tod werden dadurch gesenkt.

Ab 100 Schlägen pro Minute dauerhaft spricht man von einem sehr hohen Puls. Somit besteht auch eine erhöhte Gefahr. Die Bezeichnung hierfür ist Tachykardie, welche umgangssprachlich als Herzrasen bezeichnet wird. Diese Form des schnellen Herzschlags mit hoher Frequenz muss ärztlich untersucht und behandelt werden.

Krankheiten und dauerhaft hoher Puls

Verschiedene Symptome und Krankheiten können einen dauerhaft hohen Puls verursachen.

Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

Liegen die Blutdruckwerte bei 100/60 mmHg oder tiefer, spricht man von niedrigem Blutdruck oder Hypotonie. Leiden Patienten an einem zu niedrigen Blutdruck, bemerken diese auch oftmals einen zu hohen Puls. Die Begründung liegt darin, dass der Körper und das Herz versucht den niedrigen Blutdruck durch einen höheren Pulsschlag auszugleichen, das heißt diesen wieder zu erhöhen. Somit besteht zwischen niedrigem Blutdruck und einem hohen Puls eine Wechselwirkung.

Blutarmut (Anämie)

Bei einer Blutarmut besteht ein Mangel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) und / oder roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Die Blutarmut kann durch den Hausarzt mit einer Blutentnahme festgestellt werden. Typische Symptome sind Müdigkeit und Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Schwindel sowie Kurzatmigkeit verbunden mit einem sehr hohen Puls. Der Grund liegt darin, dass das Blut die Organe mit zu wenig Sauerstoff versorgt und das Herz versucht dies durch einen erhöhten Pulsschlag auszugleichen.

Lungenentzündung

Zu den wichtigsten Symptomen einer Lungenentzündung gehört neben Husten und Brustschmerzen vor allem das hohe Fieber. Mit Fieber versucht der Körper die Entzündung zu bekämpfen. Fieber ist auch immer mit einem erhöhten Puls verbunden, bei einer Lungenentzündung kann dieser bis zu 120 Schläge pro Minute betragen.

Plötzlich hoher Puls

Wenn der Puls nicht dauerhaft erhöht ist, aber plötzlich ohne körperliche Anstrengung oder besondere psychische Belastung in die Höhe schnellt, kann dies auf Risiken hindeuten und sollte ärztlich untersucht werden lassen.

Insbesondere bei älteren Menschen kann ein Grund hierfür das so genannte Vorhofflimmern sein. Dies ist eine spezielle Form der Herzrhythmusstörung, bei der plötzlich und unerwartet ohne besondere Anstrengung ein Herzschlag von 100-120 Schlägen pro Minute oder sogar mehr auftritt. Anfangs tritt diese Erscheinung anfallsartig auf und reguliert sich meist innerhalb von 24 Stunden oder spätestens 14 Tage wieder.

Dennoch sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, eine Folge des Vorhofflimmerns ein Schlaganfall sein kann. Durch die regelmäßige Pulsmessung und die Feststellung von hohen Pulswerten kann umgehend das Vorhofflimmern diagnostiziert und behandelt werden, wodurch Schlaganfälle vermieden werden. Mittels Medikamente kann das Vorhofflimmern therapiert werden, um den Puls zu senken.

Wie kann man einen hohen Puls senken?

Um einen hohen Puls zu senken, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von Ausdauersport, über Hausmittel bis hin zu einer medikamentösen Therapie reichen.

Ausdauersport

Bekanntlich haben Sportler einen sehr niedrigen Ruhepuls. Dies ist kein Zufall, denn regelmäßiges Training senkt den Puls. Der Grund liegt daran, dass regelmäßiges Training den Herzmuskel stärkt. Dadurch kann mit einem einzelnen Herzschlag mehr Blut durch den Körper gepumpt werden. Entsprechend sinkt die Herzfrequenz, unter der das Herz arbeiten muss.

Will man den Ruhepuls dauerhaft senken, ist regelmäßiges Ausdauertraining entscheidend. Insbesondere Sportarten wie Laufen, Radfahren und Schwimmen eignen sich ideal.  Ungeübte sollte langsam starten. Wichtig ist, dass man moderat läuft und den Herzschlag nicht zu sehr in die Höhe treibt. Fünfmal die Woche ca. 30 Minuten sind ideal. Innerhalb von 6 Monaten kann so der Ruhepuls um bis zu 10 Schläge gesenkt werden.

Entspannungsübungen

Auch mit Entspannungsübungen kann der Puls auf natürliche Art und Weise gesenkt werden. Mittels Entspannungstechniken lernt man, die eigene Psyche und den eigenen Körper wieder besser zu spüren und wahrzunehmen. Dadurch kann man auch den Herzschlag bewusst spüren und fühlen. Mit andauernder Übung wird dadurch der Puls gesenkt und immer ruhiger. Insbesondere eignen sich dazu Atemübungen, Yoga, Thai Chai oder autogenes Training.

Ausgewogene Ernährung

Eine ungesunde Lebensweise sowie schlechte Ernährung wirken sich negativ auf die Vitalwerte wie Blutdruck, Blutzucker und Puls aus. Eine gegenteilige Wirkung hat eine ausgewogene Ernährung. Durch diese lassen sich langfristig die Vitalwerte verbessern und der Puls senken. Hierzu zählt es viele frische und gesunde sowie Vollkornprodukte zu konsumieren. Auch die ausreichende Zufuhr von Magnesium ist wichtig. Daneben haben bestimmte Lebensmittel wie Zimt und Weißdorn (Tee) eine positive Wirkung auf Blutdruck und Herzfrequenz.

Medikamente

Zum Senken vom Puls existieren auch bestimmte Medikamente. Hierzu zählen vor allem Medikamente, die auch bei Bluthochdruck eingesetzt werden. Diese sind alle verschreibungspflichtig. Daher sollten Medikamente zur Pulssenkung nur in Abstimmung mit einem Arzt zur Therapie verwendet werden. Diese sind auch das letzte Mittel der Wahl und sollten vor allem bei Krankheiten eingesetzt werden.

Was soll man tun wenn der Puls zu hoch ist?

Was tun, wenn der Puls zu hoch ist?.
Beruhigen, da innere Unruhe und Stress kontraproduktiv sind..
Die Belastung stoppen..
Gleichmäßig ein- und ausatmen..
Koffein-, Alkohol- und Nikotinkonsum reduzieren..
Regelmäßige Bewegung..
Wechselduschen..

Ist es schlimm wenn der Puls über 100 ist?

Solange sie aber unter 90 Schlägen pro Minute liegt, ist das in Ordnung." Per Definition liegt eine Tachykardie – also ein zu schneller Herzschlag – bei einem Erwachsenen ab 100 Schlägen pro Minute vor.

Was für ein Puls ist gefährlich?

Wenn unser Herz allerdings auch in Ruhesituationen permanent zu schnell schlägt, kann dies gefährlich werden. Schon ein Ruhepuls von mehr als 70 Schlägen pro Minute geht mit einem 60 Prozent höheren Risiko für einen vorzeitigen Tod einher, auch bei gesunden Menschen.