Beim Sehen spielen uns unsere Augen manchmal einen Streich.
Sicher hast du schon mal merkwürdige dunkle Flecken vor den Augen beobachtet, die eigentlich gar nicht wirklich da sind. Oder etwa doch? Sie sehen aus wie Mücken, die nach unten schweben. Wenn du blinzelst, rutschen Sie wieder ein Stück nach oben. Besonders, wenn du lange auf eine weiße Wand siehst, tauchen sie auf.
Schrumpfender Glaskörper
Diese Wahrnehmung hast du nur deshalb, weil deine Augen dir einen Streich spielen. Ein wichtiger Bestandteil deines Auges ist der sogenannte Glaskörper. Er ist nicht aus Glas, sondern aus Wasser und kleinen Fasern. Im Laufe des Lebens schrumpft der Glaskörper zusammen. Er verliert irgendwann den Kontakt zur Netzhaut und löst sich ab. Ein kleiner Teil der Fasern hängt jedoch noch an der Netzhaut. Dieser Teil ist sehr träge. Wenn du dein Auge bewegst, siehst du die Fasern nach unten schweben.
Seltsame Sinnewahrnehmung
Es ist ganz normal, dass der Glaskörper schrumpft. Diese seltsam anmutende Sinneswahrnehmung hängt damit zusammen, dass du älter wirst. Sollten die „schwebenden Mücken“ jedoch in großen Schwärmen auftreten, sage deinen Eltern Bescheid. Sie gehen mit dir zum Augenarzt, der deine Augen gründlich untersucht.
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Mouches Volantes - Die Glaskörpertrübung im Auge
Mouches volantes, auch Glaskörpertrübung, ist eine Folge des natürlichen Alterungsprozesses des Auges. Der schrumpfende Glaskörper verliert den Kontakt zur Netzhaut, wodurch die Struktur gebenden Kollagenfasern als Schatten („fliegende Mücken“) sichtbar werden. Die Glaskörpertrübung bedarf keiner Behandlung.
Der Begriff „Mouches volantes“ ist französisch und bedeutet „fliegende Fliegen“, wird jedoch im Deutschen häufig auch mit „fliegende Mücken“ wiedergegeben. Der Name lässt vermuten, wie diese Alterserscheinung sich äußert, die auch als „Glaskörpertrübung“ bezeichnet wird: Die Betroffenen können fadenartige Linien oder kleine schwarze Punkte sehen, die vor den Augen wie Mücken zu tanzen scheinen. Dabei handelt es sich nicht um eine Sinnestäuschung, sondern um ein Abbild von Fasern, die Bestandteil des Glaskörpers sind.
Was ist eine Glaskörpertrübung?
Der Glaskörper ist die gallertartige Masse, die den größten Teil des Auges einnimmt. Er besteht zu kleinen Teilen aus Hyaluronsäure und Kollagenfasern, zum größten Teil aus Wasser. Die Kollagenfasern bilden das Gerüst, das die Form des Glaskörpers erhält. Sie sind in der Kindheit und Jugend noch regelmäßig angeordnet.
Mit zunehmendem Alter schrumpft der Glaskörper jedoch immer mehr zusammen. Dadurch verlieren die Kollagenfasern an Struktur: Sie ballen sich zusammen und bilden längere, faserige Muster. Mit der Zeit verliert der Glaskörper den Kontakt zur Netzhaut. Die Kollagenfasern werfen dann Schatten auf die Netzhaut, die du als schwarze Punkte vor dem Auge – fliegende Mücken (Mouches volantes) – wahrnimmst.
Ist eine Glaskörpertrübung gefährlich?
Eine Glaskörpertrübung ist nicht gefährlich und auch immer schmerzfrei. Fast jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens die Erfahrung der Mouches volantes. Die Ursache dafür liegt im natürlichen Alterungsprozess der Augen. Schwarze Punkte, Fäden oder Flusen sind also zunächst einmal kein Grund zur Sorge.
Dennoch solltest du, wenn du zum ersten Mal im Auge eine Glaskörpertrübung feststellst, einen Augenarzt aufsuchen, um andere Erkrankungen der Augen auszuschließen. Das gilt insbesondere, wenn die Mouches volantes im Auge plötzlich in Schwärmen auftreten. Dieses Phänomen kann ein Anzeichen für eine Netzhautablösung sein, die einen medizinischen Notfall darstellt und schnellstmöglich behandelt werden muss. Gleiches gilt, wenn du Lichtblitze oder vorhangähnliche Verdunkelungen siehst.
Glaskörpertrübung – Behandlung nicht notwendig
Es gibt für die Mouches volantes keine Behandlung. Da die Ursache der Glaskörpertrübung der normale Alterungsprozess ist, sind die Beschwerden zum einen nur sehr schwer therapierbar und klingen zum anderen mit der Zeit auch wieder ab – nämlich dann, wenn der Abstand zwischen Netzhaut und dem schrumpfenden Glaskörper so groß geworden ist, dass die Schatten keine scharfen Fadenmuster mehr bilden.
Lediglich bei stark beeinträchtigtem Sehvermögen kommt als Behandlung der Glaskörpertrübung eine operative Behandlung infrage. Diese stellt jedoch eine absolute Ausnahme dar.
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Von unserem Optik-Team geprüft: Augenoptikermeisterin und Qualified Person Jennifer ist Augenoptikermeisterin und bei Brille24 für die Qualitätssicherung zuständig. Sie ist im Bereich der Augenoptik breit aufgestellt und hat sowohl bei Brillen als auch bei Kontaktlinsen eine starke Expertise.Co-Autor: Jennifer Gruhne