Was passiert wenn jungs die pille nehmen

Drei (von sehr vielen) Ideen auf dem Weg zur Pille für den Mann.

Trotz vieler Misserfolge und Rückschläge geben Wissenschaftler:innen das Projekt „Pille für den Mann“ nicht auf. Weltweit suchen Forschende nach Alternativen. Drei Beispiele:

Methode 1: Verhütung per Heilpflanze

In Indonesien kennen Einheimische schon lange die empfängnisverhütende Wirkung der Heilpflanze Justicia gendarussa. Laut indonesischer Wissenschaftler:innen können Inhaltsstoffe der Pflanze verhindern, dass Spermien in die Eizelle eindringen. Forschende sprachen von Wirksamkeiten bis zu 99 Prozent. Die kleinen Studien liefen bislang ausschließlich in Indonesien. Schon vor Jahren wollte man für den Massenmarkt produzieren. Passiert ist seitdem allerdings nichts.

Methode 2: ein Gel in den Samenleiter

Eine ganz andere Idee kommt aus Indien. Bereits in den 1970er-Jahren entwickelten Forschende dort die sogenannte Risug-Methode. Sie injizieren ein Gel in die Samenleiter des Mannes. Dort härtet es an den Wänden des Samenleiters aus. Passieren Spermien auf ihrem Weg nach draußen das Gel, werden sie beschädigt – und können die Eizellen dann nicht mehr befruchten.

In Indien wurde Risug bereits erfolgreich in klinischen Studien an Männern getestet. Wann es auf den Markt kommt, ist allerdings unklar. Die Schwierigkeit: Das Gel kann mehrere Jahre im Samenleiter bestehen bleiben. Mit einer speziellen Substanz ließe sich das Gel wieder auflösen und die Wirkung aufheben. Bisher ist allerdings nicht klar, ob das beim Menschen ebenso gut funktioniert wie in Labor- und Tierversuchen. Die Forschenden gehen von mindestens zehn Jahren aus. Eine abgewandelte Form der Risug-Methode ist das sogenannte Vasalgel, das derzeit in den USA getestet wird.

Methode 3: Die Spermienbildung hemmen

Die meisten Forschenden setzen aber nach wie vor auf die hormonelle Methode. Vielversprechend ist ein Verhütungsgel, das ähnlich wie die Hormonspritze wirkt, die in der WHO-Studie eingesetzt wurde. Auch das Gel enthält Hormone, die verhindern, dass sich Spermien in den Hoden bilden. In einer ersten Studie haben sich Männer das Gel täglich auf Brust und Schultern gerieben.

Nach etwa drei bis vier Monaten war die Zahl der Spermien so weit gesunken, dass sie praktisch unfruchtbar waren. Dr. Stephanie Page von der Universität von Washington in Seattle betont im Hinblick auf die Schwierigkeiten der früheren WHO-Studie: „Wir haben das Gel für sechs Monate an Männern getestet und bemerkenswert wenige Nebenwirkungen beobachtet.“

Die Pharmaindustrie muss noch überzeugt werden

2018 startete eine internationale Studie mit dem Gel, die immer noch läuft. 420 Paare in sieben Ländern nehmen teil. Nach einer Eingewöhnungsphase, in der regelmäßig die Spermienproduktion kontrolliert wurde, setzten die Paare das Gel als einziges Verhütungsmittel für etwa zwölf Monate ein.

Michael Sworen aus Seattle ist einer der ersten Teilnehmer. Seine Frau und er haben eine gemeinsame Tochter, sie soll vorerst kein Geschwisterchen bekommen. Bislang war seine Frau für die Verhütung zuständig. Sworen möchte das ändern: „Wir haben darüber gesprochen und dachten, dass es toll wäre, wenn Männer mehr Optionen hätten und ich ihr diese Last abnehmen könnte. Als wir von der Studie hörten, haben wir uns sofort gemeldet – und bislang läuft es super für uns.“ Die tägliche Anwendung ist für Sworen kein Problem. Das Gel einzureiben dauere nicht länger als Zähne putzen, erzählt er.

Verläuft die Studie erfolgreich, folgt eine weitere Studie mit noch mehr Teilnehmern. Erst danach entscheidet sich, ob das Verhütungsgel zugelassen wird. Bis zu dieser Entscheidung wird es aber noch einige Jahre dauern.

Außerdem ist noch unklar, wie groß das Interesse der Pharmaindustrie ist, eine Pille für den Mann zu produzieren. Die Forschenden sind zuversichtlich. Wenn sie mit ihren Studien erst mal bewiesen hätten, dass die Methode zuverlässig ist, wird sich schon ein Unternehmen finden, dass das Gel auf den Markt bringt, glauben sie.

Ob die Pille für den Mann kommt, ist also weiter unklar.

Autor: Dirk Gilson; Aktualisierung 2021: Mathias Tertilt

Die Pille (auch: Antibabypille) zählt nach wie vor zu den sichersten Verhütungsmitteln und ist die am häufigsten verwendete Methode zur Verhütung einer Schwangerschaft. Es gibt unterschiedliche Pillenarten – von unterschiedlichen Herstellern und in verschiedenen Dosierungen. Vor allem Mädchen und junge Frauen geben der Pille häufig den Vorzug. Die Pille zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmitteln. Voraussetzung ist die tägliche Einnahme zur gleichen Tageszeit, mit Ausnahme der Pillenpause . . .

Inhaltsverzeichnis

  • So wirkt die Pille
  • Die verschiedenen Pillenarten
  • Wie wird die Pille eingenommen?
  • Wie zuverlässig ist die Pille?
  • Pille vergessen – was tun?
  • Vorteile und Nachteile der Pille
  • Wohin kann ich mich wenden?
  • Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

So wirkt die Pille

Die meisten Pillenpräparate sind Kombinationspillen, die Östrogene und Gestagene enthalten. Diese Hormone:

  • unterdrücken den Eisprung. Dadurch besteht der gesamte Zyklus der Frau aus unfruchtbaren Tagen. Das heißt, es kann zu keiner Befruchtung kommen.
  • verändern den Zervixschleim im Gebärmutterhalskanal. Dieser wird dicker und zähflüssiger. Dadurch können die Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen.
  • verhindern den monatlichen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Die verschiedenen Pillenarten

Es gibt unterschiedliche Pillenarten – von unterschiedlichen Herstellern und in verschiedenen Dosierungen. Sie enthalten jedoch alle Östrogen und Gestagen. In der Medizin spricht man auch von Kombinationspillen.

Hinweis

Die Minipille enthält lediglich das weibliche Geschlechtshormon Gestagen. Mehr zum Thema Minipille erfahren Sie hier. Ebenso enthält die östrogenfreie Pille kein Östrogen.

Die Pillenpräparate variieren je nach Hormonmenge und Einnahmeschema. Man unterscheidet:

  • Kombinationspille
    - Einphasenpille
    - Zwei- und Dreiphasenpille
  • Minipille (östrogenfreie Pille)

Hinweis

Welche Pille am besten zu Ihnen passt, sollten Sie nur gemeinsam mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt entscheiden.

Wie wird die Pille eingenommen?

Bei der ersten Einnahme wird die Pille am ersten Tag der Monatsblutung eingenommen. Sie schützt bereits vom ersten Tag an. Man unterscheidet zwischen Einphasenpille sowie Zwei- und Dreiphasenpille.

Einphasenpille

Bei dieser Pillenart ist in jeder Tablette die gleiche Menge an Östrogen und Gestagen enthalten. Die Einnahme erfolgt täglich – normalerweise 21 Tage. Danach wird die Einnahme für sieben Tage unterbrochen. In dieser Zeit kommt es meist zur Abbruchblutung. Auch während dieser Pause ist der Schutz vor einer Schwangerschaft gegeben. Am achten Tag wird mit der ersten Pille einer neuen Packung begonnen, auch wenn die Abbruchblutung noch weiter andauert.

Es gibt auch Einphasenpillen, die ohne Pausen eingenommen werden, wobei manche Pillen, je nach Präparat, keine Wirkstoffe mehr enthalten. Sie dienen dazu, Einnahmefehler zu vermeiden. Die Abbruchblutung tritt meistens während der Einnahme der wirkungsfreien Pillen ein.

Zwei- und Dreiphasenpille

Diese Pillenpräparate haben für die erste und zweite Zyklushälfte eine unterschiedliche Zusammensetzung von Östrogen und Gestagen in einer Pillenpackung. Hier ist die Einnahme genau vorgeschrieben, d.h. die Pillen müssen in der richtigen Reihenfolge eingenommen werden, damit sie sicher wirken können.

Wann erfolgt die Einnahme der Pille?

Die Einnahme der Pille erfolgt täglich zur gleichen Tageszeit – mit Ausnahme der Pillenpause. Beispielsweise morgens nach dem Frühstück oder abends nach dem Essen. Damit die Pille nicht vergessen wird, empfiehlt es sich, die Einnahme zu einem Ritual zu machen – wie das tägliche Zähneputzen.

Hinweis

In den ersten zwei bis drei Monaten kann es durch die körperliche Umstellung zu Zwischenblutungen kommen. Dauern diese länger als drei Monate, sollten Sie Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt aufsuchen.

Wie zuverlässig ist die Pille?

Die Pille zählt zu den sehr sicheren Verhütungsmitteln (Pearl Index 0,1–0,9). Voraussetzung ist die tägliche Einnahme zur gleichen Tageszeit!

Probleme mit der Zuverlässigkeit können in folgenden Fällen auftreten:

  • Die Einnahme der Pille mit anderen Medikamenten: Manche Medikamente (z.B. Antibiotika, Abführmittel) können die Wirkung der Pille ganz oder teilweise aufheben. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder in der Apotheke, ob ein Arzneimittel die Wirkung der Pille beeinträchtigt.
  • Magen- und Darmprobleme: Bei Durchfall oder Erbrechen kann der Wirkstoff der Pille ausgeschieden werden, noch bevor er im Blut aufgenommen wurde. Dadurch kann die Wirkung beeinträchtigt werden. Bei längeren Beschwerden sollte mindestens eine Woche lang ein zusätzliches Verhütungsmittel verwendet werden.
  • Urlaubsreisen mit Zeitverschiebung: Bei Reisen mit Zeitverschiebung sollte die Einnahme der Pille mit der Frauenärztin/dem Frauenarzt besprochen werden.

Pille vergessen – was tun?

Wenn einmal eine Tablette vergessen wurde, ist die Zuverlässigkeit der Pille weiterhin gegeben, wenn die vergessene Pille innerhalb von zwölf Stunden nachträglich eingenommen wird. Die nachfolgenden Pillen werden ohne „Zeitverschiebung“ wieder zur üblichen Tageszeit eingenommen. Wird die Pille öfters hintereinander vergessen, muss bis zur nächsten Blutung ein zusätzlicher Verhütungsschutz – z.B. Kondome – verwendet werden.

Achtung

Eine vergessene Minipille muss innerhalb von drei Stunden nach der üblichen Einnahmezeit eingenommen werden! Die östrogenfreie Pille kann bis zu zwölf Stunden nachgenommen werden.

Vorteile und Nachteile der Pille

Die Pille zählt zu den Arzneimitteln. Jedes Medikament kann neben der erwünschten Wirkung auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Die Pille ist ein hochwirksames Medikament und nicht für jede Frau geeignet. Daher ist die Pille verschreibungspflichtig. Erst nach einem ausführlichen Gespräch mit der Frauenärztin/dem Frauenarzt kann das richtige Pillenpräparat individuell ausgewählt werden.

Die Vorteile

  • Die Pille bietet – bei regelmäßiger Einnahme – einen fast hundertprozentigen Schutz.
  • Die Pille ist ab dem ersten Tag der Einnahme sofort wirksam.
  • Schwächere und kürzere Monatsblutung: Blutungsstärke und -dauer nehmen durch die Einnahme der Pille meist ab.
  • Linderung von Menstruationsbeschwerden: Regelschmerzen (z.B. Unterbauchkrämpfe) können durch die Pilleneinnahme meist gelindert werden.
  • Positive Auswirkungen auf das Hautbild: Hautunreinheiten (z.B. Pubertätsakne) werden meist durch einen erhöhten Spiegel an männlichen Geschlechtshormonen verursacht. Durch die Einnahme der weiblichen Geschlechtshormone mit der Pille verbessert sich das Hautbild oft deutlich.
  • Gute Zykluskontrolle: Durch die Einnahme der Pille weiß man genau, wann die Monatsblutung einsetzt.
  • Fruchtbarkeit: Die Pille beeinflusst nicht die Fruchtbarkeit. Selbst nach langjähriger Einnahme werden die meisten Frauen nach Absetzen der Pille schnell schwanger.

Die Nachteile

  • Die Pille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.
  • Die Pille muss täglich und zur gleichen Tageszeit eingenommen werden.
  • Die Pille ist nicht nebenwirkungsfrei. Zu den Nebenwirkungen zählen u.a. Übelkeit und Erbrechen, Gewichtszunahme, sexuelle Lustlosigkeit, Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten.
  • Die Kombinationspille darf nicht während der Stillzeit eingenommen werden, da das Baby durch die Muttermilch eine zu große Hormonmenge aufnehmen würde. Durch die Östrogenwirkung kann es auch zur Einstellung des Milchflusses kommen.
  • Die Pille darf nur von gesunden Frauen eingenommen werden, da sie auch Auswirkungen auf Herz und Kreislauf haben kann.
  • Durch das in der Kombinationspille enthaltene weibliche Geschlechtshormon Östrogen können sich Blutdruck und Blutgerinnung verändern. Für Frauen mit einem Risiko auf Thrombosen oder Embolie ist die Pille nicht geeignet.
  • Bei Frauen, die an Diabetes leiden, muss die Einnahme individuell geprüft werden.
  • Pille und Rauchen führt zu einer Verengung der Blutgefäße. Raucherinnen ist die Einnahme der Pille abzuraten.

Hinweis

Die Pille schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen!

Wohin kann ich mich wenden?

Die Pille ist rezeptpflichtig und wird bei der Erstverschreibung von einer Frauenärztin/einem Frauenarzt verordnet. Der Grund für die Rezeptpflicht besteht darin, dass die Ärztin/der Arzt individuell entscheiden muss, welches Pillenpräparat für das Mädchen/die Frau das geeignetste ist. Dies richtet sich nach dem Alter, den einzunehmenden Medikamenten und individuellen Risiken (z.B. Thrombosen).

Die Pille ist in der Apotheke erhältlich. Apotheken in Ihrer Nähe finden Sie unter Services: „Apothekensuche“.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die Kosten für die Pille werden nicht von der Sozialversicherung übernommen. Aufgrund der unterschiedlichen Pillenpräparate und Hersteller variieren die Kosten für eine Pillenpackung zwischen vier und 15 Euro pro Monat.

Hinweis

Pillen-Großpackungen (z.B. für drei Monate) sind oft günstiger als Einzelpackungen.

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Letzte Aktualisierung: 3. Mai 2019

Expertenprüfung durch: Dr. Claudia Linemayr-Wagner, Mag. Angela Tunkel

Was passiert wenn ein Mann die Pille nehmen würde?

Männer zeigen sich durch die Pille außerdem weniger aggressiv, das Selbstbewusstsein nimmt stark ab, Schlafprobleme treten auf und es kann zu Konzentrationsproblemen kommen. Die Hoden verkleinern sich, was ebenfalls mit einer schlechteren Spermienqualität einhergeht.

Kann man als Junge die Pille nehmen?

Vor der ersten Einnahme muss der Blutdruck und der Urin untersucht werden. Eine frauenärztliche Untersuchung vor der ersten Einnahme ist nicht unbedingt notwendig (du kannst die Pille also auch schon nehmen, wenn du noch Jungfrau bist).

Was passiert wenn ein Kind die Pille nimmt?

Meist zeigen die betroffenen Kinder keinerlei Symptome, gelegentlich kann es zu Übelkeit, Appetitlosigkeit und Erbrechen kommen. Nach Einnahme von bis zu einer Monatspackung (21 Tabletten) kann auf jegliche Therapie-Massnahme verzichtet werden.

Welche Nebenwirkungen hat die Pille für den Mann?

Laut Forscherteam sind die Nebenwirkungen des Mittels namens 11-beta-MNTDC nicht riskanter oder weniger riskante im Vergleich zur Antibabypille. Als häufigste Nebenwirkungen wurden Müdigkeit, Kopfschmerzen, Reduzierung der Libido und Akne festgestellt.