Welche Zähne kommen mit 9 Jahren?

Die ersten Schneidezähne brechen im Alter von vier bis neun Monaten durch. Vollständig ist das Milchgebiss mit rund zweieinhalb Jahren. Gleichzeitig mit der Einschulung verlieren Kinder ihre Milchzähne und die ersten grossen Backenzähne brechen durch. Es beginnt auch der Wechsel der Schneidezähne im Unter- und Oberkiefer.

Das bleibende Gebiss

Zwischen dem fünften und sechsten Lebensjahr beginnen bei den Kindern die Milchzähne auszufallen, zuerst die Schneidezähne im Unter- und Oberkiefer. Schon bevor die bleibenden Zähne durchbrechen, sind sie im Kiefer angelegt. Die Milchzähne fallen meist ohne Schmerzen aus, da ihre Wurzeln aufgelöst werden und die bleibenden Zähne die Milchzähne so ohne Beschwerden herausschieben.

Die ersten bleibenden Backenzähne, die Sechsjahrmolaren, sind zu diesem Zeitpunkt bei vielen Kindern schon unbemerkt hinter den Milchbackenzähnen durchgebrochen. Es handelt sich dabei um den ersten grossen Backenzahn. Erst danach fallen die Frontzähne bei deinem Kind aus und werden durch bleibende Zähne ersetzt. In dieser ersten Phase scheinen die nachwachsenden Zähne im Vergleich zu den Milchzähnen häufig ungewöhnlich gross. 

Mit ca. 9 bis 12 Jahren wechseln die kleinen Backen- und die Eckzähne. Auch die zweiten grossen Backenzähne brechen durch.

Als letztes kommen die Weisheitszähne, sofern sie im Kiefer angelegt sind. Dies passiert ca. zwischen dem 17. und 24. Lebensjahr.

Zahnwechsel begleiten

Der Zahnwechsel ist nicht mit einem zahnenden Baby vergleichbar, das seine ersten Milchzähne bekommt. Die Kinder haben fast keine körperlichen Beschwerden. Im Gegenteil, stolz werden die verlorenen Milchzähne gesammelt und freudig auf die Zahnfee gewartet. 

In seltenen Fällen kommt es vor, dass sich das Zahnfleisch beim Zahnwechsel entzündet. Der Durchbruch der Backenzähne ist genauso wie der Verlust der Milchzähne schmerzfrei, aber die Entzündung kann durchaus Beschwerden verursachen. Ob dein Kind unter einer Zahnfleischentzündung leidet, merkst du, wenn das Zahnfleisch rötlich verfärbt und geschwollen ist. Achte darauf, ob das Zahnfleisch beim Zähne putzen blutet, denn auch das ist ein Hinweis auf eine Entzündung. Helfen kannst du deinem Kind, indem du noch mehr auf Mundhygiene achtest. Eine Linderung der Beschwerden erreichst du ausserdem mit entzündungshemmenden Salben und Gurgellösungen. Salbei hat sich bei der Behandlung einer Zahnfleischentzündung gut bewährt.


Die Backenzähne schützen

Spätestens ab 6 Jahren sollte die Kinderzahnpasta durch eine Junior- oder normale Fluorid-Zahnpasta ersetzt werden.

Auf den Backenzähnen deines Kindes bilden sich oft tiefe Furchen und Spalten. Sogar kleine Ritzen können entstehen. Der Zahnarzt nennt diese Unebenheiten Fissuren. Bei Kindern mit einem sehr tief gefurchten Zahnrelief kann der Backenzahn mit der Zahnbürste nicht gründlich gereinigt werden. In den Vertiefungen sammeln sich schnell Bakterien an und verursachen Karies. Vielleicht empfiehlt euch der Zahnarzt, diese Fissuren zu versiegeln. Dies geschieht mit einem zahnfarbenen Füllungsmaterial. Dadurch bekommt der Backenzahn deines Kindes eine glatte, leicht zu reinigende Oberfläche.

Den Wackelzähnen nachhelfen oder besser nicht?

Es reizt natürlich, am Zahn zu wackeln, wenn er sich bewegen lässt. Wenn er schon sehr locker ist, spricht auch nichts dagegen, am Zahn zu "spielen". Allzu sehr sollte man jedoch nicht nachhelfen, da es meist stärker blutet und Verletzungen nicht ausgeschlossen werden können. Der Wackelzahn wird von alleine ausfallen, wenn er dazu bereit ist und der neue Zahn ihn von unten herausstösst. 

Kennst du den Brauch der Zahnfee?

Die Zahnfee ist eine Erfindung der Engländer und sie wurde durch die Einwanderer auch in Amerika bekannt. Früher dachten die Menschen, dass Magier und Hexen Macht über uns Menschen bekommen, wenn sie einen Teil von uns besitzen. Das waren neben den Haaren auch die Zähne. Deshalb war es den Menschen früher wichtig, dass nicht die Bösen, sondern die gute Zahnfee die verlorenen Zähne bekommt. Heute ist es eine liebgewordene Tradition, dass die Kinder den Milchzahn unter das Kopfkissen legen und wie durch Zauberhand ist am Morgen der Zahn verschwunden und eine kleine Überraschung auf das Kind wartet.

Du kannst viel zur Zahngesundheit deiner Kinder beitragen. Es lohnt sich, das Kind zum richtigen Umgang mit ihren Zähnen von klein an zu motivieren und bis ca. 8 Jahre auch noch nachzuputzen.

Zähne, die gekippt im Knochen liegen und nicht von alleine den Weg in die Zahnreihe finden, nennt man verlagert. Häufig sind die oberen Eckzähne betroffen. Leider sieht man eine Verlagerung von außen nicht, da sie tief im Knochen stattfindet. Man sollte aber skeptisch werden, wenn ein Milchzahn anomal lang im Mund verbleibt und noch nicht wackelt. Dann könnte man eine Verlagerung des bleibenden Zahnes vermuten und sollte zur Sicherheit auf einem Röntgenbild die Lage des bleibenden Zahnes überprüfen. Damit Ihr Zahnarzt das erkennen kann, sind regelmäßige Kontrollen sehr wichtig.

Auf dem Röntgenbild der Patientin Nr. 114 unten sind beide Eckzähne verlagert. Der Eckzahn auf dem Bild rechts wird operativ freigelegt und in die Zahnreihe bewegt. Der Eckzahn auf dem Bild links ist allerdings so extrem verlagert, dass bei einer Bewegung des Zahnes die Gefahr besteht, dass die anderen Zähne beschädigt werden. Wenn ein Zahn zu nah an der Wurzeln anderer Zähne vorbeibewegt wird, können sich diese Wurzeln auflösen, d.h. resorbieren. Die Zahnwurzeln werden dadurch kürzer und der Zahn könnte sich eher lockern oder sogar ausfallen. Daher musste dieser Eckzahn leider entfernt werden, auch wenn man immer versucht, die Eckzähne wegen ihrer kräftigen Wurzel zu erhalten. Mit Zahnspangen wird die Lücke dann geschlossen, so dass der Verlust des Eckzahnes am Ende gar nicht auffällt.